Mehr als 1,2 Milliarden Menschen müssen mit weniger als einem Dollar täglich auskommen. Wie aus dem am Donnerstag in Bonn vorgestellten Bericht der UN-Organisation für menschliche Entwicklung (UNDP) weiter hervorgeht, haben rund eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, knapp zweieinhalb Milliarden verfügen nicht über sanitäre Einrichtungen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 29.06.2000
Mehr als 50 Jahre nach Gründung der Vereinten Nationen will auch die neutrale Schweiz der Völkergemeinschaft als Vollmitglied beitreten. Die Ziele der UNO seien auch die der Schweizer Außenpolitik, erklärte die Regierung am Donnerstag in Bern zur Eröffnung des Anhörungsverfahrens.
Der historische Brückenschlag über den Öresund am Sonnabend findet zwar in einiger Entfernung statt, aber einen kleinen Vorgeschmack hat auch Berlin abbekommen. Die Botschafter Dänemarks und Schwedens, Bent Haakonsen und Mats Hellström, verbanden gestern ihre Dienstgebäude in Tiergarten durch zwei bunte Bänder, eins rot-weiß, eins blau-gelb - ein symbolischer Brückenschlag mit Fanfarenmusik aus dem südschwedischen Schonen, dem die beiden Diplomaten herzliche Bekenntnisse zum gemeinsamen Europa folgen ließen.
Verstöße gegen ein Zucht-, Verkaufs- und Importverbot von Kampfhunden soll nach Vorstellungen der Grünen mit einer bis zu dreijährigen Haftstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden. Die Vorsitzenden der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, Kerstin Müller und Rezzo Schlauch, schlugen am Donnerstag in Berlin eine entsprechende Änderung des Strafgesetzbuches vor.
Seriöse Anbieter händigen einen Insolvenzschein nach BGB 651 aus. Und dann sind noch einige Fragen zu beantworten: Ist man vom Reiseangebot überzeugt und hat Vertrauen zu den Begleitern?
Die Weltkonferenz zur Zukunft der Städte - "Urban 21" - zu Gast in der Oberbaum-City, die Chefs der größten Metropolen in Friedrichshain versammelt: Das hätten sich die Investoren nicht träumen lassen, als sie vor rund acht Jahren erstmals überlegten, die ausrangierten einstigen Glühlampenfabriken von Osram und Narva in ein modernes Dienstleistungszentrum umzubauen. Inwischen sind an der Oberbaumbrücke über eine Milliarde Mark investiert worden, bald werden insgesamt 4000 Arbeitsplätze entstanden sein.
"Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen", sagte Paul Cézanne. Das klingt vieldeutig und meint nicht weniger.
"Wenn wir die EU-Reform nicht schaffen, hat alles weitere keinen Sinn." Mit diesen Worten beschreibt Außenminister Hubert Védrine die enorme Last, die in den nächsten sechs Monaten auf Frankreich liegt.
Er hat immer alles ausgehalten, und zum Schluss hieß er nur noch "der Kanzler". Er war länger im Amt als Bismarck, aber er wurde, als Anti-Militarist, auch noch Ehrenbürger Europas.
"25 Jahre Abschnitt 25" heißt es am Sonnabend von 10 bis 16 Uhr am Kurfürstendamm 142. Bei diesem Tag der offenen Tür lässt sich auch einmal ein Blick in die Zellen werfen.
Nach der Ankunft des chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji am Donnerstag ist es bei der Fahrt durch die Stadt zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Polizist aus der Motorradkolonne habe einen Fußgänger angefahren und verletzt, teilte die Polizei mit.
Lange hat es gedauert, aber schneller geht es in der EU halt nicht. Eine dreiköpfige Gruppe, eingesetzt vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, soll die FPÖ überwachen, einen Bericht schreiben, dann werden die 14 EU-Staaten ihre Sanktionen gegen Wien wahrscheinlich aufheben.
Der französische Außenminister Hubert Védrine hat vor einer "spekulativen Verfassungs-Debatte" in Europa gewarnt. Es gebe "keinen vernünftigen Grund", sich jetzt schon auf eine EU-Verfassung festzulegen, sagte Védrine in Paris.
Yuppi sagt es nicht ausdrücklich, aber zwischen den Zeilen beansprucht das am Donnerstag präsentierte Urban-21-Rahmenprogramm in der Tempelhofer UFA-Fabrik den Status einer Expo 2000 en miniature. Statt Mensch, Natur, Technik heißt es bei Yuppi, dem UFA-Fabrik-Fossil, "Ökologie, Kultur, Gemeinschaft.
Die Schweiz erwägt eine neue Steuer auf ausländische Kapitalerträge, um die Steuerflucht von Ausländern in die Schweiz unattraktiv zu machen. Der Steuersatz soll über zehn Prozent liegen, berichtete die "Neue Zürcher Zeitung" in ihrer Donnerstagausgabe.
Was haben wir Deutschen und die Portugiesen gemeinsam? Klar, wir sind zusammen in der EU.
