Von Maren Peters Uwe Hoffmann ist in großer Sorge. Wie viele andere Unternehmer hat der Druckerei-Chef aus dem Wedding Angst, dass ihm ab der kommenden Woche jeder in die Akten schauen kann - über einen kurzen Anruf beim Finanzamt.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 30.06.2002 – Seite 2
OPER Schließlich stranguliert sich die verlassene Frau in Francis Poulencs Oper „Die menschliche Stimme“ mit dem Telefonkabel. Ihr Selbstbetrug, ihre kleinen Lügen können sie nicht mehr über die große Kränkung hinwegtäuschen.
In Nordkorea, das eine Beteiligung an der Fußball-Weltmeisterschaft abgelehnt hat, wird kaum über das sportliche Großereignis jenseits der Grenze berichtet. Die Spiele Südkoreas wurden nur in kurzen Ausschnitten gezeigt, ohne Erwähnung des Spielorts.
Marzahn. Der von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder angekündigte Abriss von 3000 Plattenbauten wird voraussichtlich im Jahre 2010 abgeschlossen sein.
Die Türkei hat ihren starken Auftritt bei der Fußball-Weltmeisterschaft mit dem dritten Platz gekrönt. Im Spiel um den dritten Platz brachen die Türken am Samstag zudem noch einen Rekord – nach elf Sekunden Spielzeit schossen sie das schnellste Tor der WM-Geschichte.
In der „Teppichetage“ des Berliner Polizeipräsidiums herrscht der Frust. Mit seiner überraschenden Ankündigung, die polizeiliche Führungsstruktur einer radikalen Reform zu unterziehen, hat Polizeipräsident Dieter Glietsch für Verstimmung beim Führungspersonal gesorgt.
Von Bernd Matthies Heute Nachmittag ist alles vorüber. Ob Deutschland gewinnt oder verliert, ist fast schon egal, weil ja das Erreichen des Finales allein einen Erfolg darstellt, den nur komplett verbohrte Optimisten erwarten durften.
Von Jörg Wenig Oslo. Ausgerechnet für Maurice Greene begann die Golden League mit einem Fehlstart.
Von Bernd Ulrich Der Föderalismus ist ein Segen. Und er ist eine Pest.
Berlin. Würden die Fans ihn wohl auspfeifen?
Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Es gibt in der Menschheitsgeschichte bemerkenswerte Konstanten. Eine davon heißt „Original und Fälschung".
Weltwelt wird ein Rekord an Fernseh-Zuschauern für das Spiel im japanischen Yokohama vorhergesagt. Denn auch bisher waren die Übertragungen aus Asien ein Quotenrenner – trotz der ungünstigen Zeiten, zu denen die WM–Spiele in Europa und Südamerika laufen.
Sie gilt, sagt der Sozialphilosoph in seiner Festrede, als Vermittlerin zwischen den Fronten, als jene Friedensstifterin, die Animositäten und Aggression auf einer höheren Ebene aufzulösen vermag. Doch ist die Toleranz wirklich so erhaben?
Es ist wohl ein gutes Zeichen für einen Empfang, wenn man gleich zu Beginn mit einem Philosophen ins Gespräch kommt, einem Professor für Frieden. „The art of living", die Kunst des Lebens, sagt Vijay S.
Von Stefan Hermanns Yokohama. Es waren keine gute Nachrichten, die Harald Stenger in seiner Eigenschaft als Pressesprecher des Deutschen Fußball-Bundes verkünden musste: Nach dem Finale der Fußball-WM wird es leider keine Party geben.
Super habe ich gedacht, jetzt stehst du zum zweiten Mal in einem Endspiel nach 1982, und du kannst jetzt endlich Weltmeister werden. Vier Jahre später wieder alles gerade rücken, das war mein Traum.
Von Mirko Weber Andere in vergleichbaren Positionen nageln ja im Dienstzimmer alles mit Bildern zu oder setzen sich unter die vorhandenen Schinken, als gehörten sie ihnen. Oder sie stellen blickfängerisch etwas auf, dass man als Besucher um die Frage eigentlich kaum noch herum kommt, was denn das wohl sei, bitte, aha, aus Bali - ja dann.
Feiern unter Aufsicht. Für Fußballfans jeglicher Nationalität hat die Polizei nach den bisherigen Erfahrungen mit der Weltmeisterschaft auf dem Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße eine „Jubelplattform“ eingerichtet, die sich auch gestern nach dem Sieg der Türkei bewährt hat.
