Von Christoph von Marschall Driften Amerika und Europa auseinander? Das ist schon oft behauptet worden – natürlich auch jetzt wieder, vor George W.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 28.05.2002 – Seite 2
Berlin (alf). Bundespräsident Johannes Rau möchte der Marktwirtschaft Grenzen setzen.
Die „Stuttgarter Zeitung" kommentiert die Möllemann-Affäre: Tönte Westerwelle am Freitag noch, er wolle nicht am rechten Rand grasen, verstieg er sich am Wochenende zu der These, es sei ein „Dienst an der Demokratie“, wenn die FDP bei den Anhängern von Republikanern und PDS um Stimmen werbe. Unter dem Gesichtspunkt der Stimmenmaximierung hat das durchaus Sinn: Stoiber und Schröder buhlen um die Mitte.
Die EU-Kommission und die Bundesregierung liegen über Kreuz – und zwar nicht erst, seit Kanzler Schröder für die deutsche Automobil- und Chemieindustrie gegen Brüsseler Wettbewerbs- und Umwelthüter zu Felde zieht. Während Schröder die deutsche Automobilbranche dem Griff des „Super-Mario“, des Brüsseler Wettbewerbskommissars Mario Monti, entziehen möchte, will sein Kabinettskollege Otto Schily das deutsche Veto in einem anderen entscheidenden Politikbereich gar nicht erst aufgeben: der Einwanderungs- und Asylpolitik.
Der Ring kommt, der Tunnel geht – am 16. Juni müssen sich S-Bahn-Kunden auf gravierende Änderungen einstellen.
„Counterstrike" ist seit dem Amoklauf von Erfurt als multimediales „Teufelswerk" in aller Munde. Doch der Medienwissenschaftler Lothar Mikos von der Filmhochschule „Konrad Wolf" in Babelsberg ruft zur Besonnenheit auf.
Eine im Auto hinterlassene Handynummer bewahrt Falschparker in Berlin nicht davor, abgeschleppt zu werden. Das hat das Verwaltungsgericht in einem gestern veröffentlichten Urteil entschieden.
Von Thorsten Metzner Potsdam. Im Skandal um vergifteten Ökoweizen hat die Neuruppiner Staatsanwaltschaft Vorermittlungen aufgenommen.
Von Wolfgang Drechsler, Kapstadt Es ist das Lächeln, das Mpumelelo Qubile so sympathisch macht. Und die Demut, mit der sie dem Mann mit der blau getönten Sonnenbrille ihre Geschichte erzählt.
Berlin (ce). Die Weiterbildung von Arbeitslosen soll nach Vorstellungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) stärker in die Unternehmen verlagert werden.
Benedikt Voigt über nah- und fernöstliche Spezialitäten Wie schwer es ist, nach Südkorea zur Fußball-Weltmeisterschaft zu reisen, hat Durmus Ay auf dem Flughafen von Ulsan erkennen müssen. Bis dorthin hatte es der Türke geschafft, als ihn die südkoreanischen Zollbeamten entdeckten.
Von Hartmut Scherzer Miyazaki. Der Countdown läuft, die Stürmerdebatte ist eröffnet.
Die „Badische Zeitung“ aus Freiburg schreibt zum selben Thema: Grüne Punkte, blaue Engel und andere Öko-und Bio-Siegel sind eine feine Sache. Sie versprechen Ablass von allen Fast-Food-, Diät- und Umweltsünden und vermitteln die Illusion, der bessere Konsument zu sein.
Wien. Der österreichische Politiker und Ex-FPÖ-Chef Jörg Haider hat den nordrhein-westfälischen FDP-Vorsitzenden Jürgen Möllemann für dessen politische Haltung gelobt.
Mitte. Petra Khaled ist sauer.
Von Heidemarie Mazuhn Die Callas im Schlafzimmer, die Queen in der guten Stube und die Toskana auf dem Balkon – auf knapp 60 Quadratmetern hat Dieter Baumgartl in seiner Wohnung am Berlin Museum das um sich versammelt, woran sein Herz hängt. Seit dem zwölften Lebensjahr steht er in unerschütterlicher Treue zu Mariechen, so nennt der Kreuzberger liebevoll seine Herzensdame Maria Callas.
Ralph Siegel, wir ahnten es, ist auch ein Meister des Wortes. „Wie Arsch und Friedrich“ habe der Auftritt seiner Corinna May geklungen, ließ er die Welt wissen – aber wie klingt das?
Die „Neue Westfälische“ meint zum Skandal im Bio-Landbau: Den Bio-Landwirten ist kein Vorwurf zu machen. Wie ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen haben sie keine direkten Möglichkeiten, ihre Futtermittel zu überprüfen.
