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Die Zeit der Jahresrückblicke naht, und bei einem genauen Blick zeigt sich: Roland Koch ist immer noch im Amt. Im Januar begann die Spendenaffäre der CDU Hessens mit Millionen Mark auf schwarzen Konten, und Koch kündigte brutalstmögliche Aufklärung an.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Eine organisatorische Reform der Umweltpolitik der Vereinten Nationen hat der Umweltbeirat der Bundesregierung gefordert. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) müsse schrittweise gestärkt werden, empfiehlt der Beirat in seinem Jahresgutachten "Welt im Wandel - Neue Strukturen globaler Umweltpolitik", das am Mittwoch in Berlin der Bundesregierung übergeben wurde.

Die türkische Armee hat am Mittwoch ihre Militäraktion gegen streikende Häftlinge in zwei Gefängnissen des Landes fortgesetzt. In Canakkale rückten die Soldaten mit schwerem Gerät an, um Wände durchzubrechen, hinter denen sich Gefangene verbarrikadiert hatten.

Seitdem es kalt geworden ist in Prizren - und die Winter im Kosovo werden hier sehr kalt - arbeiten die Frauen in der Wäscherei in gefütterten Stiefeln. Auf dem Fliesenboden der Wäscherei im Kellergeschoss des Krankenhauses gefriert der Wasserdampf.

Je näher Silvester rückt, desto mehr füllen sich die Lagerräume der Feuerwerkshändler. Etwa 2500 Tonnen Knaller, Heuler und Raketen dürfen in den 20 in der Stadt genehmigten Zwischenlagern verstaut werden.

Berlin ist ohnehin nicht als Gourmet-Hauptstadt bekannt. Jetzt kommen durch die BSE-Gefahr aber auch volkstümlichere Erzeugnisse der Berliner Küche wie die Currywurst und der Döner Kebab ins Gerede.

Von Clemens Wergin

Am Ende eines turbulenten Jahres zeigt sich Gerhard Schröder milde. Die Wirtschaftsdaten sind ordentlich, der Euro steigt, die Arbeitslosenzahlen sinken, wenn auch sachte.

Von Matthias Meisner

Die Zustimmung des britischen Parlaments zum Klonen menschlicher Embryonen für therapeutische Zwecke ist in Deutschland überwiegend auf Ablehnung und scharfe Kritik gestoßen. Nach Ansicht von Bundeskanzler Schröder (SPD) sollte das Verbot der Verwendung embryonaler Stammzellen so lange nicht gelockert werden, bis alternative Verfahren erprobt sind.

Von
  • Hartmut Wewetzer
  • Robert Birnbaum

Angesichts der BSE-Krise haben Experten ein Verzehrverbot für Rinder-Organe wie Lunge und Herz gefordert. "Das sind Risikoorgane, die auf die Rote Liste gehören", sagte der Leiter der Bundesanstalt für Fleischforschung im bayerischen Kulmbach, Klaus Tröger.

In Deutschland ist ein dritter Fall der Rinderseuche BSE nachgewiesen worden. Der Landrat im oberpfälzischen Cham (Bayern), Theo Zellner, sagte am Mittwoch, der BSE-Verdacht bei einem in Furth im Wald geschlachteten Rind habe sich bei einer Kontrolluntersuchung bestätigt.

Von Albrecht Meier

Christoph Witte, 41, seit 1995 Chefredakteur der "Computerwoche", ist ab Januar 2001 zusätzlich Herausgeber aller im Verlagsbereich Computerwoche erscheinenden Titel. Gleichzeitig rückt Heinrich Vaske, 38, bisher stellvertretender Chefredakteur, zum zweiten Chefredakteur von "Computerwoche" auf.

Ahmet Ibili starb einen spektakulären Tod. Als lebende Fackel stürzte sich der 32-jährige Häftling den Truppen entgegen, die das Istanbuler Hochsicherheitsgefängnis Ümraniye stürmen wollten.

Von Susanne Güsten

Wenn es ein Zufall war, dann einer, der vieles klärt. Vorgestern beschloss das englische Unterhaus, therapeutisches Klonen zu erlauben - die Züchtung, Nutzung und Tötung werdenden menschlichen Lebens zu medizinischen Zwecken.

Seit zwölf Spieltagen ist Chris Valentine Trainer der Capitals, und bislang hatte der Nachfolger von Michael Komma meist Grund zur Freude. Die Berliner rangieren auf dem dritten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), haben unter Valentine 21 von 36 möglichen Punkten geholt.

Von Claus Vetter

Mit der Aufhebung des Haftbefehls gegen Chiles früheren Diktator Augusto Pinochet haben die Opfer seiner Gewaltherrschaft und Menschenrechtsgruppen am Mittwoch einen Rückschlag erlitten. Zehn Jahre nach dem Ende der Militärherrschaft in Chile wirft Ermittlungsrichter Juan Guzman Tapia dem 85-jährigen Pinochet vor, "geistiger Urheber" für die "Karawane des Todes" zu sein - eines der brutalsten Verbrechen während der 27-jährigen Diktatur.

