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SCHWARZ ROT GOLD Die deutsche Delegation bei der Fußball-WM schwelgt in Erinnerungen. Zu sehr erinnert der Achtelfinal-Sieg an die WM-Endrunde 1986.

Es hieß, Sie seien gerade mit Ihrem Kreisligaklub Rot-Weiß Leithe auf Jahresausflug auf Mallorca. Haben Sie denn Senegals Sieg zünftig am Ballermann 6 verfolgt?

Der Senegal liegt mitten in Berlin. In schwüler Luft vibrieren die Buschtrommeln, Gewänder glänzen in der Sonne, Schweiß perlt über muskulöse Körper.

Von Paulo Prada Weil die Top-Favoriten reihenweise ausscheiden, sind die Buchmacher die Gewinner der Fußballweltmeisterschaft. Als sichere Wetten galten Frankreich und Argentinien; wenige tippten dagegen auf Erfolge der USA oder Senegals.

„Alles passiert vor dem Sprung, wenn man auf dem Brett steht", sagt Christian Löffler, „der Sprung selbst ist dann reiner Automatismus.“ Einmal in der Luft kann man nur noch wenig korrigieren.

Gegen Favoriten wie Spanien hat die Fangemeinde im Charlottenburger Pub „Irish Harp“ ein Rezept: Kampfesstimmung und Teamgeist. Vor dem Spiel stärkt Kellnerin Vanessa diese Qualitäten mit irischem Frühstück: Spiegeleier mit Speck, Bratwürstchen und jede Menge irisches Bier gehen über die Theke.

Von Martín E. Hiller Im Jahre 1521 wurde Cuauhtémoc vom spanischen Eroberer Hernan Cortés besiegt, sein Geschlecht ausgelöscht.

Von Jörg Petrasch Ein bisschen erinnert das Ambiente an einen gemütlichen Nachmittag mit Freunden und Familie. Es gibt Würstchen und Kuchen, die meisten kennen sich und reden miteinander.

Von Thomas Gack, Brüssel Der deutsche Botschafter in Brüssel hielt sich am Wochenende streng an die Sprachregelung: „Wir haben keinerlei Hinweise darauf, dass EU-Mittel von Arafat zweckentfremdet werden,“ erklärte Schönfelder fast wortgleich mit EU-Außenkommissar Chris Patten. Der Sprecher des britischen EU-Kommissars, Gunnar Wiegand, hatte in der vergangenen Woche in einem Leserbrief an die „Zeit“ erfolglos den Verdacht zu entkräften versucht, dass die EU Millionen Euro an die palästinensische Autonomieregierung überweist – ohne kontrollieren zu können, was mit den Geldern passiert.

Von Thomas Lackmann Die Szene sieht aus wie eine Gaunerklamotte. Der Jubelartikel im Schaukasten verkündet: „Auf dieses Theater hat Berlin 55 Jahre gewartet".

Die Union, sagte Merz, werde einen neuen „Aufbruch“ wagen, vor allem bei der „privaten und betrieblichen Altersvorsorge“. Die kapitalgedeckte Altersversorgung müsse in Zukunft „viel stärker ausgebaut werden“.

Die Zahlen sind immer noch deprimierend. Nur neun Prozent der letztes Jahr von der Filmboard Berlin-Brandenburg geförderten Filmprojekte wurden von Regisseurinnen eingereicht, und auch der Anteil der Autorinnen liegt gerade mal bei 20 Prozent.

Saxofonmusik, üppige Parklandschaften und die angenehme Kühle eines herrlichen Sommerabends. Damit wurde der Besucher auf dem Wissenschaftscampus um den Telegrafenberg in Potsdam empfangen.

Von Scott Miller, Melfi Der Direktor der hochmodernen Autofabrik im süditalienischen Melfi weiß besser als jeder andere, mit welchen Problemen Fiat zu kämpfen hat. Während die Rahmen von „Puntos“ auf dem grünen Montageband vorbei gleiten, weist Massimo Risi auf ein Diagramm an der Wand.

Von Richard Leipold Halle (Westfalen). Auf der Tribüne des Gerry-Weber-Stadions in Halle saß eine füllige Frau und rief „Kiwi, Kiwi“.

Von Hermann Rudolph Zu den Ankündigungen, mit denen die rot-rote Koalition positiv auffiel, gehörte die, das Verhältnis von Berlin und Bund zum Thema zu machen. Läuft also der Bundeskanzler mit seiner Idee einer Hauptstadtkommission offene Türen ein?

