Die von der EU ernannten "drei Weisen" zur Beurteilung der Situation in Österreich haben am Freitag ihre Gespräche mit der Regierung in Wien aufgenommen. Von ihrem Bericht hängt es ab, ob die 14 übrigen EU-Staaten ihre Sanktionen gegen Österreich aufheben.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 28.07.2000 – Seite 2
Im Osten gibt es Regionen, in denen alle, die nicht deutsch aussehen, ihres Lebens nicht sicher sind. Das ist nicht neu, es ist schon seit ein paar Jahren so.
Der Staat verringert sein Engagement für die Hochschulen. Gespart wird an den Uni-Etats ist den meisten Ländern, besonders radikal in Berlin.
Kaum gähnt das Sommerloch, beginnen die Sommer-Rituale: Na gut, Nessie ist jetzt schon einige Sommer tot. Doch auf die konservativen Blätter und ihre wiederkehrende Klage ist Verlass: Früher war alles besser, zumindest die Rechtschreibung.
Alle reden vom Atomausstieg, als sei er schon vollzogen. So ist es nicht.
An der Bayer-Aktie ist die Kurserholung des Pharmasektors in den vergangenen Monaten fast spurlos vorüber gegangen. "Life Science zum Discountpreis" betitelten vor diesem Hintergrund die Analysten der WestLB einen Kommentar zum Unternehmen.
Nach einem für die Tourismusbranche der Türkei katastrophalen Jahr 1999 mit deutlichen Einbrüchen geht es in in diesem Jahr mit Veranstaltern, Hoteliers und Gastronomen wieder aufwärts. Gebeutelten Hoteliers und Reiseagenturen machen in diesem Jahr ein gutes Geschäft.
Die Deutsche Telekom überlegt, den Widerstand in den USA gegen die Übernahme der Mobilfunkfirma Voicestream durch einen weiteren Unternehmenskauf zu brechen. Telekom-Chef Ron Sommer wies in am Freitag veröffentlichten Interviews des "Wall Street Journal" und der "New York Times" darauf hin, dass eine weitere Übernahme die staatliche Beteiligung an seiner Gesellschaft deutlich reduzieren würde.
"Wenn ich gebraucht werde, sage ich nicht nein." Dieser Satz drückt Bescheidenheit und Loyalität zugleich aus.
Im Mordfall Aron Kos-Kogos tappt die Polizei noch immer im Dunkeln. Der 59-jährige Autohändler war, wie berichtet, vermutlich Mittwochnachmittag in seiner Wohnung an der Ansbacher Straße 34 erschlagen worden.
Für das erste Quartal 2000 hat das Bundeskriminalamt 140 antisemitisch motivierte Straftaten verzeichnet. Dabei handele es sich um fünf Körperverletzungen, drei Fälle von Störung der Totenruhe, elf Sachbeschädigungen und 121 sonstigen Straftaten.
Letzter Arbeitstag vor den großen Ferien. Gerhard Schröder sitzt auf gepackten Koffern - und versucht erst gar nicht, das zu verbergen.
Neuer Boss für EisbärenDer EHC Eisbären hat ab dem 1. August einen neuen Boss.
Aus Protest gegen die Zugeständnisse von Israels Regierungschef Ehud Barak beim Nahost-Gipfel hat Außenminister David Levy seinen Rücktritt erwogen. Eine Entscheidung werde nach einem Treffen mit Barak fallen, sagte der Außenminister am Freitag im israelischen Rundfunk.
Wenn Susanne Taschner im Kummerower Hof Bier zapft, schäumt es ganz besonders: Sechs Liter Schwarzbier braucht sie für ihr Bierbad - die Spezialität des Landhotels acht Kilometer südlich von Frankfurt / Oder. Vor drei Jahren hat die Physiotherapeutin Taschner den Hof mitten im Landschaftsschutzgebiet Dorchetal eröffnet.
Trotz aller Proteste werden von Dienstag an Fahrten mit Bahnen und Bussen für die meisten Kunden teurer. Wer billiger fahren will, was für einige auch möglich ist, hatte gestern zum Teil allerdings Pech.
Neun Säle auf drei Geschossen, computergesteuerte Projektoren, ein modernes Tonsystem - mit dem "Karli" wird in etwa einem Monat im neuen Einkaufszentrum Forum Neukölln an der Karl-Marx-Straße das vierte Großkino des Bezirks eröffnen. Am 2.