Der Bieterkreis für die deutschen UMTS-Mobilfunklizenzen schrumpft weiter: Die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, die ab Ende Juli die Lizenzversteigerung organisiert, gab am Donnerstag den Rückzug des US-Telekomkonzerns WorldCom von der Auktionsteilnahme bekannt. Damit verbleiben nur noch acht von ursprünglich zwölf angemeldeten Bietern, darunter die bisherigen Mobilnetzbetreiber T-Mobil, Mannesmann Mobilfunk/Vodafone, E-plus und Viag Interkom.
Ein Bündnis autonomer und antirassistischer Gruppen will am Sonnabend den Flughafen Schönefeld blockieren. Mit mindestens 1000 Demonstranten wolle man von 9 bis 18 Uhr Abschiebungen verhindern, sagte gestern ein Sprecher.
Die Berliner Plenum New Media AG wird im September das europaweit erste Broadband-Micro-Channeling Projekt in Betrieb nehmen. Es wird die Möglichkeiten des Satellitenfernsehens mit dem Internet kombinieren.
Die Medigene AG hat eine gute Zeit erwischt: die Biotechnologie steckt im Goldrausch, was noch dadurch begünstigt wurde, dass zu Beginn der Woche die Entschlüsselung des menschlichen Genoms verkündet wurde. Den Boom reflektiert auch der Ausgabepreis der Aktie, der am Donnerstagnachmittag auf 42 Euro festgelegt wurde.
Die Finanzierung und künftige Gestalt des "Spreeplatz" im Parlamentsviertel ist bislang ungeklärt. Nach den Vorstellungen des Architekten Stephan Braunfels sollen Wassertreppen in den Fluss führen und so die Verbindung über die Spree signalisieren.
Uefa erwägt KonsequenzenDie Europäische Fußball-Union (Uefa) will am Sonntag darüber entscheiden, ob sie nach den Vorfällen beim Halbfinale Portugal - Frankreich Sanktionen gegen die portugiesische Mannschaft verhängen wird. Gestern begann die Disziplinarkommission damit, die Tumulte vor und nach dem "Golden Goal" durch Zinedine Zidane zu untersuchen.
Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Ernst-Ludwig Winnacker, wünscht sich ein bundesweites Bündnis für Bildung und Wissenschaft. Darin sollten "ganz unterschiedliche Menschen, auch Sympathieträger aus Sport und Kultur" eingebunden werden, um neue Ressourcen für die Forschung zu mobilisieren, sagte Winnacker am Donnerstag in Berlin, wo er den Jahresbericht der DFG präsentierte.
Sex Sells. Mit diesem geflügelten Wort fängt die Werbebranche ein elementares menschliches Bedürfnis für den Kommerz ein: Das Sexappeal einer schönen Frau ist die beste Werbung für ein Auto.
Hunderte Schulkameraden aus der Heimatstadt Cardenas winkten mit Fähnchen und sangen die Nationalhymne, die Großeltern vergossen ein paar Freudentränen: Die Rückkehr des kubanischen Flüchtlingsjungen Elian Gonzalez auf die Karibikinsel am Mittwochabend verlief unspektakulär. Keine Pressekonferenz oder Fotopräsentation wurde angesetzt.
Das Portemonnaie der Arbeitnehmer in Deutschland war 1999 etwas besser gefüllt als im Vorjahr. Die Entwicklung der Einkommen falle aber im langfristigen Vergleich zur Gewinnentwicklung der Unternehmen deutlich zurück.
Das Geldmengenwachstum in der Euro-Zone ist im Mai überraschend deutlich zurückgegangen. Dies wird die Europäische Zentralbank (EZB) aber nach Einschätzung von Analysten nicht von weiteren Leitzinserhöhungen im Jahresverlauf abhalten.
Das "Nein" kommt so prompt, dass die Rednerin es lange vorher überlegt haben muss. Nein, die Zwischenfrage der Abgeordneten Griefahn (SPD) will die Abgeordnete Merkel (CDU) nicht zulassen.
Am heutigen Freitag um 21 Uhr geht die Konkurrenz zur traditionellen "Blade Night" zum zweiten Mal auf die Straße. Etwa 500 Inlineskater rollen von der Alexanderstraße über Heinrich-Heine-Straße, Baerwald-, Gneisenau-, Pallasstraße zum Winterfeldtplatz.
Die Baseball-Kappe tief ins Gesicht gezogen, den Blick hinter einer dunklen Brille verborgen und äußerst wortkarg, so sieht er aus, so gibt er sich, und deshalb hinterlässt Edgar Davids stets den Eindruck, als könne ihm die ganze Welt mal den Buckel runterrutschen. Der gezähmte Rebell des holländischen Fußballs überzeugt bei der Fußball-Europameisterschaft durch Leistung und hat offenbar gelernt, seine Aggressionen auf dem Rasen auszuleben.
"Ich bin fassungslos", sagte Architekt Oliver Collignon am Mittwochabend im BVV-Bauausschuss: CDU und SPD wandten sich plötzlich gegen den Abriss des großenteils leer stehenden und sanierungsbedürftigen Altbaus mit dem Sportgeschäft "Skihütte" an der Kant- / Ecke Joachimstaler Straße. Noch in der Sitzung zuvor hatte der Ausschuss den Entwurf eines achtstöckigen Geschäftshauses in ökologischer Bauweise, genannt "City Light House", gelobt und nur den Verzicht auf Wohnungen bemängelt (wir berichteten).
