Den Ruf als glamouröse Ballettchefin hat Blanca Li sich mit Leichtigkeit erspielt. Doch ihre Bewährungsprobe als Choreografin stand ihr noch bevor.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 03.06.2002
Das Außenministerium Japans steckt in einer tiefen Krise. Der Aufsehen erregendste Vorfall in einer Reihe von Skandalen ereignete sich vor gut zwei Wochen im japanischen Konsulat in Shenyang.
Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN In Anfänger-Vorlesungen zum Strafrecht und im Kabarett ist sie ein Dauerbrenner: die Selbstbeschreibung der Staatsanwaltschaft als „objektivste Behörde der Welt". Der Staatsanwalt nämlich ist gehalten, nicht nur alles zusammenzutragen, was gegen den Verdächtigen spricht, sondern mit gleichem Eifer alles, was den eventuellen Delinquenten entlastet.
Von Steffi Bey Büsche und Bäume sind so hoch gewachsen, dass die Schule dahinter verschwindet. Aber eben nur fast.
Wer denkt, dass ein strittiger Felsen ns Gibraltar die größte Gefahr für die englisch-spanischen Beziehungen ist, hat Großbritannien noch nicht in der Glockenblumenzeit zwischen April und Juni erlebt. Denn da passen sich einige britische Einwanderer etwas zu gut an.
Kreuzberg. Kaum ein Durchkommen war am Samstagabend auf den Bürgersteigen der Kreuzberger Oranienstraße.
Von Charles Goldsmith Europas Unternehmen müssen sich damit arrangieren, dass viele Spiele der Weltmeisterschaft während der Arbeitszeit übertragen werden: König Fußball schlägt den Arbeitsplatz 1:0. Nachdem am vergangenen Freitag die Fußball-Weltmeisterschaft in Südkorea und Japan angepfiffen wurde, bestehen viele Angestellte - ebenso wie mancher Vorgesetzte - darauf, die wichtigen Spiele live im Fernsehen zu sehen.
Von Robert Birnbaum Im Antisemitismus-Streit um den Parteivize Jürgen W. Möllemann steht der FDP am Montag die nächste Kraftprobe bevor – diesmal im NRW-Landesvorstand der Partei.
Die FDP hat versucht, den Streit um den Antisemitismus beizulegen. Dazu hat Guido Westerwelle mit Verve Selbstverständlichkeiten vorgetragen, damit könnte es auch gut sein.
Aut-Idem (siehe nebenstehenden Bericht) kommt aus dem Lateinischischen und bedeutet: oder Gleiches. Die Aut-Idem-Regelung ist Kern des so genannten „Arzneimittel-Begrenzungsgesetzes“ der Bundesregierung, das im Februar in Kraft getreten ist und die Kassen um bis zu 1,3 Milliarden Euro entlasten soll.
Es fällt den Bürgern in Europa offenbar schwer, die Achtung vor labilem Leben zu bewahren, anders gesagt: die Dominanz des gesunden, artikulationsfähigen Menschen über gerade eben entstehendes, über werdendes und sterbendes Leben zu begrenzen. Der Wunsch, mit embryonalen Stammzellen alles tun zu können, wird in Zukunft sehr stark werden, weil die EU diese Forschung ohne jede Beschränkung fördert.
Von Bernd Schöne Es ist fast wie im Zaubertheater. Das schwarze Tuch wird gelüftet, zum Vorschein kommt ein Neutrino, eines der geheimnisvollsten Elementarteilchen der physikalischen Welt.
Von Bernd Matthies Europas Monarchen sehen auf den ersten Blick ziemlich alt aus. Gelegentlich muss einer von ihnen sterben – dann wird regelmäßig auch das Ende der gesamten Staatsform beschworen.
Von Maren Peters Die umstrittene Aut-Idem-Regelung, mit der Bundesgesundheitsministerin Schmidt die gestiegenen Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen zügeln wollte, beginnt Wirkung zu zeigen. Danach soll der Apotheker ein wirkstoffgleiches günstigeres Mittel als das vom Arzt verordnete verkaufen dürfen.
Sloweniens Nationalspieler Sebastjan Cimirotic sorgte für eine negative WM-Premiere: Als erster Spieler des Titelkampfes in Südkorea und Japan muss er für eine Schwalbe eine Geldstrafe von 2000 Schweizer Franken (1360 Euro) zahlen. Wegen dieser Vortäuschung eines gegnerischen Fouls war dem Stürmer im ersten Vorrundenspiel am Sonntag in Gwangju gegen Spanien in der 65.
