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SONNTAGS UM ZEHN „Lobet den Herren“ singt die Marienkantorei zur Eröffnung des Gottesdienstes – a cappella. Noch schweigt die neue Orgel, die auf der Empore hinten an der Westwand der Marienkirche am Alexanderplatz schon für all jene zu bestaunen ist, die sich bereits vor einer Stunde die besten Plätze gesichert haben.

Sadek spielt alles, was die Saiten seiner Luftgitarre hergeben. Dazu führt er einen wilden Tanz auf, schüttelt sein langes Haar und hüpft zum Refrain in die Luft.

Betrifft: „Mars muss nicht vor Zucker warnen“ vom 27. April 2002 Abgesehen davon, dass einem schon bei der Vorstellung kotzübel wird, dass sich ein erwachsener Mensch tatsächlich vier Jahre lang ausschließlich von abgepackten Lebensmitteln einer Gerichtskantine überwiegend mit Schokoriegeln und braun gefärbtem Zuckerwasser ernährt hat, ist es schier unfassbar, dass dieser Mensch, der selbst an verantwortlicher Stelle unserer Gerichtsbarkeit tätig war (oder ist), nun unsere überlastete Justiz mit den Folgen seiner krank machenden Ernährungsmanie beschäftigt, und noch dazu Schadenersatz von der freien Wirtschaft fordert.

Der Altmännerhass auf die Vergnügungen der Jugend, den ich beim letztenmal gegeißelt habe, ist zu moralisierender Höchstform aufgelaufen angesichts der Toten von Erfurt. Alle üblichen Verdächtigen, die die "Spaßgesellschaft" für den Niedergang der Menschheit verantwortlich machen, haben nun auch ihren Senf dazugegeben und das böse Fernsehn oder das noch bösere Videospiel als Verderber der Jugend enttarnt, wieder einmal.

Der Tagesspiegel stellt ab morgen in lockerer Folge die Vertretungen der deutschen Länder vor, ergänzt durch ein Länderspiel. Dabei stellen wir jeweils eine Frage zum betreffenden Land – und die Gewinner erhalten Freikarten für Kulturveranstaltungen in der jeweiligen Länderbotschaft.

Von Alfons Frese Auf in den Kampf ziehen nun auch die Metaller in Berlin und Brandenburg. Jedenfalls ein Teil von ihnen.

Von Helen Ruwald Berlin. Es war nichts abgesprochen und nichts eingeübt, und dennoch waren die Hand- und Beinbewegungen der beiden Herren erstaunlich synchron.

AUSGEBREMST Christian Hönicke über die verpasste Chance des Michael Schumacher Nachdem Michael Schumacher im vergangenen Jahr seinen vierten WM-Titel geholt und dabei fast alle wichtigen Formel-1-Rekorde gebrochen hatte, wurde er gefragt, was ihn denn jetzt noch am Rennsport reizen würde. Die Rad-an-Rad-Duelle, hatte er geantwortet, der Nervenkitzel, der Kampf Mann gegen Mann.

Dem Beispiel der Gewerkschaften in Italien, Frankreich und Großbritannien folgend hat die IG Metall eine Streikwelle gestartet, um ihre Forderungen nach 6,5 Prozent Lohnzuwachs für 3,6 Millionen Arbeitnehmer durchzusetzen. Forderungen, die zeigen, wie sehr die Gewerkschaften auch in Deutschland von der ökonomischen Realität im globalen Markt abgekoppelt sind.

Betrifft: „Eine deutsche Tragödie“ im Tagesspiegel vom April 2002 Zwei Meinungen kann man in diesem sehr beachtenswerten Kommentar nicht unwidersprochen lassen: „Die Schule hat die Familie im Stich gelassen“ und „Es kann nicht sein, dass eine Schule einen Schüler rauswirft und diese Angelegenheit nicht vorher mit den Eltern bespricht“. Ich kenne die Rechtsverhältnisse in England nicht; in Berlin jedoch gilt: Wenn ein Schüler volljährig ist, darf die Schule aus datenrechtlichen Gründen den Eltern keine Auskunft geben.

