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Aus der Tiefe des Lakandonen-Urwalds hat sich Subcomandante Marcos zurückgemeldet: Eine Pfeife unter der Skimaske rauchend, ein AR-15-Gewehr auf dem Rücken - so schickt er Friedenssignale an die neue mexikanische Regierung von Präsident Vicente Fox. Zum ersten Mal seit 15 Jahren werde er den Dschungel von Chiapas verlassen und zu Verhandlungen nach Mexiko-Stadt fahren, kündigte der politische Führer der Nationalen Befreiungsarmee Zapata (EZLN) an.

Es sah schon nach rot-grünem Frieden aus - mit dem Vorschlag, dass alle Pendler unabhängig von der Wahl des Verkehrsmittels eine einheitliche Pauschale von 80 Pfennig pro Kilometer steuerlich geltend machen sollen, konnten beide Koalitionspartner leben. Manchem erschien die geplante Steuererstattung zu hoch.

Geht man nach seinem Auftreten und seinem Äußeren, bietet sich nur ein Ausdruck an: Grandseigneur. Sieht man sich dagegen nur seine Gesetzesvorlagen, Dekrete und seine Invektiven an, glaubt man viel eher an einen ungebeugt gebliebenen Alt-Achtundsechziger, der sich mit gewaltigem Hedonismus auf die Mächtigen stürzt: Umberto Veronesi (74), von Beruf Arzt und medizinischer Leiter des Europäischen Onkologischen Instituts und derzeit parteiloser Gesundheitsminister, hat sich in den gut sechs Monaten seit seinem Amtsantritt mit so gut wie allen angelegt, die sich im Gesundheitswesen tummeln, von den niedergelassen Ärzten bis zu den Fachklinikern, von den Krankenkassen bis zu den Gesundheitsämtern, und wo es geht, sorgt er unbekümmert auch für den Bruch jahrzehntelang gepflegter Tabus.

Von Werner Raith

Mitten im Notar-Termin zur Beurkundung des Kaufvertrages über den Techno Terrain Teltow trumpften die Männer der Unternehmensgruppe Roland Ernst auf: Sie forderten eine Nachbesserung der Kaufverträge. Sie pokerten so hart, dass der Direktor der Treuhand-Anstalt die Zustimmung von ganz oben einholen musste.

Von Ralf Schönball

Der Tod des zehnjährigen Nigerianers Damilola Taylor, der am vergangenen Montag im Süden Londons auf dem Heimweg von der Schule erstochen worden war, ist möglicherweise auf Spannungen zwischen jugendlichen Schwarzen aus der Karibik und solchen aus Afrika zurück zu führen. Der Fall hat in Großbritannien großes Aufsehen erregt.

Wer ist jetzt eigentlich verrückt: Die Kühe oder wir? Die BSE-Krise hat uns bei der Suche nach einer Antwort ganz nebenbei einige Anhaltspunkte für echten, wirklich wahnsinnigen Wahnsinn geliefert, der real existiert, nicht nur in den Köpfen einiger Kühe.

Deutsche Wissenschaftler haben erstmals Partikel in der Ozonschicht nachgewiesen, an deren Oberfläche Chloratome das Ozon abbauen. Diese Salpetersäure-Trihydrate bleiben bei höheren Temperaturen stabil und könnten so den Zeitraum des Ozonabbaus deutlich verlängern.

Niemand konnte ahnen, dass es sein letzter Auftritt im Brandenburger Landtag sein würde. Es war Anfang November, in der Aktuellen Stunde zur "Regierungskrise" (PDS) der Großen Koalition, die wegen der Schelter-Affäre, der spektakulären Flucht des Triebtäters Schmökel und der Kritik Schönbohms an der Berliner Großdemonstration gegen Fremdenfeindlichkeit in Turbulenzen geraten war.

Von Thorsten Metzner

Vor neun Monaten überraschte der Kanzler auf der Computermesse Cebit im Hannover mit seiner Green-Card-Initiative: "Wir dürfen die derzeitige Aufbruchstimmung nicht verspielen. Wir müssen die Wachstumschancen nutzen", beschwor Schröder die anwesenden Vertreter der High-Tech-Firmen.

Der Möchtegern-Berliner ist leicht zu erkennen. Nicht etwa daran, dass er beim Bäcker weiterhin Brötchen statt Schrippen ordert und sich einen Berliner bestellt, wenn er doch einen Pfannkuchen meint.

Von Andreas Conrad

Man kommt mit den Folgen des Umzugs anscheinend immer besser klar. Das Taxigewerbe, klar, klagt weiter, aber die nüchternen Daten über Arbeitsplätze, Einwohner-Saldo beweisen schon längst, dass es Bonn kein Quäntchen schlechter geht, seit die politische Klasse sich nach Osten verzogen hat.

