zum Hauptinhalt

Auf der Heimreise, bereits in Italien, scheute das Pferd Friedrich Wilhelm Hackländers vor der erstmals erblickten Dampflokomotive: Einbruch der Moderne, vor der der Schriftsteller und Begleiter des württembergischen Oberstallmeisters Wilhelm von Taubenheim zuvor auf der Reise in den Orient weit entfernt war. Insofern ist die journalistisch-episodenhafte Reisebeschreibung Hackländers auch ein Abgesang auf die vormoderne Welt, die ihm im Osmanischen Reich noch einmal in aller Farbenpracht entgegentrat.

ATLAS Jan Brunzlow über die Pfiffigkeit der Verwaltung Die Innenstadt bekommt eine neue Primarstufe. Keine neue Grundschule, denn die Stadtverwaltung konnte im Vorjahr nicht die Schließung der Rosa-Luxemburg-Gesamtschule gegen die Stadtverordneten durchsetzen.

Von Jan Brunzlow

Eine Krawatte trägt die Hure gar nicht, und vielleicht ist die Heldin der Titelgeschichte auch gar keine Hure: Rätselhaft und verstörend wirkt, was Hamid Skif in seinen 19 MiniLegenden erzählt. Ob der eigens angestellte Bleistiftanspitzer des Ministers oder ein paar anderweitig arme Schlucker: Immer wandert ein gepeinigtes „Ich“ durch die Skizzenwelten des 53-jährigen Algeriers, der im deutschen Exil von seiner kaputten Heimat albträumt.

Wie kommt ein toter Fisch, von Moses am Wegesrand vergessen, zurück ins Meer? Wie kommen junge, in Paris aufgewachsene Araber dazu, sich zu radikalisieren und für den Islam in den Krieg zu ziehen?

Zwanzig Jahre hat Berkane in Frankreich gelebt, dann kehrt er nach Algerien zurück. Dort gibt er sich seinen Kindheitserinnerungen hin, dem Rauschen des Meeres und dem Klang arabischer Poesie.

Muss man jemanden für gefährlich halten, der solche Sätze schreibt: „Fähig zu verwandeln: Mine für die Zivilisation – dies ist mein Name“? Die Zeiten sind danach.

Das moderne Tunesien ist Kaouther Tabai vermutlich nicht weniger fremd als den meisten Deutschen. Die 1964 in dem nordafrikanischen Land geborene Schriftstellerin lebt seit 1983 in München.

Herr von Moltke, Kaweh Niroomand, der Manager des Deutschen Meisters SC Charlottenburg, hat VolleyballBundestrainer Stelian Moculescu unmissverständlich zum Rücktritt aufgefordert… Dazu äußere ich mich nicht. Nur so viel: Wir werden die Männer-Nationalmannschaft nicht fallen lassen: mit welchem Trainer, mit welcher Mannschaft und welchem Umfeld auch immer.

Alles über Beirut, die Stadt, in der sie 1925 geboren wurde. Für Etel Adnan, die Tochter einer Griechin und eines Syrers, heißt das aber auch: alles, was es dort nicht gibt.

in Ägypten, in Algerien, in Irland und im Irak. Wenn Fotografinnen aus der arabischen Welt ihre Blicke auf andere Frauen richten, ist das noch immer eine Rarität.

Eine Entdeckung: Der Dichter Johannes Jansen folgt neuen Spuren des Bewusstseins

Von Gregor Dotzauer

In Frankreich wird er gefeiert, in Algerien gilt er als Nestbeschmutzer: Boualem Sansal, einst hoher Beamter im algerischen Industrieministerium, fing im Alter von 50 Jahren mit dem Schreiben an. Schonungslos, sprachgewaltig und heiter erzählt er von Landsleuten, die ihrem tristen Leben noch ein bisschen Freude abgewinnen wollen.

Die Mutter ist weg, hat Mann und Kind verlassen. Ein Leben lang wird Sarah suchen nach ihr, der Schönen, der Geheimnisvollen – und sie nicht finden.

