zum Hauptinhalt

Dass Wladimir Putin bei seinem Berlin-Besuch in der Zitadelle von Spandau bei Kerzenschein zum "Ritter von Spandau" geschlagen wurde, haben die russischen Medien bisher verschwiegen. Die Fotos vom knienden Putin, der sich von einem mittelalterlich gekleideten Mann mit Holzschwert zum Ritter schlagen läßt, werden in Moskau wohl erst mit ein paar Tagen Verspätung veröffentlicht.

Früher dachte ich, das Schreiben von Stücken sei an eine Grenze gekommen, der Dramatiker, der mit seinem Drama versucht, das Leben in einer Nussschale festzuhalten, sei allmählich überflüssig geworden. Es könnte fortan die Aufgabe des Theaters sein, Fragmente des wirklichen Lebens zu sammeln, also authentisches Material zu bearbeiten, einzurichten und auf die Bühne zu bringen: gefundene Texte, mitgehörte und notierte Dialoge, Dokumente, Protokolle, Bilder, Musik - so, dachte ich damals, käme das Theater näher an die Wirklichkeit heran, die ihm das well made play vorenthalten hatte.

Wegen der noch fehlenden Beiträge der deutschen Wirtschaft für die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern hat der Grünen-Politiker Volker Beck eine härtere Gangart gegen zahlungsunwillige Unternehmen gefordert. Die Stiftungsinitative der deutschen Wirtschaft sei beim Geldsammeln zu zögerlich, erklärte der Rechtsexperte der Grünen am Sonntag in Berlin.

"Kalaallit Kulturiannik atisanillu isiginnaartitsineq" verspricht das Convention Center für 16 Uhr, was - wie jeder Tagesspiegel-Leser zwischen Köpenick, Tempelhof und Mitte weiß - nichts anderes heißt als: "Grönländische Kultur- und Modeshow" auf der Expo 2000. Auf dem Weg blättere ich ein wenig in der Einladung und lese, dass die "Stylistin Charline Skovgaard Voigt zusammen mit dem Pelzunternehmen A.

Ist ein Nachsinnen über England nach diesem Fußballwochenende noch möglich? Sagen wir: ausnahmsweise, da es hier nicht um Alan Shearers Kopfball und Carsten Janckers Unfähigkeit geht, das Runde ins englische Eckige zu befördern.

Der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, hat davor gewarnt, sich an Gewalt gegen Ausländer und Antisemitismus zu gewöhnen. "Wo bleiben heute die Demonstrationen und Lichterketten", fragte er angesichts des tödlichen Anschlags auf den Mosambikaner Alberto Adriano in einem Beitrag für die "Bild am Sonntag".

Im Konflikt um die Pläne von Bundessozialminister Walter Riester zur Reform der Rentenversicherung ringt die Union weiter darum, ob sie die Konsensgespräche fortsetzen will. Während die CDU-Vorsitzende Angela Merkel in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" Kompromissbereitschaft signalisierte, erklärten die Sozialausschüsse der Union, das rot-grüne Rentenkonzept sei nicht zustimmungsfähig.

Die Expo hat ein Mittel gegen die schlechte Stimmung und den Mangel an Besuchern gefunden: das verbilligte Abendticket. Seit einigen Tagen läuft eine bis Anfang Juni befristete Sonderaktion.

Von Klaus Wallbaum

Die deutschen Akademiker werden zu einer vom Aussterben bedrohten Art. Zumindest, wenn der Abwärtstrend beim Hochschulstudium anhält, den jetzt eine Studie der Universität Essen ermittelt hat.

Es wird wohl vor allem eine Fußnote für die märkischen Geschichtsbücher, wenn Ex-Agrarminister Edwin Zimmermann und Potsdams früherer Baustadtrat Detlef Kaminski demnächst auf der Anklagebank sitzen werden. Seit der "Baufilz-Affäre" und der "Backofen-Affäre", bei denen beide SPD-Politiker private Interessen und öffentliches Amt nicht auseinander hielten und ihre Stühle räumen mussten, sind bereits Jahre vergangen.

Von Thorsten Metzner

Wieder einmal hat sich Telekom-Chef Ron Sommer als erfolgreicher Aktienverkäufer gezeigt. Aus 18 Ländern dieser Welt gingen Bestellungen für 700 Millionen Papiere ein, 230 Millionen Aktien standen im Angebot.

Von Corinna Visser

Wolfgang Clement gießt noch einen kräftigen Schuss Wasser in den ohnehin dünnen grünen Wein. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen versichert beim SPD-Parteitag zwar, er wolle den Koalitionsvertrag "unzweideutig für volle fünf Jahre" abschließen.

Von Jürgen Zurheide

Wer Visionen hat, solle zum Augenarzt gehen, empfahl einst Helmut Schmidt und meinte damit auch seinen damaligen Entwicklungshilfeminister und späteren Vorsitzenden der sozialdemokratischen Grundwertekommission Erhard Eppler. Und der legt jetzt - nach dem Motto: Genug ist oft weniger - ein lesenswertes Buch vor, in dem er die Vision einer Politik skizziert, die sich an Grundbedürfnissen orientiert.

Stam fit - Einsatz fraglichJaap Stam steht den Niederlanden am Mittwoch im Spiel gegen Frankreich wieder zur Verfügung. Der Innenverteidiger hat seine Blessuren am Kopf (Platzwunde) und an den Adduktoren (Zerrung) weitgehend auskuriert.

Der drohende Tod eines Industriegiganten mit Namen Deutschland hat sich nicht negativ auf die allgemeine Börsenentwicklung ausgewirkt, im Gegenteil. Zu viele Experten hatten dieses nun immer wahrscheinlicher werdende Ende vorhergesagt.

Fast 20 Millionen sahen zuRekord-Einschaltquote bei der deutschen Niederlage gegen England. Fast 20 Millionen Zuschauer, exakt 19,66 Millionen, verfolgten in der Spitze die Fernseh-Übertragung vor den ARD-Bildschirmen.

Am Horn von Afrika ist ein Ende des erbitterten Grenzkrieges zwischen Äthiopien und Eritrea in Sicht: Beide Staaten unterzeichneten am Sonntag ein Abkommen zur Beendigung ihrer Feindseligkeiten. Die nach zweiwöchigen Verhandlungen erreichte Vereinbarung sieht eine Kampfpause vor, während der die Konfliktparteien den Grenzverlauf abstecken.

Der dritte Börsengang der Deutschen Telekom bringt dem Bund einen neuen Geldsegen: Bundesfinanzminister Hans Eichel kann mit Einnahmen von mehr als 18 Milliarden Mark rechnen. Die Telekom gibt die 200 Millionen neuen T-Aktien für 66,50 Euro aus.

console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })