Von Hermann Rudolph Stanislaw Tillich ist eine Ausnahme. Nicht nur weil der Minister, der in Berlin Sachsen vertritt, Sorbe ist, also Angehöriger der kleinen slawischen Minderheit in der Lausitz, für die die restlichen Deutschen sich bestenfalls wegen ihres Brauchtums interessieren.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 24.06.2002 – Seite 2
Berlin (asi). Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat den Schatten-Sozialminister der Union, Horst Seehofer (CSU), wegen dessen Auffassung zur Riester-Rente scharf kritisiert.
Die französische Zeitung „Le Monde“ schreibt zur Nahostpolitik der USA: Die Anstifter der Attentate wollen die Verhandlungen torpedieren. Teils mit Erfolg.
Sie gelten als Sympathieträger. Soll Ihre Wahl zum Ministerpräsidenten der SPD bei der Bundestagswahl Punkte bringen?
BERLINER CHRONIK Für immer noch viel zu hoch hält die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) die Steuerrückstände in Berlin. Die Gesamtrückstände sind innerhalb eines Jahres um 4,4 Prozent auf 481,7 Millionen DM zurückgegangen.
Zwei Kinder wurden am Samstagabend von Einsatzfahrzeugen der Polizei und Feuerwehr angefahren und verletzt. Die beiden Unfälle in Neukölln und Karlshorst geschahen fast gleichzeitig; in beiden Fällen fuhren die Fahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn: Um 20.
Von Frank Thadeusz Wann Sabine Müller-Köllges ihren ersten Schokoriegel gegessen hat, ist nicht überliefert. Bekannt ist hingegen, dass sie bereits als 13-Jährige unter Anleitung der Mutter angefangen hat, selbst Klamotten zu nähen.
Berlin (uwe). Ob das Modell 5000x5000 oder die 32-Stunden-Woche, der Volkswagen-Personalvorstand Peter Hartz hat eine besondere Gabe: Er findet griffige n für Konzepte, die andere nicht einmal auf den Verhandlungstisch der Gewerkschaften bringen könnten.
Der neue Gegner wurde sehr ernst genommen. 19,4 Prozent der Stimmen hatte die Schill-Partei im vergangenen September bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg erzielt.
Berlin (asi). Der Schatten-Arbeitsminister der Union, Lothar Späth, hat die Vorschläge der Hartz-Kommission zur Reform des Arbeitsmarktes begrüßt.
Wenn Otfried Laur mit seinem Theaterclub feiert, ist Petrus mit ihm. „Laur hätte Meteorologe werden sollen, so ein Glück hat er immer“, meinte Regisseur Horst Pillau beim Sommerfest vor dem Deutschen Theater.
DAS SPIEL IST AUS! Die klügsten Köpfe in diesen Tagen sind nicht Habermas oder Enzensberger, sie heißen Schuster, Klinsmann, Breitner.
LEXIKON Zeitarbeitsunternehmen verleihen ihre Arbeitskräfte gegen Gebühr an andere Unternehmen. Diese können Mitarbeiter flexibler und unter dem Strich kostengünstiger beschäftigen, weil die Zeitarbeiter nicht bei ihnen, sondern bei der Zeitarbeitsfirma unter Vertrag sind.
Von Amory Burchard, Moskau Im Berlin Haus, das Klaus Wowereit am Montagmorgen gemeinsam mit seinem Moskauer Amtskollegen Jurij Luschkow in der russischen Hauptstadt eröffnet, hat ein russischer Künstler soeben ein symbolträchtiges Wandgemälde vollendet. Es zeigt einen Händedruck in sozialistisch-realistischer Manier.
Ein ungewohntes Missgeschick und der Verzicht auf eine Stallorder im Ferrari-Team haben Michael Schumacher beim Nürburgring-Jubiläum einen erfolgreichen Heimauftritt etwas verdorben. Sein Teamkollege Rubens Barrichello fuhr den ersten Sieg seit fast zwei Jahren ein.
Von Birgit Cerha Die Augen weit aufgerissen, am ganzen Körper zitternd, steht der zwölfjährige Mohsen vor den staubigen Trümmern, die einst sein geborgenes Heim gebildet hatten. Das Dorf Changireh, 120 Kilometer von der Provinzhauptstadt Qazvin im Nordwesten Irans entfernt, wurde bei einem Erdbeben der Stärke sechs auf der nach oben offenen Richterskala zerstört.
Diedrich Diederichsen über Jazz-Schamanismus und Goa-Kitsch Niemand ist einem Musiker böse, nur weil er religiös, Sektenmitglied oder schlicht wahnsinnig ist. In den großen Bereichen Jazz, Minimal Music, Rock, Electronica muss man lange suchen, um einen vernünftigen Ungläubigen zu finden, aber auch bei den Komponisten der Avantgarde tummeln sich die Verehrer höherer Ordnungen – von Stockhausen bis Messiaen, von La Monte Young bis Giacinto Scelsi.
Nur gut die Hälfte aller Autos mit abgelaufener Plakette kommen beim ersten Mal durch den TÜV. Vielen Wagenbesitzern hilft es aber wenig, den Besuch hinauszuschieben.
Zukunftspläne hat Elisa Hoven „noch nicht so wirklich. Es ist schwierig, wenn man vieles kann, aber nichts richtig gut“, stapelt die 19-Jährige tief.
Von Robert Leicht Johannes Rau hat gesprochen - und Manfred Stolpe ist gegangen. Das zufällige Zusammentreffen verweist auf die schwächste Stelle in der starken Erklärung des Präsidenten, mit der er seine Unterschrift unter das Zuwanderungsgesetz begleitete.
Von Annette Kögel Defekte Bremsen, ausgeschlagene Lenkungen, abgefahrene Reifen: Auf Berlins Straßen sind immer mehr Autos mit erheblichen technischen Mängeln unterwegs. Bei den Überwachungs-Institutionen fielen im vergangenen Jahr 17,1 Prozent aller vorgeführten Wagen wegen erheblicher Mängel durch.
„Le Monde“ (Paris) begrüßt die Abschaffung der Hinrichtung geistig behinderter Täter in den USA: In dieser Zeit, wo die Justiz nach dem 11. September die individuellen Freiheiten auf eine harte Probe stellt, ist die Entscheidung des höchsten US-Gerichts, die Hinrichtung geistig behinderter Täter abzuschaffen, besonders zu begrüßen.
Von David Ensikat Zum Schluss bedankt sich die Moderatorin bei allen Podiumsmenschen für ihre nachdenklichen Worte über die ostdeutsche Seele, und bei Manfred Stolpe bedankt sie sich ganz besonders, weil er doch „für die Ostmenschen eine Identifikationsfigur gewesen ist“. Gewesen ist?
Das Jahr 1963 markierte den entscheidende Wendepunkt im Schaffen des amerikanischen Künstlers Don Judd (1928-1994): In zwei Gruppen- und einer Einzelausstellung trat er das erste Mal mit seinen abstrakten kadmiumroten Holzobjekten an die Öffentlichkeit. Die spannende Entwicklung von Judds Frühwerk in den Jahren zwischen 1955 und 1968 dokumentiert jetzt eine bemerkenswerte Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld, die deren Direktor Thomas Kellein konzipiert hat.
Um den Mittagsgast kämpfen die besten Berliner Köche vergeblich. Denn er ist eine flüchtige Erscheinung, hat nie Zeit und Geld sowieso nicht mehr.
Mit Tschingderassabum und Trallala hatte das Wochenende angefangen, mit Pauken und Trompeten ging es zu Ende. Am Sonnabend bebten die Straßen in der City unter den Bässen, die von den Discowagen der Christopher-StreetDay-Parade dröhnten.
Berlin (asi). Der Schatten-Arbeitsminister der Union, Lothar Späth, hat die Vorschläge der Hartz-Kommission zur Reform des Arbeitsmarktes begrüßt.
