Jubel An Der Börse. Ein Händler reißt die Arme hoch und gestikuliert, als ob er gerade ein großes Geschäftgemacht hätte.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 12.06.2000
Zweifel sind laut geworden; Zweifel, ob John aus Potsdam wirklich der Gewinner der Spielshow "Big Brother" sein kann. "Millionen von Fans" haben sich nach RTL -2-Angaben an der finalen Telefon-Abstimmung beteiligt.
Mit der Hoffnung auf eine Einigung ohne Streiks geht die Gewerkschaft ÖTV an diesem Dienstag in die neue Runde der Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst. ÖTV-Sprecherin Olga Leisinger sagte am Montag in Stuttgart, die Gewerkschaft hoffe auf einen Erfolg, bestehe aber auf Zugeständnissen.
Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) ist trotz rückläufiger Besucherzahlen von den Veranstaltern als Erfolg gewertet worden. Mit Verträgen und Optionen im Gesamtwert von über 50 Milliarden Mark habe sie ihre Rolle als wichtiger europäischer Handelsplatz eindrucksvoll unter Beweis gestellt, sagte Hand Eberhard Birke, Präsidialgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) am Montag zum Messeschluss in Berlin-Schönefeld.
Signore Collina sei ein langes, langes Leben gewünscht. Danach nämlich, geht es nach dem Willen der in Prag erscheinenden Zeitung "Blesk", wird es fürchterlich für den italienischen Schiedsrichter.
Ingrid Matthäus-Maier (54) ist seit knapp einem Jahr Vorstandsmitglied der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt (Main). Die frühere finanzpolitische Sprecherin und stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende hat dafür ihr Bundestagsmandat niedergelegt.
Die holländischen Fans atmeten tief durch, und Frank Rijkaard glaubte sogar an himmlischen Beistand. "Heute hat ein Engel bei uns auf dem Tor gesessen", meinte der holländische Trainer nach dem denkbar glücklichen 1:0 (0:0)-Sieg gegen Tschechien.
Wird die Position des Software-Riesen Microsoft in Europa stärker, wenn er zerschlagen wird? Das Unternehmen hat versucht, mit Investitionen von Milliarden Dollar den europäischen Markt ebenso zu beherrschen wie den US-amerikanischen.
Für Sekunden war es totenstill im "Press Conference Room" der Amsterdam Arena, der jetzt eher wie ein Gerichtssaal mit Anklagebank wirkte. Oben saß Pavel Nedved und spielte Staatsanwalt: "Sind hier italienische Journalisten?
Belgische Politiker haben den Einsatz der Brüsseler Polizei nach dem EM-Eröffnungsspiel zwischen Belgien und Schweden kritisiert. "Die unangemessenen Mittel haben im Herzen der belgischen Hauptstadt nichts anderes erreicht, als Unruhestifter anzuheizen", sagte der Präsident der Sozialistischen Partei, Elio di Rupo, laut belgischen Medienberichten.
Gute Atmosphäre und hoher Sicherheitsstandard in den Stadien, aber auch Mängel in der Organisation: Nach dem Auftakt-Wochenende bei der Fußball-Europameisterschaft 2000 hat es in Belgien und Holland Kritik an den zum Teil provinziellen Planungen bei der ersten in zwei Ländern ausgespielten EM gegeben. "In organisatorischer Hinsicht sind die total überfordert", sagte ein ranghoher Funktionär der Europäischen Fußball-Union (Uefa), der namentlich nicht genannt werden wollte.
Die syrische Hotelbranche ist dem Ansturm der Trauergäste zum Begräbnis von Präsident Hafis el Assad nicht gewachsen. Um Platz für die Regierungsdelegationen aus aller Welt zu schaffen, forderten die wenigen gehobenen Hotels in der Hauptstadt Damaskus am Sonntag hunderte Journalisten auf, ihre Hotelzimmer für die Politiker zu räumen.
Ministerpräsident Ehud Barak stellte in einer ersten Reaktion auf den Tod Assads - der für viele Israelis als Feind galt - fest: Israel versteht die Trauer des syrischen Volkes. Dieses hat sich bisher um Frieden bemüht und wird es auch in Zukunft tun; wer immer in Syrien an der Macht ist.
Der Präsident ist tot - es lebe der Präsident. Die Ernennung Bachar el Assads zum neuen Staatschefs Syriens am 25.
Was macht Kim Jong Il? Gestern hätte der "Liebe Führer" den südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung bei sich in Pjöngjang empfangen sollen - koreanischer Friedensgipfel stand auf dem Programm.
Nach mehr als sieben Wochen Gefangenschaft unter schwierigsten Bedingungen müssen sich die 21 Geiseln auf den Südphilippinen, darunter die Göttinger Familie Wallert, weiter auf ein langes zermürbendes Warten einstellen. Die philippinische Regierung kündigte am Pfingstmontag eine "drei- oder viertägige Verhandlungspause" an.
