Ein halbes Jahr nach der Einführung der europaweiten Währung hat es der Euro zwar in die Portemonnaies, aber noch nicht in Kopf und Herz der Verbraucher geschafft. Viele Berliner rechnen beim Einkauf immer noch in D-Mark um.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 01.07.2002 – Seite 2
Von Andreas Conrad Nach der WM ist vor der WM, das darf man in dieser dunklen Stunde nie vergessen. Und gerade Berlin muss dessen stets eingedenk sein, schließlich sind vier Jahre kürzer als man denkt.
Von Sandra Calian Die Anleger müssen auf die Couch. Manche Experten, die die Psychologie des Marktes verfolgen, halten eine Geistesverwirrung für die Ursache des beinahe täglichen Kurssturzes an den Börsen.
Von Juliane von Mittelstaedt Der erste Eindruck: rohes Fleisch. Beim ersten Schritt auf den hellen Dielenboden hat der Besucher es direkt vor Augen – Fleisch, Augenhöhlen, ein Kunstbild mit krassem Schockeffekt.
Mitten in der Zeitungskrise kaufen Sie die Berliner Zeitungs-Gruppe. Warum?
Von Stefan Hermanns Yokohama. Vielleicht hätten sie Oliver Kahn nach dem Endspiel ehren sollen.
Gibt es einen Fußballgott? Nie, nie, nie in meinem langen Leben habe ich eine Glosse unter schrecklicheren Umständen schreiben müssen!
Das Spiel ist aus, die WM 2002 Geschichte. Noch 1439 Tage, dann ist wieder Anstoß für eine Fußball-Weltmeisterschaft – dann in Deutschland, in München.
Ohne Entscheidungen hat der Senat am Sonntag seine Arbeitsklausur zu Strukturentscheidungen für die nächste Zeit beendet. Alle fünf Themen seien in den gut sechsstündigen, während des WM-Finales unterbrochenen Beratungen ausführlich behandelt worden, sagte Senatssprecher Michael Donnermeyer.
Ganz Berlin stand am Sonntag im Bann des WM-Finales. Schon am Vormittag waren zehntausende Fußballfans mit Fahnen und Nationaltrikots durch die Straßen gezogen, hatten sich ein in die langen Warteschlangen vor den Fußballarenen mit Großbildleinwänden eingereiht, um das Endspiel gemeinsam zu verfolgen.
Am Ende schien die Sonne, doch da war es zu spät. Denn der „Berliner Salon“ hatte kurzfristig mit Blick auf drohende Unbilden im Wetterbericht seinen Sommernachtsball am Sonnabend von draußen nach drinnen verlegt, ins etwas enge Staatsratsgebäude nämlich.
BERLINER CHRONIK Unsicherheit bei den Patienten und einen Papierkrieg noch unbekannten Ausmaßes sehen die niedergelassenen Ärzte voraus, wenn von heute an bei Rezepten und Verordnungen das Krankenversicherungs-Kostendämpfungsgesetz beachtet werden muß. Den Rentnern vor allem dürfte es nur schwer beizubringen sein, daß sie von heute an für jedes ihnen verordnete Medikament in der Apotheke eine Mark bezahlen müssen und nicht mehr generell von dieser Gebühr befreit sind.
Herausforderung 3: Eigentlich sind besonders die Japaner als eher zurückhaltende Naturen bekannt. Jetzt drehte sich alles ins Gegenteil.
RECHTSWEGE Der Supreme Court, der Oberste Gerichtshof der USA, hat kürzlich entschieden, dass nur Geschworene über Leben und Tod eines Angeklagten entscheiden dürfen und nicht Richter. Mehr als 150 Todesurteile, die bereits ergangen sind, können danach auf Antrag der Verurteilten überprüft werden.
Von Frederik Hanssen Ein Zeichen? Ein Zufall?
Von Sven Lemkemeyer „Erweiterung, Erweiterung, Erweiterung.“ Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen lässt keinen Zweifel daran, welche Aufgabe für die Regierung in Kopenhagen in den kommenden sechs Monaten die wichtigste sein wird.
Wo ist Ronaldo? Über eine Viertelstunde läuft das WM-Finale zwischen Deutschland und Brasilien schon, und vom Star der Südamerikaner ist nichts zu sehen.
Keine Frage, Andreas Volkmann radelt viel. Sonst wäre seine Jeans am Hintern nicht so abgeschubbert.
Ein Tag, den niemand vergessen wird, der dabei war unter dem Sony-Zeltdach am Potsdamer Platz. Nur, dass das Ende ganz und gar nicht den Träumen der aufgeheizten Fans entsprach.
Herausforderung 4: Nicht nur Beckenbauer war begeistert von der Gastfreundschaft in Japan und Südkorea, auch David Beckham schwärmte: „Die Art und Weise, wie die Leute hier hinter uns stehen, so etwas habe ich noch nie erlebt.“ Die Engländer wurden gefeiert wie die Beatles.
Von Michael Rosentritt Als Alis Hände wieder einmal anfangen zu zittern, hält die ältere Dame hinter der Absperrung den Atem an. Bei offenem Mund.