Auf dem Flug von London nach Kenia sind am Freitagmorgen 398 Insassen eines britischen Jumbo-Jets nur knapp dem Tod entronnen. Eine Stunde vor der Landung in Nairobi drang nach Angaben von British Airways ein offenbar psychisch gestörter Passagier ins Cockpit ein und versuchte, die Boeing 747 in seine Gewalt zu bringen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 29.12.2000
Es brummte bei der Expo in Hannover und ihrem "übernationalen" Themenpark, und es brummte bei der Ausstellung "7 Hügel" in Berlin. Es brummte, weil allerlei Maschinen und gar Roboter ihr (Un-)Wesen trieben, und es brummte, indem sich die Besucher drängten.
Berlin: Gezerre um Flüchtlinge: Pankower Sozialamt bringt Bosnier unter, will aber Geld von Bezirken
Das Sozialamt Pankow streitet mit fünf anderen Bezirken um die Unterbringung von 62 bosnischen Bürgerkriegsflüchtlingen. In der Buchholzer und der Blankenburger Straße wurden gestern zwei Heime des Roten Kreuzes geschlossen, in denen die Bosnier seit Jahren lebten.
Als das Amtsgericht Trier am 13. November Strafbefehl gegen Verkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) erlässt, ist eigentlich klar, dass sich der Saarländer nicht im Amt halten kann.
Der Schock war enorm: Mit schwarz-weiß-roten Fahnen und dem Ruf "Ruhm und Ehre der Waffen-SS" zogen am 29. Januar 600 Neonazis zum Bauplatz des Holocaust-Mahnmals und dann durch das Brandenburger Tor.
Mein Roller war aus Holz und hatte einen roten Griff. Der Roller meines Bruders war moderner, aus Metall, mit dicken Ballonreifen.
"Meine liebe Schoniurotschka!", apostrophierte Boris Pasternak seine Schwester Josephina in einem Brief, den er der einen Monat zuvor nach Berlin Abgereisten im Juli 1921 nachschickte.
Das Basketball-Netz war gar kein Netz, als Doktor James Naismith 1891 die Sportart erfand. Seine Schüler warfen auf Pfirsichkörbe aus Holz.
Viele Europäer waren sich während des US-Wahlkampfs ziemlich sicher, dass es im Grunde keinen Unterschied machen wird, ob George W. Bush oder Al Gore gewinnt.
Schaubühne am Lehniner Platz, 23. März 2000, gegen 21 Uhr 30.
Russland will mit dem Iran künftig militärisch "intensiv zusammenarbeiten". Das kündigte der russische Verteidigungsminister Igor Sergejew nach einem Gespräch mit dem iranischen Außenminister Kamal Charrasi in Teheran an, wie die russische Presse am Freitag berichtete.
Das Jahrtausend hat für die konservative Opposition schlecht angefangen. Zwei Vorsitzende hat die CDU in diesem Jahr verloren - Wolfgang Schäuble und den Vorsitzenden ehrenhalber, Helmut Kohl.
Ein neuer Fundamentalismus hat unsere Gesellschaft erfasst. Besonders die Jugendlichen.
Bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hat es nach den Worten von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Fortschritte gegeben: "In den vergangenen zwei Jahren haben wir die Zahl der Arbeitslosen um mehr als eine Million zurückdrängen können", sagte der Kanzler in seiner Neujahrsansprache. Dies sei jedoch nicht genug.
Wer jemals das großartige Video zu Aphex Twins Elektro-Hit "Come to Daddy" gesehen hat, hält kommerzielle Clips für Kunst. Der von Starregisseur Chris Cunningham inszenierte Albtraum ist von solcher Intensität, dass Video- und Kurzfilmkunst aus dem High Art-Bereich dagegen verblassen.
Ein "Weichei", wie das einige bei seinem Amtsantritt vermutet hatten, ist Mario Monti sicher nicht. Im Unterschied zu seinem energischen Amtsvorgänger Karel van Miert wirkt der EU-Wettbewerbskommissar, der mit leiser, leidenschaftsloser Stimme spricht, zwar manchmal etwas professoral.
Wenn in der Silvesternacht wieder Millionen gen Himmel gejagt werden, dann ist dieses Vergnügen durchaus nicht immer "himmlisch". Wenn ein Feuerwerkskörper die Wohnung in Brand setzt oder eine Rakete Augen verletzt, kommt es schnell zur Ernüchterung.
