Wedemark: Flaches Land. Eishockey?
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 01.02.2001
Illusionen und Lebenslügen haben den Zweck, die Welt zu vereinfachen, solange es geht - allerdings mit den typischen politischen Kosten der gegenseitigen Selbsttäuschung. Es war eine Lebenslüge zu behaupten, Deutschland sei kein Einwanderungsland.
Das Greencard-Kontingent von 10 000 Stelle wird nach Ansicht des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, bis Sommer ausgeschöpft sein. Bisher seien rund 5000 Zusagen für ausländische Bewerber gemacht worden, erklärte Jagoda am Donnerstag im "Deutschlandradio Berlin".
Luft! Ist durch praktisch nichts zu ersetzen.
Christian Neuling und Klaus-Hermann Wienhold gehören zu den alten Bekannten auf der Berliner politischen Bühne, die womöglich alte Rechnungen offen haben, falls es zum Untersuchungsausschuss kommt. Beide hatten zu Mauerzeiten Berliner CDU-Karriere gemacht.
Mittwoch: FU; Dieter Fürst (Potsdam): "Molekulare Morphogenese des Muskels. Assembly der Struktur, die uns bewegt", 18 Uhr, Clayallee 229, Sportmedizinisches Zentrum, Konferenzraum.
Der Vater des 17-jährigen Todesschützen von Brannenburg hat zum Prozessauftakt eine Mitschuld an der Tat seines Sohnes bestritten. Der 44-Jährige muss sich seit Donnerstag wegen fahrlässiger Tötung und illegalen Waffenbesitzes verantworten.
Busfahrgäste, die es gewohnt sind, im Doppeldecker Platz zu nehmen, erhalten derzeit einen Vorgeschmack auf kommende Zeiten: Es wird bald noch weniger der Großen Gelben geben als heute. Seit Wochen muss die BVG auf vielen Linien Doppeldecker durch Eindecker ersetzen, weil ein großer Teil der älteren Busse repariert wird.
Die Worte, die über ihn gesagt und geschrieben werden, ähneln sich: Ein aufrechter und lauterer Mann sei er gewesen, ein leiser Mensch, ohne Pathos im Reden und Tun. Und genau dieses Unpathetische ist Merkmal des wichtigsten Werkes von Ludwig Engelhardt - seines einzig wirklich bekannten Werkes.
Das Berliner Ensemble (BE) spielt am 11. Februar eine Vorstellung seiner Erfolgsinszenierung "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" zugunsten der Erdbebenopfer von Indien.
Joshua Sobol, 61 Jahre alt, ist der prominenteste israelische Dramatiker und engagierter Friedensaktivist, der in Deutschland 1984 mit "Ghetto" unter Regie von Peter Zadek bekannt wurde. In seinen Theaterstücken "Die Palästinenserin" (1985) und "Das Jerusalem Syndrom" (1988) prangerte er die israelische Besatzung an und warnte davor, dass jüdische Extremisten den Nahen Osten in die Katastrophe führen.
"Geschmeido" - das Wort geht nur schwer über die Lippen, ist einem beim Aussprechen fast peinlich: "Kennst du schon die neue Platte von Geschmeido?" So traut sich eigentlich nur zu fragen, wer sicher ist, dass der Angesprochene die so benannte Gruppe kennt und für cool hält.
Um die Belohnung von 50 000 Mark für Hinweise auf die Ergreifung des Sexualverbrechers Frank Schmökel ist offenbar Streit ausgebrochen. Das Potsdamer Innenministerium hatte die Belohnung unter zwei Tipp-Gebern aus Sachsen zu gleichen Teilen aufgeteilt.
Der Ausverkauf im Technologiebereich und die Umschichtung in solide Werte bescherte den Nahrungsmittelherstellern im vergangenen Jahr ein furioses Comeback. Im Februar setzten die meisten Titel in der Branche zum Höhenflug an und sorgten für saftige Gewinne.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der US-Notenbank nicht gefolgt. Die Leitzinsen in Euroland ließ das Gremium nach seiner Sitzung am Donnerstag unverändert.
Seit Monaten diskutieren in Deutschland Politiker, Wissenschaftler und Journalisten über die Gentechnik, über Reizthemen wie Klonen, Stammzellen oder die Entzifferung des menschlichen Erbguts. Gerade zur richtigen Zeit beginnt nun das "Jahr der Lebenswissenschaften".
