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Es hat zunächst einmal schon seinen eigenen Wert, dass Wolfgang Schäuble sich inmitten einer erfolgreichen Phase der CDU Zeit nimmt zu tatsächlicher Reflexion. Zehn Jahre Einheit - und der hochgelobte westdeutsche Unterhändler von einst übt in der "Zeit" ungewöhnliche Kritik: Selbstkritik.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Nicht auszudenken, das Brandenburger Tor stünde nicht schon seit 1791 dort, wo es hingehört, sondern die Bundesregierung hätte einen Wettbewerb für ein Tor als besonders großzügiges Geschenk an die lieben Einheits-Deutschen ausgelobt. Der damalige Architekt Carl Langhans könnte jedenfalls von seinen heutigen Zunftkollegen einiges lernen, wie man mit den Ergebnissen von Architekten-Wettbewerben umgeht.

Von Gerd Nowakowski

Wieder fallen Bomben, sendet das Fernsehen Bilder von Uniformierten mit Zeigestöcken, die auf unscharfen Satellitenfotos demonstrieren, welche Ziele getroffen wurden. Nur die Aufnahmen von den toten oder verstümmelten Menschen, von brennenden Häusern, Zügen und Bussen fehlen diesmal - sowie der Aufschrei der Öffentlichkeit: über die unschuldigen Opfer sowie das zweifelhafte Völkerrechts-Mandat.

Von Christoph von Marschall

Wer wünschte seinen Kindern nicht so eine Welt: kunterbunt, als hätte der liebe Gott sie mit einem XXL-Kasten Wachsmalstifte auskoloriert, und bevölkert von herzensguten Zwei- und Vierbeinern. Selbst die beiden Bösewichter, die es eben geben muss, damit in "Tobias Totz und sein Löwe" überhaupt etwas passiert, sind in ihrer Trotteligkeit eher Mitleid als Furcht erregend und werden vermutlich mit einem blauen Auge davonkommen - und sei es nur, um für eine Fortsetzung zur Verfügung zu stehen.

Willkommen im Gruselkabinett. Windharfen wimmern, singende Sägen kreischen, dumpf dröhnt ein Gong und hinten klappern Stäbe, Stöcke, vielleicht Knochen.

Mehrere geknickte Bäume, beschädigte Pflanzen und umgefahrene Verkehrsschilder kennzeichneten am Dienstag den Weg eines russischen Lastwagenfahrers, der gegen 8.45 Uhr durch den nur 3,50 Meter hohen Auerbachtunnel unter der Avus gefahren war.

Der SPD-Sozialexperte Rudolf Dreßler hat nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag den Ärzten im Streit um die Gesundheitsreform offenbar im Alleingang einen Kompromiss angeboten. Demnach sollten die Mediziner vom Jahr 2000 an zehn Prozent weniger Arzneien verschreiben, dafür aber von einer Pauschalhaftung bei übermäßigen Verordnungen befreit werden.

Allmählich kann es Carl Michael Baumann ein wenig ruhiger angehen lassen. Denn der langjährige Geschäftsführer des Deutschen Wein-Instituts zieht sich Ende Dezember in den Ruhestand zurück, und er geht in den Endspurt mit der fundierten Vermutung, dass der endlose Sommer 1999 nach einem milden Frühjahr den deutschen Winzern offenbar beschert, was sie dringend brauchen: viel Wein hoher Qualität.

Von Lars von Törne

Heute Mittag wollen SPD und CDU den Koalitionsvertrag paraphieren und erstmals öffentlich präsentieren. Nach Tagesspiegel-Informationen haben sich beide Seiten bei den bis zuletzt offenen Streitpunkten auf folgende Kompromisse verständigt: Die CDU konnte sich mit ihrer Forderung, keine Polizisten-Stellen abzubauen, durchsetzen.

Eine ganze Anzahl von Veteranen des West-Berliner Kunstlebens hatten sich am Dienstagabend in den Räumen des Neuen Berliner Kunstvereins (NBK) eingefunden, um Lucie Schauer zu lauschen. Die frühere langjährige Direktorin des NBK stellte ihr Buch über die "Kunstlandschaft Berlin von 1945 bis heute" vor, Haupttitel: "Ende und Wende".

Von Bernhard Schulz

In Köln-Kalk ist am frühen Mittwochmorgen vermutlich ein Brandanschlag auf ein türkisches Vereinsheim verübt worden. Die ebenfalls als Koran-Schule genutzen Räume im Erdgeschoss brannten völlig aus, teilte die Polizei mit.

Die Projektplanungs-Gesellschaft Schönefeld (PPS) geht davon aus, dass der neue Flughafen Berlin-Brandenburg International am 30. November 2007 bei zeitgleicher Schließung des Tegeler Flughafens eröffnet werden kann.

Von Rainer W. During

Diese beiden Gentleman-Banditen gab es wirklich. James MacLeane, Sohn eines schottischen Geistlichen, war ein vergnügungssüchtiger Abenteurer, der erst das hinterlassene Vermögen seines Vaters, dann die Mitgift seiner Frau durchbrachte und zusammen mit dem ehemaligen Apotheker Plunkett seinen verschwenderischen Lebenswandel mit Überfällen in der Umgebung von London finanzierte.

Gerade mal 22 Jahre war der Schriftsteller Thomas Strittmatter, als er mit seinem ersten Theaterstück aus der süddeutschen Heimat einen Treffer landete. "Viehjud Levi" war lakonisch, poetisch und inszenierte heimatliches NS-Unrecht.

Von Silvia Hallensleben

Mit dem Ende der Sommersaison ziehen die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) eine positive Bilanz. So hat der September, in dem noch bis zum vergangenen Wochenende einige Frei- und Sommerbäder geöffnet hatten, alle Rekorde geschlagen.

So steht der Bezirk Reinickendorf in der Statistik daBevölkerungInsgesamt 188 600 Wahlberechtigte, 53,8 Prozent der Wahlberechtigten sind Frauen, zu den Jung- und Erstwählern (im Alter von 18 bis unter 25 Jahren) zählen 7,5 Prozent. Einwohnerzahl liegt in dem Nordberliner Bezirk bei 247 700, das sind 1,5 Prozentpunkte weniger als 1994, 8,6 Prozent der Reinickendorfer sind Ausländer.

Als Anna von Griesheim kurz vor dem Mauerfall nach Berlin kam, hatte sie ein bestimmtes Bild im Kopf. Ihre Vorstellung vom Esprit und der Weltläufigkeit der geteilten Stadt mit ihrer Geschichte und ihrem 20er-Jahre-Mythos waren der gebürtigen Münchnerin von älteren Familienmitgliedern übermittelt worden, die von hier stammen.

Von Susanna Nieder

Der im Iran inhaftierte deutsche Geschäftsmann Helmut Hofer wird nach Angaben eines Richters nicht hingerichtet. Möglichweise werde Hofer mit Peitschenhieben bestraft, sagte einer der Richter nach dem Abschluss des Verfahrens am Mittwoch in Teheran.

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