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Mit dem Blick zurück hat es der Bundestag bei der Feier seines ersten Zusammentretens vor fünfzig Jahren wahrhaftig nicht übertrieben. Vermutlich zu Recht; mit der Bewegung, die ihn beim Abschied von Bonn überkam, hat er sein sentimentales Konto wohl ohnedies für einige Zeit erschöpft.

Moskaus Siegesmeldungen der vorletzten Woche, wonach die Islamisten in Dagestan vollständig aufgerieben wurden, waren ebenso voreilig wie die Behauptung, Russlands Grenze zu Tschetschenien sei hermetisch abgeriegelt. Am Wochenende besetzten mehrere Tausend Gotteskrieger erneut Dörfer in insgesamt vier Kreisen Dagestans, und bei einem Terroranschlag auf die Wohnsiedlung russischer Offiziersfamilien in Buinaksk am Sonnabend kamen nach offizieller Darstellung bisher 64 Menschen ums Leben.

Von Elke Windisch

Von der Erdbebenkatastrophe überschattet, regt sich in der Türkei neue Hoffnung auf die Überwindung eines anderen Unglücks, das in den letzten 15 Jahren mindestens ebensoviele Todesopfer gefordert hat: Der Krieg zwischen den kurdischen Rebellen der PKK und der türkischen Armee neigt sich dem Ende zu. Seit Monaten schon signalisiert die PKK die Bereitschaft und den Willen, die Kämpfe einzustellen und sich mit der Türkei zu arrangieren.

Von Susanne Güsten

Wie kommen die Abrafaxe eigentlich aufs Papier, wer bringt sie und andere Comic-Figuren zum Leben? Die Ausstellung "Die Abrafaxe oder wie Mosaik Sprechblasen produziert" will über diese die Leser beschäftigenden Fragen aufklären.

Die Berliner Strompreise brechen vermutlich auf breiter Front ein, denn Zehntausende von Privathaushalten werden jetzt in den Genuss niedrigerer Strompreise kommen. Während der Dachverband der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen (BBU) noch mit der Bewag über günstige Tarife verhandelt, prescht die Ende 1998 privatisierte Gehag vor: Das 1924 als Gemeinnützige Heimstätten Spar- und Aktienbaugesellschaft gegründete Unternehmen wird als erste Berliner Wohnungsbaugesellschaft ihren fast 50 000 Haushalten einen um um rund 25 Prozent billigeren Strom anbieten.

Zum zehnten Mal seit dem Mauerfall findet am Sonntag ein Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung statt. Der Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg vor dem Roten Rathaus wird von einem Bündnis linker und antifaschistischer Gruppen und Vereine getragen.

Von heute an sind die Lose einer neuen Rubbellos-Lotterie in allen Berliner Lotto-Läden erhältlich. Die Lose kosten eine Mark und bieten eine Gewinnchance von bis zu 50 000 Mark, teilte der Vorstand der Klassenlotterie Berlin, Falko von Falkenhayn, gestern mit.

Als Folge der Sparpolitik der Bundesregierung sind 18 Goethe-Institute in aller Welt schon zu Beginn des kommenden Jahres von der Schließung bedroht. Auf einer Vorschlagsliste des Goethe-Instituts an Außenminister Fischer stehen unter anderem die Einrichtungen in Los Angeles, Seattle, Houston, Vancouver und Atlanta sowie in Turin, Genua, Göteborg, Luxemburg, Lille, Toulouse und Madras.

Die Polizei von New York hat eine Werbekampagne mit Plakaten und Briefen gestartet, um Homosexuelle als Beamte anzuwerben. "Wir möchten sicherstellen, dass die Polizei die ganze Verschiedenheit dieser Stadt widerspiegelt", zitierte die "New York Times" am Dienstag Captain Elton Mohammed von der Polizeiführung.

Für die einen ist er ein asiatischer Ché Guevara, für die anderen ein versöhnungswilliger Politiker, für die dritten ein nachdenklicher Poet. Wahrscheinlich liegt es an den verschiedenen Gesichtern des José Alexandre Gusmao, dass er von vielen als Gesprächspartner über eine friedliche Lösung für Ost-Timor akzeptiert und sogar geschätzt wird.

Portugal, die frühere Kolonialmacht Ost-Timors, ist seit Jahren der größte Fürsprecher einer politischen Selbstbestimmung dieses Inselteils. Nun, nach der neuen Gewaltwelle, die der Abstimmung über die Zukunft Ost-Timors folgte, stehen die Portugiesen auch in der ersten Reihe jener Staaten, die den Einmarsch einer internationalen Schutztruppe fordern.

