Ottmar Hitzfeld, der Trainer des FC Bayern München, hat keine Probleme, die richtigen Worte zu finden. "Wir sind heute auf einem schmalen Grat gegangen", bilanzierte er am Ende eines Nachmittags, an dem allen das Fußballspielen schwer fiel.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 16.09.2001 – Seite 3
Für die einen ist es der Stadtrand, für die anderen fast das Zentrum: der Wissenschaftsstandort Adlershof. Die künftige Heimat der Naturwissenschaften der Humboldt-Universität war bei der Langen Nacht eine wahre Fundgrube.
Bei allem Entsetzen über die Opfer und die Zerstörung - waren die Anschläge in New York und Washington nicht auch ein Anlass, innezuhalten und die politischen Strategien zu überdenken? Zum Beispiel im Nahen Osten: War dies nicht die Chance, unter beidseitiger Gesichtswahrung Gespräche über ein Ende der Gewalt zu führen?
Der Chef des schwedischen Stromkonzerns Vattenfall, Lars Josefsson, scheint sein Partnerunternehmen, den US-Energiekonzern Mirant, mit politischem Druck aus dem deutschen Markt drängen zu wollen. Weil sich die Amerikaner bei den laufenden Verhandlungen zur Bildung des drittgrößten deutschen Stromkonzerns, der so genannten "Neuen Kraft" in Berlin (bestehend aus Bewag, Veag, Laubag und HEW), hartnäckig den Anordnungen Josefssons widersetzen, hat sich der Schwede nun offenkundig Schützenhilfe in Sachsen und Brandenburg gesucht - und diese auch gefunden.
Der Puls rast, die Beine schlottern, Schweißperlen bedecken die Stirn, und die Hände krallen sich in den Stuhl-Lehne wie Raubtierpranken in die Beute. Ein Zahnarzt-Besuch - für viele Menschen der Albtraum schlechthin.
Die Dame ist tot, und der Kommissar zuckt mit den Schultern. Kein Blut auf dem Teppich.
Ungewöhnliche Betriebsamkeit: Normalerweise liegt der S-Bahnhof Berlin-Buch am Wochenende wie ausgestorben. Zur Langen Nacht der Wissenschaften fanden jedoch zahlreiche Neugierige den Weg in den Nordosten Berlins.
60 000 Besuche in 80 Einrichtungen: die Bilanz der ersten Langen Nacht der Wissenschaften kann sich sehen lassen. Hinzu kann man noch all jene zählen, die bei den anderen Veranstaltungen des Berliner Wissenschaftssommers waren.
Die fünftgrößte US-Fluggesellschaft Continental Airlines will ihr Flugangebot nach den jüngsten Terror-Anschlägen langfristig um 20 Prozent kürzen und 12 000 Beschäftigte entlassen, um einen möglichen Konkursantrag zu vermeiden. Das sind 21,4 Prozent der 56 000 Continental-Mitarbeiter.
Schweigen, das war das Schwerste in diesen Tagen nach dem Unfassbaren. Es tosten die Fernsehbilder, es rauschten Kommentare und Reden.
Wieviel darf ein niedergelassener Arzt pro Patient für Arzneimittel ausgeben? Mit welcher Summe er bei Verschreibungen auskommen muss, ist den Pro-Kopf-Pauschalen oder Richtwerten zu entnehmen.
"Fassungslos waren wir zuerst, dann lagen wir uns in den Armen, weinten Tränen der Freude (..
Was gibt es nicht alles für Jubelposen im Fußball? Jürgen Klinsmann zum Beispiel schlitterte in seiner Zeit bei Tottenham Hotspurs nach jedem Tor bäuchlings über den Rasen.
Die Liebe ist ein Geigerzähler, der unentwegt ausschlägt. Erst ein Mikrointervall, in dem die Töne sich aneinander reiben, in Schwingung geraten, verschmelzen.
Die verheerenden Terroranschläge in den USA könnten auch Auswirkungen auf die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2012 haben. Die italienische Hauptstadt Rom hat am Wochenende vorgeschlagen, zugunsten New Yorks auf eine eigene Kandidatur zu verzichten.
Fünf Tage nach dem Terroranschlag in New York sind erst 92 Todesopfer identifiziert. Die ohne Unterbrechung arbeitenden Einsatzkräfte konnten bis Sonntagmorgen 159 Tote aus den Trümmern des World Trade Centers bergen.
Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) will den Eisenbahn-Güterverkehr innerhalb der kommenden 15 Jahre verdoppeln. Der Verkehr müsse verstärkt von der Straße auf die Schiene verlagert werden, forderte Bodewig am Wochenende gemeinsam mit seinen EU-Kollegen und den Umweltministern der Europäischen Union bei einem informellen Treffen in Louvain-La-Neuve bei Brüssel.
Was kommt danach? Obwohl die Bundesgartenschau in drei Wochen endet, gibt es bislang kein tragfähiges Konzept für Pflege und Unterhaltung der entstandenen Grünanlagen.