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Die klassische CD zur Jahreswende beginnt mit Harmoniumsakkorden, die präludierend in der Endlosschleife säuseln, als sei eine Nadel hängen geblieben. Dann intonieren krachende Gitarren, Drums und Bläsergetöse die eigentliche Melodie, sich hinaufwälzend zu Jubelhöhen, schräg herabschmetternd in die Mühen der Ebenen, von Gitarren-Riffs jaulend angesägt, bis zuletzt überm Rumtata-Schluss wieder Harmoniums-Sphärensound flirrt - never ending history.

Von Thomas Lackmann

Konjunkturprognosen lassen sich trefflich missbrauchen. Vor allem in diesen Tagen zum Jahreswechsel: Die einen mäkeln am mickrigen Wachstum herum und reden einem bevorstehenden Abschwung der Wirtschaft das Wort.

Von Carsten Brönstrup

Ewig hell und geheimnisvoll strahlen meist die Sterne der früh ins Jenseits abberufenen Staatsmänner. Was den Amerikanern ihre ermordeten Präsidenten Lincoln und Kennedy, ist beispielsweise den Niederländern Prinz Willem van Oranje.

Als Berichterstatter bei Olympia ist es ja so: Zum Sportgucken kommt man eher selten. Mal ein Schwimmfinale, aber dann kein zweites, weil man zum Startschuss schon in der Mixed Zone steht, dem Versammlungsort von Athlet und journalistischer Öffentlichkeit, um dort Statements aufzuschnappen.

Von Helmut Schümann

Während Graffiti-Vandalimus bei der S-Bahn in den vergangenen Wochen zugenommen hat, mussten in diesem Jahr an öffentlichen Gebäuden weniger Schmiereien entfernt werden. So haben der Bund 1997 noch 3,2 Millionen Mark und Berlin 5,8 Millionen Mark für die Säuberung ausgegeben, 2000 sind es noch 0,8 und 1,7 Millionen Mark.

Von Annette Kögel

Vor hundert Jahren, am 1. Januar 1876, trat ein Gesetz in Kraft, das die Forderungen der damaligen Parteien nach Trennung von Staat und Kirche zum Teil realisierte: Durch das "Gesetz über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom 6.

Manchmal werde ihm etwas schwindlig, gesteht Dieter Krein, Präsident des Bundesliga-Neulings Energie Cottbus. Mit einem Saisonetat von 30 Millionen Mark hatte es der Diplomingenieur für Maschinenbau aus Leipzig noch nie zu tun, seit er 1989 zu den Lausitzer Fußballern stieß.

Die Monteure in der Werkstatt der Kenya-Bus-Gesellschaft staunten nicht schlecht: Als sie das Fahrgestell eines Überlandbusses inspizierten, krabbelten ihnen drei Gestalten entgegen: Drei Elfjährige waren unter dem Chassis des Busses durch halb Kenia gereist, um die Großmutter eines der Jungen in Nairobi zu besuchen. Völlig verstaubt, mit weißen Haaren und durchscheuerter Kleidung wurden die drei Kinder im kenianischen Fernsehen präsentiert.

Von Christoph Link

Und dann war Christoph Daum reingekommen, taubenblau der Anzug, entschlossen der Blick, ebenso der Schritt. Der Raum in den Katakomben des Leverkusener Stadions war gerammelt voll, die Presse der Republik war gesammelt angetreten.

Von Helmut Schümann

Thomas Flierl (PDS) hatte gestern seinen letzten Arbeitstag als Baustadtrat von Mitte, weil im Rahmen der Bezirksfusion kein Posten mehr für ihn übrig war. Der ehemalige Abteilungsleiter im DDR-Ministerium für Kultur war in den zwei Jahren seiner Amtszeit immer wieder in den Schlagzeilen: Im Kampf gegen Werbeplakate am Pariser Platz, gegen Paulchen Panther auf der Plane am Brandenburger Tor, gegen überdimensionale Werbelogos an den Läden Unter den Linden und gegen die Aufstellung von Fahnenmasten vor einem Bundesministerium.

Doppel-Weltmeister Martin Schmitt aus Furtwangen hat zum dritten Mal hintereinander das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf gewonnen. Mit Sprüngen von 119 Metern im ersten und dem Schanzenrekord von 133 Metern im zweiten Durchgang siegte Schmitt mit der Gesamtpunktzahl 268,6 vor den beiden Japanern Noriaki Kasai und Masahiko Harada.

Manchmal braucht man einen, der in Bierruhe aufs Wesentliche kommt. Einer von diesem Schlag ist Werner Müller, der Wirtschaftsminister.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Was bleibt in der Erinnerung vom Medien-Jahr 2000? Sicherlich das Zurschaustellen des Privatlebens und damit der Verzicht auf Privatleben, nur um berühmt oder doch zumindest reich zu werden.

Von Ulrike Simon

Scheiden tut weh und es gibt Leute, die ziehen den Schmerz in die Länge - so als hätten sie Angst, das Vergangene mit all den Enttäuschungen und Kränkungen zu schnell zu vergessen. Andere ziehen nicht das Ende in die Länge, sondern fangen gleich von vorne an.

