zum Hauptinhalt

Von Stephan Wiehler Armer Rudi Völler, armes Deutschland. Während die Nationalelf im asiatischen Felde unbesiegt ins Viertelfinale einzieht, tüftelt eine Handvoll skrupelloser Wissenschaftler an der Heimatfront daran, den Menschen auch aus der schönsten Nebensache der Welt zu verdrängen.

Die britische Tageszeitung „The Times“ aus London bemerkt zur Verleihung des Adelstitels an Mick Jagger: Wie alle guten Partys, sollten auch Ehrenernennungen durch die Queen ein Element der Überraschung enthalten. Seidene Schleifen und wertvolle Medaillen mögen seltsam auf einer Brust aussehen, in der ein rebellisches Herz schlägt.

Berlin (mfk). Der SPD-Generalsekretär Franz Müntefering erwägt, den früheren Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Wienand, aus der Partei ausschließen zu lassen.

Die „Libération“ aus Paris schreibt zur letzten Runde der Parlamentswahlen in Frankreich: Macht macht unvernünftig und die absolute Macht noch viel mehr. Und dabei garantiert auch nichts, dass Staatspräsident Jacques Chirac trotz seiner 40 Jahre in der Politik gegen dieses Übel in den nächsten fünf Jahren seiner Präsidentschaft immun ist.

Ohne Regieanweisung geht auch bei der Party nach der Verleihung des Deutschen Filmpreises nichts. Zum Beispiel für Daniel Brühl, der eine Lola als bester Schauspieler erhielt.

„Auf so’nem Straßenfest waren wir doch schonmal“, sagt ein Knirps zu seinem Vater. „Nee“, antwortet der Papa, „auf so einem bestimmt noch nicht.

„Le Monde“ aus Paris meint zum Abschluss des Welternährungsgipfels: Armut und Hunger rühren weniger von dem Rückgang der Entwicklungshilfe her als vielmehr von einem falsch angelegten Freihandel. Dramatisch ist auch, dass Subventionen im Norden nicht ausreichen und immer mehr Bauern in den USA wie in Europa ihr Land aufgeben.

Von Imke Schridde, Göttingen Knallgelb leuchtet das von der Strömung leicht bewegte Wasser. Hunderte von Gummi-Enten schaukeln sich ihren Weg durch die Göttinger Altstadt.

Noch vor drei Jahren hätte niemand geglaubt, dass Klaus Wowereit in absehbarer Zeit Regierender Bürgermeister von Berlin werden könnte. Der 48-jährige Berliner, der aus „kleinen Verhältnissen“ kommt und insofern etwas gemeinsam hat mit Bundeskanzler Gerhard Schröder, hat auch politisch ganz unten angefangen.

PREIS DER WOCHE Von Maurice Shahd Die Empörung war groß, als wir bei den ersten Sonnenstrahlen im Biergarten die Rechnung präsentiert bekamen. 3,10 Euro für ein Weizenbier!

DAS SPIEL IST AUS! Es gibt Wörter, die einfach nicht zusammenpassen, auch wenn sie gut klingen: Fußball und Frühstück zum Beispiel.

José Luis Chilavert ist bekannt dafür, dass er viel und gern erzählt. Vor dem Vorrundenspiel gegen Spanien hatte Paraguays Torhüter gleich zwei Freistoßtore angekündigt.

Von Natascha Meuser Wir schauen hinter Fassaden, lüften Geheimnisse und erzählen Geschichten. Heute: Halleluja am Monbijou-Park.

„Klooose“ tönt es übers Spielfeld, Ronaldo schlenzt den Ball zu Kevin, der dribbelt, verliert das Leder an Steffi, das einzige Mädchen im Team. Steffi gibt geschickt zurück an Ronaldo, der brüllt wieder „Klooose“ und übergibt an Kevin, und der zielt aufs Tor.

Halle (Westfalen) (sid). Die Zuschauer jubelten, sie klatschten, und sie meinten es ehrlich.

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Jetzt, zu Beginn des Wahlkampfes, ist viel von Mobilisierung die Rede. Allerdings versteht jede Partei darunter etwas anderes: Bei der Union ist es der gezielte Einsatz von Mobiltelefonen.

Von Claudia Keller Auf den Berliner Baustellen arbeiten legal 14500 Berliner, 40000 Arbeiter aus dem Umland und 25000 aus dem EU-Ausland. Außerdem 35000 Schwarzarbeiter.