In Bayern gehen die Uhren womöglich doch langsamer. Erst jetzt kam dem Verwaltungsrat des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg zu Bewusstsein, dass im Hause für den kommenden Juni eine breit angelegte Retrospektive Willi Sittes geplant war.

Von Bernhard Schulz

Unter den Architekten des "Neuen Berlin" finden sich einige, deren inszeniertes Künstlertum den Kontrast zu ihren einflussreichen Auftraggebern sucht. Dass Carl von Gontard (1731-1791), neben Knobelsdorff der bedeutendste Baumeister Friedrichs des Großen, vergleichbare Starallüren pflegen konnte, ist unwahrscheinlich.

Von Michael Zajonz

Nach Schätzungen einer britischen Wissenschaftlerin sind seit 1987 zwischen 4700 und 9800 Rinder in Frankreich mit BSE infiziert worden. Anders sei der Anstieg der Erkrankungen kaum zu erklären, schreibt Christl A.

Von Thomas de Padova

Nach einer Stunde war bereits alles vorbei: Der etwa 40 Meter lange und 500 Tonnen schwere Turbinentransport stand im Westhafen, die Ladung war bereit zum Verladen und Weitertransport nach Hamburg. Es war nächtliche Präzisionsarbeit, die die Fahrer des Transportes Wolfgang Zühlke und Klaus-Peter Rusch von der Firma Brandt zwischen Wiebestraße und Westhafen vollbracht hatten.

Der neue Chrysler-Chef Dieter Zetsche will den angeschlagenen US-Autobauer mit einem strikten Sparkurs wieder in die Gewinnzone führen. In seiner ersten Pressekonferenz seit seinem Amtsantritt vor vier Wochen sagte der zur Chrysler-Zentrale nach Auburn Hills entsandte langjährige Mercedes-Nutzfahrzeugvorstand am Dienstag, Chrysler könne angesichts seiner Marktgröße eine wesentlich größere Rolle als zur Zeit spielen: "Wir werden die Firma an diese Art von Größe anpassen, die jetzt da ist.

Die Betrandt AG in Tamm hat die Erwartungen im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht erfüllen können. "Zwar haben wir unser Wachstum fortgesetzt und konnten unseren Umsatz um 31 Prozent steigern, dennoch haben wir unsere ehrgeizigen Umsatz- und Ergebnisziele nicht erreicht", sagte der designierte Vorstandsvorsitzende Dietmar Bichler.

Nach dem Milleniums-Knall zum Jahreswechsel 1999/2000 machte sich bei den deutschen Sektkellereien die Ernüchterung breit. Die hoch geschraubten Erwartungen an das Jahrtausend-Geschäft konnten nicht erfüllt werden; das Plus im Einzelhandelsabsatz lag gerade mal bei drei Prozent.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Rechte von Haus- und Wohnungskäufern bei der vorzeitigen Rückzahlung von Krediten gestärkt. Nach einem am Mittwoch in Karlsruhe veröffentlichten Urteil müssen Banken die Entschädigungshöhe für die vorzeitige Rückzahlung von Darlehen, die so genannte Vorfälligkeitsentschädigung, nun auf einer für die Immobilieneigentümer günstigeren Basis berechnen.

Zu DDR-Zeiten wurde der Nennhauser Damm durch den Todesstreifen getrennt. Seit dem Mauerfall und der Rückgemeindung Weststaakens nach Spandau ist der einstmals beschauliche Abschnitt zwischen Brunsbütteler Damm und Heerstraße zu einer Rennstrecke für Lastwagen geworden.

In den viel zu guten alten Zeiten, als wir wunschlos glücklich schienen, erzählte man sich in Berlin einen jetzt auch wieder zur Jahreszeit passenden Witz: Berlin, gemeint war natürlich West-Berlin, feiert 364 Tage im Jahr Festspiele. Und wegen des einen festspielfreien Tags, dem 24.

Für die Nutzer des Landesarchivs wurde nun doch eine Notlösung gefunden. Während des Umzugs zwischen Januar und September kommenden Jahres werden die Archivmaterialien zwar tatsächlich eingelagert und damit für die Forschung nicht zugänglich sein.

Die Zufriedenheit mit der Wohnsituation ist in Ost- und Westdeutschland inzwischen ähnlich groß, obwohl beim Zustand der Häuser und des Umfelds noch deutliche Unterschiede bestehen. Dies stellt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer Analyse fest.

Wenn Botschafter Borer an seinem Schreibtisch den Blick hebt, wenn auch der deutsche Bundeskanzler beim Aktenstudium das Auge schweifen lässt, werden sich ihre Blicke, wenngleich auf gewisse Distanz, begegnen. Kein anderer Botschafter, kein Präsident oder Würdenträger ist dem Kanzler so nahe wie der Schweizer Gesandte in seiner Residenz unmittelbar neben dem deutschen Regierungssitz.

Von Falk Jaeger

Der Geheimnisbrecher sei selber ein ausgemachter Schuft. Das war offenkundig die Pointe einer Erklärung, mit der der Senat als höchstes Gremium der Technischen Hochschule Aachen vor vier Jahren auf die Entlarvung des ehemaligen Rektors Hans Schwerte (1970-1973) als SS-Mann Hans-Ernst Schneider reagierte.