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In Bayern gehen die Uhren womöglich doch langsamer. Erst jetzt kam dem Verwaltungsrat des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg zu Bewusstsein, dass im Hause für den kommenden Juni eine breit angelegte Retrospektive Willi Sittes geplant war.

Von Bernhard Schulz

Claus Peymann und Hermann Beil, Berliner Ensemble: 28 Jahre hat Ulrich Eckhardt behauptet, bewiesen und bewahrt, dass Berlin eine Theater- und Musikmetropole war, ist und bleibt; 28 Jahre hat er Mauern durchstoßen, Gräben überbrückt, Perspektiven entworfen, Türen geöffnet. Er hat unsere Träume realisiert.

Wenn es ein Zufall war, dann einer, der vieles klärt. Vorgestern beschloss das englische Unterhaus, therapeutisches Klonen zu erlauben - die Züchtung, Nutzung und Tötung werdenden menschlichen Lebens zu medizinischen Zwecken.

In den viel zu guten alten Zeiten, als wir wunschlos glücklich schienen, erzählte man sich in Berlin einen jetzt auch wieder zur Jahreszeit passenden Witz: Berlin, gemeint war natürlich West-Berlin, feiert 364 Tage im Jahr Festspiele. Und wegen des einen festspielfreien Tags, dem 24.

Das Kunstwerk aus Erde im Berliner Reichstag soll eine möglicherweise explosive Beimischung erhalten. Die Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen, Michaele Hustedt und Ulrike Höfken, haben sich aus der ehemaligen Sprengstofffabrik "Espagit" in ihrem Wahlkreis Euskirchen/Kehr Boden verschafft, in dem Reste des Sprengstoffs TNT sein könnten.

Nach dem Milleniums-Knall zum Jahreswechsel 1999/2000 machte sich bei den deutschen Sektkellereien die Ernüchterung breit. Die hoch geschraubten Erwartungen an das Jahrtausend-Geschäft konnten nicht erfüllt werden; das Plus im Einzelhandelsabsatz lag gerade mal bei drei Prozent.

Die Transportluftschiffe der CargoLifter AG sollen mehr sein als ein neues Transportmittel: Das innovative Logistikkonzept werde tiefgreifende Auswirkungen auf viele Industriezweige und die Infrastrukturentwicklung einiger Weltregionen haben, ist sich der Vorstandsvorsitzende Carl von Gablenz sicher. 2001 soll in der Werft in Briesen der Prototyp CL 160 gebaut werden.

Von Reinhart Bünger

Das "K" in Edeka steht für Kolonialwaren und nicht für Kaufleute. In unserem gestrigen Bericht war dies auf Grund einer missverständlichen Erklärung von Edeka falsch dargestellt worden.

Die Bundesregierung hat weitere Konsequenzen aus der Vernichtung von Kanzleramtsakten am Ende der Regierungszeit Helmut Kohls nicht ausgeschlossen. Auch nach dem Abschluss der Arbeit des Sonderermittlers Burkhard Hirsch würden weitere Aktenbestände geprüft, sagte Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye am Mittwoch in Berlin.

Wegen des Polizeikessels von Dortmund hat die Düsseldorfer Grünen-Fraktionsvizechefin Barbara Steffens eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Dortmunder Polizeipräsidenten Hans Schulze eingereicht. Mit der stundenlangen Einkesselung von mehr als 570 Gegendemonstranten am Rande eines Neonazi-Aufmarschs am vergangenen Samstag hätten Schulze und der zuständige Polizei-Einsatzleiter "in erheblicher Weise gegen ihre Dienstpflicht verstoßen", sagte Steffens am Mittwoch.

Angesichts der BSE-Krise haben Experten ein Verzehrverbot für Rinder-Organe wie Lunge und Herz gefordert. "Das sind Risikoorgane, die auf die Rote Liste gehören", sagte der Leiter der Bundesanstalt für Fleischforschung im bayerischen Kulmbach, Klaus Tröger.

Im Steuerprozess gegen den ehemaligen Stürmer von Eintracht Frankfurt, Anthony Yeboah, hat dessen Verteidiger Thomas Kruppa in seinem Schlussvortrag einen Freispruch gefordert. Nach Überzeugung des Rechtsanwaltes hat Yeboah 1993 als Arbeitnehmer zwei Millionen Mark von dem Verein als Nettogehalt erhalten, so dass ein Steuerdelikt nicht vorliegen könne.

Die Bundesregierung kann unter bestimmten Voraussetzungen den Import von "schmutzigem Strom" aus unsicheren osteuropäischen Kraftwerken sowie Dumping-Angebote aus Drittländern künftig verhindern. Dazu ermächtigt sie eine Schutzklausel in der Neufassung des Energiewirtschaftsgesetzes.

Mit menschlichen Stammzellen verbinden Forscher große Hoffnungen im Kampf gegen Krankheiten wie Krebs oder Parkinson. Aus Stammzellen lassen sich durch gentechnische Eingriffe gesunde Gewebe und Organe entwickeln.

