In ungewöhnlich scharfer Form hat der Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, den Protektionismus in den Industrieländern verurteilt. "Die Gesellschaft in den reichen Ländern ist zu egoistisch, um Vorteile aufzugeben", sagte Köhler am Sonnabend beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in New York.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 02.02.2002
Die Worte sprudelten nur so aus Paulo Rink heraus. Als habe er eine aufregende, weite Reise hinter sich, erzählte der Stürmer von seinem Tor gegen den FC Energie Cottbus, das den 2:0-Sieg seines 1.
Zum Thema Dokumentation: Kampf gegen Terror Fotos: Osama Bin Laden, Krieg in Afghanistan Das Glockenspiel am Rathaus liefert am Samstag den zart-süßen Auftakt zu einer spontanen Kundgebung. Schon am Morgen hat die Polizei 40 Minibusse auf dem Münchener Marienplatz positioniert, während von allen Seiten Menschen herbei strömen.
In Sachsen-Anhalt verfügt die Partei Rechtsstaatliche Offensive von "Richter Gnadenlos" Ronald Barnabas Schill seit Sonnabend über ihren ersten Landesverband außerhalb Hamburgs. Ulrich Marseille, Betreiber von etlichen Alten- und Pflegeheimen, ist zum Landeschef gewählt worden.
Es liegt scheinbar in der Familie - denn schon vor 89 Jahren machte ein Schausteller Witte Schlagzeilen: Otto Witte, der Großvater des Spreepark-Betreibers Norbert Witte, der sich vor einigen Wochen nach Peru absetzte. Otto Witte gelang damals ein ähnliches Husarenstück.
Es war eine Woche der schlechten Nachrichten: am Mittwoch mussten sich Japaner von ihrer populären Außenministerin Makiko Tanaka verabschieden, die von Premierminister Koizumi wegen regierungsinterner Streitereien entlassen wurde, und prompt stand Freitag der nächste Schrecken ins Haus: der Nikkei-Index verlor drastische 206,37 Punkte und so schloss die Tokioter Aktienbörse bei gerade mal 9791,43 Zählern. Die Sorge des Aktienmarkts: Koizumis ohnehin schleppend verlaufender Reformkurs wird sich mit dem Verlust Tanakas, einer wichtigen Stütze seines Kabinetts im Kampf gegen reformunwillige Gegner, weiter abschwächen.
Außen- und Sicherheitspolitik gehört nicht zu den Paradefeldern eines Länderministerpräsidenten. Doch Kanzlerkandidaten müssen sich auch da behaupten, besser noch: profilieren.
Ein Geheimtreffen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon und hohen palästinensischen Vertretern am vergangenen Mittwoch ist auf Initiative Scharons zustande gekommen. Das berichtete am Samstag der israelische Rundfunk.
Während die Partei der Rechtsstaatler in Sachsen-Anhalt in die Offensive geht, gerät ihr Hamburger Gründer zuhause unter Druck. Was hat Innensenator Ronald Schill mit Drogen zu tun?
Der US-Schauspieler Richard Gere soll vor Abgeordneten des Bundestages über die Lage in Tibet referieren. Die Politiker wollten nach einer Sitzung des Menschenrechtsausschusses am 17.
Hermann Andreew ist in Babelsberg immer noch ein beliebter Kerl. Trotz der vielen Niederlagen in den vergangenen Wochen.
Nur ganz wenige Iren - und wohl noch weniger Irinnen - freuen sich auf den 6. März: Diesen Termin wählte die irische Regierung am Freitagabend für eine neuerliche Volksabstimmung über die Abtreibungsfrage.
Es ist Winter, es ist Wochenende, es ist warm, und die Tische, die die Hauptstadtwirte vor ihre Lokale gestellt haben, sind rundherum besetzt. In Berlin war der Sonnabend der wärmste 2.
"Aaaaaaaah", tönte es, als Prinz Willem-Alexander mit Máxima Zorreguieta pünktlich um 10 Uhr den Königlichen Palast in Amsterdam verließ. Das "Aaaah" in der Großen Orangerie des Schlosses Charlottenburg mischte sich mit der Begeisterung der Amsterdamer, die über zwei Großleinwände direkt in die Orangerie übertragen wurde - live vom Niederländischen Fernsehen.
Bestimmt viel Überflüssiges würde es dort geben, vermutet Rentner Helmut Schwab, als er vor dem Eingang der Messehalle 26b steht. Zur Seniorenmesse "Aktiv im Alter" ist der 68-Jährige dennoch aus Potsdam, wo er seit drei Jahren lebt, nach Berlin gefahren.
