Der 46-jährige Reinickendorfer, der Donnerstag am Schäfersee einen 33-Jährigen erschossen hat, wurde gestern dem Haftrichter vorgeführt. Nach bisherigen Ermittlungen war es in der Grünanlage am Schäfersee zwischen dem mutmaßlichen Täter und einem Mann zum Streit gekommen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 02.06.2000 – Seite 2
Die Idee ist verlockend: Telefonieren und Aktien ordern, Videos ansehen, Flüge buchen und Musik hören - das alles mobil und viel schneller als bisher. Die Zauberformel dafür heißt UMTS (Universal Mobile Telecommunications System).
Der Himmelfahrtstag war in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern von schweren Ausschreitungen überschattet. In Magdeburg lieferten sich etwa 100 Jugendliche aus der linken und rechten Szene eine Straßenschlacht, bei der drei junge Leute verletzt wurden.
Die Telefongesellschaft Mobilcom hat Signale aus Frankreich erhalten, France Télécom werde nach wie vor gemeinsam mit Mobilcom um eine UMTS-Lizenz bieten. "France Télécom setzt die Allianz mit Mobilcom fort", sagte ein Unternehmenssprecher.
"Sieh, der Sonnenschein liegt so goldig auf der Straße, dass die Kinder mit Händen nach ihm greifen ..
Donnerstagabend am Ostbahnhof. Das macht man so, dass man sich heutzutage in unfertigen Gebäuden trifft.
Bernd Schneider (35) fuhr 1988 und 1989 für das deutsche Zakspeed-Team in der Formel 1 und ist heute in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft für Mercedes am Start.Herr Schneider, Sie sind einer von vielen Motorsportprofis mit einem Wohnsitz in Monte Carlo.
Eine Belohnung in Höhe von 10.000 Mark hat der Polizeipräsident gestern für Hinweise zur Ergreifung des 38-jährigen Andreas Störzel ausgesetzt.
An sich soll der dreijährige Erziehungsurlaub einem Elternteil die Möglichkeit geben, sich in der ersten Lebensphase eines Kindes voll und ganz seinem Kind widmen zu können. Da der Gesetzgeber aber lediglich ein zweijähriges Erziehungsgeld von (seit 1986 unverändert) 600 Mark monatlich folgen ließ, müssen nicht selten zusätzliche Einnahmequellen her.
Heute darf es von allem noch ein bisschen mehr sein. "Hoch die Tassen, Ihr lieben Väter" - dieser Schriftzug prangt über dem Eingang.
Am zweiten Tag der Weltausstellung Expo ist das Besucherinteresse spürbar zurückgegangen: Die Hallen waren deutlich leerer als am Eröffnungstag. Zahllose Parkplätze am Gelände in Hannover blieben unbesetzt.
Bei der Geiselnahme im luxemburgischen Wasserbillig haben sich Polizisten als Journalisten von RTL Luxemburg ausgegeben, die mit dem Geiselnehmer ein Interview machen wollten. Was bedeutet der Trick der Behörden für die künftige journalistische Arbeit?
Die Studentenvertretung der Humboldt-Universität, RefRat, schlägt vor, die Entschädigung für NS-Zwangsarbeiter auf zwölf Milliarden Mark zu erhöhen. Je 100 Millionen Mark sollen seitens der deutschen Universitäten und des US-Außenministeriums aufgebracht werden.
Rund 150 t sind am Freitagmorgen erstmals in der Geschichte der beiden Nato-Staaten an einem Strand nahe der westgriechischen Hafenstadt Kyparissia gelandet. An der Landung nahmen außerdem rund 2500 Marineinfanteristen aus Griechenland, den USA und Spanien teil.
Er habe noch nie "einen Planeten erleuchtet", scherzt James Turrell. Der 56-jährige Kalifornier, vom Bertelsmann-Expo-Beauftragten Bauer als "berühmtester Lichtkünstler der Welt" vorgestellt, zeigt sich im Gespräch gänzlich uneitel.
Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, ein Sturz aus dem Leben in den Tod. Zuerst kommen auf ein Wecksignal der Trompete die einzelnen Soloinstrumente aus den Puschen, dann fassen die Instrumentengruppen Tritt und formieren sich zu einem Marsch.
600 Motorradfahrer werden heute zu einer Demo der Gewerkschaft der Polizei erwartet. Unter dem Motto "Biker für ein gewaltfreies Europa" versammeln sie sich um 11 Uhr am Olympischen Platz und fahren zur Spandauer Straße in Mitte.