Markus Ferber, (CSU), ist seit 1994 Mitglied im Europaparlament. Dort ist er Vorsitzender der CSU-Europagruppe und als Berichterstatter des Parlaments mit der Postreform befasst.
Das Bayerische Viertel in Berlin-Schöneberg ist ein besonderes Quartier. Von Gedenkspezialisten aus aller Welt wird sein über viele Straßen verteiltes Denkmal "Orte des Erinnerns" - 80 Tafeln am Gehsteigrand, die auf der einen Seite antijüdische Verordnungen der NS-Administration zitieren, auf der anderen den betreffenen Alltagsbereich durch ein Piktogramm darstellen - als beispielhaft gerühmt.
Zum 50. Jahrestag der Sprengung des Berliner Stadtschlosses will das Märkische Museum ab 8.
Wie lange können die guten Zeiten noch weitergehen, lautet derzeit die entscheidende Frage für Pharmainvestoren. Eine Antwort darauf wird ihnen vor allem die weitere Entwicklung des US-Pharmamarktes geben.
"The Pistol Experience" steht in schwungvollen Lettern, bonbonfarben und mit Flower-Power-Ornamenten verziert, auf dem 7th Avenue Express. Sein lautes Scheppern hallt auf Gordon Matta-Clarks Graffitibändern (je 56 000 Dollar) nach: Derb und mit Reißzwecken befestigt, rollen die menschenleeren Waggons auf Fotostreifen an den Wänden entlang - doch der Lärm entstammt dem unermüdlichen Stampfen des Bulldozers, den der amerikanische Künstler auf einer Müllkippe filmte.
Es ist Sommer, kalendarisch jedenfalls. Wer trägt da schon Handschuhe?
Trotz rückläufiger Absatzzahlen in Deutschland hat der Volkswagen-Konzern im ersten Halbjahr 2000 mehr umgesetzt und verdient. In den ersten sechs Monaten habe VW sein Ergebnis vor Steuern um 15,5 Prozent auf 2,546 Milliarden Mark gesteigert, teilte das Wolfsburger Unternehmen am Freitag mit.
Dank der guten Konjunktur soll die Werbewirtschaft im laufenden Jahr um sieben Prozent zulegen. "Es wird ein ausgezeichnetes Jahr für die Branche werden", sagte Klaus Schrape von der Prognos AG über die Ergebnisse einer Studie seines Instituts im Auftrag der Mediagruppe München.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will den beantragten Rücktransport von verglasten hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufbereitungsanlage im französischen La Hague ins Zwischenlager Gorleben über den Kurort Arendsee in Sachsen-Anhalt nicht genehmigen. "Damit schließt sich das BfS den von den Innenministern von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt geäußerten Sicherheitsbedenken an", sagte der Präsident der Behörde, Wolfram König, dem Tagesspiegel.
Im Hamburger Verlagshaus des "Spiegel" gibt man sich gelassen. "Wir sind Kummer gewohnt", sagt Sprecher Heinz P.
Mehr als jeder zweite Deutsche wird bis zum Jahreswechsel mobil telefonieren. Nach Einschätzung des Präsidenten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus-Dieter Scheurle, werden bis Ende 2000 voraussichtlich knapp 60 Prozent aller Bundesbürger ein Handy nutzen.
"Der Mann ist erfunden, aber die Maske ist echt. " So einfach erklärt der Reiseschriftsteller Paul Theroux seine Kurzgeschichten.
Es sei ein "großer Tag", sagte der Leiter der Berliner Festspiele Ulrich Eckhardt, bevor er verkündete, was seit einigen Tagen bekannt war: dass die Festspiele GmbH in den Bau der ehemaligen Freien Volksbühne in der Schaperstraße umzieht und das Theater zum "Festspielhaus" wird. Vor wenigen Tagen hatte Eckhardt einen langjährigen Mietvertrag mit den privaten Eigentümern des Hauses abgeschlossen.
Zum Schauen bestellt - so darf sich der Teilnehmer am "Catwalk Banquet" fühlen. Und muss noch etwas länger im Zustand der Erwartung verharren, denn die angekündigten japanischen Table-Tänzerinnen lassen auf sich warten.