Von Mathias Heybrock Im Fernsehen werden seit einiger Zeit Nike-Spots gezeigt, die die Fußball Weltmeisterschaft in Korea und Japan als einen Gladiatoren-Streit zeigen. Der ehemalige französische Stürmerstar Eric Cantona tritt ganz seinem exzentrischen Image entsprechend als Maitre de plaisir eines Wettkampfes auf, bei dem er mit diebischer Freude die weltbesten Spieler von heute in einem engen, vergitterten Käfig aufeinander hetzt.
„Das hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich mir Georg Gafron zurückwünsche“, sagt ein Mitarbeiter des Berliner Radiosenders Hundert,6. Nachdem Gafron vor vier Wochen sein Büro geräumt und sich Thomas Thimme als neuer Geschäftsführer vorgestellt hatte, wirkte sich das auf die Mitarbeiter zunächst motivierend aus.
Von Annekatrin Looss Prenzlauer Berg. Mit dem „Langen Jammer“ ist es bald vorbei.
Der Stand der Dinge: Unter diesem Titel berichten renommierte Geistes- und Sozialwissenschaftler über den Forschungsstand ihrer Disziplin. Antisemitismus ist in jüngster Zeit wieder Thema der politischen Debatten in Deutschland, unter anderem bei den Fragen: Wann ist Kritik an Israels Politik berechtigt, wann schlägt sie ins Antisemitische um?
Von Barbara Junge und Ulrich Zawatka-Gerlach Rechtspopulisten und Nationalkonservative hätten es vor ein paar Jahren fast geschafft, die Führung in der Berliner FDP zu übernehmen. Inzwischen haben die Restbestände dieses Parteiflügels im Landesverband der Liberalen nicht mehr viel zu sagen.
von Barbara Junge Synagogen und jüdische Friedhöfe können künftig auch mit Videokameras überwacht werden. Damit hofft die Koalition, den Schutz der jüdischen Eirichtungen in Berlin weiter zu verbessern.
Die FDP hat eine klare Meinung zum Rechtspopulismus – sie hatte sie jedenfalls 1993. Damals wollte die Liberale Internationale (LI) Haiders FPÖ ausschließen.
Von Alfons Frese Der DGB ist hip, irgendwie richtig geil. Voll krass, wie da die Prinzen über Millionäre, Schweine und Deutsche singen durften.
Endlich ein Stück, wie wir es uns immer gewünscht haben, das alle Vorurteile über Neue Musik als spröde, papieren-unzugängliche Kopfgeburt wiederlegt, in eigenwilliger Klangphantasie Sinnlichkeit, Emotion und subtile Struktur vereinigt, ohne in trüben Tümpeln der Tradition zu fischen: „Descendiendo“ von Georg Friedrich Haas, von Peter Hirsch in der 185. „Musik der Gegenwart“ im Großen Sendesaal mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zur Deutschen Erstaufführung gebracht, entführt in die utopische Welt der Mikrotöne, die fremdschöne Farbigkeit der Schwebungen und Reibungen, die sie mit unseren gewohnten Halbtonschritten eingehen.
Arbeiten Menschen im Jakob-Kaiser-Haus gefährlich? Berlins größter Bundestagsneubau an der Dorotheenstraße ist zwar seit Herbst vergangenen Jahres bezogen, doch die Mängel an der Leittechnik für die Brandschutzautomatik sind noch immer nicht behoben.
Berlin (asi/Tsp). Staatliche Stellen haben nach Angaben von Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) bereits im März von verseuchten Bio-Produkten gewusst.
Von Heike Jahberg Markenartikler fragen ihre Kunden gelegentlich, warum die ihre Produkte kaufen. Die meisten Käufer antworten, dass sie dem Hersteller vertrauen.
Von Hubertus Breuer Bescheidenheit ist nicht John Brockmans grösste Tugend. Als der rührige New Yorker Literaturagent Mitte der 90er Jahre im Internet seine Web-Seite www.
LEXIKON Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) (vergleiche Bericht auf Seite 15) ist die Dachorganisation von acht Einzelgewerkschaften. 2001 waren in den Gewerkschaften des DGB etwa 7,9 Millionen Mitglieder organisiert.
Als die Grünen im Oktober 1997 zu einem Gentechnik-Kongress in Berlin zusammenkamen, glich das einem Konvent der Teufelsaustreiber. Dem Dämon der Gentechnik wollte man die Maske der Menschenfreundlichkeit vom Gesicht reißen, „in allen Anwendungen“ wurde die Biotechnik abgelehnt, Aufrufe zur Mäßigung und zum Pragmatismus verhallten dagegen.