Er spielt Saxophon, hat Haschisch geraucht und außereheliche Verhältnisse gehabt. Er hat sich dem Vietnamkrieg entzogen, zeigt selbstironische Videos vom Treiben im Weißen Haus und stürzt seine Leibwächter in Panik, weil er das Protokoll durchbricht und in die nächstbeste Burger-Bude läuft.
Kunstkauf ist ein Akt der Lebensfreude. Dieser wenig originelle Werbespruch hat bei der Frühjahrsauktion der Villa Grisebach seine schönste Bestätigung erfahren.
Bei zehntägigen Polizeikontrollen in Berlin ist mehr als jeder vierte Radfahrer als Verkehrssünder aufgefallen. Insgesamt waren an den zehn Tagen 7.
Eins ist beim Rückblick auf 75 Jahre DAAD sicher: Ohne den Austauschdienst sähe die Zunft der deutschen Meinungsforscher heute anders aus. Denn als die 20-Jährige Elisabeth Noelle im September 1937 auf DAAD-Ticket gen USA in See sticht, will sie noch "leidenschaflich" Journalistin werden und im übrigen den USA-Aufenthalt für ihre Doktorarbeit nutzen, Thema: Was tun amerikanische Zeitungen, um Leserinnen zu fesseln?
Die Zeiten ändern sich. Noch 1992 blieb Brandenburgs Ministerpräsident der Eröffnung der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (Ila) in Schönefeld demonstrativ fern.
Schwere Zeiten für Brandenburgs Agrarminister Wolfgang Birthler: Zwar musste der SPD-Ressortchef in Paaren-Glien am Freitag auf dem Landesbauerntag anders als früher keine offene Kritik oder gar Rücktrittsforderungen aus der Bauernschaft einstecken. Aber dafür griff überraschend Dieter Dombrowski, CDU-Vorsitzender des Agrarausschusses im Landtag, Birthlers Politik massiv an.
An der Tokioter Börse werden die Nerven der Anleger nicht geschont. Rechtzeitig vor dem Absturz unter die 16 000-Punkte-Marke hat der Nikkei-Index zwar in dieser Woche noch einmal die Kurve gekriegt.
Kulturseiten? Liest doch keiner, sagten die Expo-Manager zu Tom Stromberg, dem Expo-Kulturchef.
Verstehen Wir Nicht. Fehlt uns die Zeit.
Der Chef des polnischen Wahlbündnisses Solidarität, Marian Krzaklewski, hat sich bereit erklärt, für das Amt des Ministerpräsidenten zu kandidieren, wenn so die Regierungskrise in Polen beigelegt werden könne. Krzaklewski sagte am Freitag, falls Solidarität (AWS) und der Koalitionspartner Freiheitsunion (UW) dies wollten, sei er bereit, Nachfolger von Ministerpräsident Jerzy Buzek zu werden, um die Krise nach den Rücktrittsgesuchen der UW-Minister zu beenden.
Aller Skepsis zum Trotz: Die Konferenz der moderaten Progressiven, also der sozialdemokratischen Regierungschefs, hat ihren Sinn. Der kann sogar langfristig, nachhaltig sein.
US-Präsident Bill Clinton hat Europa ermutigt, auf der Basis einer stabilen transatlantischen Partnerschaft den europäischen Einigungsprozess ^voranzutreiben. Clinton sagte am Freitag bei der Entgegennahme des Karlspreises in Aachen, der Balkan, die Türkei und selbst Russland sollten Teil eines geeinten Europas werden.
Auf die zwei wichtigsten Gäste musste das Geburtstagskind verzichten: Weder Bundespräsident Rau noch Außenminister Fischer schafften es, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst zu seinem 75-Jährigen Jubiläum in persona zu gratulieren. Dabei ist der DAAD neben den Goethe-Instituten der wichtigste Vermittler deutscher Kultur und Wissenschaft in der Welt.
Die Bundeswehr ist pleite. Das war bekannt.
Der Senat steht der Aufnahme libanesischer Milizionäre aus Israel kritisch gegenüber. Man müsse befürchten, dass die für Deutschland vorgesehenen 400 Libanesen erst der Anfang seien und weitere nachfolgten, sagte Senatssprecher Michael-Andreas Butz gestern.
Fünf Menschen wurden Freitagnacht kurz vor zwei Uhr bei einem Autounfall in der Ehrlichstraße verletzt. Ein Pkw prallte aus noch ungeklärter Ursache zunächst gegen ein am rechten Fahrbahnrand geparktes Fahrzeug, geriet dann auf die Gegenfahrbahn und rammte einen Leitungsmast.