Von Andreas Oswald

Die deutsche Werbewirtschaft erwartet im neuen Jahr eine positive Konjunktur. Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) berichtete am Freitag, für 2001 würden Investitionen in Werbung von rund 66,7 Milliarden Mark (Vorjahr: 64,3 Milliarden Mark) erwartet.

Wäre eine Pfennigstück zu Boden gefallen, man hätte es wohl hören können. Wie erstarrt schauten im Pressezentrum von Monza weit mehr als einhundert Medienvertreter zum Podium, auf dem Michael Schumacher sein Gesicht in der linken Hand vergrub und vergeblich versuchte, einen Weinkrampf zu unterdrücken.

Von Hartmut Moheit

Nach Anschlägen mit zwei Toten hat die israelische Regierung die Palästinensergebiete Westjordanland und Gaza-Streifen abgeriegelt. Das Büro des geschäftsführenden israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak teilte mit, dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, um die Sicherheit nach den beiden Anschlägen zu gewährleisten.

Die Feuerwehr hat jetzt die ersten Fälle von böswilligem Missbrauch des Notrufs 112 an die Staatsanwaltschaft übergeben. Landesbranddirektor Broemme schilderte gestern drei Fälle, in denen Anrufer bewusst die Rettungskräfte zu erfundenen Bränden oder Notfällen schickten - das ist eine Straftat.

Von Jörn Hasselmann

Auch nach seinem Tod bleibt der kleine Elefant "Kiri" Berlin erhalten: Wie Zoo-Tierarzt Dietmar Jarofke gestern informierte, hat sich das Naturkundemuseum in der Invalidenstraße bereit erklärt, das in der Nacht zum vergangenen Donnerstag verendete Tier auszustopfen. Der Zoo habe allerdings zur Bedingung gemacht, dass Kiri öffentlich ausgestellt wird.

Von Clemens Wergin

In Neujahrsbotschaften haben die Präsidenten von Österreich und Tschechien die Nachbarländer zu mehr gegenseitigem Verständnis im Streit um das tschechische Atomkraftwerk Temelin aufgefordert. Die Meinungsverschiedenheiten über das Kernkraftwerk dürften die nachbarschaftlichen Beziehungen nicht stören, schrieb der österreichische Präsident Thomas Klestil in einem Artikel, der am Freitag neben einem Beitrag seines Kollegen Vaclav Havel in einer österreichischen und einer tschechischen Tageszeitung erschien.

Anfang dieses Jahres wäre keiner eine Wette eingegangen, dass der Atomkonsens gelingt. Und noch weniger Menschen hätten einen größeren Betrag darauf gesetzt, dass ein Konsens dann auch von der Grünen-Basis mitgetragen wird.

Von Robert Birnbaum

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) gegen Vorwürfe in Schutz genommen, dieser nutze die Flugbereitschaft der Bundeswehr auch privat. Dies sei ein "anstößiger Vorgang", weil Beschuldigungen aufgestellt würden, für die es keine Beweise gebe, sagte Thierse am Freitag im ZDF.

In einem Chaos aus Schnee und Eis sind in den Vereinigten Staaten bis Freitag mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen. Präsident Bill Clinton erklärte nach den heftigen Schneestürmen die am schlimmsten betroffenen Bundesstaaten Arkansas und Oklahoma zu Katastrophengebieten.

Unmittelbar vor dem Inkrafttreten der nächsten Stufe der Ökosteuer hat die CDU wieder gegen diese Abgabe protestiert. In Baden-Württemberg, Berlin und Rheinland-Pfalz verteilten Spitzenpolitiker am Freitag spritgefüllte Kanister an Autofahrer, verbunden mit dem Tipp: "Jetzt noch einmal richtig voll laufen lassen.

Zu einer Geldstrafe in Höhe von 26 000 Mark wegen Untreue ist am Freitag der frühere baden-württembergische Umwelt- und Verkehrsminister Hermann Schaufler verurteilt worden. Nach Auffassung des Offenburger Landgerichts hat der 53-jährige CDU-Politiker in seinem Amt als Aufsichtsratschef der landeseigenen Südwestdeutschen Verkehrs-AG (SWEG) Gelder veruntreut.

Vor dem größten Hotel des Kurortes Bad Saarow wird am Neujahrstag die Kempinski-Flagge eingeholt. Dann endet das Engagement der Gruppe, die weltweit Häuser der Spitzenklasse führt, am Scharmützelsee.

Von Claus-Dieter Steyer

Macht ist in unserer komplexen Gesellschaft immer mehr zu einer Frage von Netzwerken und Verbindungen geworden. Ob Bundeskanzler, Parteivorsitzender, Vorstandschef eines Unternehmens oder auch Chefredakteur - jeder umgibt sich mit Menschen, auf die er sich verlassen kann, und mit denen er in gegenseitiger Loyalität verbunden ist.

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