Von Andrea Dernbach

Musikliebhaber und treue Fans des Opernstars Maria Callas haben in Paris Dutzende von Erinnerungsstücken aus ihrem Nachlass ersteigert. Für Mäntel, Handschuhe, Fotos oder Strümpfe der eigenwilligen Diva gaben sie allein am Sonnabend, dem ersten von zwei Auktionstagen, sechs Millionen Franc (1,7 Millionen Mark) aus, wie die Organisatoren am Sonntag mitteilten.

Ein Blick ins Grundgesetz müsste eigentlich genügen. Dort heißt es schlicht und einfach: "Der Bund gewährleistet, dass dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen, beim Ausbau und Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes sowie bei deren Verkehrsangeboten auf diesem Schienennetz .

Von Klaus Kurpjuweit

Wo die Einzelwissenschaften über den Tellerrand ihrer Disziplin hinausschauen und sich ethischen Fragen widmen, ist in der diesjährigen Vorweihnachtszeit die Gendiagnostik und -therapie mit gutem Grund das Thema Nummer eins. Schließlich neigt sich das Jahr, in dessen Mitte die fast vollständige Entschlüsselung des menschlichen Genoms bekannt gegeben wurde.

"Liebe Freunde, wir haben es geschafft", verkündete der Bundeskanzler am späten Abend des 24. November 1999 vor der Zentrale des Philipp Holzmann Konzerns in Frankfurt am Main.

Die Zahl der überschuldeten Haushalte in Deutschland ist in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen. Nach einer am Wochenende vom Bundesfamilienministerium veröffentlichten Studie erhöhte sich die Zahl der überschuldeten Haushalte zwischen 1994 und 1999 von zwei Millionen auf 2,8 Millionen.

Noch nie wurde in der Bundesrepublik ein Gesetz so schnell verabschiedet. Noch nie allerdings könnte ein Gesetz auch wieder so schnell eingeschränkt werden.

Als Kristin Feireiss 1995 zum 15-jährigen Jubiläum der Architekturgalerie Aedes einen Katalog mit Fotos von Eröffnungsveranstaltungen herausgab, es war damals eine Art Familienalbum mit Bildern von Aldo bis Zaha, standen bei den treuesten Aedes-Freunden bereits 120 der quadratischen Aedes-Büchlein im Regal. Inzwischen - die Taktfrequenz hat sich erhöht, seit 1996 mit Aedes East ein zweiter Standort hinzu gekommen ist - sind es schon 210.

Von Falk Jaeger

Das erste Mal kreischten die Zuschauer schon nach 180 Sekunden vor Begeisterung auf. Stürmer Sebastian Helbig hatte unmittelbar vor ihren Augen an der Außenlinie mit einer mächtigen, kompromisslosen Grätsche gegen Rayk Schröder den Ball ins Seitenaus befördert.

Von Karsten Doneck, dpa

Mit einem Anschlag, einem Skinhead-Konzert und Aufmärschen haben Rechtsextremisten am Wochenende in mehreren Orten Ostdeutschlands die Polizei in Atem gehalten. In Guben wurde zum wiederholten Mal der Gedenkstein für den 1999 von einer Skinhead-Bande zu Tode gehetzten Algerier Omar Ben Noui geschändet.

Knallhart prasselte jüngst während einer überfüllten Pressekonferenz die Frage auf den Präsidenten der EU-Kommission, Romano Prodi: "Wie hoch schätzen Sie die Chance, in Prozenten, dass der EU-Gipfel in Nizza ein Misserfolg wird?" Die Antwort, in italienisch, war nicht weniger direkt: "Non e piccolo.

Mit einer Mindestgeschwindigkeit für Fußgänger und Geldstrafen für trödelnde Passanten wollen die Geschäftsinhaber der Londoner Oxford Street künftig Konflikt und Streit zwischen Langsamgehern und Schnellgehern verhindern. Die Ladenbesitzer haben beantragt, den Bürgersteig der beliebten Einkaufsstraße in zwei Fußgängerspuren aufzuteilen.

Vor dem Hintergrund des Falles Joseph im sächsischen Sebnitz hat die CDU der Bundesregierung vorgeworfen, beim Thema Rechtsextremismus "blinden Aktionismus" zu betreiben und Ostdeutschland als generell rechtsextrem hinzustellen. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer kritisierte am Sonntag, dass im Bundeshaushalt zwei Posten für die Bekämpfung des Rechtsextremismus allein im Osten gedacht seien.

Die einzige als Demonstration angemeldete Veranstaltung heute ist ein Hungerstreik von etwa 30 Türken auf dem Alexanderplatz. Damit sollen politische Gefangene in der Türkei unterstützt werden.

Von Jörn Hasselmann

Es soll Menschen geben, die Nebel für ein natürliches Phänomen halten. Wenn mal wieder ein Grauschleier die Sicht versperrt, können Hobby-Metheorologen sogar bestimmen, um was für eine Art von Nebel es sich handelt.

Von Benedikt Voigt
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