Mit einem Traumflug zum Schanzenrekord und dem Hattrick in Oberstdorf hat Martin Schmitt die Jagd nach dem Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee eingeleitet. Auf der Schattenbergschanze segelte der Doppel-Weltmeister aus Furtwangen im Finale auf sagenhafte 133 Meter und gewann damit als erster Skispringer der Geschichte zum dritten Mal hintereinander den Auftakt-Wettbewerb der deutsch-österreichischen Traditionstour.
Ein Schwede bleibt KielerDer schwedische Nationalspieler Magnus Wislander bleibt dem Deutschen Handball-Meister THW Kiel ein weiteres Jahr erhalten. Der 37 Jahre alte Kapitän verlängerte seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag beim Champions-League-Finalisten bis zum 30.
Venus ist eine Göttin. Venus ist eine Schlampe.
Seit 40 000 Jahren fährt der Mensch Fisch fangend zur See. Und wahrscheinlich mindestens genauso lange weiß er, wie man ein Fischernetz knüpft.
Adios, schöner Traum von einer eigenen Ferienwohnung oder gar einem Häuschen mit Meerblick auf Mallorca. Die Immobilienpreise auf Europas beliebtester Urlaubsoase sind in solch Schwindel erregende Höhen gestiegen, dass der Normalbürger sich ein Eigenheim auf der spanischen Baleareninsel nicht mehr leisten kann.
Es ist schon eine missliche Situation, in der sich die Kinderbuchautorin Lucía drei Tage vor Silvester befindet: allein auf dem Flughafen von Madrid, das Flugzeug verpasst und vom auf die Toilette entschwundenen Ehemann Ramón keine Spur. Statt romantischem Wochenende in Wien bleibt nur die Rückfahrt in die verlassene Wohnung.
Pankow. An den Folgen eines Wohnungsbrandes ist gestern früh gegen 5 Uhr ein 38-jähriger Mann am Rettigweg gestorben.
Das Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen (BARoV) sucht noch immer Eigentümer von Immobilien und Konten, deren Vermögen in der DDR verwaltet, aber nicht enteignet wurde. Das bisherige Echo war eher gering, teilte das Amt am Freitag in Berlin mit.
Singapur, Stockholm, New York - der Terminkalender auf ihrer Website www.sonarkollektiv.
Die Regierungskoalition will die geplante Rentenreform weiter nachbessern und das Förderkonzept für die zusätzliche Sparrente überarbeiten. Das Finanzministerium bestätigte am Freitag in Berlin im Grundsatz einen entsprechenden Bericht des "Spiegel".
Der Korkedamm in Altglienicke ist eine unbedeutende Straße. Lediglich dem Auto- und Motorradhändler Peter Mücke ist es geschuldet, dass die Sackgasse relativ stark frequentiert ist.
Beim Oberst Muammar el Gaddafi vorzusprechen, ist bis zur letzten Minute eine Zitterpartie: Niemand weiß, ob, wann und wo das verabredete Interview tatsächlich zustande kommt, niemand kann sagen, auf welche Fragen sich der Revolutionsführer einlassen will oder ob das Gespräch mehr als ein paar Minuten dauern wird.So sitzt man, gut betreut von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes, im Al Mehari Hotel am Hafen von Tripolis und wartet auf einen Lockruf.
Der Regierungswechsel in den USA macht den Europäern Sorgen. Schon munkeln Sicherheitsberater, wie sehr die USA an der Nato hängen.
Viele Berliner Kirchengemeinden feiern zum Jahreswechsel Gottesdienste, zwei werden im Fernsehen live übertragen. "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein" heißt am Sonntag um 9 Uhr 30 das Motto im Berliner Dom.
Stellen Sie sich vor, es ist Filmpremiere, und keiner geht hin. Nein, das ist nicht vorstellbar, aber es wäre doch einmal eine schöne Idee, es den Stars heimzuzahlen, dass sie sich so rar gemacht haben in diesem scheidenden Jahr.
Muammar El Gaddafi (58) will sein Land aus der langjährigen Isolation herausführen und ausländische Investoren für den ölreichen Wüstenstaat interessieren. Seit der libysche Revolutionsführer erfolgreich bei der Befreiung westlicher Geiseln auf der philippinischen Insel Jolo vermittelte, scheint ihm dies zu gelingen.
