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ProMillionen Fußball-Fans reden sich die Köpfe heiß - jedenfalls immer dann, wenn es zu umstrittenen Toren kommt. War der Ball hinter der Torlinie, hat er die Linie noch nicht mit vollem Durchmesser überschritten?

Von Karsten Doneck, dpa

Die Nöte des Hamburger Sammlerehepaars Carl und Carin Vogel haben es einmal mehr deutlich gemacht: Trotz leerer Museumskassen ist es heute nicht immer einfach, eine herausragende Privatsammlung adäquat zu präsentieren. Einen Teil ihrer 25 000 Blätter umfassenden Grafikkollektion - immerhin 1800 Arbeiten von Horst Janssen - verkauften sie weit unter Wert an die Claus-Hüppe-Stiftung, damit sie im unlängst eröffneten Oldenburger Janssen-Museum gezeigt werden können.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels möchte die nationale Buchpreisbindung doch gesetzlich festzurren und hat darüber Gespräche mit Bundeskanzler Schröder, mit Kulturstaatsminister Nida-Rümelin und den großen Parteien geführt. "Bundesregierung und Parlament scheinen bereit zu sein, diesen Weg mit dem Börsenverein gemeinsam zu gehen", sagte Börsenvereins-Geschäftsführer Harald Heker dem "Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel".

Mehr als achteinhalb Jahre nach einem Brandanschlag von Rechtsextremisten ist am Sonnabend die Jüdische Baracke 39 in der Gedenkstätte Sachsenhausen als Museum eröffnet worden. Zu sehen ist eine Dauerausstellung zum Alltag der Häftlinge in dem Konzentrationslager der Nationalsozialisten bei Berlin.

In einem der wenigen Interviews, zu denen er sich in den letzten Jahren bewegen ließ, analysierte Giuseppe Sinopoli hellsichtig das Gemeinsame seiner drei scheinbar so disparaten Interessen: "Bei der Medizin, bei der Archäologie und auch bei der Musik geht es eigentlich um das Ausgraben von Menschen." Eine Selbstcharakterisierung, die die innere Triebkraft des Künstlers, Forschers und Arztes Sinopoli verrät.

Zehn Jahre sind bereits ins Land gegangen, seit die Wiedervereinigung Berlins die Chance eröffnete, die geschundene Stadtgestalt behutsam zu heilen. Am wenigsten gelang es auf dem Areal des Schlossplatzes.

Die im Ruhrgebiet geplante Triennale soll kein "Importfestival" werden und sich programmatisch von Festivals wie Salzburg oder Bayreuth unterscheiden. Vorgesehen seien "eigene Kreationen für die Industrielandschaft" und ein "anderer Umgang mit dem klassischen Kanon", sagte Gerard Mortier, Intendant der Salzburger Festspiele, am Freitag in Gelsenkirchen nach seiner Bestellung zum neuen künstlerischen Leiter der Kultur Ruhr GmbH.

Die Ballettdirektorenkonferenz hat sich für eine größere Autonomie der Tanzsparte an den deutschen Bühnen ausgesprochen. "Die Umwandlung der Theater in GmbHs ist ein Weg, den Ballettkompanien an den Bühnen die künstlerische Freiheit einzuräumen, die sie brauchen", sagte Martin Puttke, Mitglied des Präsidiums der Organisation, zum Auftakt eines Treffens am Samstag in Schwerin.

Die Eberswalder Polizeipräsidentin Uta Leichsenring ist mit dem Preis der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort" ausgezeichnet worden. Damit werde ihr Engagement für Toleranz und gegen Rechtsextremismus gewürdigt, sagte der frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, bei der Preisverleihung am Samstag in Erfurt.

Der konservative Saubermann von Paris, so scheint es, hat einen Saustall ohnegleichen hinterlassen. Als die Mitarbeiter des neuen Pariser Bürgermeisters Bertrand Delano vor kurzem die künftige Dienstwohnung ihres Chefs inspizierten, traf sie der Schlag: Der abgewählte Vorgänger Jean Tiberi und dessen Frau Xavire hatten die 1300 Quadratmeter große Luxuswohnung im prächtigen Hotel de Ville verkommen lassen, wie die Wochenzeitung "Le Canard enchainé" berichtet.