Von Corinna Visser Für Telekomaktionäre ist dieser Dienstag der Tag der Abrechnung: Sie werden bei der Hauptversammlung in Köln den Kurssturz der T-Aktie um knapp 90 Prozent beklagen. Sie werden kritisieren, dass ihnen die Bundesregierung eine Volksaktie versprochen hatte, und dass Telekom-Chef Ron Sommer ein Risikopapier daraus gemacht hat.
Darunter macht es ein Hauptstadtmedium einfach nicht: „Es geht um alles“, verkündet Sat 1, und meint die Fußball-Weltmeisterschaft. Der Sender setzt bei seiner Berichterstattung auf „alle Spiele, alle Tore“, sagte Programmgeschäftsführer Martin Hoffmann am Montag in Berlin.
Von Martin Hägele Seoul. Die große Stunde des Issa Hayatou rückt näher.
Ein neues Umwelt-Forschungszentrum der Vereinten Nationen kommt nach Deutschland. Standort ist Bonn, wo bereits elf UN-Organisationen im Bereich Klimaschutz und Entwicklung ihren Sitz haben.
Von Rainer W. During Bombenanschlag, Raketenabschuss oder Materialermüdung – der rätselhafte Absturz des 22 Jahre alten Jumbo-Jets in Taiwan hat ähnliche Spekulationen ausgelöst wie 1996 die spektakuläre Explosion einer anderen Boeing 747 auf dem Flug von New York nach Paris.
Berlin (deg). Es klingt wie die Phantasie eines Machos, der von der selig machenden Leistung seiner Keimdrüsen träumt.
Von Elke Windisch, Moskau Auf dem Russland-Nato-Gipfel an diesem Dienstag in Rom wird wahr, was die öffentliche Meinung in Russland seit dem Ende der Sowjetunion 1991 anstrebt – gleichberechtigte Beziehungen zur nordatlantischen Allianz. Unabhängige Beobachter sind, sowohl was das von Putin und Bush unterzeichnete Start-3-Abkommen als auch den römischen Gipfel anbelangt, weitaus zurückhaltender.
Schlechte Zeiten für Fußballfans: Die überwältigende Mehrheit der Tagesspiegel-Leser, die sich an unserer Pro & Contra-Umfrage beteiligt haben, lehnt WM-Übertragungen während der Arbeitszeit ab. In unserer Sonntagsausgabe hatten wir gefragt, ob es wegen der ungünstigen Spielzeiten Live-Berichte von der Weltmeisterschaft am Schreibtisch oder an der Werkbank geben soll.
Die neue Ota-Fachhochschule in Berlin kann zum Herbst ihren Studienbetrieb aufnehmen. Berlins Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) habe der Einrichtung jetzt die staatliche Anerkennung ausgesprochen, teilte Gründungsrektor Jürgen Kunze mit.
Aus Trester kann man nicht nur Grappa oder „Eau-de-Vie" gewinnen. Auch Fruchtsäfte oder Geliermittel lassen sich aus den Rückständen von Obst und Gemüse herstellen.
KLASSIK Vokalmusik a cappella ist eine eigene Welt aus klaren Klängen, die einen ganz ursprünglichen Reiz ausüben. Es mag an schlechten Beispielen mancher unmotivierter Opern- oder Kirchenchöre liegen, dass solche Musik nicht so leicht ihre Hörer findet, wenn sie nicht gerade von den Hilliards präsentiert wird.
Vorne fiel der Vorhang nach der Aufführung von „Cosi fan tutte“, und hinten auf der Bühne der Staatsoper Unter den Linden wurde gefeiert: Intendant Georg Quander gibt sein Amt nach elf Jahren auf – aber erst Anfang Juli. Chefdirigent Daniel Barenboim allerdings verlässt nach der letzten Vorstellung des Mozartfestes die Stadt bis zum Spätsommer.
Warum haben Sie sich aus der Diskussion um Jürgen Möllemann bisher rausgehalten? Ich habe mich nicht rausgehalten, sondern immer gesagt, dass die Aufnahme von Jamal Karsli in die FDP ein Fehler gewesen wäre.
Die Afrikanische Entwicklungsbank zeichnet ein düsteres Bild der aktuellen Lage des Kontinents. Mit einem Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent im Jahr 2001 und voraussichtlich 3 bis 3,1 Prozent im Jahr 2002 werde es nicht zu schaffen sein, die Armut einzudämmen, sagte Bankpräsident Omar Kabbaj zum Auftakt der Jahrestagung der Bank am Montag in Addis Abeba.
Berlin/Wien/Jerusalem. In der FDP formiert sich Widerstand gegen Versuche, die Partei in die Nähe rechtspopulistischer Positionen zu manövrieren.