Die katholische Zeitung "La Croix" (Paris) blickt nach Ost-Timor"Die Bosnier haben einst erfahren, wie teuer es kommt, sich demokratisch über die Art des Staates zu äußern, in dem sie leben. Die Kosovo-Albaner machten die gleiche grausame Erfahrung.

Nordkorea will im Streit um die Grenze zu Südkorea im Gelben Meer hart bleiben. Zu den bevorstehenden Gesprächen mit den USA in Berlin sagte der stellvertretende nordkoreanische Außenminister Kim Gye Gwan bei seiner Ankunft in der Spree-Metropole: "Sämtliche Fragen, die beide Seiten betreffen, sollten erörtert werden.

Die am Flughafen Tempelhof ansässige Beechcraft Berlin Aviation GmbH startet durch zu neuen Märkten. Nach achtmonatiger Planungs- und Bauphase wurde jetzt die Umrüstung eines Beech-1900D-Regionalflugzeuges in eine zwölfsitzige Geschäftsreisemaschine beendet - im Auftrag eines ungenannten deutschen Kunden.

Von Rainer W. During

Auf der Flucht aus ihrer brennenden Wohnung kam am Montagabend in Neukölln eine 36-jährige Frau ums Leben, als sie aus einem Fenster im zweiten Stockwerk sprang. Das Feuer in der Wohnung an der Treptower Straße war im Bereich einer Couch im Wohnzimmer aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen.

Der erste Umzug nach dem Umzug findet im Willy-Brandt-Haus statt: Ottmar Schreiners Büroleiter hat seinen Schreibtisch am Dienstagmittag geräumt, um dem Büroleiter des künftigen Generalsekretärs Platz zu machen. Franz Müntefering, der vorerst kommissarische Bundesgeschäftsführer, hat am Vormittag den Mitarbeitern der Parteizentrale in Kreuzberg mitgeteilt, dass er ab Mitte nächster Woche wieder "in Dienst und Lohn der Partei" stehen wird und als Minister zurücktritt.

Von Tissy Bruns

Nach der Wahlschlappe der Sozialdemokraten in Brandenburg und dem Saarland haben Gewerkschaften und Arbeitgeber ihre Kritik an Teilen der Regierungspolitik bekräftigt. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Dieter Schulte, unterstrich nach einem Gespräch mit der SPD-Spitze in Berlin zwar die Übereinstimmung von Sozialdemokraten und DGB in Grundsatzfragen, lehnte jedoch die Beschränkung der Rentenanpassung auf die Inflationsrate erneut strikt ab.

Die Idee, dass dieser rundliche ältere Herr innerlich nicht so gelassen sein könnte wie es der erste Eindruck vermuten lässt, kommt einem erst ganz allmählich. Kleine Indizien nur sind es, die auf eine innere Unruhe hindeuten: Die Schweisstropfen, die trotz des vollklimatisierten Hotelfoyers an Gija Kantschelis dichtem weissen Schnurrbart hängen, die momentweise aufflammenwollende Gereiztheit im Gespräch, die eigenartige Mischung aus Liebenswürdigkeit und Ungeduld in den braunen Augen.

Tief enttäuscht haben die Berliner Liberalen die Wahlschlappe am Sonntag zur Kenntnis genommen. Für Brandenburg habe man ja nicht gewagt, den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde zu erhoffen, "aber das Saarland.

Die Gemälde erzählen eine Lebensgeschichte: Das Sommerbild eines märkischen Weizenfeldes in Pastell, die Havel in Öl, eine Hamburger Landungsbrücke in Kohle und Tempera. Spätere Werke des 1888 in Schlesien geborenen Künstlers Georg Hausdorf zeigen karibische Insellandschaften, Straßenszenen in New York.

Von drei Unbekannten wurde in der Nacht zu gestern ein 53-jähriger Mann auf der Vaseliusstraße überfallen und brutal zusammengeschlagen. Als das Opfer laut um Hilfe rief, flohen die Täter ohne Beute.

780 hochrangige russische Politiker und Funktionäre sollen nach Angaben des abgesetzten russischen Generalstaatsanwalts Jurij Skuratow Insidergeschäfte mit russischen Staatsanleihen gemacht haben. Bislang nannte Skuratow nur drei Namen: Anatolij Tschubais (Ex-Vizepremier, Privatisierungsminister sowie Kreml-Administrationschef und damit rechte Hand von Präsident Boris Jelzin), Walerij Serow (Ex-Vizeministerpräsident) und Andrej Kosyrew (ehemaliger Außenminister).

Die tägliche Zunahme der Waldbrände in Brasilien hat die Regierung des Landes jetzt zu radikalen Maßnahmen veranlasst. Brasilia versetzte nach Medienberichten vom Dienstag die Regenwaldregion Amazonien in Alarmbereitschaft und verbot alle Brandrodungen.

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