Seine weiße Kurtha trägt Matthieu Carrière zur Jeans. Dieses Gewand habe er an, weil er sich als Inder fühle und Gandhi verehre.

Die Deister- und Weserzeitung (Hameln) kommentiert den CDU-Parteitag: Was kann ein Parteitag in diesen wahlkampfschwangeren Tagen schon anderes sein als eine einzige große Wahlkundgebung? So sehr es der sonst so oft geforderten Politiker-Ehrlichkeit widerspricht, wenn sich die Delegierten keine ernsthaften Auseinandersetzungen über Programm und konkrete Vorhaben leisten – die Tele-Demokratie lässt im Augenblick gar nichts anderes zu.

Die Verträge mit dem Intel-Konzern, dem Emirat Dubai und der Brandenburger Investitionsbank für die Chipfabrik in Frankfurt sind schon vor zwei Wochen unterzeichnet worden. Trotzdem folgte die offizielle Bestätigung erst jetzt.

Die Prager Tageszeitung „Blesk“ meint zum Ausgang der Wahl in Tschechien: Es hat sich ausgekämpft, und das Ergebnis war schnell ausgezählt: Zu den Urnen schritten nicht einmal 60 Prozent der Wahlberechtigten. Die Kommunisten wurden die „drittbeliebteste“ Kraft im Land und wollen nun mitreden.

„Le Monde“ (Paris) bewertet den UN-Ernährungsgipfel in Rom: Armut und Hunger rühren weniger von dem Rückgang der Entwicklungshilfe her als vielmehr von einem falsch angelegten Freihandel. Dramatisch ist auch, dass die Subventionen im Norden nicht ausreichen und immer mehr Bauern in den USA wie in Europa ihr Land aufgeben.

Von Sabine Heimgärtner, Paris Ein kompletter Triumph für Frankreichs Konservative. Jubelgeschrei, tosender Beifall am Sitz der UMP, der „Union für die Präsidenten-Mehrheit“, der neuen Partei des Staatspräsidenten Jacques Chirac.

Von Dieter Lenzen Als Martin Luther eine reformatorische Zwangspause auf der Wartburg einlegte, nutzte er die Zeit bekanntlich für eine Tat, die die Welt veränderte: die Übersetzung der Bibel in eine Volkssprache. Die Kultusminister hätten ihren Aufenthalt ebendort nutzen können für einen vergleichbaren Durchbruch, der den Schülerinnen und Schülern in Deutschland vielleicht zu der Fähigkeit verhelfen würde, diese deutsche Bibel zu lesen oder wenigstens eine Gebrauchsanweisung für einen Gartengrill.

„Weiß ich nicht“, blafft die Zugbegleiterin auf dem Bahnsteig im Bahnhof Zoo, als Fahrgäste es gestern wagten, sie nach einem Anschlusszug zu fragen. Und weg ist sie.

Betrifft: „Deutschkurs in der Kita“ im Tagesspiegel vom 7. Juni 2002 Ganz einfach und in jeder Hinsicht billig: Lehrerinnen sind „faule Säcke", Erzieherinnen sind „halbgebildet".

Von Christoph von Marschall So war es noch vor jedem großen Qualitätssprung in der EU, vormals EG/EWG: Einige Monate vor der Entscheidung wird der Ton schärfer, die Stimmung skeptischer. Ob Binnenmarkt, Maastricht, die Neuregulierung der Stimmengewichte vor Nizza oder die Währungsunion: Kurz vor Toresschluss wird hart um nationale Interessen gerungen, die große historische Begründung gerät aus dem Blick.

Betrifft: „Deutschkurs in der Kita“ im Tagesspiegel vom 7. Juni 2002 Groß ist das Erschrecken über die Sprachlosigkeit unserer Kleinkinder, so, als ob das eine ganz neue Entdeckung wäre.

Von Suzan Gülfirat Jeden Montag im Tagesspiegel: Ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen. WM-Jubel in den türkischen Zeitungen: Sie glichen Ende der Woche Sonderausgaben.

Unter dem Free Float oder Streubesitz versteht man die Anzahl der an der Börse frei handelbaren Aktien eines Unternehmens. Hält ein Investor mehr als fünf Prozent, ist dies meldepflichtig.

Über 80 000 Besuche zählte die zweite „Lange Nacht der Wissenschaften“. Das waren 10 000 mehr als bei der Premiere letztes Jahr (70 000 Besuche, 12 000 Besucher).