Sie haben getagt, 10 000 Frauen und eine Handvoll Männer. Eingeladen zur "Sonderversammlung Frauen 2000" hatte die Uno, in ihren New Yorker Stammsitz.
Im ungleichen Bruder-Duell zwischen Jugoslawien und Slowenien steckt Zündstoff. Seit sich die ehemalige Teilrepublik vor neun Jahren vom Mutterland gelöst hat, haben die beiden Rivalen noch kein Länderspiel gegeneinander bestritten.
Im Zweifel ist die Angst vor dem Chaos doch stärker als die Hoffnung auf Befreiung. Und so erlebt die Welt wieder einmal die paradoxe Situation, dass die Führer der westlichen Demokratien trauernd am Sarg eines brutalen Diktators stehen.
Der Generationswechsel in der arabischen Welt geht weiter. Mit dem 34-jährigen Bachar el Assad wird mit großer Wahrscheinlichkeit erstmals auch in einer arabischen Republik ein Sohn das Regierungszepter des Vaters übernehmen.
Mehr als 2 000 Vertreter aus über 150 Staaten sind am Montag in Bonn zu einer weiteren UN-Verhandlungsrunde über den weltweiten Klimaschutz zusammengetroffen. Bei der Arbeitstagung auf Beamtenebene, die bis Freitag dauert, sollen weitere Fortschritte zur nach wie vor strittigen Umsetzung des Kyoto-Abkommens zur Verminderung klimaschädlicher Treibhausgase erzielt werden.
Eine internationale Kampagne gegen die Folter hat die Menschenrechtsorganisation amnesty international für den kommenden Herbst angekündigt. "Der öffentliche Druck auf Täter und Verantwortliche muss erhöht und die Folter weltweit geächtet werden", forderte der neu gewählte Vorstandssprecher der deutschen ai-Sektion, Kajetan von Eckardstein, am Montag zum Abschluss der Jahresversammlung seiner Organisation in München.
Der Tod von Syriens Präsident Hafis el Assad ist von Staats- und Regierungschefs aus aller Welt mit Bedauern aufgenommen worden. Die wichtigsten ReaktionenRusslands Präsident Wladimir Putin würdigte Assad als "Freund Russlands".
Neulich saßen US-Präsident Clinton und Israels Premier Barak nebeneinander auf dem Sofa im Oval Office des Weißen Hauses. Barak erklärte Clinton, warum er voller Respekt sei, wenn es um Syriens Präsident Assad gehe.
Der französische Außenminister Hubert Vedrine hat in einem Offenen Brief an seinen deutschen Kollegen Joschka Fischer auf dessen Europa-Vorschläge reagiert. In dem von der Zeitung "Le Monde" am Sonntag veröffentlichten Schreiben wendet sich Vedrine an den "lieben Joschka": "Wie ich sofort erklärt habe, finde ich den Vorstoß willkommen und angemessen.
Eine Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius hat nach Ansicht von Polizisten am Wochenende zu einer Flut von Gewaltverbrechen in New York beigetragen. "Ungewöhnlich viele" Menschen seien in den Straßen der Metropole von Freitag bis Sonntagabend mit Pistolen oder Messern angegriffen worden.
Bei Kommunalwahlen in der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro am Sonntag hat die Koalition des pro-westlichen Präsidenten Milo Djukanovic in der Hauptstadt Podgorica den Sieg davongetragen. Im kleinen Adria-Kurort Herceg Novi mit zahlreichen serbischen Flüchtlingen aus Bosnien und Kroatien konnte dagegen den Hochrechnungen vom Montag zufolge Djukanovics Rivale, der jugoslawische Ministerpräsident Momir Bulatovic, die meisten Stimmen auf sich vereinen.
Endlich nehmen Russlands Demokraten ernsthaft in Angriff, worüber sie seit Jahren reden: eine Zusammenarbeit nach dem Vorbild der Schwesterparteien CDU/CSU, die letztendlich in eine Fusion münden soll. Einschlägige Offerten hatte der Reformer und Jabloko-Chef Grigorij Jawlinskij der "Union der rechten Kräfte" (SPS) um Ex-Premier Sergej Kirijenko und den ehemaligen Gouverneur der Reform-Region Nischni Nowgorod, Boris Nemzow, zwar schon Ende April unterbreitet.
Den Tag, als Milot B. sich bei ihr vorstellte, hat die Therapeutin Gisela Endel gut in Erinnerung.
Erstmals seit der Einnahme der tschetschenischen Hauptstadt Grosny vor vier Monaten haben sich am Montag russische Truppen und tschetschenische Rebellen wieder schwere Gefechte geliefert. Bei den Kämpfen am Stadtrand von Argun, rund 13 Kilometer östlich von Grosny, habe es Tote und Verwundete gegeben, sagten russische Armeeangehörige.