So mancher Anleger wird sich in den ersten Tagen dieses Jahres einen Blick auf die von seiner Hausbank zugestellten Depotauszüge erspart haben. Nach vielen Jahren üppiger Wertsteigerungen wiesen die weitaus meisten Aktiendepots im vergangenen Jahr rote Zahlen aus.
In den Kellern des Potsdamer Platzes baut sich Peter Schwenkow sein persönliches Schloss Neuschwanstein. Unter dem Musical-Theater will der Musik-Manager am 27.
Manche Nachrichten erhalten erst auf den zweiten Blick einen gewissen Charme. Rolf Rüssmann wird neuer Manager beim VfB Stuttgart.
Die Vereinten Nationen wollen den Einsatz ihrer Truppen verbessern. Bis April soll eine Arbeitsgruppe dem UN-Sicherheitsausschuss Maßnahmen vorschlagen für die bessere Zusammenarbeit mit dem UN-Hauptquartier und den Ländern, die Truppen für internationale Einsätze stellen.
Der neue Staatsminister für Kultur soll zum Amtsantritt geäußert haben, dass es seiner Meinung nach keine "Kulturhauptstadt" gebe und für ihn Berlin - zumindest in gewisser Hinsicht - eine "Stadt wie andere" sei.An dieser Äußerung wird ein Dilemma Berlins deutlich.
Für eine Studie "Zwangsarbeiter in Charlottenburg 1939-1945" sucht das Heimatmuseum Charlottenburg Zeitzeugen. Sie sollen Auskunft geben über Barackenlager und Firmen, die Zwangsarbeiter beschäftigten.
Erstmals hat die Alexander von Humboldt-Stiftung ihren Neujahrsempfang nach Berlin verlegt. Und das 30 Tage nach Neujahr.
Eckart Fiedler (58) ist Vorstandschef der Barmer Ersatzkasse. Er begrüßt den geplanten runden Tisch zum Gesundheitswesen.
Einen Tag vor Ausgabe der Halbjahreszeugnisse hat die Humbodt-Universität (HU) ein erstaunliches Umfrageergebnis veröffentlicht: Die gegenwärtig üblichen Notenzeugnisse haben unter Kindern und Eltern kaum Anhänger. Die Mehrheit wünscht sich ergänzend Kommentare oder Gespräche.
Sandra Keller, 26, ist seit acht Jahren im Schauspiel-Geschäft. Mit 18 bekam sie ihre erste Rolle in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten".
Nicht nur in Deutschland ringt die Opposition mit der kniffligen Aufgabe, im wirtschaftlichen Aufschwung ein griffiges und kämpferisches Profil zu gewinnen. Aus Verzweiflung über enttäuschende Meinungsumfragen hat Irlands Oppositionspartei Fine Gael jetzt ihren Vorsitzenden John Bruton gestürzt - eine außerordentlich riskante Strategie angesichts der Tatsache, dass Mitte des kommenden Jahres Neuwahlen in Irland stattfinden müssen.
George Clooney (39), amerikanischer Filmschauspieler, ist der Mann, neben dem britische Frauen morgens am Liebsten aufwachen würden. Das ergab eine Umfrage der Zeitschrift "Your Home".
Die erste Produktion des Deutschen Schauspielhauses unter seinem neuen Intendanten Tom Stromberg war ein Überraschungscoup - vor Spielzeitbeginn. Sie fand in einem durch Hamburg rollenden BMW X5 statt.
Michael Schumacher war bei der ersten Fahrt mit seinem neuen Ferrari gleich schneller als in der vergangenen Saison. "Das neue Auto läuft sehr rund, sehr sauber.
Na, hamse heute schon das richtige Gesicht gezogen? Nee?
Libyen hat auch nach dem Urteil gegen den Libyer Abdel Basset Al Megrahi offiziell jede Verantwortung für den Lockerbie-Anschlag abgelehnt. Der Sprecher des Außenministeriums Hassuna al Shawsh bezeichnete das Urteil des schottischen Gerichts im niederländischen Camp Zeist als "reine juristische Angelegenheit", "Libyen als Staat" habe damit nichts zu tun.
