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Der Streit gärt seit Februar: Die von Finanzminister Hans Eichel geplante Verlagerung der Schuldenverwaltung des Bundes auf eine eigenständige, privatrechtlich organisierte Schulden GmbH hat zwar die Rückendeckung der Koalition. Aber Bundesbank und Bundesschuldenverwaltung, die bisher gemeinsam mit dem Finanzministerium diese Aufgabe wahrnehmen, halten diesen Schritt für einen Fehler.

Durch gezielte Aktionen der Arbeitsämter am Tag des Ausbildungsplatzes am vergangenen Mittwoch sind 14 000 neue Lehrstellen geschaffen worden. Wie der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, Freitag in Nürnberg mitteilte, stellten die Arbeitgeber für dieses Jahr 6000 und für nächstes Jahr 8000 zusätzliche Lehrstellen in Aussicht.

Man kann ja nicht immer Tucholsky zitieren, diesen Unkenrufer, der in den 20er, 30er Jahren so schonungslos aufgespießt hat, wie Bürger und Beamte die eigene deutsche Republik Nr. 1 verachteten.

Von Thomas Lackmann

Seine Fahrt ohne Licht wurde in der Nacht zu gestern einem 17-jährigen Rollerfahrer zum Verhängnis: Als ihn Polizisten auf der Blankenburger Straße stoppten und kontrollierten, stellten die Beamten fest, dass der Jugendliche keinen Führerschein hat und der Roller rund eine Stunde zuvor am Senftenberger Ring im Märkischen Viertel gestohlen worden war. Der 17-Jährige wurde festgenommen.

Als alles vorbei war, fiel dem künftigen Präsidenten der Humboldt-Universität, Jürgen Mlynek, ein Stein vom Herzen: Das neue Präsidium ist komplett. Damit dürfte ein wesentlicher Teil der Reformsatzung, die noch unter dem bisherigen Präsidenten Hans Meyer verabschiedet worden war, in die Bewährungsphase eintreten.

Von Uwe Schlicht

Mediziner laden zu einer virtuellen Reise ins Ohr ein, Informatiker zum Anfeuern ihrer preisgekrönten Roboterhunde, die mittels künstlicher Intelligenz Fußball spielen können. Forschung und Lehre der Humboldt-Universität präsentiert sich an diesem Wochenende auf dem Bebelplatz gegenüber dem Hauptgebäude in Mitte.

So viel Schwäbisch war in Berlin nicht mehr zu hören, seit die debis-Zentrale übergeben wurde: Baden-Württembergs Landesvertretung, am Tiergartenrand gelegen und von dem Berliner Architekten Dietrich Bangert entworfen, wurde gestern nach zweijähriger Bauzeit eröffnet. Das weißverputzte, lichtdurchflutete Haus hat 55 Millionen Mark gekostet und ist damit der teuerste Länderbau, fünf Millionen Mark teurer als die nahe Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen.

Früher war das Leben in Frankreich einfach. Bei wichtigen Entscheidungen zog der Staatspräsident François Mitterand die Astrologin Elisabeth Teissier zu Rate, und seine Landsleute wussten bei Problemen ebenfalls eine Patentlösung - sie streikten.

Von Benedikt Voigt

Der Dichter ist unterwegs. Wandern im Bayerischen Wald, Zugfahren von Lesung zu Lesung, Liebesurlaube in Venedig und Paris, Geschichtspfade in "Sterbien", "Depressenburg" und im Wald von Riga.

Empörung in EnglandEine angebliche Rangliste des Weltfußball-Verbandes (Fifa) über die Bewertung der Kandidaturen für die Weltmeisterschaft 2006 erregt in England die Gemüter. Die Tageszeitung "The Times" veröffentlichte am Freitag unter Berufung auf ein Dossier der FIFA eine Rangfolge, in der England hinter Südafrika und Deutschland lediglich als Dritter eingestuft wird.

Der Unmut gegenüber der von der Regierung geplanten Rentenreform wird auch bei den Gewerkschaften immer größer. Die Aufgabe der paritätischen Finanzierung der Rentenversicherung könne nicht hingenommen werden, sagte der Vorsitzende der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), Roland Issen, im Vorfeld der gemeinsamen Gespräche mit der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Ursula Engelen-Kefer bei Bundeskanzler Gerhard Schröder am Freitag nachmittag.

Allen recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann - außer Gerhard Schröder? Was der Kanzler zum Thema Asylrecht und Einwanderung gesagt hat, nimmt so ziemlich alle Positionen auf, die es bei seinen Sozialdemokraten gibt, und scheint sie auch noch zu vereinen.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Am Tag vor der Übernahme des EU-Ratsvorsitzes ist es in der französischen Regierung zu einem Streit über die Europa-Rede von Präsident Jacques Chirac vom vergangenen Dienstag in Berlin gekommen. Nachdem Europa-Minister Pierre Moscovici deutlich auf Distanz zu Chiracs Plädoyer für eine europäische Verfassung gegangen war, betonte der Elysee-Palast des Präsidenten am Freitag den "offiziellen" Charakter der Rede Chiracs.

Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) hat am Donnerstagabend betont, dass seine Regierung die von den EU-Staaten gewünschte Überprüfung Österreichs durch drei unabhängige Persönlichkeiten nicht als Niederlage betrachte. Er gehe nun davon aus, dass die von den 14 EU-Partnern verhängten Sanktionen aufgehoben würden, die Frage sei nur, "wann und wie", sagte er im österreichischen Fernsehen.

Christoph Daum erwartet im Poker um seine eigene Zukunft endlich Klarheit, und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat für den Sonntag definitiv ein Gipfeltreffen für die Bundestrainer-Verpflichtung angesetzt. Nach tagelangen Diskussionen um die Nachfolge des zurückgetretenen Teamchefs Erich Ribbeck, Doppel- und Interimslösungen sowie endlosen Spekulationen will der Trainer von Bayer Leverkusen vom Geheimtreffen am Sonntag, für das der DFB weder Ort noch Zeitpunkt bekannt geben will, vor allem Klarheit.

"Film von billiger Machart, der sein Thema auf einen anspruchslosen Krimi reduziert": So verreißt das "Lexikon des internationalen Films" den Thriller "Kill". Bei Cineasten ist er trotzdem Kult: Weil Jean Seberg in ihm so hübsch stöhnt: "Ooooh", "Mmmh" oder "Uuuh Yes", unterlegt nur von einem Bass, tackernden Glocken und schwelgenden Geigen.

Von Christian Schröder
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