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Paul Wühr, der 1927 in München geborene, seit Jahren auf einem umbrischen Berg thronende Dichter, ist wohl der größte lebende Dramatiker, der noch nie im Theater gespielt wurde. Das liegt auch daran, dass Wühr keine Theaterstücke im engeren Verständnis schreibt.

Von Peter von Becker

Hier sehen wir, was Weihnachten, das Fest der Liebe, schmiert, was es kittet und rettet: Jawohl, meine Lieben, es ist der Alkohol. Ein zittriger Tannenbaum, eine schwerhörige Urgroßtante, ein ungeliebter Schwager - wirken sie nicht plötzlich so mild, so lieblich und versöhnlich, dank Kerzenschein und Eierlikör?

Mehr als 1 370 Briefe Walter Benjamins liegen nun gedruckt vor, und sie umfassen über 3 500 Buchseiten. Zu lesen sind die letzten Strecken dieses vom Reisen, von geistigen Grenzüberschreitungen, Passagen und rätselhaften Denkwegen bestimmten Lebens in diesem letzten Band.

Von Wilfried F. Schoeller

Zeitlebens wurmte es Arthur Sullivan, dass er bei den meisten Mitmenschen nur als Komponist witziger Operetten wie "Der Mikado" und "Die Piraten von Penzance" bekannt war - nur das von Queen Victoria verliehene Sir-Prädikat tröstete ihn etwas. Dabei hatte der britische Offenbach ganz seriös begonnen und seine ersten Erfolge mit "ernster Musik".

Nachdem die EU-Verkehrsminister die Entscheidung über die Realisierung des Satelliten-Navigationssystems Galileo verschoben haben, bangt die europäische Industrie um die Einhaltung des Zeitplans für das ehrgeizige Milliarden-Projekt. Ursprünglich hatte Europas größter Raumfahrtkonzern Astrium mit einem positiven Beschluss schon auf der EU-Tagung am 20.

Er ist 32 Jahre jung, doch seine Musik will so politisch sein wie der Jazz der 60er Jahre. Der Saxofonist David Sánchez aus Puerto Rico ruft im Booklet seiner CD "Melaza" gegen die Unterdrückung von Schwarzen und Ureinwohnern auf und erinnert an seine Vorfahren: Sklaven, die sich auf den Zuckerfeldern abquälten.

Bei den israelisch-palästinensischen Friedensgespräche zeichnen sich deutliche Fortschritte ab. Der palästinensische Unterhändler Jassir Abed Rabbo sagte zum dritten Verhandlungstag am Donnerstag in Bolling bei Washington, man sei in der Jerusalemfrage einer Einigung "sehr nahe".

In dem Aufsehen erregenden Prozess um den "Mord ohne Leiche" hat das Lübecker Landgericht den Angeklagten am Freitag zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 55-Jährige seine seit fast zwei Jahren verschwundene Ehefrau aus Habgier ermordet hat.

Die spektakuläre Flucht des Triebtäters Frank Schmökel ist offenbar durch skandalöse Schlampereien in der Nervenklinik Neuruppin ermöglicht worden - und hätte verhindert werden können: Nach Tagesspiegel-Informationen sollen Klinikleitung und behandelnde Ärzte simple Sicherheitsstandards vernachlässigt haben. So habe Schmökel einen Klinikcomputer benutzen dürfen.

Zwischen Befürwortern und Gegnern einer raschen Öffnung des Postmarktes ist im EU-Ministerrat in Brüssel am Freitag eine Pattsituation entstanden. Etwa die Hälfte der Minister befürwortete eine deutliche Ausweitung der Liberalisierung bei gleichzeitiger Festlegung eines Enddatums für die vollständige Marktöffnung.

Der Anstieg der Einfuhrpreise hat sich wieder leicht abgeschwächt. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, legten die Einfuhrpreise in November im Jahresvergleich um 12,5 Prozent zu.

Der Eishockey-Profi Olaf Kölzig hat sich als Torhüter der Washington Capitals selbst ein Denkmal gesetzt. Der 30 Jahre alte Schlussmann feierte beim 3:1-Erfolg seiner Mannschaft bei den Buffalo Sabres den insgesamt 128.

Wo mit diesem Titel nicht die zum Büffet geleitende Gattin seiner Exzellenz gemeint ist, findet immer noch etwas Exotisches statt: Eine Frau arbeitet als Diplomatin. Die ausführliche und engagierte Anthologie "Frauen im diplomatischen Dienst", für die Jutta Limbach ein Vorwort verfasste, widmet sich jenen (deutschen) Frauen, die sich in einer klassischen Männerdomäne behaupten, dort, wo sich ein Leben lang Horizont erweiternde Wege bieten.

Wer sich gestern in der Lebensmittelabteilung des KaDeWe für Weihnachten eindecken wollte, erkannte gleich, woher der Wind weht: Lange Schlangen wanden sich vor den Geflügel- und Fischtheken, wer Rindfleisch oder Schwein wollte, konnte ohne Verzögerungen einkaufen. Ohnehin gehört Rindfleisch in Berlin nicht zu den klassischen Weihnachts-Gerichten.

Von Clemens Wergin

Nur wo Schwein drauf steht, ist auch Schwein drin: Auf diese Aussage muss man sich verlassen, solange Kontrollen nichts Gegensätzliches ergeben. Wir haben Fleischermeister Reinhard Skerra vom Neuköllner "Wurst-Sonderposten Markt", der bei Reichelt als Ausbilder tätig ist, nach Tipps befragt.

Von Annette Kögel

"Dreizehn 18- bis 35-Jährige mit Kreativität, handwerklichem Geschick, Power und Vision für neuen Club in Mitte gesucht; Szenekenntnisse von Vorteil, Kapital wird gestellt". So könnte die Kleinanzeige für den geplanten "To Club" lauten.

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