In dem Plenarsaal, in dem Joschka Fischer vor 15 Jahren - in Turnschuhen - seinen ersten Amtseid als Minister geleistet hatte, bestritten am Donnerstag CDU und FDP die Eignung des Grünen zum Außenminister. Der hessische Landtag diskutierte heftig über Fischers militante Vergangenheit.
Donnerstagvormittag. Filmtheater Hackesche Höfe.
Es irritiert, die beiden Annas in "Die sieben Todsünden" von zwei Männern dargestellt zu sehen - das ist Absicht und soll den Blick schärfen. Regisseur Dietmar Seyffert will eine gewisse Künstlichkeit wie im asiatischen Theater erzeugen.
Ein wenig Schuld trägt auch das Bundesverfassungsgericht am Streit um die Parteienfinanzierung. Sein Urteil im April 1992 brach mit der Tradition, dass sich staatliche Zuwendungen an Parteien nur nach den Kosten für Wahlkämpfe zu richten hätten.
So als Teenie, da will man natürlich, dass alles anders ist. Die Schule ist doof, das Leben zu langweilig, das Zimmer zu klein, und die Schwester und die Eltern nerven.
Die Verbraucherschutzorganisation "Aktion Bildungsinformation" darf wieder behaupten, der Logistikkonzern UPS stärke die Finanz- und Schlagkraft der Sekte Scientology. Das Berliner Landgericht hob gestern eine einstweilige Verfügung auf, die UPS gegen entsprechende Äußerungen des Vorsitzenden der Organisation, Eberhard Kleinmann, erwirkt hatte.
Nordrhein-Westfalen und Sachsen haben rechtliche Bedenken gegen die von der Bundesregierung beschlossene Tötung von bis zu 400 000 Rindern geäußert. Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) und Sachsens Gesundheitsminister Hans Geisler (CDU) sagten am Donnerstag, dass die Massenschlachtung womöglich gegen das Tierschutzgesetz verstoße.
Nein, sagt Peter Struck, wegen dieses Richterspruchs müsse man das Parteiengesetz nicht ändern. Die Reaktion des SPD-Fraktionschefs auf das Parteispenden-Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts ist ein wenig unorthodox.
Grüner Anti-Atom-Aktivist in Gorleben zu sein ist heutzutage nicht besonders heiter. Solange der Atomkonsens abstrakt blieb, hat sich die Basis mit dem Gedanken trösten können, dass die deutschen Atomkraftwerke demnächst ja Stück für Stück abgeschaltet werden.
Wenige Tage vor der Wahl in Israel hat Oppositionschef Ariel Scharon seinen Vorsprung in der Wählergunst vor Ministerpräsident Ehud Barak offenbar gefestigt. Der Meinungsforscher Rafi Smith sagte am Donnerstag im Armee-Rundfunk, in seiner jüngsten Umfrage liege Scharon 19 Prozent vor Barak und damit innerhalb der bisherigen Bandbreite von 17 bis 22 Prozent.
Kraftvoll soll sie sein, die Opposition. Zusammenhalten sollen ihre führenden Vertreter, Erfolg und Misserfolg gemeinsam tragen.
Es gibt sie doch, Menschen mit Zivilcourage: Gestern früh stellte sich ein Busfahrer der BVG auf der Linie 119 an der Kleiststraße in Schöneberg vor eine ausländische Frau, die von einem 46-jährigen Mann im Bus belästigt worden war. Den folgenden Angriff auf sich konnte der Busfahrer nach Angaben der BVG erfolgreich abwehren.
Immer wieder streichen die schwarzen Hände über die Narben im Gesicht und auf der Kopfhaut. Sichtlich angestrengt berichtete der 33-jährige Sudanese Omar F.
Ein Jahr nach seiner Amokfahrt mit einem Lastwagen muss sich der als "Crash-Kid" bekannt gewordene 15-jährige Andreas seit Donnerstag vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen u.
Heute Abend eröffnet in Mitte ein neuer Club: Der Mudd Club. Kommt Ihnen der Name bekannt vor?
Das Los soll künftig darüber entscheiden, ob ein behindertes Kind einen Integrationsplatz an einer Oberschule bekommt. Das sieht eine neue Verordnung der Schulverwaltung vor.