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Ed Ruscha ist in Büchern zur Malerei ebenso vertreten wie in Kompendien zur Fotografie; mal firmiert er als Pop-Pionier, dann als Wegbereiter der Konzeptkunst. Sich selbst bezeichnete der 1937 in Nebraska geborene Ruscha als "Maler wider Willen"; seine Fotografien publizierte er in den 60er Jahren in Form von Taschenbüchern, die heute Kultstatus genießen.

Von Michaela Nolte

Ein Gespenst geht um in Europa: das finnische Wunder. Besonders wir Deutsche blickten, Pisa sei es geklagt, in den letzten Monaten voll Bewunderung in den blauen Norden.

Der Poet Jossif Brodski wurde in der Sowjetunion 1964 zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt, weil er eine "parasitäre Existenz" führe. Wer nicht arbeitet, ist ein Schmarotzer: In diesem Sinn sind die Parasiten hierzulande im Bewusstsein geblieben - als arbeitsscheues Gesindel, arbeitsunwillige Sozialhilfeempfänger, als Tagediebe, die anderen Leuten auf der Tasche liegen.

Bestimmt viel Überflüssiges würde es dort geben, vermutet Rentner Helmut Schwab, als er vor dem Eingang der Messehalle 26b steht. Zur Seniorenmesse "Aktiv im Alter" ist der 68-Jährige dennoch aus Potsdam, wo er seit drei Jahren lebt, nach Berlin gefahren.

Von Tanja Buntrock

Die wichtigsten Versprechen in der Familienpolitik, die sich in den Aussagen aller im Bundestag vertretenen Parteien finden, betreffen die finanzielle Entlastung von Eltern und Kinder sowie die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Erziehung. Bei den Finanzen verweisen die Koalitionsparteien SPD und Grüne vor allem auf die unter ihrer Regierung erfolgte Erhöhung des Kindergeldes für das 1.

Die CDU scheiterte im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses mit einem Antrag für die Erhaltung der Polizeireiter. Alle anderen Parteien waren sich dagegen einig, diese Einheit der Polizei aufzulösen.

In der Debatte um den Import von embryonalen Stammzellen laufen die Fronten durch alle Parteien, durch Kirchen und Berufsgruppen wie Mediziner oder Theologen. Wenn sich alle diese Menschen und auch alle diese Christen so uneinig sind, dann ist die Frage "Wo ist hier Gott?

Die jüngste Deutschlandtrend-Umfrage hat Kurioses zu Tage gefördert: Die Wähler trauen der rot-grünen Regierung auf fast allen Feldern der Politik zwar immer weniger zu, auf einem Gebiet allerdings liegt sie weit vor der konservativen Konkurrenz: in der Familienpolitik. Ausgerechnet.

Die USA haben nach Informationen der arabischen Zeitung "Ar-Raya" bereits mit Manövern, Geheimdienstkontakten und politischen Gesprächen zur Vorbereitung eines Militärschlages gegen den Irak begonnen. Die im Golfstaat Katar erscheinende Zeitung berichtete am Samstag unter Berufung auf einen "hochrangigen Verantwortlichen aus einem anderen Golfstaat", Ziel des geplanten amerikanischen Angriffes auf Bagdad sei der Sturz des Regimes von Präsident Saddam Hussein.

Mit dieser Zahl hatte keiner gerechnet. Mehr als 320 000 Anträge von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern sind bei der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bis zum Stichtag 31.

Von Christian Böhme

Biergartenseligkeit mitten im tiefsten Winter - nichts ging gestern mehr vor den Cafés rund um den Winterfeldtplatz: Junge Männer, die sich braungebrannt in offenen Cabrios präsentierten; Marktgänger im Familienverband, beladen mit Tüten, aus denen Porree, Tulpen und Forsythienzweige vom Markt über der Straße ragten; Radfahrer, die schier verzweifelt nach einem freien Parkplatz im Blechchaos unzähliger Zweiräder ausschauten; Kinder, die in der Maaßenstraße ausrangierte Habseligkeiten zum Verkauf auf einer Decke auf dem Bürgersteig ausgebreitet hatten; junge Frauen, die ihr winterblasses Dekolleté in bis zum letzten Knopf geöffneten Oberteilen entblößten. Vor einer Fleischerei mit tiergerecht gehaltenem Angebot eine Warteschlange wie zu DDR-Mangelzeiten; auch bei einem Stand mit frischgepressten Vitaminen.