Er heißt Juan Miguel Gonzalez. Er ist Kubaner.
Es ist vielleicht die längste Ausstellungshalle in Berlin. Immerhin 100 Meter liegen zwischen Anfang und Ende.
Berlin behauptet seine Führungsposition als Städtereiseziel Nummer Eins in Deutschland und verzeichnet erneut Rekordzuwächse. Die Zahl der Übernachtungen sei im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 36,2 Prozent auf 990 330 angestiegen, teilte die Berliner Tourismuszentrale mit.
Daniel Barenboim, künstlerischer Leiter der Berliner Staatsoper, hat seinen Standpunkt bekräftigt, dass er ohne die von ihm geforderten zusätzlichen zehn Millionen Mark Berlin verlassen müsse. "Ich möchte in Berlin bleiben, aber ich kann nicht, wenn sich an der finanziellen Situation nichts ändert", sagte der Generalmusikdirektor gegenüber der "Welt".
Zum ersten Mal seit der Liberalisierung des Strommarktes in Deutschland hat ein Unternehmen die Durchleitung von Strom nach Ostdeutschland erfolgreich durchgesetzt - und damit die ostdeutsche Braunkohleschutzklausel zu Fall gebracht. Am Donnerstag hat das Landgericht Berlin den Stromversorger Veag dazu verpflichtet, sein Netz dem finnischen Konzern Fortum zur Durchleitung von Strom an mehrere ostdeutsche Stadtwerke zur Verfügung zu stellen.
Sie ist ideenreich und aktiv, hat eine große Zukunft vor sich und das nötige Kleingeld schon in der Tasche. Immer mehr Unternehmen müssen ihre Aktie so vollmundig anpreisen, um sie unter die Haube zu bringen.
Erst sollten es sprintende Kamele richten, nun will man mit spurtenden Elefanten schaffen. Zum Überleben braucht die Trabrennbahn in Dahlwitz-Hoppegarten mehr Besucher - und damit mehr Zocker.
Wenn eine Aktienemission nicht gut läuft, bedeutet das für die am Börsengang Beteiligten einen Imageschaden. Wenn der Konsortialführer ein hauseigenes Institut schlecht an der Börse platziert, wird es für ihn unangenehm.
Es muss die schwerste Reise ihres Lebens gewesen sein. Die Eltern des kleinen Volkan Kaya, der am Montag in Hamburg von Kampfhunden totgebissen wurde, kamen am frühen Donnerstagmorgen in der türkischen Hauptstadt Ankara an - mit der Leiche ihres sechsjährigen Sohnes im Frachtraum der Linienmaschine der Turkish Airlines.
Er verlässt das Gericht als freier, "als glücklicher Mann". Und doch, sagt Christian J.
Ohne Sprachkenntnisse kein Schulabschluss, ohne Schulabschluss keine Ausbildung, ohne Ausbildung keine Arbeit - diese Verkettung wird für die Innenstadtbezirke mit hoher Ausländerrate immer mehr zum Problem. Allein im Arbeitsamt Süd haben 85 Prozent der erwerbslosen Ausländer keinen beruflichen Abschluss.
Zwei Mal wurde Bill Clinton gefragt, ob sich Amerika im Umgang mit Elian Gonzalez richtig verhalten habe. Die erste Antwort erwähnte den Jungen erst gar nicht.
Schon vor Jahren haben CDU und SPD um eine Hundeverordnung gerungen. Aber kaum ist sie im Herbst 1998 in Kraft getreten, werden in der SPD erste Rufe nach einer Verschärfung laut.
Im Jahr 1960 unternahm Vittorio Gassman mit seinem "Teatro Popolare Italiano" den Versuch, die Klassiker des Theaters unters Volk zu bringen. Fast 3000 Menschen fasste das Zelt, mit dem er durch Italien zog.
Im deutschen Verfahrensrecht gilt der Grundsatz, dass niemand verpflichtet ist, gegen sich selbst auszusagen. Der Beschuldigte braucht sowohl bei Aussagen vor der Polizei, Staatsanwaltschaft oder einem Gericht nicht Zeuge gegen sich selbst zu sein.
Bei Kämpfen mit tschetschenischen Separatisten haben die russischen Bundestruppen nach Angaben der Regierung Dutzende Moslem-Rebellen getötet. Ein Regierungssprecher teilte am Donnerstag mit, seit vier Tagen werde in der Nähe von Serschen-Jurt südlich der Hauptstadt Grosny gekämpft.
Mit einer Kampfansage gegen die Armut haben die mexikanischen Präsidentschaftskandidaten ihren Wahlkampf beendet. Mehr als 60 000 Anhänger jubelten am Mittwochabend in einem Fußballstadion in Leon dem Oppositionspolitiker Vicente Fox von der Nationalen Aktionspartei (PAN) zu, dem gute Aussichten auf einen Sieg eingeräumt werden.