Willi Daume hat einmal gesagt: "Ich kann nicht kritisieren, dass das IOC so viel Geld einnimmt. Man kann aber kritisieren, wofür es das Geld ausgibt.
Grenzaufhebung zwischen den Künsten: Anne Dudens Schriften zu Kunst und Literatur sind unter dem Titel "Zungengewahrsam" erschienen.
Nehmen wir an, ein Scheintoter erwacht nach seinem eigenen Begräbnis im Sarg. Der Mann kann sich getrost als Katastrophenopfer fühlen.
Von Panik, so der Präsident des italienischen Olympischen Kommitees, Gianni Petrucci, könne man "noch nicht reden". Petrucci will höchstens von "deutlich erhöhter Besorgnis" sprechen, speziell unter den Fußballspielern Italiens.
Im Wesentlichen geht es mit dem Euro in seinem zweiten Lebensjahr nur in eine Richtung: bergab. Bereits Ende Januar rutscht der Kurs unter die Parität zum Dollar.
Das Datum 27. Juli 2000 markiert einen Wendepunkt.
Drei japanische Konzerne verhandeln angeblich mit dem amerikanischen Flugzeughersteller Boeing über die Entwicklung des Superjumbos B 747X. Wie die führende japanische Wirtschaftszzeitung "Nihon Keizai" am Freitag berichtete, könnten die Unternehmen Mitsubishi, Kawasaki und Fuji bis zu der Hälfte der Entwicklungskosten übernehmen, die sich auf insgesamt 3,49 Milliarden Dollar (7,35 Milliarden Mark) belaufen.
Es mag bezeichnend sein, dass mir gleich eine Geschichte aus meiner Jugendzeit in Dortmund einfällt: Ich war Ende 18, stand kurz vor dem Abitur und war heftig verliebt. Meine Freundin besuchte einen Stenographie-Kurs, zu dem ich sie gern begleitete.
An meinen ersten James-Bond-Film erinnere ich mich genau. "Liebesgrüße aus Moskau" war das, es muss Mitte der 60er Jahre gewesen sein.
Am Montag, dem 14.August, teilte Russlands Marine-Oberkommando morgens um 9 Uhr mit, an Bord des Atom-U-Boots Kursk habe es einen Störfall gegeben.
Dass Englands Komponisten-Youngster Thomas Adès auch ein erstklassiger Pianist ist, hat er schon mit Einspielungen eigener Stücke demonstriert. Auf "Piano" wagt er den Sprung zum reinen Interpreten, behält aber den Blick des Komponisten: Die knapp 40 Miniaturen, die Adès ausgesucht hat, zeugen von der Bewunderung für Komponisten, die auf knappstem Raum Geschichten erzählen: für György Kurtag, der Debussys "Flachshaarmädchen" in wenigen Takten zur wildmähnigen Furie verzerrt.
Die Monteure in der Werkstatt der Kenya-Bus-Gesellschaft staunten nicht schlecht: Als sie das Fahrgestell eines Überlandbusses inspizierten, krabbelten ihnen drei Gestalten entgegen: Drei Elfjährige waren unter dem Chassis des Busses durch halb Kenia gereist, um die Großmutter eines der Jungen in Nairobi zu besuchen. Völlig verstaubt, mit weißen Haaren und durchscheuerter Kleidung wurden die drei Kinder im kenianischen Fernsehen präsentiert.
Und dann war Christoph Daum reingekommen, taubenblau der Anzug, entschlossen der Blick, ebenso der Schritt. Der Raum in den Katakomben des Leverkusener Stadions war gerammelt voll, die Presse der Republik war gesammelt angetreten.
Thomas Flierl (PDS) hatte gestern seinen letzten Arbeitstag als Baustadtrat von Mitte, weil im Rahmen der Bezirksfusion kein Posten mehr für ihn übrig war. Der ehemalige Abteilungsleiter im DDR-Ministerium für Kultur war in den zwei Jahren seiner Amtszeit immer wieder in den Schlagzeilen: Im Kampf gegen Werbeplakate am Pariser Platz, gegen Paulchen Panther auf der Plane am Brandenburger Tor, gegen überdimensionale Werbelogos an den Läden Unter den Linden und gegen die Aufstellung von Fahnenmasten vor einem Bundesministerium.
Das Baugewerbe in Berlin und Brandenburg erwartet für 2001 wenig Gutes. Der Abschwung werde sich fortsetzen und weitere 9000 Stellen kosten, erklärte die Fachgemeinschaft Bau.