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Drogenpolitik in Deutschland hat etwas Scheinheiliges. Man denke nur an die Bierzelt-Sprüche konservativer Politiker gegen Bagatellisierung von Cannabis und gegen Fixerstuben – am besten mit hoch erhobenem Maßkrug.

Von Rolf Degen Evolutionsbiologen porträtierten den frühen Menschen lange Zeit als martialischen „Killeraffen“, der seine räuberische Intelligenz nur entwickelte, um aus seinen Mitgeschöpfen Futter zu machen. Doch jetzt enthüllt der Blick in die ferne Vergangenheit plötzlich ein ganz anderes Bild: Das eines gehetzten Flüchtlings nämlich, der seinen ganzen Scharfsinn aufbringen musste, um nicht zwischen den Zähnen eines hungrigen Fressfeindes zu enden.

Ihr bleibt kein Ausweg mehr, Cornelia Pieper muss nach Magdeburg, Ministerin werden. Allen voran hat sie der Pate ihrer gewagten Wahlkampagne, Jürgen Möllemann, dazu verpflichtet, dann kam das Präsidium der FDP mit Parteichef Guido Westerwelle hinterdrein.

Der Wähler, wie er sich uns heute zeigt, mag keine programmatischen Aussagen: Die Botschaft der Parteien muss knacken und bis zum Wahltermin im Gedächtnis haften bleiben. Zahlen!

Mitte. Mehr als 300 Berliner Lehrer und Polizisten haben am Montagnachmittag mit einem Demonstrationszug gegen die Rotstift-Politik des Berliner Senats protestiert.

Deutschlands einflussreichste Gewerkschaft streikt– und will gleichzeitig den Arbeitskampf als ganz normal darstellen. Die IG Metall hat den ersten Tag des Arbeitskampfes mit großem Getöse begangen.

Gegen das Verbot einer Ausstellung mit Werken des norwegischen Künstlers Bjarne Melgaard will das Museum MARTa in Herford rechtliche Schritte einleiten. Der Berliner Rechtsanwalt Peter Raue sei eingeschaltet worden, sagte Kuratorin Ann Demeesters.

Dem Zementhersteller Dyckerhoff AG steht am heutigen Dienstag eine turbulente Hauptversammlung bevor. Mehrere Aktionärsgruppen sowie der prominente Würzburger Universitätsprofessor Ekkehard Wenger haben Gegenanträge gestellt.

Montagnachmittag, Abgeordnetenhaus von Berlin. Auf dem Terminkalender im "Unterausschuss Theater" steht der nicht ganz neue, gleichwohl topaktuelle Tagesordnungspunkt "Finanzielle Situatuion der landeseigenen Bühnen".

Von Jörg Wenig Berlin. Das Istaf kann mit der Zahlung für die internationale Rechteverwertung durch den Welt-Leichtathletik-Verband IAAF rechnen, darf aber seinen Termin nicht verschieben.

Die Schweizer Bankenmetropole feiert das kürzlich verliehene Ranking, weltweit die Stadt mit der höchsten Lebensqualität zu sein. Was kann, was soll Theater ausrichten gegen einen so posensicheren, so gut synchronisierten Werbespot?

Von Sabine Heimgärtner Also, doch. Viele haben dem wieder gewählten französischen Präsidenten Jacques Chirac nicht geglaubt, dass er sich nach dem rechtsextremen Zwischenspiel in Frankreich wirklich an seine Worte hält, „Präsident aller Franzosen“ zu werden.

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Sieger zeigt man gerne vor – denn Erfolg ist bekanntlich ansteckend. Deshalb durfte Dieter Salomon, der am Sonntag mit fast zwei Dritteln der Stimmen zum neuen Freiburger OB gewählte Grünen-Politiker, nach seiner großen Wahlparty in der Nacht zum Sonntag nur zwei Stunden schlafen.

Bei wem lassen Sie sich operieren? Der klassische Chirurg ist eine „Persönlichkeit“, die durch ihr großes Renommée und ihre väterlich-überlegene Art das Gefühl der Sicherheit vermittelt.

Von Christian Böhme und Hans Monath Seit Tagen mahnt Außenminister Joschka Fischer, vor dem Hintergrund deutscher Geschichte dürfe die Politik in der Nahost-Debatte „nicht auf Wählermeinungen und Stimmen schielen". Weil er bedenkliche Untertöne im Streit über die Rolle Israels ausgemacht hat und weil er bei seiner USA-Reise kürzlich ständig nach dem Aufkommen eines neuen Antisemitismus in Deutschland gefragt wurde, rät er jedem Politikern zu Zurückhaltung.