Von Günter Blutke K 8102, ein Storchenweibchen, hat es noch einmal geschafft. Mitte April, fast zeitgleich mit ihrem Partner aus dem Winterquartier irgendwo zwischen dem Tschad und der Südspitze Afrikas zurück, begann sie auf der Kirche im brandenburgischen Quitzöbel das gewohnte Storchengeschäft: Am Nest bauen, Kopulieren, in den ersten zwei Wochen fünf- bis achtmal täglich, zwischendurch als kleine Freundlichkeiten Gefieder kraulen, bevorzugt am Halsansatz.
Am Schluss erinnert nur eine Spur von rosa Blütenblättern auf der Ackerstraße an die Demo. Die Gemeinde hat sich längst auf den Hof des Hedwigs-Krankenhauses zum Mittagessen zurückgezogen.
Nürnberg (Tsp). Karriereende oder zumindest noch eine weitere Titelverteidigung – für Sven Ottke stand Samstagnacht sehr viel auf dem Spiel.
Ein Samstagabendausflug endete für fünf Jugendliche aus Steglitz und Zehlendorf in einem Alptraum. Die zwei Männer und drei Frauen im Alter von 17 und 18 Jahren waren gegen 1.
Jeder Mensch, wird er nicht müde zu erklären, hat eine Geschichte. Es komme aber darauf an, sie auch zu erzählen.
Von Hendrik Bebber, London Als sich die Nacht nach einem prächtigen Sonnentag über London senkte, brandeten zwei Klangwogen über die Metropole: „Land der Hoffnung, Land des Ruhmes“ und „Gott schütze die Königin“ sang eine riesige Menschenmenge aus voller Brust und vollem Herzen – patriotische Hymnen zum Abschluss des klassischen Galakonzertes im Garten des Buckingham Palastes. „Ich bin höchst erfreut, dass Sie an diesem besonderen Ereignis teilnehmen, um mein Goldenes Jubiläum zu feiern“, begrüßte die Königin ihre Untertanen.
Es wird in Deutschland zu Recht über Möllemann gestritten. Nicht, weil Möllemann als Minipopulist so wichtig wäre.
Von Susanne Güsten, Istanbul Vielleicht wird sie Ende des Jahres tatsächlich aufgehoben, die Notstandsverwaltung in Südostanatolien. Ein Beschluss des Nationalen Sicherheitsrates lässt das hoffen.
Herrliche Zeiten für Briefträger und Zeitungsboten: Zeitschriften und Tageszeitungen sind bis zu 25 Prozent leichter als vor zwei Jahren. Auch der Tagesspiegel ist schlanker geworden.
Eigentlich ist mit dem neuen Roman von Martin Walser alles so gelaufen wie immer. Siegfried Unseld hat ihn gelesen und zur Veröffentlichung weitergegeben.
Betrifft: Zehntklässler kommen auf den Prüfstand“ vom 26. Mai 2002 Der Jubel bezüglich der Vergleichsarbeiten für Zehntklässler sollte sich vorläufig in engen Grenzen halten.
Betrifft: Zurückgeschrieben „Falsche Experimente mit Schülern?“ in der Tagesspiegelausgabe vom 25.
Sie beide sind neben 116 anderen Künstlern zur diesjährigen Documenta eingeladen worden. Empfinden Sie das als Auszeichnung, etwa wie eine Oscar-Nominierung?
Von Frank Bachner Berlin. Eigentlich hätte die passende Antwort so lauten müssen: „Donnerwetter.
Man darf den ungewöhnlich einlullenden Beginn von Marc Minkowskis Debüt am Sonntagnachmittag beim Deutschen Symphonie-Orchester in der Philharmonie durchaus als feine französische Ironie verstehen - und als diskrete Aufforderung, das Kommende nicht unbedingt auf die Waagschale allerheiligsten Kunsternstes zu legen: Mit Ravels "Pavane pour une infante défunte" schickt er ein knappes Werklein voraus, das zwar so tut, als sei es die Beschwörung eines alten Renaissance-Tanzes, aber natürlich nichts anderes ist als reinster Ravel.Was dann folgt, sind zwei groß angelegte Beispiele französischer Spätromantik, bei denen man paradoxerweise vor allem an andere Musik denkt: An Dvorak, an Tschaikowsky, und vor allem an Wagner.