Der Taxifahrer sagt "Nagano", als er vernimmt, dass nicht die Philharmoniker gespielt haben. Mit dem Namen des Chefdirigenten und seiner vehementen Persönlichkeit ist es dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin gelungen, in der Öffentlichkeit neue Ausstrahlung zu gewinnen.

Von Sybill Mahlke

Betrifft: „Die Selbstgerechten“ im Tagesspiegel vom 21. April 2002 Ihr Artikel ist fair und trifft den Kern des Verständnisses für die Probleme zwischen Israelis und Palästinensern.

Wer am vergangenen Mittwoch schon von einem Aufschwung an den Aktienmärkten geträumt hat, wurde bald eines Besseren belehrt. In der zweiten Wochenhälfte brachten Gewinnmitnahmen und die Angst vor schlechten Quartalszahlen die Aktienmärkte nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und auch in den USA unter Druck.

Von Andreas Frost, Schwerin Mit einer Ohrfeige hat der Schweriner Staatsanwalt Wulf Kollorz am Donnerstag zu rechnen. Dann wird ihm der Rechtsausschuss des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern mit einem Rechtsgutachten voraussichtlich darlegen, warum sein – den Parlamentariern fraktionsübergreifend als unverschämt erscheinendes – Vorgehen gegen SPD- und CDU-Abgeordnete juristisch unhaltbar sei.

Mit Rekorden ging die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) gestern in Schönefeld zu Ende. Weit über 200 000 Besucher waren zu der Schau gekommen, die seit Donnerstag für das Publikum geöffnet war.

Glaubt man der Forschungsabteilung von International Business Machines Corp, oder kurz IBM, haben die Nutzer von Mobiltelefonen allen Grund zur Vorsicht: Immer leichter und schneller können Hacker die Sicherheitslücken der Telefone ausnutzen und fremde Konten mit Telefongebühren und Serviceentgelten belasten. Ein Großteil der mobilen Kommunikation verwendet das GSM-System, was für Global System for Mobile Communications steht.

Von Kevin P. Hoffmann

"Bei allem Respekt," knurrte der Star-Diplomat Richard Holbrooke, "in Washington hört solchen Debatten niemand zu." Völkerrecht und Völkermord, Recht und Gerechtigkeit im Krieg, Vorbeugung und Verfolgung von Kriegsverbrechen im Zeitalter der amerikanischen "Hypermacht" waren die Themen einer Konferenz an der New Yorker University.

Von Matthias Meisner Der Genosse nahm kein Blatt vor den Mund. Bernd Rump, bei der sächsischen Landtagsfraktion Berater für Strategie, wählte provozierende Worte: Seine Partei zeichne sich durch unklare Politik und sich widersprechende Botschaften aus, kritisierte er in einem dreiseitigen Papier.

Von Thorsten Metzner Die Hiobsbotschaft aus Brandenburg passt zur allgemeinen Krisenstimmung in der deutschen Wirtschaft: Der Cargolifter stürzt ab. Seine Bruchlandung ist wohl kaum noch aufzuhalten, da dem Luftschiffbauer - so behauptet er selbst - schon in Kürze das Geld ausgeht.

Für die einen mag es der ersehnte Marthaler / Viebrock-Effekt gewesen sein: Sehr schlecht angezogene Menschen stehen in einem herzzerreißend scheußlichen Ambiente herum (eine Art Gaststätte mit großem Bett und fünf Klavieren), drücken sich die Nasen an schimmeligen Wänden platt, halten mit zerrupften Auerhähnen Zwiesprache, krabbeln unter staubige Teppiche und stehen gerne mal auf dem Kopf. Dieses Publikum bekam in der Arena Treptow, was es wollte, schlug sich bei Auerhähnen und Teppichen feixend auf die Schenkel, honorierte jedes Kopfstehen mit Grölen - ganz gleich, welche Musik dazu gerade spielte und ob Franz Schuberts "Schöne Müllerin", dieses Stationendrama eines tödlichen Liebeswahns, nun zum theatertrefflichen Amüsement einlädt oder nicht.

