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Der exzellent deutsch sprechende Führer der Demokratischen Partei (48) - er hat in Konstanz in Philosophie promoviert - schmiedete schon das Bündnis "Zajedno", das 1996/97 mit monatelangen Protesten die Anerkennung des Kommunalwahlsieges in 15 Städten erzwang. Djindjic wurde Bürgermeister von Belgrad, stürzte aber über sein Zerwürfnis mit Vuk Draskovic, der zu Milosevic überlief.

Für ihren Einsatz in Umweltschutz- und Menschenrechtsfragen werden in diesem Jahr Wissenschaftler aus Äthiopien, Indonesien, der Türkei und den USA mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Die mit insgesamt zwei Millionen Kronen (etwa 465 000 Mark) dotierte Auszeichnung ging zu gleichen Teilen an den Äthiopier Tewolde Gebre Egzhiaber, den Indonesier Munir, die Türkin Birsel Lemke und den US-Bürger Wes Jackson, wie die "Stiftung für richtiges Leben" am Donnerstag in Stockholm mitteilte.

Die Europäische Kommission will den neuen Vertrag zwischen Berliner Stadtreinigung (BSR) und Senat prüfen, der dem öffentlichen Unternehmen für weitere 15 Jahre das Müllabfuhr- und Straßenreinigungsmonopol sichert. Die Generaldirektion "Binnenmarkt" teilte einem Berliner Bürger, der sich in Brüssel beschwerte, jetzt mit, dass die "deutschen Behörden ersucht werden, das Vertragsverhältnis zwischen dem Land Berlin und der BSR ausführlich zu erläutern".

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

"Unser Fusionsvertrag hat den gleichen Wortlaut wie der zwischen Thyssen und Krupp. Nur mit dem Unterschied: wir haben nur eine feste Mitarbeiterin", erklärte gestern Fred David im Berliner Hotel Adlon.

Weder Girlanden noch Schaufensterschmuck künden in dem beschaulichen Großherzogtum von dem nahenden Machtwechsel in Europas unauffälligsten Herrscherhaus. Nicht nur auf Kronen- und Zeptertausch müssen die Paparazzi der internationalen Klatschpresse an diesem Wochenende beim thronlosen "Thronwechsel" in Luxemburg verzichten.

In El Salvador sind in den vergangenen Tagen 19 Menschen nach dem Genuss von verdorbenem Zuckerrohrschnaps gestorben. Alle Betroffenen klagten über starke Bauchschmerzen, nachdem sie Rum der Marke "Trueno" (Donner) getrunken hatten.

Immer mehr Europa, das galt lange als gut. Inzwischen wachsen die Zweifel, aber in einer Hinsicht gilt immer mehr Europa weiter als gut: das Europa des Verbraucherschutzes, das Europa der Bürger.

Von Albrecht Meier

Anke Otto (Bündnis 90/Grüne)Die einzige Frau und Grüne im Bezirksamt erhielt nur 30 von 68 abgegebenen Stimmen, 14 Verordnete enthielten sich. Anke Otto koordiniert derzeit als Magistratsdirektorin in Tiergarten die Bezirksfusion.

Herbert Weber (CDU)Budgetierung, drückende Finanzlast, Gebietsreform - dem Christdemokraten Herbert Weber, der Rathaus-Chef des Großbezirks, fällt die Verwaltungssprache leicht. Gelernt ist gelernt: Seit 1975 arbeitet der studierte Politologe in der Kommunalpolitik, seit 21 Jahren sitzt der 51-Jährige im Steglitzer Bezirksamt, zunächst als Baustadtrat, seit 1992 als Bürgermeister.

Jeder Berliner und jeder Brandenburger hat im vergangenen Jahr 32,2 Pfennig für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gespendet, das ist weit mehr als andere Binnenländer. In Süddeutschland zum Beispiel kamen "nur" 15,1 Pfennig zusammen, in Hamburg und Bremen dagegen über 200 Pfennig pro Kopf.

Von Jörn Hasselmann

Ungeachtet einer vereinbarten Waffenruhe sind am Donnerstag bei neuen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und Israeli zwei Menschen getötet worden. Wegen des für Freitag ausgerufenen palästinensischen "Tags des Zorns" wurde mit weiteren blutigen Konflikten gerechnet.

Gut eine Woche vor seinem Ausscheiden aus dem Amt ist PDS-Chef Lothar Bisky mit dem Vorsitzenden der SPD, Bundeskanzler Gerhard Schröder, zusammengekommen. Bei dem Treffen unter vier Augen am Donnerstagmittag im Restaurant Aigner in Berlin-Mitte wurde unter anderem über die politische Lage in Berlin und Brandenburg gesprochen, bestätigte ein PDS-Sprecher dem Tagesspiegel.

Draußen auf dem Land braucht es seine Zeit, bis Unzufriedenheit und Verzweiflung in Wut umschlagen. Doch wenn es einmal soweit ist, lassen sich die Gemüter nicht mehr mit faulen Tricks und plumpen Versuchen der Beschwichtigung beruhigen.

Von Stephan Israel

Klaus-Peter Laschinsky (SPD)Eigentlich forderte die SPD für den einzigen ihr zustehenden Posten den des Jugend- und Gesundheitsstadtrats, während die Bündnisgrünen mit dem Bereich Finanzen liebäugelten. Doch es kommt wohl genau umgekehrt - die endgültige Entscheidung über den Ämterzuschnitt fällt das neue Bezirksamt allerdings erst im Januar kommenden Jahres.

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Arbeitszeit von Ärzten wird die deutschen Krankenhäuser nach Schätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) rund eine Milliarde Mark kosten. Laut DKG-Geschäftsführer Jörg Robbers ergibt sich dies aus dem zusätzlichen Personalbedarf von durchschnittlich zehn Ärzten in jedem der 2263 Krankenhäuser.

Zwei Tage nach den Sonntagsreden zum Tag der Einheit blickte am Donnerstag der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit zurück auf die letzten zehn Jahre: Bernhard Jagoda sprach von Vereinigungsschock (im Osten) und Vereinigungsboom (im Westen). Eine Million Menschen sind inzwischen von Ost nach West gezogen, der überwiegende Teil aus beruflichen Gründen.

Die EU-Richtlinie zum Tabakwerbeverbot sollte im Jahr 2001 in Kraft treten und sah vor, Werbung für Tabakprodukte und Sponsoring durch Tabakfirmen in der EU in Stufen zu untersagen und sie spätestens ab 2006 gänzlich zu verbieten. Die EU-Kommission hatte zu einem Verfahrenstrick gegriffen, um die Pläne in der EU durchzusetzen.

Die Antwort aus Moskau ließ nicht lange auf sich warten. Kaum war die Demonstration in Belgrad am Donnerstag eskaliert, kaum waren die ersten Nachrichten vom Sturm auf das Parlamentsgebäude zu lesen, warnte Präsident Waldimir Putin: Wenn die "Entwicklungen der vergangenen Tage" nicht gestoppt würden, könnte dies "schwer wiegende Konsequenzen nicht nur für Jugoslawien" haben, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax aus einem Brief Putins an den russischen Parlamentspräsidenten Gennadi Selesnjow.

Von Elke Windisch

Der Bürgermeister-Kandidat für den Großbezirk Kreuzberg/Friedrichshain tritt nicht an zur Wahl. Das wäre keine Meldung - wenn es sich nicht um einen PDS-Mann handeln würde, den die SPD gern mitwählen würde.

Von Gerd Nowakowski
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