Zur Einwanderungsdebatte beim EU-Gipfel in Sevilla schreibt die linksliberale Zeitung „The Independent“ (London): Es heißt schon etwas, wenn Frankreich britische Politiker vor einer Torheit bewahren muss. Aber Frankreich wies darauf hin: Armen Ländern, die schon unzureichende Hilfe bekommen, das Geld noch zu kürzen, wird die Möglichkeiten in diesen Ländern nur noch weiter beschränken und noch mehr Menschen dazu ermutigen, sich woanders nach einer besseren Zukunft umzusehen.
Von Erwin Könnemann Berlin, den 24. Juni 1922, vormittags 11 Uhr 15: Walther Rathenau besteigt sein weinrotes Kabriolet, das ihn wie üblich vor seiner Grunewaldvilla erwartet.
SCHWARZ ROT GOLD Die deutschen Fußballer sind angestachelt. Voller Vorfreude gaben sich die Spieler vor dem WM-Halbfinale gegen Gastgeber Südkorea.
Peter Hartz. Der Volkswagen-Personalvorstand leitet die Kommission – in Wolfsburg hat er vorgemacht, wie man Arbeitsmarktreformen durchsetzt – mit Zustimmung der Gewerkschaften.
In weniger als zwei Wochen wird Hongkong den fünften Jahrestag der Übergabe an China begehen. Das Ereignis provoziert eine Zwischenbilanz.
Als der aus Ostpommern stammende Berliner Maler Hans Laabs 1995 seinen achtzigsten Geburtstag feierte, fanden Ausstellungen seiner Werke in der Berlinischen Galerie im Martin-Gropius-Bau sowie in den privaten Galerien Bremer und Brusberg statt. Nun stellt die Berlinische Galerie, derzeit ohne eigene Räume, Laabs erneut aus: diesmal im Brecht-Haus Weißensee – begleitet von einem umfangreichen Bestandskatalog aller in ihrem Besitz befindlichen Bilder.
Berlin (uwe). Was die Hartz-Kommission in Deutschland einrichten will, bewährt sich seit einiger Zeit in Holland und Dänemark.
Von Rosemarie Stein Man fühlt sich schlapp und ständig müde, leidet auch mal unter Übelkeit, hat vielleicht Gliederschmerzen. Eine Grippe oder doch ein grippaler Infekt?
Von Ursula Weidenfeld Es gab viele, die die Ergebnisse der so genannten Hartz-Kommission am liebsten erst nach dem 22. September zur Kenntnis genommen hätten.
AUSGEBREMST Hartmut moheit über den Nürburgring und die Probleme der Formel 1 Ein Zuschauerrekord? Natürlich gab’s einen Zuschauerrekord.
Von Michael Mara Die Aufgeregtheiten in der Brandenburgischen CDU nach Manfred Stolpes Rücktritt sind beträchtlich. Man kann es auch verstehen, wenn man den Mechanismus betrachtet, der die Große Koalition in Potsdam zusammen hielt: Die kniffligen Dinge haben die gestandenen Fahrensmänner Stolpe und Schönbohm unter sich ausgemacht.
Von Sandra Dassler Cottbus. „Vor allem bei den älteren Bürgern werden Tränen fließen“.
Immer neue Fernseh-Rekorde: 19,38 Millionen Fans in Privathaushalten verfolgten das 1:0 der Deutschen gegen die USA im ZDF. Die Originalübertragung führt damit die Hitliste der WM-Spiele an und ist die meistgesehene Sendung im Jahr 2002.
Was noch vor einem Jahr als nicht möglich galt, wird nun versucht: Berlins Polizeibeamte und -beamtinnen sollen während ihrer Dienstzeit reguläre, unbezahlte Pausen machen. Dies sieht eine neue Arbeitszeitverordnung von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) vor, die jetzt in Kraft getreten ist.
Die Berliner Philharmoniker in der Waldbühne - stimmungsvoller kann man einen lauen Sommerabend wohl nicht beschließen. Tausende packten wieder Picknickkörbe und Decken ein, um am Sonntagabend den Klassik-Klassikern von Tschaikowsky, Bernstein, Wagner, Mascagni und anderen Komponisten zuzuhören.
Von Andreas Conrad Blut, das wusste schon Mephisto, ist ein ganz besonderer Saft. Es wissen auch die Mücken, wie jeder nach lauer Sommernacht an sich bemerken kann.