"Für Geiselnahmen gibt es kein Patentrezept, das läuft jedes Mal nach einem anderen Muster ab", sagt der Münchener Polizeipsychologe Hans Jörg Trum. "Polizeipsychologen haben gelernt, menschliches Verhalten zu interpretieren und auch vorherzusagen", sagt Trum.
"Die sprachliche Vielfalt ist der Reichtum Europas. Deshalb müssen in allen Regionen die Literaturen und ihre Übersetzungen unterstützt werden", forderte die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Antje Vollmer, anlässlich des Starts des Literatur Express Europa 2000.
Das war nun wirklich Pech für Pat Butcher. Gestern morgen war er von London nach Berlin gejettet, im Auftrag der Zeitung "Sunday Times", und dann stand er pünktlich da im Landgericht Moabit, Saal 501, Ort des Ewald-Dopingprozesses.
Im Gepäck von Mehmet Scholl findet sich neben Duftwässerchen, Laptop und sonstigen Dingen des Fußballerbedarfs etwas ganz Spezielles. "Spionagechef im geheimen Krieg" heißt das Buch, geschrieben von Markus Wolf.
Die Sommerfrische möchte die Polizei ihren Pappenheimern nicht gleich vermiesen. Mallorca, Dom-Rep, Thailand, oder wo der notorische Hooligan Fan sonst gern feuchtfröhlich urlaubt - das alles ist auch in diesem Juni kein Problem.
Die Entführer auf den Philippinen fordern jetzt eine Million Dollar (rund zwei Millionen Mark) Lösegeld für jede ihrer Geiseln. Das sagte ein Kundschafter der Regierung in Manila am Freitag.
Furcht erregend sehen sie aus: Das Gesicht hinter einer Gasmaske verborgen, einen schwarzen Panzer vor der Brust, schwere Kampfstiefel an den Füßen. Im Anschlag ein Tränengas-Gewehr, das an eine Geheimwaffe aus dem All erinnert.
Die Zahl der Zwangsversteigerungen in Deutschland wächst weiter zweistellig. Im ersten Halbjahr legte sie um 10,5 Prozent auf 28 900 Versteigerungstermine zu, teilte der Argetra-Verlag für Wirtschaftsinformationen am Freitag mit.
Die vierte Moskauer Kunstmesse fand im vielfältig genutzten und hochfrequentierten "Haus des Künstlers" vom 16. bis zum 22.
"Sorry, nur für Mitglieder", heißt die Standard-Floskel der Türsteher, um unerwünschten Gästen den Eintritt in Prominenten-Diskos oder andere exklusive Etablissements zu verwehren. Am Montag dürften wohl viele Anleger ähnliches zu hören bekommen.
"Unfair", sagt Klaus Naumann, wäre es, die Verantwortung für Fehlentwicklungen in der Sicherheitspolitik allein der heutigen Bundesregierung anzulasten. Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat den ehemaligen Generalinspekteur der Bundeswehr eingeladen, um eine Studie zur Zukunft der deutschen Streitkräfte vorzustellen.
Ein junger Mann sitzt in einem Schwulencafé im Berliner Bezirk Tiergarten und schreibt einen Brief an die lieben Verwandten zuhause in Israel. Mama will wieder einmal wissen, wann ihr Junge endlich heiraten wird, und Papa fragt: "Wieso denn schon wieder Deutschland?
Die Favoriten wie Andre Agassi, Pete Sampras oder Lindsay Davenport sind gestürzt, die French Open in Paris kehren zur Normalität zurück. Am Tag nach dem seltsamen Abschied von Agassi, der nach der überraschenden Niederlage gegen den Slowaken Karel Kucera (6:2, 5:7, 1:6, 0: 6) wortlos verschwand, zogen die Favoriten im Eiltempo ins Achtelfinale des mit 9,9 Millionen Dollar dotierten Grand-Slam-Turniers ein.
Das waren noch Zeiten, als der Gugelhof neu am Kollwitzplatz der Inbegriff der verhassten Bourgeoisie der Westbezirke war. Elsässische Küche, vorfahrende Edel-Karossen - es dauerte nicht lange, da waren dem Restaurant an der Ecke zum ersten Mal die Scheiben zerschlagen.
In einer regelrechten Aufholjagd hat der Euro im Laufe der Woche gegenüber dem Dollar aufgeholt. Während die Gemeinschaftswährung vergangene Woche teilweise noch unter 90 Cent lag, stabilisierte sie sich bis zum Freitag bei 93 Cent.