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Die Musen, Töchter des Zeus und Göttinnen der schönen Künste, wurden von den Dichtern der Antike angerufen, weil sie Inspiration und Beistand verhießen. Man sah sie auf dem Olymp bei göttlichen Festlichkeiten tanzen.

Von Sybill Mahlke

Anfang dieses Jahres wäre keiner eine Wette eingegangen, dass der Atomkonsens gelingt. Und noch weniger Menschen hätten einen größeren Betrag darauf gesetzt, dass ein Konsens dann auch von der Grünen-Basis mitgetragen wird.

Von Robert Birnbaum

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) gegen Vorwürfe in Schutz genommen, dieser nutze die Flugbereitschaft der Bundeswehr auch privat. Dies sei ein "anstößiger Vorgang", weil Beschuldigungen aufgestellt würden, für die es keine Beweise gebe, sagte Thierse am Freitag im ZDF.

Eines der schärfsten Bilder von Helmut Newton ist für mich das Foto einer Frau, die den Flügel eines alten Cadillacs zwischen ihre Beine klemmt. Eine Reportage erzählt, wie diese Aufnahme entstand: kaltes Metall, altmodisches Auto und heiße Gedanken beim Betrachter.

Der Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft des Flugplatzes Schönhagen (Landkreis Teltow-Fläming), Gerhard Blex, ist in der vergangenen Woche aufgrund von "Differenzen" vom Dienst suspendiert worden. Indessen teilte die Berliner Firma Vintage Aircraft mit, dass sie gegen die kreiseigene Besitzgesellschaft und den Aufsichtsratschef, Landrat Peer Giesecke (SPD), Anzeige wegen des Mißbrauchs von Fördermitteln erstattet hat.

Die deutschen Wirtschaftsforscher blicken zuversichtlich in das kommende Jahr. Trotz im Detail unterschiedlicher Prognosen für 2001 verheißen die namhaften Institute ein leicht zurückgehendes, aber dennoch robustes Wirtschaftswachstum hierzulande.

Thunfischbrötchen statt Bratwurst, Zanderfilet statt Tafelspitz - in Zeiten von nicht enden wollenden BSE-Hiobsbotschaften kommt in Berliner Haushalten immer mehr Fisch auf den Tisch. "Das Millenniums-Geschäft vom letzten Jahr ist drin und teils schon überholt", sagt Karl-Heinz Franke, Niederlassungsleiter des Großhandelsbetriebs Deutsche See.

Von Annette Kögel

Noch im November, als längst klar war, dass BSE nicht an den deutschen Grenzen Halt macht, stellte sich Karl-Heinz Funke (SPD) vor "seine" Bauern: Deutschland sei BSE-frei, deutsches Rindfleisch sei sicher, sagte der Landwirtschaftsminister damals. Wieder einmal machte er seinem Ruf als Lobbyist der konventionellen Landwirtschaft alle Ehre, dem die Bauern näher liegen als die Verbraucher.

Kardinal Ratzinger, Chef der Glaubenskongregation und oberster Hüter katholischer Doktrin, hat in einem Artikel mit dem Titel "Das Erbe Abrahams, ein Geschenk zu Weihnachten" ein beträchtliches Versagen der katholischen Christen gegenüber dem Nazismus und während des Holocaust eingeräumt. "Man kann nicht leugnen", schreibt er im "Osservatore Romano", dem Sprachrohr des Heiligen Stuhls, "dass der in gewissem Maße ungenügende Widerstand der Christen gegen jene Gräuel mit dem in der Seele nicht weniger Christen vorhandenen antihebräischen Erbe zu erklären ist.

Von Werner Raith

Ein alter Mann ist gestorben, soll begraben werden und will beerbt sein. Das Dumme ist, dass das Begräbnis in dem kleinen hessischen Ort in der Wetterau auf das Pfingstfest fällt und die Testamentseröffnung nach dem boshaften letzten Willen des Toten auf den Wäldchestag - jenen dritten, inoffiziellen Pfingstfeiertag, an dem man weiter grillt, tratscht, säuft und die Zeit totschlägt.

Noch ein Quereinsteiger, aber einer, der Übung hat auf dem Spielfeld der Politik: Julian Nida-Rümelin, einst jüngster Philosophieprofessor Deutschlands, trat schon mit 19 Jahren in die SPD ein und hat sich nicht erst als Münchner Kulturreferent im Kulturforum der Partei engagiert. Nun kommt der Bayer nach Berlin und komplettiert als Naumanns Nachfolger die Münchenriege in der Hauptstadt - neben Christoph Stölzl und Peter-Klaus Schuster demnächst auch noch Franz Xaver Ohnesorg als Philharmoniker-Intendant.