Die USA haben nach Informationen der arabischen Zeitung "Ar-Raya" bereits mit Manövern, Geheimdienstkontakten und politischen Gesprächen zur Vorbereitung eines Militärschlages gegen den Irak begonnen. Die im Golfstaat Katar erscheinende Zeitung berichtete am Samstag unter Berufung auf einen "hochrangigen Verantwortlichen aus einem anderen Golfstaat", Ziel des geplanten amerikanischen Angriffes auf Bagdad sei der Sturz des Regimes von Präsident Saddam Hussein.
Mit dieser Zahl hatte keiner gerechnet. Mehr als 320 000 Anträge von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern sind bei der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bis zum Stichtag 31.
Biergartenseligkeit mitten im tiefsten Winter - nichts ging gestern mehr vor den Cafés rund um den Winterfeldtplatz: Junge Männer, die sich braungebrannt in offenen Cabrios präsentierten; Marktgänger im Familienverband, beladen mit Tüten, aus denen Porree, Tulpen und Forsythienzweige vom Markt über der Straße ragten; Radfahrer, die schier verzweifelt nach einem freien Parkplatz im Blechchaos unzähliger Zweiräder ausschauten; Kinder, die in der Maaßenstraße ausrangierte Habseligkeiten zum Verkauf auf einer Decke auf dem Bürgersteig ausgebreitet hatten; junge Frauen, die ihr winterblasses Dekolleté in bis zum letzten Knopf geöffneten Oberteilen entblößten. Vor einer Fleischerei mit tiergerecht gehaltenem Angebot eine Warteschlange wie zu DDR-Mangelzeiten; auch bei einem Stand mit frischgepressten Vitaminen.
Der Poet Jossif Brodski wurde in der Sowjetunion 1964 zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt, weil er eine "parasitäre Existenz" führe. Wer nicht arbeitet, ist ein Schmarotzer: In diesem Sinn sind die Parasiten hierzulande im Bewusstsein geblieben - als arbeitsscheues Gesindel, arbeitsunwillige Sozialhilfeempfänger, als Tagediebe, die anderen Leuten auf der Tasche liegen.
Die jüngste Deutschlandtrend-Umfrage hat Kurioses zu Tage gefördert: Die Wähler trauen der rot-grünen Regierung auf fast allen Feldern der Politik zwar immer weniger zu, auf einem Gebiet allerdings liegt sie weit vor der konservativen Konkurrenz: in der Familienpolitik. Ausgerechnet.
Frank Decker (37) ist Politologe an der Uni Bonn. SPD und Grüne entdecken die Familienpolitik.
Nach dem verheerenden Brand auf einem Ölfeld in Kuwait hat der Ölminister des Golfstaates, Abdel al-Subih, am Samstag seinen Rücktritt angekündigt. Er übernehme damit die politische Verantwortung für das Unglück auf der größten Ölförderanlage des Golfstaates, sagte der Minister der Zeitung "Al-Qabas".
Die Sonne scheint auf das rotbraun-weiße Mehrfamilienhaus, in dem Hildegard Knef mit ihrem Mann Paul von Schell zuletzt lebte. Der dreistöckige Neubau steht einsam an einer stillen Straßenecke am Ortsrand.
Ich teile mit Wolfgang Schäuble die Abneigung gegen hysterische Formeln, mit denen politische Entscheidungen erzwungen werden sollen. Diese Abneigung wächst bei mir, je mehr sich politische Prozesse beschleunigen und zu Kampagnen werden, die schnelle, schrille Reaktionen von der Politik abfordern.
Betrifft: "Zukunft von Gestern" vom 26. Januar 2002In typisch deutscher Manier des Bedenkenträgers schreibt Hartmut Wewetzer über eine Lebensveränderung des Mitentschlüsselers des menschlichen Genoms, Graig Venter.
Die Opposition muss trommeln, gut so. Jetzt haben die Grünen daneben gehauen, soll vorkommen.
Wie schön, wenn man zum 100. Geburtstag den Schlüssel für ein zweites Leben geschenkt bekommt.
Zur Adventszeit war noch alles in Ordnung. Da konnten sich die Spieler des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen bei der internen Weihnachtsfeier als erfolgreichste Mannschaft des Jahres 2001 selbst bejubeln.
Im Jahr 1877 entschloss sich der bayerische Papiergroßhändler Leopold Ullstein, fortan auch mit bedrucktem Papier zu handeln. Ullstein, schon seit 1848 in Berlin, gründete einen Verlag und übernahm zwei marode Zeitungen.
Im "Spectator", einer konservativen britischen Zeitschrift, beliebt vor allem bei Intellektuellen, erschien nach dem Freitod von Hannelore Kohl ein Aufsatz. Der Autor Andrew Gimson wunderte sich über die deutsche Presse.