Wieviel Gegenwart verträgt ein Jüdisches Museum? Durch das Centrum Judaicum an der Oranienburger Straße, wo eine Dauerausstellung die Geschichte der Berliner Jüdischen Gemeinde dokumentiert, wandert nun außerdem, bis zum 20.

In der New Yorker 55 Bar gibt es in diesen Tagen keinen Mike Stern. Dafür aber den Saxofonisten Chris Potter, der jüngst bei Verve eine schöne Platte mit dem Titel "Gratitude" herausgebracht hat.

Nach heftiger öffentlicher Schelte wegen der geplanten Streichung von Fernverkehrszügen hat Bahn-Chef Hartmut Mehdorn die Kritiker seines Sanierungskurses scharf attackiert. Mehdorn erklärte am Samstag in Berlin, er werde es nicht zulassen, dass die Bahn weiter Spielball verschiedenster Interessen bleibe.

Die Umsetzung progressiver, elektronischer Clubmusik ins Bandformat ist in Berlin seit den Elektronauten beliebt - im Underground, wohlgemerkt. Aber ganz ohne Widersprüche ist das nicht: Hier die DJ-Musik mit ihrem Verzicht auf Songstruktur, Show-Effekte und schwitzende Schlagzeuger, da das "Band"-Prinzip, das all das braucht.

Das Universum der Popmusik wird immer unübersichtlicher. In der Mitte eines schier endlosen Raumes hockt dumpf und träge der Mainstream, an den Rändern jedoch knistert und brodelt es.

Der neue NTW-Hauptaktionär Gasprom sucht nach Investoren für den angeschlagenen Sender. Dies bestätigte die Sprecherin des Gasprom-Media-Chefs Alfred Koch, Aelita Jefimowa, jetzt dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Von Elke Windisch

Bundesgartenschauen sind Heimspiele fürs deutsche Gemüt. Und in ihrer Mischung aus Ausstellung, sommerlangem Volksfest und Investiotionsschub sind sie auch eine der charakteristischen Erfindungen der Nachkriegszeit.

Die Teilnehmer des Amerika-Gipfels gehören zur OAS, zur Organisation Amerikanischer Staaten. Der Gipfel dient vor allem der Vorbereitung für eine Amerikanische Freihandelszone, die "Free Trade Area of the Americas" (FTAA).

Von Armin Lehmann

1983 hatte David Lynch schon mal Hand an das Science-Fiction-Epos von Frank Herbert angelegt: "Dune - Der Wüstenplanet" wurde damals mit immensem Geld- und Materialaufwand produziert, zog aber nur wenige Weltraumfreaks in die Kinosäle.Im Jahr 2000 haben sich mehrere TV-Sender nochmals an den Stoff herangewagt, ihn mit teuren Special-Effects aufgemotzt und mit William Hurt sogar einen Hollywood-erfahrenen Schauspieler für das Projekt an Land gezogen.

Nach einem romantischen Märchen, das Bettina von Arnim vor über hundert Jahren zusammen mit Tochter Gisela schrieb, drehte ein ambitioniertes Filmteam die Komödie "Gritta von Rattenzuhausbeiuns" (ab 6 Jahre): Frei und wild, umgeben von freundlichen Nagetieren, gestaltet sich Grittas Kindheit in einem verfallenen Schloss quasi antiautoritär, ist doch der hochgräfliche Herr Papa vollauf mit dem Basteln seltsamer Maschinen beschäftigt. Bis eine neue Stiefmutter in die Idylle platzt und das Mädchen aufs Internat schickt.

Da staunten die theaterinteressierten Berliner gestern, die seit den frühen Morgenstunden an den Vorverkaufkassen ausharrten: Bereits zwei Stunden nach Öffnung der Kassen um 10 Uhr gab es kaum noch Karten für die Auführungen des 38. Theatertreffens in Berlin.

Die Vereinigung der deutschen Pferde-Besitzer wäre sofort bereit, für den finanziell angeschlagenen Union Klub als Veranstalter der Rennsaison in Hoppegarten einzuspringen. Das sagte Präsident Karl-Dieter Ellerbracke der "Märkischen Oderzeitung".

Bei stadtweiten Kontrollen hat die Berliner Polizei in der Nacht zu Samstag 24 angetrunkene Kraftfahrer erwischt. Die Beamten schrieben zwölf Anzeigen wegen Fahruntüchtigkeit und zwölf Anzeigen wegen Überschreitens der 0,5 Promillegrenze, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.