Von Christian Schröder Ein Roman könnte folgendermaßen beginnen: „Kein Bauschild verrät in der Pücklerstraße den n dessen, der ab Montag in dem weißen Palais mit dem Rundbogengiebel wohnen wird, aber die Zahl der Streifen des Bundesgrenzschutzes sagt genug über seine Prominenz." So stand es am 1.
Wir standen schön belämmert da nach dem 0:1 durch diesen Elfmeter. Die Holländer haben uns dann den Gefallen getan, dass sie nach ihrer Führung so weiter gespielt haben wie vorher.
Yokohama. Wenn man in diesen Tagen nach Yokohama kommt und im U-Bahnhof an irgendeinem beliebigen Touristik-Schalter zum Beispiel nach den Umsteigemöglichkeiten für Sakuragi-Cho fragt, bekommt man vor allen anderen Dingen etwa ein Kilo Broschüre in die Hand gedrückt.
Von Antje Sirleschtov Einer Verbindung von Eon und Ruhrgas hat Gerhard Schröder von Anfang an nicht ablehnend gegenüber gestanden. Daraus machte der Bundeskanzler nie einen Hehl.
Nach den Verwüstungen im Französischen Gymnasium vor zwei Wochen gibt es jetzt wieder gute Nachrichten aus der Derfflingerstraße in Tiergarten: Sechs Schülerinnen haben ihr Abitur dieses Jahr mit der Note 1,0 abgeschlossen. In einem Fall gab es die 1,0 für ein deutsches Abitur, die übrigen fünf Supernoten wurden für das Baccalaureat, also das französische Abitur, vergeben.
Von Christoph Daum Wie stets nach einer WM werden auch diesmal wieder überall auf der Welt viele, viele Kinder ihre Begeisterung für Fußball entdecken. Sie eifern ihren Idolen nach und wollen spielen, spielen, spielen.
Herr Kische, Sie haben allen Spielern der deutschen Nationalmannschaft etwas voraus. Ach ja?
Berlin (Tsp). Der Vorstandschef der Deutschen Telekom, Ron Sommer, bedauert, dass er und seine Vorstandskollegen so spät auf die umstrittenen Aktienoptionen verzichtet haben.
Was wird man für ein Mensch, wenn man in Israel geboren ist, in Österreich aufwächst, in Deutschland arbeitet und mit einer Südostwestfälin verheiratet ist? Ron Sommer, Vorstandschef der Deutschen Telekom, ist vermutlich der Einzige, der darauf eine Antwort geben kann.
Guido Westerwelle und Jürgen Möllemann, so verschieden sie auch im Charakter sein mögen, haben gemeinsam entdeckt, wie man eine kleine Partei groß machen kann. Immer im Gespräch bleiben, heißt ihre Devise, oder besser: in den Gesprächen.
DAS SPIEL IST AUS! Irgendetwas muss schiefgelaufen sein, jedenfalls stehen heute im Finale nur elf Deutsche auf dem Platz, insgesamt könnten es dann immerhin vierzehn werden, die dank Einwechselung dabei helfen, dass ich Weltmeister werde.
Von Vincenzo Delle Donne Rom. „Ich hätte nie dieses Spiel pfeifen mögen“, sagt Pierluigi Collina, und diese Worte klingen aufrichtig.
Von Ulrich Hesse-Lichenberger Die Irin Margaret Wolfe Hungerford schrieb einst: „Schönheit liegt allein im Auge des Betrachters.“ Ihr Satz hat es als Sinnspruch in viele Sprachen und Kulturen geschafft, doch seine Bedeutung erschließt sich den meisten Menschen nur alle vier Jahre - bei Fußball-Weltmeisterschaften.
Peter Laudenbach über Adorno und den Fußball auf der Beckett-Bühne Auch Theodor Wiesengrund Adorno hat die Fußballweltmeisterschaft beobachtet und unternimmt einem „Versuch, das Endspiel zu verstehen“. Wie immer verblüfft seine tiefsinnige Spielanalyse.
Schon 15 Minuten vor dem Abpfiff hält es im überfüllten Fanclub von Türkyemspor die meisten nicht mehr auf ihren Stühlen. Rot-weiß geschminkte Kinder starten mit ihren Flaggen zum Kottbusser Tor.