Die Worte sprudelten nur so aus Paulo Rink heraus. Als habe er eine aufregende, weite Reise hinter sich, erzählte der Stürmer von seinem Tor gegen den FC Energie Cottbus, das den 2:0-Sieg seines 1.

Von Oliver Trust

In ungewöhnlich scharfer Form hat der Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, den Protektionismus in den Industrieländern verurteilt. "Die Gesellschaft in den reichen Ländern ist zu egoistisch, um Vorteile aufzugeben", sagte Köhler am Sonnabend beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in New York.

Ich teile mit Wolfgang Schäuble die Abneigung gegen hysterische Formeln, mit denen politische Entscheidungen erzwungen werden sollen. Diese Abneigung wächst bei mir, je mehr sich politische Prozesse beschleunigen und zu Kampagnen werden, die schnelle, schrille Reaktionen von der Politik abfordern.

Nach dem verheerenden Brand auf einem Ölfeld in Kuwait hat der Ölminister des Golfstaates, Abdel al-Subih, am Samstag seinen Rücktritt angekündigt. Er übernehme damit die politische Verantwortung für das Unglück auf der größten Ölförderanlage des Golfstaates, sagte der Minister der Zeitung "Al-Qabas".

Zum Thema Dokumentation: Kampf gegen Terror Fotos: Osama Bin Laden, Krieg in Afghanistan Das Glockenspiel am Rathaus liefert am Samstag den zart-süßen Auftakt zu einer spontanen Kundgebung. Schon am Morgen hat die Polizei 40 Minibusse auf dem Münchener Marienplatz positioniert, während von allen Seiten Menschen herbei strömen.

Es liegt scheinbar in der Familie - denn schon vor 89 Jahren machte ein Schausteller Witte Schlagzeilen: Otto Witte, der Großvater des Spreepark-Betreibers Norbert Witte, der sich vor einigen Wochen nach Peru absetzte. Otto Witte gelang damals ein ähnliches Husarenstück.

Im Jahr 1877 entschloss sich der bayerische Papiergroßhändler Leopold Ullstein, fortan auch mit bedrucktem Papier zu handeln. Ullstein, schon seit 1848 in Berlin, gründete einen Verlag und übernahm zwei marode Zeitungen.

Im "Spectator", einer konservativen britischen Zeitschrift, beliebt vor allem bei Intellektuellen, erschien nach dem Freitod von Hannelore Kohl ein Aufsatz. Der Autor Andrew Gimson wunderte sich über die deutsche Presse.

Urs Dietrich, seit letzter Spielzeit alleiniger Chef der Bremer Tanztheaters, bittet zu Tisch und untersucht in seiner Choreographie "Appetit" die verschiedenen Spielarten des Verschlingens. Mit einem furiosen Doppel-Programm gastiert er beim Tanz-Winter im Hebbel-Theater.

Von Sandra Luzina

Zur Adventszeit war noch alles in Ordnung. Da konnten sich die Spieler des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen bei der internen Weihnachtsfeier als erfolgreichste Mannschaft des Jahres 2001 selbst bejubeln.

Eine deutsche Band, die für Mainstream-Ohren eher sperrig klingt, ist letzte Woche von null auf zehn in die Album-Charts eingestiegen. Eine Band, die Streichinstrumente, Dobro-Gitarren und Röhrenverstärker benutzt.

Es ist im Grunde eine tröstliche Weisheit, für die Kulturschaffenden wie fürs Publikum: In jedem deutschen Opernhaus, so groß es sein mag, steckt im Grunde ein Stadttheater. Als Lebensnerv, der in gutenZeiten vom spektakulären Ereignis in den Hintergrund gedrängt wird, in schlechten Zeiten aber dafür sorgt, dass der Betrieb - aller Mängelverwaltung und Gagenknapserei zum Trotz - weiter funktioniert.