Ein paar Grundkenntnisse über den Islam muss heute jeder haben. Hier werden in kurzen Abschnitten klar und verständlich viele Fragen beantwortet, die man sich als Nichtmuslim gelegentlich stellt.

Wenn nur Gerhard Schröder den Dialog zwischen Orient und Okzident beschworen hätte, wäre die gestrige Eröffnung der Frankfurter Buchmesse eine förmliche Angelegenheit geblieben: Sorgfältig war der Bundeskanzler darauf bedacht, politische Vorwürfe zu vermeiden und ein für die Differenzierung des Urteils zu plädieren. Weil aber auch die Gäste aus der arabischen Welt dazu aufriefen – und weitaus konkreter wurden – konnte man ahnen, was der Westen alles wissen müsste, um ein ebenbürtiges Gespräch überhaupt führen zu können.

1936 war Propagandaminister Joseph Goebbels am Bogensee ein vergleichsweise schlichtes Blockhaus gebaut worden – als Geschenk der Reichshauptstadt Berlin. Nach der von Hitler verfügten Trennung von seiner Geliebten Lida Baarova hatte Goebbels an dem Liebesnest keinen Spaß mehr, ein größeres Domizil musste her.

Kann die Kunst, können Literatur und Musik Frieden stiften zwischen miteinander (besser wohl: gegeneinander) verfeindeten Völkern? Daniel Barenboim und Edward W.

Sabri Mussa wurde 1932 im ägyptischen Damiette geboren und lebt heute in Kairo. Mit „Affäre halber Meter“ gab er 1962 sein viel beachtetes Romandebüt, das die 40 Jahre seit seiner Entstehung mühelos überdauert hat.

Das Dorf ist die Welt. Und Abdalhakim Kassem, der 1990 verstorbene ägyptische Schriftsteller, erklärt sie uns.

Wer noch nie an der Schwelle von Orient zu Okzident gestanden hat, kann Abdallah Ghanems Betrachtungen über das Leben in einem Bauerndorf als Schlüssel für die Kultur am östlichen Mittelmeer lesen. Verbunden durch Lehrsätze, die an Carlos Castanedas Lebenweisheiten erinnern, verbinden sich hier die geheimnisvollen Vermächtnisse liebender Paare und ihrer Nachkommen zu einer poetischen Einheit mit der Natur.

Die deutschen Spitzenmanager haben sich verkalkuliert. Ihr Versuch, das strittige Thema „Offenlegung von Gehältern“ auszusitzen, ist gescheitert.

Berlin - Vielleicht ist Fritz Goergen immer in der falschen Partei gewesen. „Wenn der Berater dafür verantwortlich ist, dass sein Rat nicht gehört wird, bin ich verantwortlich“, sagt der Mann, der Bundesgeschäftsführer der FDP war, später Jürgen Möllemanns Wahlkampfberater, zuletzt 2002 in gleicher Funktion bei Guido Westerwelle.

Von Robert Birnbaum

In „Nimm Abschied und werde stark“ beschreibt die deutsche Journalistin Karin Leukefeld das Leben von Helma Al Saadi – einer Hamburgerin, die seit 40 Jahren mit ihrem irakischen Mann Amer verheiratet ist. Kriege und politische Turbulenzen prägen seitdem das Leben der Familie mit.

Es ist nicht Parteichef Michael Howard gewesen, der den britischen Konservativen in Bournemouth die größte Freude machte. Der Mann hieß Paul Sykes, stand in seinem sonnigen Garten in Yorkshire und brachte mit einer lapidaren Mitteilung die britische Parteienszene in Bewegung.

Von Matthias Thibaut

Nur zwei Zeilen umfasst Farag AlAschas Gedicht: „Ein Mann und eine Frau im Bett/ein schüchterner Mond am Fenster.“ Mit „Liebe“ hat es der libysche Dichter überschrieben, der heute in Deutschland lebt.

console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })