D ie fast schnurgerade Hardenbergstraße wird an ihren Enden – von gleichsam zwei Knöpfen – dem Hardenberg- und Ernst-Reuter-Platz gehalten. Sie bietet unter der Woche ein jugendlich belaufenes Bild.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 02.06.2002 – Seite 2
Von Bernd Ulrich Vor anderthalb Jahrhunderten sagte ein exzentrischer deutscher Philosoph: „Das Kapital ist ein scheues Reh.“ Wahrscheinlich würde sich Marx, der alte Rechthaber, nicht mal darüber wundern, dass mittlerweile der Mensch genauso scheu geworden ist wie das Kapital.
Eine Zeitung und zwei Päckchen Marlboro, immer. Jeden Morgen.
Von Heike Jahberg und Maurice Shahd In der Vorwoche waren Bio-Lebensmittel entdeckt worden, die mit dem Krebs erregenden Pflanzenschutzmittel Nitrofen belastet waren. Das Gift war über verseuchte Futtermittel der niedersächsischen Firma GS agri, das überwiegend an Hühner und Puten verfüttert worden war, in die Nahrungskette gelangt.
Dass man mit "sehr großen Chören dieselbe Klarheit, Präzision und Feinheit erzielen kann wie mit kleinen", hat bereits 1905 Albert Schweitzer festgestellt - anhand des Philharmonischen Chors Berlin. Uwe Gronostay hat als Nachfolger von Hans Chemin-Petit den Klangstil des Chores zielstrebig weiterentwickelt und dem großen Amateurchor eine ganz eigene, zeitnahe Farbe und Flexibilität verliehen.
„Den bräuchte man nur anzuschießen, der bräuchte nicht mal zu köpfen. Der Ball geht von allein ins Tor.
Von Henrik Mortsiefer Die Geldgeber der New Economy üben sich in Zweckoptimismus: „Irgendwann erholt sich die Börse schon wieder“, heißt es unisono bei den Risikokapitalgesellschaften, die in junge Unternehmen investieren. Erholen muss sich die Börse auch bald wieder.
Potsdam. Zu DDR-Zeiten lagerte in den historischen Gemäuern noch „Agrochemie“: Jetzt hat das königliche Krongut in Bornstedt, unweit vom Schloss Sanssouci in Potsdam gelegen, offiziell wieder seine Pforten geöffnet.
Der heimeligste Ort der Stadt ist es ja eigentlich nicht. Gestern aber wurde es ganz warm im stahlgläsernen Sony-Center.
Taucherbrille und Schnorchel Im Wannsee kann man zwar nicht Wracktauchen wie in Südfrankreich, aber der eine oder andere alte Autoreifen findet sich bestimmt. Außerdem jede Menge Hechte und Aale.
Von Eberhard Löblich, Magdeburg Die Autoren einer rechtsextremen Internet-Zeitung geben sich keine Mühe, ihren Triumph zu verbergen. „Schluss mit lustig – Neue Regierung in Sachsen-Anhalt räumt mit roten Propagandaelementen auf.
Berlin (Tsp). SPD-Vize Wolfgang Thierse sieht seine Partei für den Wahlkampf noch nicht ausreichend motiviert.
„Jyllands-Posten“ aus dem dänische Arhus meint zu Streit um Benes-Dekrete: Mit dem Beharren darauf, dass die Benes-Dekrete ein Teil der Friedensordnung nach dem Zweiten Weltkrieg und so Teil des EU-Fundaments sind, hat Prag das europäische Konzert verlassen. Das demokratische Europa kann unter keinen Umständen die Benes-Dekrete beherbergen, die schon deshalb nicht legitim sein können, weil sie eine Kollektivschuld postulieren.
Eigentlich passiert es nur in feuchten Männerfantasien, dass es regennasse Mädchen auf Autorücksitzbänke schneit. Vorne säße dann vielleicht ein Taxifahrer mittleren Alters, auf jeden Fall ein melancholisch einsamer Held.
Von Brigitte Grunert Es war ein Ereignis von weltpolitischer Tragweite. Doch keiner ahnte vor 30 Jahren, dass die Außenminister der USA, der Sowjetunion, Großbritanniens und Frankreichs im Schöneberger Kleistpark Geschichte schrieben.
Von Frank Bachner Berlin. Es war gestern nicht schwer, Marcel Hacker zu erkennen.
Ajima. Respektvoller Ausdruck für „verheiratete Frau“.
Immer wieder musste sich die „Bild“-Zeitung gegen Vorwürfe wehren, sie betreibe Kampagnenjournalismus. Tatsächlich hat das Springer-Blatt in seiner 50-jährigen Geschichte viele Kampagnen angezettelt.
Von Annette Kögel Wer hätte das gedacht: Es gibt also tatsächlich Gemeinsamkeiten zwischen dem Bahnhof Zoo und einem Freizeitpark. „Das ist gar nicht so selten, dass mich Touristen fragen: Wo finde ich denn hier die Obdachlosenszene?
Mitte. „Guten Tag, mein ist Volker Liepelt, und ich möchte mein Bewusstsein erweitern“, sagt der Kandidat zu den verblüfften Mitarbeiterinnen der Hauptbibliothek Mitte in der Brunnenstraße.
DER PREIS DER WOCHE Von Carsten Brönstrup Der Fußballfan ist ein genügsamer Zeitgenosse. Hin und wieder ein Kaltgetränk, dazu ein wenig versalzenes Knabberwerk und die Übertragung eines passablen Fußballspiels im Kreis der Lieben - das reicht für das kleine Glück.
Finster ist die Welt um Sade. Finster und kalt.
Berlin. Die FDP kommt ungeachtet der Missbilligung von Parteivize Jürgen Möllemann durch den Parteivorstand nicht zur Ruhe.
Von Stefan Hermanns Sapporo. Sepp Maier hatte am Ende der Veranstaltung ein ausgefallenes Motiv im Visir.
Von Christoph Villinger Templin. „Sie brauchen hier kein Ticket“, sagt lächelnd der Busfahrer beim Einsteigen in den Bus.
Mit dem Lauterer Miroslav Klose beim 8:0 gegen Saudi-Arabien hat zum fünften Mal ein deutscher Spieler drei Treffer in einer Partie bei einer Weltmeisterschaft erzielt. Klose erhöhte seine Ausbeute im Dress des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf 11 Tore in 13 Spielen.
Die folgenden Fragen haben bestimmt nichts mit der Geschichtsfähigkeit der FDP zu tun: Weiß man eigentlich, wer Jürgen W. Möllemanns Vater war?
Was für eine Zukunft, in der es nur noch in einer für "Perfs" zugänglichen Region grüne Wiesen, klares Wasser und blauen Himmel gibt! Die Perfs entstammen einer genetisch perfektionierten Generation von Menschen, und sie schirmen ihr "Eden" gegen eine nahezu vollständig verwüstete Umwelt ab, in der nach dem "großen Beben" Elend und äußerste Gewaltbereitschaft das Überleben kennzeichnen.
Auch eine Radtour rund um die Landesgartenschau in Eberswalde kann ein Sonntagsvergnügen sein. Der Weg führt am Finowkanal entlang.
Niigata (Tsp). Wie ein Derwisch mit Schlips und Kragen hüpfte Winfried Schäfer nach dem Führungstreffer an der Außenlinie herum.
Man kann sie überall in den Großstädten dieser Welt antreffen, in Istanbul etwa auf dem Platz vor der großen Moschee in Eminönü oder am Galata-Turm: Kinder, die Postkarten, Souvenirkitsch und Taubenfutter verkaufen, die betteln oder sich mit kleinen Diebereien ihr Überleben sichern. Zilo, die eigentlich anders heißt, ist eine von ihnen.
Fast ein Jahr ist Silvio Berlusconi nun Ministerpräsident. Zeit, Bilanz zu ziehen.
Als vor nunmehr vier Jahren die achtköpfige Findungskommission in Kassel den neuen Documenta-Leiter bekanntgab, war die Überraschung groß. Kaum jemand hatte bis dahin den Namen Okwui Enwezor gehört.
Auf diese Nachricht haben Renate Künast und die Öko-Bauern gewartet. Bewahrheiten sich die Hinweise, dass der Öko-Weizen erst bei seiner Zwischenlagerung in Mecklenburg-Vorpommern kontaminiert wurde, kann die Bio-Branche aufatmen.
Von Maurice Shahd Selbstbewusst begrüßt die Webseite www.hothothot.