Nach allen Regeln der politischen Erfahrung war der Sieg gegen Paraguay ein Erfolg für Gerhard Schröder. Denn wenn die Deutschen unter Kanzler Schröder sogar Kamerun oder Paraguay besiegen können, dann werden ihnen auch Staatsverschuldung oder Arbeitslosigkeit nichts anhaben können.

Von Elisabeth Binder Die Briten gelten als Experten in Fragen des guten Benehmens und gesellschaftlichen Lebens. Am Ende einer Woche, in der die üblichen Eingeladenen jeden Abend zwischen fünf bis acht hochkarätigen Partys wählen konnten, zeigten sie einmal wieder, worauf sich der gute Ruf gründet.

Um die wohl wertvollste leer stehende Fläche Berlins – das ehemalige Wertheim-Gelände am Leipziger Platz – gibt es Streit zwischen der Bundesregierung und den Vertretern der von den Nazis enteigneten Wertheim-Familie. Das Finanzministerium lehnt es trotz eines amtlichen Bescheides ab, die Fläche gegenüber dem Bundesrat an die Jewish Claims Conference zurückzugeben.

Der Preis für Bayerns gutes Abschneiden beim deutschen „Pisa“-Schulvergleich ist hoch: Nach wie vor erreichen dort nur 20 Prozent der Schüler das Abitur, so dass das Land für den Arbeitsmarktbedarf jedes Jahr viele Akademiker aus anderen Bundesländern „importieren“muss. Diese jungen Leute müssen von anderen – in und außerhalb Deutschlands – ausgebildet werden.

Berlin. Geldanlagen sind in diesen Tagen ein schmerzhaftes Thema, jetzt, da der Aktien-Kurs der Telekom mit beeindruckender Souveränität immer weiter am Markt abstürzt.

BERLINER CHRONIK Der erste Sonderzug, der Berliner Kinder zu Ferieneltern ins Ausland bringt, startete gestern abend auf dem Bahnhof Charlottenburg. Rund 400 Kinder fahren, von 40 Berliner und 14 schwedischen Begleitern betreut, nach Nordschweden.

Von Ursula Weidenfeld Es sind die Nachrichten nur einer Woche, die das Bild der Bankgesellschaft als einem Unternehmen in Auflösung zeichnen: staatsanwaltschaftliche Durchsuchungen bei ehemaligen Vorständen. Ein blauer Brief an alle Mitarbeiter des Hauses.

Von Christoph Villinger Ob Berliner Kinder heute ihren Bürgermeister zu fassen bekommen? Als Abschluss des Aktionstages des Landeselternausschusses Kindertagesstätten (Leak) gegen die vom rot-roten Senat geplanten Kürzungen bei den Kitas war am Sonnabend eine Kinderkette rund ums Rote Rathaus geplant.

Sony Ericsson wirbt derzeit massiv für sein Handy T68i, mit dem man auch digitale Fotos schießen kann. Voraussetzung: Man kauft gegen einen Aufpreis von etwa 200 Euro ein Aufsteckmodul.

Von Flora Wisdorff Seit 1992 sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu einem Binnenmarkt zusammengeschlossen. Das heißt, dass Personen, Güter und Dienstleistungen sich frei über die Grenzen hinweg bewegen können.

TRIALOG Das Stasi-Thema kann einem graue Haare wachsen lassen. Angela Marquardt, der bunte Vogel in der PDS, der den Rentnerclub für Punks und Autonome interessant macht, war IM.

Die Bauwirtschaft steckt in einer tiefen Strukturkrise. Beflügelt vom Bauboom nach der Wiedervereinigung bauten die Bauunternehmen enorme Kapazitäten an Mitarbeitern und Material auf, die jetzt wieder abgebaut werden müssen.

Von Sabine Heimgärtner, Paris Nachdem die sportlichen „Bleus“ ausgeschieden sind bei der Fußball-WM, werden die politischen „Bleus“ wahrscheinlich triumphieren. Nach den jüngsten Prognosen wird der fast acht Wochen dauernde Wahlmarathon – jeweils zwei Abstimmungen für die Präsidentschafts- und die Parlamentswahlen – am Sonntag mit einer absoluten Mehrheit für die neue konservative Partei UMP von Staatspräsident Jacques Chirac enden.

ARCHITEKTUR Er habe, schrieb der Architekturkritiker Adolf Behne in einem Nachruf auf den Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann, „in dieser Stadt mehr gebaut als alle Schlüter, Eosander, Knobelsdorff, Gontard, Langhans und Schinkel zusammen“. Geblieben ist von dem zwischen 1896 und 1930 entstandenen umfangreichen Berliner Werk Hoffmanns jenseits der Tatsache, dass vieles heute noch steht, erstaunlich wenig.