Urs Dietrich, seit letzter Spielzeit alleiniger Chef der Bremer Tanztheaters, bittet zu Tisch und untersucht in seiner Choreographie "Appetit" die verschiedenen Spielarten des Verschlingens. Mit einem furiosen Doppel-Programm gastiert er beim Tanz-Winter im Hebbel-Theater.
Bei der 38. Sicherheitskonferenz hat der amerikanische Vizeverteidigungminister Paul Wolfowitz vor Terrorakten mit Atommaterial gewarnt und Unterstützerstaaten vorbeugende Militäraktionen angedroht.
Es ist im Grunde eine tröstliche Weisheit, für die Kulturschaffenden wie fürs Publikum: In jedem deutschen Opernhaus, so groß es sein mag, steckt im Grunde ein Stadttheater. Als Lebensnerv, der in gutenZeiten vom spektakulären Ereignis in den Hintergrund gedrängt wird, in schlechten Zeiten aber dafür sorgt, dass der Betrieb - aller Mängelverwaltung und Gagenknapserei zum Trotz - weiter funktioniert.
Nachdenklich blickt Claudia Cardinale ins Gewühl des "Einsteins" Unter den Linden. So, als sinniere sie über ihr künstlerisches Lebenswerk, für das der italienische Filmstar zur Berlinale einen "Bären" bekommt.
Ein Zug für AmmendorfSchröder schwebte in Halle-Ammendorf per Hubschrauber ein. 900 Waggonbauer von Bombardier, die monatelang gegen die Schließung des Werks protestiert hatten und noch Tage zuvor ihr Werk besetzt hatten, standen auf den Stühlen und applaudierten.
Die aufgeregten Mädchen, die ihren Idolen Sven Hannawald und Martin Schmidt derzeit die Ohren vollkreischen, können es sich vielleicht nicht vorstellen. Der erste Skispringer sprach definitiv kein Deutsch und taugte auch sonst nur wenig als Mädchenschwarm.
Bitte, dass jetzt nichts mehr schief geht. Bitte weiterlächeln, weitergehen, acht Schritte noch und vier Stufen, hinauf zum Altar, bis zu Carel ter Linden, dem Pfarrer.
Helmut Thoma ist medienwirtschaftlicher Berater des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement. Herr Thoma, der Kanzler rettet Ammendorf, und Stoiber pflegt sein Image als wirtschaftspolitisch erfolgreicher Bayer.
Es stehen ein paar dicke Autos vor der Dresdner Bank am Brandenburger Tor. Es ist Freitag abend.
Eine deutsche Band, die für Mainstream-Ohren eher sperrig klingt, ist letzte Woche von null auf zehn in die Album-Charts eingestiegen. Eine Band, die Streichinstrumente, Dobro-Gitarren und Röhrenverstärker benutzt.
Staubtrockene Nullnulls langweilten das Publikum in Mali zu Beginn der Fußball-Meisterschaft auf dem schwarzen Kontinent. Nach den gähnend langweiligen Gruppenspielen fielen in den Tagen der Entscheidung dann doch noch Tore.
Ein aus Albanien stammender Flüchtling ist in der Nacht zum Samstag vor der süditalienischen Küste ums Leben gekommen. Der Mann sei vom Motorboot der Schlepper überfahren worden, als diese vor der italienischen Küstenwache flüchten wollten, berichtete die Polizei.
Das BSO hat im Laufe seiner 50jährigen Orchestergeschichte einige bemerkenswerte Werke aus der Taufe gehoben, die in dieser Jubiläumsspielzeit aufs neue zur Diskussion gestellt werden. 1980 wurde unter Leitung von Günther Herbig die Sinfonie Nr.
Die Bratwurst in der einen, das Programmheft in der anderen Hand - so warteten gestern gegen 18 Uhr einige hundert Berliner vor dem Roten Rathaus auf den Startschuss zur 11. Langen Nacht der Museen.
Justizsenatorin Karin Schubert (SPD) hält nach eigener Aussage nichts von der Überprüfung der Senatoren auf eine frühere Stasi-Mitarbeit. "Die Senatoren wurden alle gewählt und sind somit legitimiert.
Nichts deutet darauf hin, dass sich in dem hochgeschossigen Plattenbau am Thälmann-Park eine kleine Idylle verbirgt. Die Fassade ist heute so grau wie der Himmel über dem Prenzlauer Berg.
Das waren wilde Zeiten. Um gegen die Pflichtmitgliedschaft in der örtlichen Handwerkskammer zu protestieren, ging der Mülheimer Unternehmer Jordan Schilling 1997 für vier Tage in den Knast.
Sehr geehrter Herr Kilgeres war nicht mein Ziel, die Verdienste des Genomforschers Craig Venter zu schmälern. Der Tagesspiegel hat als einer der ersten Zeitungen auf Venters Arbeit hingewiesen und 1998 bereits ein Interview mit ihm geführt.