Geschnitten, getreten und demnächst verkauft: der Rasen im Olympiastadion. Am Sonnabend werden Schalke und Leverkusen beim DFB-Pokalendspiel zum letzten Mal auf ihm herumtrampeln; am Sonntag soll er beim „Tag der offenen Baustelle“ für einen guten Zweck verkauft werden.

Die britische Wirtschaftszeitung „Financial Times“ schreibt über die französischen Präsidentenwahlen: Der Präsident wird zweifellos versuchen, aus diesem Sieg Kapital zu schlagen und sein Engagement für Recht und Gesetz zu beweisen, um auch im Parlament eine Mehrheit der Rechten zu bekommen. Bisher hat Chirac jedoch wenig getan, um diese Unterstützung zu verdienen.

Der anfällige Rücken hat Marlene Weingärtner einmal mehr im Stich gelassen. Die Leimenerin musste ihr Match gegen die Schweizerin Marie-Gaianeh Mikaelian am Montag beim Stand von 3:6, 0:1 aufgeben.

Von Thomas Veser Begabte Kinder aus Zuwandererfamilien können sich in Hessen künftig um Stipendien der Hertie-Stiftung bewerben. Wie die gemeinnützige Stiftung in Frankfurt mitteilte, werden durch das mit 1,7 Millionen Euro dotierte START-Programm jährlich 20 Stipendiaten der Jahrgangsstufen 8 bis 13 mit einem „Bildungsgeld" in Höhe von monatlich 100 Euro unterstützt.

Auch die österreichische Zeitung „Der Standard“ sieht das Ergebnis der französischen Wahl mit gemischten Gefühlen: Gemessen an der Abseitigkeit dieses Politikers sind die rund 18 Prozent, die für Le Pen gestimmt haben, noch zu viel; ein Skandal und Alarmsignal zugleich. Und der affärengeplagteste Präsident der Fünften Republik, Chirac, wird mit dem besten Wahlergebnis der Fünften Republik belohnt - eine bittere Ironie der Geschichte.

Von Moritz Kleine-Brockhoff, Jakarta „Es steht ihr frei, alle Aktivitäten auszuüben, inklusive der Arbeit für ihre Partei“, sagte ein Militärsprecher nach der Freilassung von Aung San Suu Kyi am Montag. Die Friedensnobelpreis-Trägerin selbst fuhr sofort zum Hauptquartier ihrer „Nationalen Liga für Demokratie“ (NLD).

Und die linksliberale dänische Tageszeitung „Information“ meint zum Wahlsieg des Amtsinhabers: Dass Chirac in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen so viele Stimmen bekam, ist ein gutes Zeichen. Es zeigt die starken demokratischen Kräfte gegen den Rechtsextremismus.

Berlin (Tsp). Die German Open auf der Anlage des LTTC Rot-Weiß haben ihren ersten prominenten Ausfall.

Seit acht Jahren veranstaltet der Diplomatenclub „Welcome to Berlin“ Jours Fixes. Damit soll weniger den Ehefrauen hiesiger Diplomaten die Langeweile vertrieben, als diesen ihr zeitweiliger Wohnort kulturell, wirtschaftlich und politisch nahe gebracht werden.

Von Benedikt Voigt Berlin. Mal angenommen, es stünde in Wimbledon das Achtelfinale an.

Eines war bei der Jahrespräsentation der Modeschule Esmod klar: Mit ihrer scharf geschnittenen, innovativen und trotzdem absolut tragbaren Diplomkollektion musste Rabea Rauer die Jeanskönigin werden. „Solche Qualität findet man selten an einer Schule“, sagte Heiner Sefranek, Chef des deutschen Jeansherstellers Mustang, als er ihr den Preis für die beste Denimkollektion überreichte.

Katharina langweilt sich. „Mitunter kommt schon mal einer, aber es könnten wirklich mehr sein“, sagt die junge Frau.

Von Rainer Woratschka Marion Caspers-Merk hätte Grund, zufrieden zu sein. Nach dem Dauer-Anstieg der Drogentoten in den vergangenen drei Jahren kann die Drogenbeauftragte der Bundesregierung erstmals wieder einen Rückgang vermelden.