Nachdenklich blickt Claudia Cardinale ins Gewühl des "Einsteins" Unter den Linden. So, als sinniere sie über ihr künstlerisches Lebenswerk, für das der italienische Filmstar zur Berlinale einen "Bären" bekommt.

Ein Zug für AmmendorfSchröder schwebte in Halle-Ammendorf per Hubschrauber ein. 900 Waggonbauer von Bombardier, die monatelang gegen die Schließung des Werks protestiert hatten und noch Tage zuvor ihr Werk besetzt hatten, standen auf den Stühlen und applaudierten.

Die aufgeregten Mädchen, die ihren Idolen Sven Hannawald und Martin Schmidt derzeit die Ohren vollkreischen, können es sich vielleicht nicht vorstellen. Der erste Skispringer sprach definitiv kein Deutsch und taugte auch sonst nur wenig als Mädchenschwarm.

Es stehen ein paar dicke Autos vor der Dresdner Bank am Brandenburger Tor. Es ist Freitag abend.

Von
  • Jan Brunzlow
  • Ursula Weidenfeld

Es war eine Woche der schlechten Nachrichten: am Mittwoch mussten sich Japaner von ihrer populären Außenministerin Makiko Tanaka verabschieden, die von Premierminister Koizumi wegen regierungsinterner Streitereien entlassen wurde, und prompt stand Freitag der nächste Schrecken ins Haus: der Nikkei-Index verlor drastische 206,37 Punkte und so schloss die Tokioter Aktienbörse bei gerade mal 9791,43 Zählern. Die Sorge des Aktienmarkts: Koizumis ohnehin schleppend verlaufender Reformkurs wird sich mit dem Verlust Tanakas, einer wichtigen Stütze seines Kabinetts im Kampf gegen reformunwillige Gegner, weiter abschwächen.

Außen- und Sicherheitspolitik gehört nicht zu den Paradefeldern eines Länderministerpräsidenten. Doch Kanzlerkandidaten müssen sich auch da behaupten, besser noch: profilieren.

Ein Geheimtreffen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon und hohen palästinensischen Vertretern am vergangenen Mittwoch ist auf Initiative Scharons zustande gekommen. Das berichtete am Samstag der israelische Rundfunk.

Während die Partei der Rechtsstaatler in Sachsen-Anhalt in die Offensive geht, gerät ihr Hamburger Gründer zuhause unter Druck. Was hat Innensenator Ronald Schill mit Drogen zu tun?

Nur ganz wenige Iren - und wohl noch weniger Irinnen - freuen sich auf den 6. März: Diesen Termin wählte die irische Regierung am Freitagabend für eine neuerliche Volksabstimmung über die Abtreibungsfrage.

"Aaaaaaaah", tönte es, als Prinz Willem-Alexander mit Máxima Zorreguieta pünktlich um 10 Uhr den Königlichen Palast in Amsterdam verließ. Das "Aaaah" in der Großen Orangerie des Schlosses Charlottenburg mischte sich mit der Begeisterung der Amsterdamer, die über zwei Großleinwände direkt in die Orangerie übertragen wurde - live vom Niederländischen Fernsehen.

Von Rolf Brockschmidt

Es ist Winter, es ist Wochenende, es ist warm, und die Tische, die die Hauptstadtwirte vor ihre Lokale gestellt haben, sind rundherum besetzt. In Berlin war der Sonnabend der wärmste 2.

Von Torsten Hampel

Ein aus Albanien stammender Flüchtling ist in der Nacht zum Samstag vor der süditalienischen Küste ums Leben gekommen. Der Mann sei vom Motorboot der Schlepper überfahren worden, als diese vor der italienischen Küstenwache flüchten wollten, berichtete die Polizei.

Das BSO hat im Laufe seiner 50jährigen Orchestergeschichte einige bemerkenswerte Werke aus der Taufe gehoben, die in dieser Jubiläumsspielzeit aufs neue zur Diskussion gestellt werden. 1980 wurde unter Leitung von Günther Herbig die Sinfonie Nr.

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