Um ihn herum herrschte ausgelassene Fröhlichkeit. Knapp 15 000 Menschen feierten, freude- und manche auch biertrunken.
Im neu aufgeflammten Streit um die Rechtschreibung haben Gegner und Befürworter ein Einschreiten der Politik verlangt. Da es um die "Sprache für das ganze Land" gehe, müsse sich "jetzt endlich der Bundestag mit dem Thema befassen", forderte der CDU-Bundestagsabgeordnete Dietrich Austermann, der die Reform ablehnt.
Heute wird viel demonstriert in der Stadt, meist mit Kundgebungen. Um 10 Uhr fragt die CDU auf dem Alexanderplatz: "Steuer- und Rentenreform - Nutzen für Berlin und seine Bürger?
Das Restaurant Hardtke in der Meinekestraße 27 hat Berufung gegen das Räumungsurteil des Landgerichts eingelegt, wonach das Lokal in Kurfürstendamm-Nähe wegen Mietschulden in Höhe von 465 000 Mark schließen soll. Das sagte Norbert Eckervogt, der Anwalt des Wirts Dieter Hardtke, gestern auf Nachfrage.
Der Lehrerstreik vom 12. April wird die Behörden weiter beschäftigen. Schulsenator Klaus Böger (SPD) nennt das Verhalten der Lehrer "infam".
Die Ministergärten? Ratlos blickt der Mann hinüber zum Tiergarten, zuckt mit den Schultern und geht weiter.
Vertreter der mittelständischen Wirtschaft haben sich in der Auseinandersetzung um die Rolle der Landesbanken und Sparkassen teilweise hinter die Kritik der privaten Banken gestellt. Sparkassen und Genossenschaftsbanken seien unverzichtbar.
Nach neuen brutalen Übergriffen wächst in Deutschland die Forderung, den Rechtsextremismus mit einem breiten Bündnis aller gesellschaftlichen Kräfte zurückzudrängen. Einen Tag nach dem Sprengstoffanschlag von Düsseldorf, wo ein rechtsextremer Hintergrund nicht ausgeschlossen wurde, versicherte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) am Freitag, die Bundesregierung wolle den Kampf durch bessere Prävention und Verfolgung der Täter forcieren.
Erstmals seit rund 50 Jahren ist es am Freitag zu einer direkten Begegnung der Außenminister der USA und Nordkoreas gekommen. Es war die bislang ranghöchste Begegnung von Politikern beider Länder.
Flugroboter. Den selbst fliegenden Flugroboter Marvin präsentiert die Technische Universität auf dem Flugplatz Saarmund.
Der peruanische Präsident Alberto Fujimori ist am Freitag trotz anhaltender Proteste für eine dritte Amtszeit vereidigt worden. Während der Zeremonie im Präsidentenpalast kam es auf den Straßen der Hauptstadt Lima zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Nein, Twipsy ist keine Schönheit geworden. Der spanische Designer Mariscal hat das Unikum in eine Hülle gesperrt, die am ehesten noch an einen Elch erinnert.
Felix Dinkhübel ist ein Schuhnarr. Und pedantisch ist er auch.
Michael Schumacher hat die Vorwürfe, ein unfairer Fahrer zu sein, offenbar weggesteckt. "Die Antwort gebe ich auf der Rennstrecke", hatte der Ferrari-Star angekündigt - und legte gestern gleich im Freien Training richtig los.
Eigentlich hätte Bernd Mayländer allen Grund, sauer auf seine Rennfahrer-Kollegen aus der Formel-1-Branche zu sein. Kaum läuft ihm einer von ihnen über den Weg, prompt bekommt der 29-Jährige auch schon zu hören: "Ich bin froh, wenn ich dich nicht sehe!
Für das antirassistische Grenzcamp in Forst (Spree-Neiße-Kreis) war am Freitagnachmittag noch immer kein Gelände gefunden. Nachdem die Stadt aus Angst vor Auseinandersetzungen mit rechten Gruppierungen ein Areal für das Zeltlager verweigerte, sei noch keine Ausweichmöglichkeit für das am Sonnabend beginnende Camp gefunden worden, teilten die Veranstalter mit.
Am 3. Oktober feiert Deutschland zehn Jahre Einheit.