Der geplante Neubau des NS-Dokumentationszentrums „Topographie des Terrors“ wird innerhalb der Berliner Regierungsparteien zunehmend in Frage gestellt. Wie berichtet, drohen die Kosten für das Projekt wegen der Insolvenz der Betonfirma Engel & Leonhardt über die bislang veranschlagten 38 Millionen Euro hinaus zu steigen.
Von Claus-Dieter Steyer Stettin (Szczecin). Nach einem längeren Blick in den Computer stellte der Polizist auf dem Hauptrevier der Hafenstadt Stettin eine bohrende Frage: „Sie waren in den vergangenen anderthalb Jahren drei Mal in Polen, und jedes Mal wurde Ihnen Ihr Auto gestohlen?
Von Claudio Nogueira Rio de Janeiro. Brasilien liegt im Gelb- und Grünfieber.
Von Joachim Göres „Erhalt des ns Lehrter Bahnhof in Berlin“ steht in großen Lettern auf dem Transparent, und daneben sitzen Carmen Bartsch, Gunnar Hoppe und André Tepper an einem Tisch und sammeln Unterschriften. 1000 haben die drei 16-jährigen Realschüler innerhalb einer Woche in Schulen, Geschäften und Parteiversammlungen in der niedersächsischen Kleinstadt Lehrte zusammen bekommen.
Von Martin Hägele Ibaraki. Eigentlich wollte Gabriel Batistuta gar nicht reden.
Lychen. So ein Gewimmel wie gestern hatte die Insel „Langes Werder“ im Großen Lychensee lange nicht erlebt.
Von David Ensikat Hallo? Entschuldigung?
Von Lothar Heinke Die schönste Geschichte ist die mit dem nackten Arbeiter: Fotoreporter Gerhard Kiesling fährt 1952 nach Zwickau und trifft auf Bergleute, die wegen der Hitze unter Tage alles ausgezogen haben. Die Kumpel waren alles andere als prüde, und im Gefolge des Aktivisten-Erfinders Adolf Hennecke zeigten sie ihr Selbstbewusstsein: „Ich bin Bergmann – wer ist mehr?
Von U. Granass, J.
Herr Wiesehügel, zwei Nachrichten aus Ihrer Branche bestimmen das Wochenende: Die Baubranche steht vor ihrem ersten Arbeitskampf seit 1949. Der Baukonzern Holzmann ist endgültig pleite.
Am liebsten trinkt Manfred Brock seine ein, zwei oder auch drei Dosen Bier im Kiosk in der Kollwitzstraße 42. Da bekommt er was er braucht, sagt er: Etwas zu trinken, hin und wieder ’ne Bockwurst, Zigaretten und seit Beginn der WM auch das Spiel des Tages, live im TV.
In acht Bezirken wird das Schulnetz ausgedünnt, weil es nicht genug Schüler gibt.
Nürnberg (Tsp). Karriereende oder zumindest noch eine weitere Titelverteidigung – für Sven Ottke stand Samstagnacht sehr viel auf dem Spiel.
Von Ingo Bach Moabit. Das Nachnutzungskonzept für das ehemalige Krankenhaus Moabit steht in seinen Grundzügen fest.
Die Spanier feierten mit dem verdienten 3:1 (1:0) über Slowenien im südkoreanischen Gwangju den ersten Erfolg in einem WM-Startspiel seit 1950. Vor 25 000 Zuschauern erzielte Sebastian Cimirotic den Ehrentreffer für die Slowenen.
Von Stefan Hermanns Sapporo. Die Aufregung erreichte ihren Höhepunkt, als Harald Stenger, der Pressechef des Deutschen Fußball-Bundes, einen Nationalspieler auf eine improvisierte Bühne in der Mixed Zone des Sapporo-Domes führte.
Herzhaftes Lachen schallte gestern Nachmittag über den Schlossplatz, eine gute Stunde lang kamen Töne ausgelassener Heiterkeit aus dem BKA-Zelt, und Neugierige, die trotz des schönen Wetters weiteren Grund zum Frohsinn suchten, schauten herein. „Der Eintritt kostet nur ein Lächeln“, hieß es verlockend.
Von Martin Hägele Tokio. An diesem Abend ist die Türe im EX zu, die geschlossene Gesellschaft kommt durch den Hintereingang.