Unter den Architekten des "Neuen Berlin" finden sich einige, deren inszeniertes Künstlertum den Kontrast zu ihren einflussreichen Auftraggebern sucht. Dass Carl von Gontard (1731-1791), neben Knobelsdorff der bedeutendste Baumeister Friedrichs des Großen, vergleichbare Starallüren pflegen konnte, ist unwahrscheinlich.

Von Michael Zajonz

Der Vorstand der Klöckner-Werke AG hat das feindliche Übernahmeangebot der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG abgelehnt. In einer Pflichtmitteilung betonte der Vorstand, Klöckner zeige seit fünf Jahren eine starke Aufwärtsentwicklung, die sich auch im gestiegenen Aktienkurs niederschlage.

Die Zeit der Jahresrückblicke naht, und bei einem genauen Blick zeigt sich: Roland Koch ist immer noch im Amt. Im Januar begann die Spendenaffäre der CDU Hessens mit Millionen Mark auf schwarzen Konten, und Koch kündigte brutalstmögliche Aufklärung an.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Als im Sommer dieses Jahres von Bestrebungen britischer Politiker berichtet wurde, das so genannte "therapeutische Klonen" gesetzlich zu ermöglichen, hielten sich ihre deutschen Berufskollegen mit Stellungnahmen noch zurück. Aber die Entscheidung des britischen Unterhauses vom Dienstagabend, den Weg zum therapeutischen Klonen und zur Gewinnung von Stammzellen im Zeitraum bis zu 14 Tagen danach zu ebnen, hat jetzt auch die deutschen Politiker aufgeschreckt.

Die Belange des Denkmalschutzes müssen nach Auffassung des nordrhein-westfälischen Kulturministers Michael Vesper in einem "neuen politischen Koordinatensystem" gesehen werden. Es sei falsch, den Erhalt historischer Bauwerke und Denkmäler als Luxus, die Schaffung von Verkehrswegen oder Wohnbauten aber als gesellschaftliche Notwendigkeit dagegen zu setzen, betonte der Kulturminister bei einer Tagung in Düsseldorf.

Mit der Aufhebung des Haftbefehls gegen Chiles früheren Diktator Augusto Pinochet haben die Opfer seiner Gewaltherrschaft und Menschenrechtsgruppen am Mittwoch einen Rückschlag erlitten. Zehn Jahre nach dem Ende der Militärherrschaft in Chile wirft Ermittlungsrichter Juan Guzman Tapia dem 85-jährigen Pinochet vor, "geistiger Urheber" für die "Karawane des Todes" zu sein - eines der brutalsten Verbrechen während der 27-jährigen Diktatur.

Nach dem Ausbruch des Vulkans Popocatepetl in Mexiko haben die Behörden bis zum Mittwoch mehr als 30 000 Menschen in Sicherheit gebracht. Der 5452 Meter hohe, 70 Kilometer südöstlich des Zentrums von Mexiko-Stadt gelegene Berg spuckte auch am Mittwoch Lava.

Es war nach dem Debakel bei der Olympiabewerbung für die Sommerspiele 2000 fast zu befürchten: Dem Senat von Berlin samt dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen fehlt jeglicher Mut für einen neuen Anlauf. Nach einem Gespräch mit den Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland, Walther Tröger, und des Deutschen Sportbundes (DSB), Manfred von Richthofen, erklärte Diepgen, dass sich Berlin für die Sommerspiele 2012 oder später auf keinen Fall bewerben würde.

Bundesregierung und Handwerk haben ihren Streit um den Meisterbrief als Bedingung für eine Geschäftseröffnung beigelegt. Die Handwerksordnung sei entsprechend eines Beschlusses von Bund und Ländern präzisiert worden, teilten Wirtschaftsminister Werner Müller und der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, mit.

In der Ruhe liegt die Kraft, möchte man in diesen aufgeregten Zeiten Politikern, Funktionären, Metzgern, Bauern und Verbrauchern zurufen. Erst nachdenken, dann handeln - denn Aktionismus führt zu nichts.

Kaum eine Stadt vermittelt in ihrem Erscheinungsbild den Übergang in ein neues Jahrtausend so kontrastreich wie Berlin. Alte Gebäude, die mehrere Gründerzeiten miterlebt haben, stehen neben architektonischen Meisterwerken, die in die Zukunft weisen.

Für die Nutzer des Landesarchivs wurde nun doch eine Notlösung gefunden. Während des Umzugs zwischen Januar und September kommenden Jahres werden die Archivmaterialien zwar tatsächlich eingelagert und damit für die Forschung nicht zugänglich sein.

Die zwei "Aschinger"-Lokale, die mit diesem Namen auf einen seit 24 Jahren verschwundenen Traditionsbetrieb angespielt haben, am Kurfürstendamm in Charlottenburg und an der Neuen Promenade in Mitte, geben auf. Sie haben, wie die "Berliner Morgenpost" gestern berichtete, Konkurs angemeldet.

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