BERLINER CHRONIK Nach zehn Jahren intensiver Arbeit mit alkoholkranken Patienten waren sich die Mitarbeiter des sozial-medizinischen Dienstes der „Landesstelle gegen die Suchtgefahren“ gestern einig: Die Zahl der von ihnen betreuten Alkoholkranken wird ständig größer, der Anteil der Frauen und Jugendlichen nimmt zu, und die Probleme, mit denen sich diese Patientengruppe in der Gesellschaft auseinander setzen muß, sind trotz aller Bemühungen nicht kleiner geworden. Die jüngsten Alkoholkranken, die betreut und behandelt worden sind, waren 20 Jahre alt.

Das kann Edmund Stoiber noch große Schwierigkeiten machen: Seine offenkundige Neigung, sich forsch zu äußern und mindestens Missverständnisse zu riskieren, ehe alle Folgen bedacht sind. Ein Beispiel ist die Benennung des K-Teams, des Kompetenzteams durch den Herrn K.

Streng der Vernunft verpflichtet, so verstehen sich die derzeit rund 630 Mitglieder der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP). Als wahr gilt, was sich mit wissenschaftlichen Methoden beweisen lässt.

Von Amory Burchard Generalmajor Alexandr Kuleschew wurde am 13. Juli 1942 in Iljuchino am Don gefangen genommen und in das Lager Krementschug gebracht.

Von Andrea Nüsse, Amman Die Kommunalwahlen in dem Golfstaat Bahrein sind in mehrfacher Hinsicht historisch: Es sind die ersten Kommunalwahlen seit 1957 und seit dem Beginn der Reformbewegung unter König Hamad, der sein Scheichtum im Frühjahr per Volksentscheid in eine konstitutionelle Monarchie umwandelte. Außerdem konnten sich erstmals in der Geschichte des Landes Frauen als Kandidatinnen aufstellen lassen.

Von Markus Feldenkirchen Umstritten ist vor allem, ob sich die 13 Palästinenser frei in Europa bewegen dürfen. Ob es eine Überwachung für die Männer geben soll, wollen die EU-Außenminister am heutigen Montag in Brüssel besprechen.

Wer starken UV-Strahlen ausgesetzt ist, weil er wie Mette-Marit in der prallen Sonne sitzt und starkem Scheinwerferlicht ausgesetzt ist, merkt erst zu spät, dass er gefährliche Verbrennungen an Haut und Augen erleidet. Auch Prinzessin Mette-Marit hat die Wirkung der Strahlen zu spät gespürt, um sich rechtzeitig in den Schatten begeben zu können.

Von Holger Wild Hier geht’s also durch. Brust raus, Bauch rein, da vorne endet der moosgrüne PVC-Boden mit den breiten Noppen, da ist das Tor im Beton, da tritt man ins Freie, hier steht man jetzt – im Rund.

Nach dem gescheiterten Verkauf der Springer-Beteiligung der maroden Kirchgruppe an ein Bankenkonsortium will die Deutsche Bank die Verwertung der Verlagsaktien übernehmen. Zunächst sind aber die so genannten Formel-1-Banken am Zug: die Bayerische Landesbank, JP Morgan Chase und Lehman Brothers.

Für die IG Metall ist es eine Premiere und für Berlin auch: Eine Woche nach dem Start in Baden-Württemberg beginnt nun auch in der Metall- und Elektroindustrie von Berlin und Brandenburg mit ihren 99 000 Beschäftigten der Arbeitskampf. Für die Metaller in der Hauptstadtregion ist dies der erste Streik seit Kriegsende.

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