Von Christiane Peitz

Die klassische CD zur Jahreswende beginnt mit Harmoniumsakkorden, die präludierend in der Endlosschleife säuseln, als sei eine Nadel hängen geblieben. Dann intonieren krachende Gitarren, Drums und Bläsergetöse die eigentliche Melodie, sich hinaufwälzend zu Jubelhöhen, schräg herabschmetternd in die Mühen der Ebenen, von Gitarren-Riffs jaulend angesägt, bis zuletzt überm Rumtata-Schluss wieder Harmoniums-Sphärensound flirrt - never ending history.

Von Thomas Lackmann

Das Rathaus Charlottenburg hat folgende Adresse: Otto-Suhr-Allee 100 in 10617 Berlin. Die Telefonzentrale ist unter 3430 0 erreichbar.

Von Cay Dobberke

Am späten Nachmittag des gestrigen Freitags nahm Gerhard Schröder im so genannten Kinosaal des Kanzleramtes am Berliner Schlossplatz vor den Fernsehkameras Platz. Das Fernsehen zeichnete die Neujahrsansprache des Regierungschefs auf, die am Silversterabend gesendet wird.

Die philippinische Regierung hat am Freitag 800 Rebellen der Islamischen Befreiungsfront Moro (MILF) begnadigt und gleichzeitig eine Verstärkung ihrer Offensive gegen die Separatisten auf der Insel Jolo angekündigt. Die 800 Kämpfer hatten in einer Zeremonie ihre Waffen abgegeben, im Gegenzug wurden ihnen Straffreiheit und ein Betrag von 14 500 Pesos (rund 600 Mark) zugesichert.

Bei einem Fährunglück im Südosten von Bangladesch sind am Freitag mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Behörden in der Hauptstadt Dhaka mitteilten, sank das Fährschiff mit fast 400 Passagieren an Bord, nachdem es in dichtem Nebel mit einem anderen Boot kollidiert war.

Der Appell ist aller Ehren wert. Rund 1000 deutsche Firmen hat Bundespräsident Rau angeschrieben und sie aufgefordert, sich an der Entschädigung für die ehemaligen NS-Zwangsarbeiter zu beteiligen.

Von Christian Böhme

Das Deutsche Filmorchester Babelsberg hat in Berlin neue Räume im ehemaligen Gebäude des DDR-Rundfunks bezogen. Einen Saal und die Regieetage hat das Orchester fest angemietet, für große Projekte steht ein zweiter Raum zur Verfügung.

Der Dichter wurde am 11. November 1929 in Kaufbeuren geboren: Hans Magnus Enzensberger, ist Büchner-Preisträger und Herausgeber der "Anderen Bibliothek".

Brandenburgs 2000 endet, wie es begonnen und sich durchgequält hat: In Guben wird von stadtbekannten Neonazis auf einen "asiatisch aussehenden Deutschen" eingestochen. (Wie bitte sieht ein "deutsch aussehender Deutscher" aus?

Es werden Dokumente bleiben, die sich manche Beobachter gerahmt an die Wand hängen: Jene Folienmappe etwa, die Rolf Breuer und Bernhard Walter am 9. März 2000 staunenden Journalisten aus aller Welt in der großen Halle des Vorstandsgebäudes der Dresdner Bank in Frankfurt / Main präsentieren.

Von Rolf Obertreis

Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) will nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" im Streit mit der Chefin der Stasi-Unterlagenbehörde, Marianne Birthler, den früheren Bundespräsidenten Roman Herzog als Obergutachter einschalten. Schily-Sprecher Rainer Lingenthal wollte dies am Freitag nicht bestätigen.

Wer das Jahr 2000 vor der Leinwand ausklingen lassen will, hat eher schlechte Karten: Wie an Heiligabend machen die meisten Kinos gegen 20 Uhr dicht oder haben zumindest die Spätvorstellung gestrichen. Zu den wenigen Kinos, die am Silvesterabend spielen und anderes als das gängige Programm bieten, zählen das Wilmersdorfer Eva, wo ab 20 Uhr 15 die "Rocky Horror Picture Show" läuft, sowie das Lichtblick in Mitte, wo man um 20 Uhr mit Federico Fellinis melancholischer Tragikomödie "Ginger & Fred" (im Original mit Untertiteln) elegant und ein wenig sentimental das 20.

Der künftige amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld kehrt Anfang nächsten Jahres in ein Ministerium zurück, das er aus der schwierigen Zeit nach dem Vietnamkrieg kennt. Der heute 68-Jährige war von 1975 bis 1977 unter Präsident Gerald Ford der jüngste Verteidigungsminister der US-Geschichte.

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