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"Lebedame" hieß das Wort, das die Öffentlichkeit erregte, damals, 1962, als in München eine hoch attraktive, blondierte Frau vor Gericht stand. Kaum ein Prozess der Nachkriegszeit hat die Menschen so aufgewühlt wie der gegen Vera Brühne.

Von Andreas Oswald

Nach dem Tod einer Hilfe bedürftigen Frau im Villenviertel in Grunewald werfen Nachbarn den zuständigen Behörden Untätigkeit vor. Anwohner hatten wiederholt Polizei, Feuerwehr sowie den Sozialpsychiatrischen Dienst auf die lebensbedrohliche Lage der 87-Jährigen aufmerksam gemacht, die in einer verwahrlosten Wohnung dahinvegetierte.

Von Stephan Wiehler

Die "Bild"-Zeitung machte sich wieder zum Sprachrohr kollektiver Ängste: "Benzin bald drei Mark?", fragte das Boulevardblatt am Freitag in großen Lettern auf der ersten Seite.

Von Hans Monath

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft wartet in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im eigenen Land weiter auf ein Erfolgserlebnis. Acht Tage vor dem WM-Auftakt unterlag das Team von Bundestrainer Hans Zach in Schwenningen der Ukraine 1:3 (1:1, 0:1, 0:1).

Marodierende Bauern auf den Straßen und Treckerdemonstrationen sind ein mächtiges Druckmittel. Jahrzehntelang konnten sich die deutschen Agrarminister darauf verlassen.

Von Dagmar Dehmer

Wenn das keine gute Nachricht ist: Die CSU verabschiedet sich von dem Gedanken an Fundamentalopposition. Sie bewegt sich beim Asylrecht, in Richtung CDU und darüber hinaus auch auf die Regierungsparteien SPD und Grüne zu.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Schalke: Reck - Hajto, Nemec, van Hoogdalem - Asamoah, Kmetsch, Büskens, Böhme - Möller - Sand, Mpenza. Hertha: Kiraly - Sverrisson, van Burik, Schmidt - Rehmer, Maas, Konstantinidis, Hartmann - Deisler - Alves, Preetz Schiedsrichter: Fandel (Kyllburg) Fernsehen: 20.

Kompromisse haben bekanntermaßen eine angenehme Folge. Zwei, die sich eben noch erbittert stritten, sind auf einmal zu einer Lösung gekommen, die beiden Seiten akzeptabel erscheint.

Von Antje Sirleschtov

Die rot-grüne Bundesregierung hat zum ersten Mal klar eingestanden, dass es auch in einem reichen Land wie Deutschland soziale Ausgrenzung gibt. Besonders davon bedroht seien Arbeitslose, Geringqualifizierte sowie allein Erziehende und kinderreiche Familien, heißt es im ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung.

Von Matthias Meisner

Es war eigentlich nicht der Moment, in dem man zufrieden ist. Der Deutsche Basketballmeister Alba Berlin schied durch die zweite Niederlage in der Viertelfinale-Serie gegen den Titelverteidiger Panathinaikos Athen unglücklich aus.

Von Benedikt Voigt

Es gab einmal eine Zeit, in der die deutsche Fahne in der Kunst verboten war. Entweder kam das schwarz-rot-goldene Tuch in der Kunst nicht vor, die sich als das Ausserhalb jener graumelierten humorlosen Zone definierte.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Türkischen Bund Berlin-Brandenburg (TBB) forderte gestern die Ausländerbeauftragte des Senats, Barbara John, mehr Sachlichkeit bei der aktuellen Debatte um die Integration von Ausländern. Wenn man über Fehlentwicklungen wie schlechte Bildungsabschlüsse und hohe Arbeitslosigkeit diskutiere, dürfe dies nicht die unübersehbaren Erfolge überschatten, sagte sie.

Keiner ist so oft zurückgetreten wie er, und keiner hat so lange wie er die Zügel der Macht in den Händen gehalten. "Alles muss sich ändern, damit alles so bleibt wie es ist", dieses Motto aus dem "Leopard" von Giuseppe Tommasi di Lampedusa scheint Giulio Andreotti auf den Leib geschneidert.

"Man wird zur Frau doch nicht geboren, man wird zur Frau doch erst gemacht", den Chanson, den einst Milva so bedeutungsschwanger intonierte, sang sie hier. Das war vor einigen Jahren, als Musical-Produzent Wolfgang Bocksch im Schiller-Theater mit dem Singspiel "Sekretärinnen" sein Glück versuchte.

Ein halbes Jahr nach dem Beginn der Hungerstreiks in den türkischen Gefängnissen ist die Regierung in Ankara mit dem Versuch gescheitert, den Konflikt durch die Ankündigung von Hafterleichterungen zu entschärfen. Justizminister Hikmet Sami Türk versprach, die Isolierung der wegen Terrordelikten einsitzenden Häftlingen werde mit einer Änderung von Artikel 16 des Anti-Terror-Gesetzes gelockert.

Von Thomas Seibert

Politisch Verfolgte genießen in Deutschland Asyl. Diese knappe Feststellung in der Verfassung gilt nach wie vor als vollwertiges Grundrecht: Wird es verletzt, etwa durch eine ungerechtfertigte Ablehnung, kann der Betroffene erfolgreich dagegen klagen.

Bundeskanzler Gerhard Schröder fürchtet, dass die jüngsten Benzinpreiserhöhungen der Automobilkonjunktur und dem Wirtschaftsleben insgesamt schaden könnten. "Ich hoffe, dass wir runterkommen von den hohen Preisen", sagte Schröder am Freitag.

Hätten die "Fauves", die Befreier der Farbe, nicht nur gemalt, sondern auch komponiert, hätte ihre Musik wohl so geklungen wie die von Jehan Alain. Es ist die gleiche unbekümmerte fröhlich verschwenderische Koloristik und sprühend funkelnde Rhythmik, die Henri Matisses berühmten "Tanz" und die "trois danses" des französischen Orgelkomponisten vitalisieren, die gleiche delikate Leichtigkeit, die in den Aquarellen Raoul Dufys wie in den Intermezzi, Lamenti und Chorälen Alains.

Ihre früheren Großtaten liegen so weit zurück, dass sich kaum noch jemand daran erinnert: Vor rund 20 Jahren haben Frank Fenstermacher und Kurt Dahlke mal eine Welle angeschubst, die Neue Deutsche genannt wurde. Ihre Band "Der Plan" und ihr Label "Ata tak" zogen Gestalten wie Andreas Dorau und DAF an - falls das heute noch jemand wissen will.

In der Affäre um einen millionenschweren Waffenhandel mit Angola ermittelt die französische Justiz nun auch gegen den ehemaligen Innenminister Charles Pasqua. Die Ermittler leiteten am Donnerstagabend Voruntersuchungen wegen des Verdachts auf illegale Finanzierung von Pasquas Partei Rassemblement pour la France (RPF) ein.

Erst einmal sind die Fachleute froh, dass es die Datensammlung überhaupt gibt. "Erfreulich nüchtern", sagt ein Experte über die Diktion des ersten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung, der am kommenden Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden soll.

Von Matthias Meisner

In die Kontroverse um die Unterbringung einer vietnamesischen Untersuchungsgefangenen und ihrem neugeborenen Baby hat sich der Berliner Verfassungsgerichtshof eingeschaltet. Er verpflichtete das Land Berlin gestern durch einstweilige Anordnung, "vorläufig sicherzustellen, dass die Mutter mit ihrem Kind trotz Fortdauer der Untersuchungshaft gemeinsam untergebracht werden kann".

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