Wenn die Berliner an diesem Pfingstwochenende unter etwas zu leiden hatten, dann war es die Qual der Wahl: Karneval der Kulturen, die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung, Konzerte im Zoo, Tierpark und auf dem Gendarmenmarkt, Steglitzer Festwoche, Kulturlustgarten, Strandbad Wannsee, Nacht der offenen Kirchen..
Er wird allen unablässig zusetzen, nicht nur Hans Eichel, dem Vetominister. Er wird sie alle auf Linie gebracht haben, nicht nur Walter Riester, den Rentenminister.
Der Künstlerische Leiter der Salzburger Festspiele, Gerard Mortier, hat in einem Interview mit dem "SWR" erläutert, warum er nicht als Intendant der Berliner Festspiele in die Hauptstadt geht. Er kritisierte vor allem die Verhandlungsführung von Kulturstaatsminister Michael Naumann.
Das Ganze wirkte wie ein Rückzugsgefecht. Umso schriller die Töne, umso aggressiver die Reden.
Mehr als drei Viertel aller Anrufer bei unserer Pro & Contra-Umfrage haben sich dafür ausgesprochen, dass die ÖTV in Berlin auf einen Streik verzichten soll. 81,9 Prozent stimmten der Argumentation zu, dass in Berlin die Angleichung der Ost-Gehälter schon erfüllt und deswegen ein Streik nicht nötig sei.
Wohl keiner von denen, die in Leipzig 1990 "Wir sind ein Volk" riefen, wollte damit Friedrich Carl Mosers Schrift "Von dem deutschen Nationalgeist" (1765) zitieren, die so beginnt. So wenig wie Gustav Heinemann seinem Glaubensbruder Ulrich von Hutten widersprechen wollte, als er 1968 formulierte, er liebe nicht den Staat, sondern seine Frau.
Dauerschmerz-Patienten werden künftig weniger für ihre Medikamente bezahlen müssen als bisher. Wie das Schmerztherapeutische Kolloquium und die Deutsche Schmerzliga am Montag mitteilten, werden Menschen, die mittelstarke Opiumpräparate benötigen, ab sofort Patienten mit anderen chronischen Leiden bei der Arzneimittel-Zuzahlung gleich gestellt.
Spätestens 1918 war der Adel auch nicht mehr das, was er einmal war. Nach 1945 kam es noch schlimmer.
Kann das sein, dass sie sich manchmal zurücksehnen in die wilde Zeit der Spendenaffäre? "Essen", sagt im Rückblick auf den CDU-Parteitag im April ein führender Christdemokrat, "Essen war der Abschluss eines Höhenflugs.
Die dunklen Flecken in der Frühzeit des bundesrepublikanischen Rechtsstaats sind heute fast vergessen. Wenn überhaupt, so kennt man das damals spektakuläre und umstrittene Verbots-Urteil gegen die KPD von 1956 durch das Bundesverfassungsgericht.
Der fünfte Karneval der Kulturen ist gelaufen. Matthias Oloew befragte eine der beiden Organisatorinnen, Brigitte Walz, von der Veranstalterin "Werkstatt der Kulturen".
Rainer Hank befindet sich mit seinen Thesen zum Ende der Gleichheit in bester Gesellschaft. MIT-Ökonom Professor Paul Krugman interpretierte bereits 1994 die deutlich divergierenden Beschäftigungstrends in den USA und Kontinentaleuropa mit Hinweis auf die mangelnde Flexibilität (nach unten!
Der General nimmt einen tiefen Zug aus der Wasserflasche. Unter seinem Dreispitz läuft Schweiß hervor.
Die Expo hat zurzeit viele Sorgen und keinen Sündenbock. Noch nicht einmal die Gewerkschaften, die sich eigentlich zu vielem eignen, werden zur Verfügung stehen.
Fahrten mit Bahnen und Bussen in Berlin sollen für Familien billiger werden. Einen "Familienrabatt" will Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) in Verhandlungen mit der BVG erreichen.
Wenige Tage vor seinem Deutschlandbesuch hat der russische Präsident Wladimir Putin in der "Beutekunst"-Frage neue Hoffnungen geweckt. Trotz des restriktiven "Beutekunst"-Gesetzes sieht er Möglichkeiten für die Rückgabe von Kunstwerken, die im Zweiten Weltkrieg aus Deutschland verschleppt wurden.
Angela Merkel hat ihren Generalsekretär Ruprecht Polenz fordern lassen, der Kanzlerkandidat der Union müsse per Urabstimmung ermittelt werden. Die Idee wirft Fragen auf.
Dino Zoff ist Realist. "Höchstens 24 Stunden", lautet die knappe Antwort des italienischen Nationaltrainers auf die Frage, ob er nach dem 2:1-Erfolg seiner Mannschaft gegen die Türkei in Arnheim nun Ruhe haben werde.