Die Welt danach: Israelische Panzer rücken vor, nehmen eine palästinensische Stadt ein. Wieder gibt es Tote.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 12.09.2001
Der Anschlag auf die USA am Dienstag war nicht das erste verhängnisvolle Selbstmordattentat auf die Vereinigten Staaten. Dramatisch waren auch die Kamikaze-Flüge (wörtlich: "Gotteswind") der Japaner in der Endphase des Zweiten Weltkriegs.
Nach den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon wird in den USA Kritik am Geheimdienst CIA laut. Obwohl der Kongress dem Präsidenten den Rücken stärkte, äußerten sich viele Abgeordnete entsetzt, dass der schlimmste Terrorangriff auf die USA so möglich war.
Verwundet, gepeinigt, geschunden - aber nicht geschlagen. So ist Amerika nicht.
Als Reaktion auf die verheerenden Terroranschläge auf die USA hat die Nato erstmals in ihrer Geschichte den kollektiven Verteidigungsfall festgestellt. Voraussetzung für die Anwendung von Artikel 5 des Bündnisvertrags sei, dass die Terrorakte in den USA vom Ausland aus vorbereitet worden seien.
Noch ist nicht bewiesen, dass Afghanistan mit den Anschlägen in den USA zu tun hat. Es war der erste Verdacht: Drahtzieher sei der Terrorist und saudi-arabische Multimillionär Osama bin Laden; nach Geheimdiensterkenntnissen operiert er vom Taliban-Staat aus.
Bisher besteht nach Ansicht der Bundesregierung keine akute Gefahr von Terroranschlägen. Dies könnte sich aber ändern sollten die USA einen Gegenschlag starten.
Die Zahl der Helfer ist kaum zu schätzen. Genaue Angaben gibt es nicht.
Einen Tag nach den verheerenden Selbstmord-Anschlägen von New York und Washington haben die US-Behörden mehrere Attentäter identifiziert, ohne Verdächtige festnehmen zu können. Die Personalien von zahlreichen Entführern der vier Linienflugzeuge seien festgestellt, sagte der Chef der Bundespolizei FBI, Robert Mueller, am Mittwoch in Washington.
Sie sollte eigentlich einen Flug am Vortag nehmen, doch blieb sie eine Nacht länger zuhause, wegen des 61. Geburtstages ihres Mannes.
Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Fotostrecke I: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Fotostrecke II: Reaktionen auf die Attentate Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Reaktionen: Weltweites Entsetzen Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Mit einem Hinweis auf John F. Kennedy hat Bundeskanzler Schröder die deutsche Zustimmung zum Nato-Beschluss erklärt, die Terroranschläge gegen die USA als Angriff gegen alle Bündnisstaaten zu werten.
Die Sicherheitsbehörden machen dicht. Keine Wortlaut-Interviews, nirgends.
WahlkampfDie Parteien in Berlin und Hamburg haben ihre Wahlkämpfe vorerst ausgesetzt. In Berlin soll der Wahlkampf bis einschließlich des kommenden Wochenendes ruhen.
Wann je war der Atlantik so schmal? Wann je hätte man so viel Verständnis gehabt für Vergeltungsschläge gegen die Terroristen?
"Trauer in Deutschland", sagt Kardinal Sterzinsky leise und lässt dann die Stille in der Kirche wirken über dem Satz, seinem Einleitungssatz zum ökumenischen Gottesdienst. In der St.
Flughafen Tegel, Mittwoch Vormittag. Taxischlangen auf der Zufahrt, der Parkplatz nahezu voll belegt, alles wie immer.
Das Pentagon ist nicht nur das Hauptquartier der größten Militärmacht. Es galt auch als eines der sichersten Gebäude der Welt.
Fünf Minuten sollen am heutigen Donnerstag alle Räder stillstehen. Die BVG wird als Reaktion auf die Terroranschläge alle Busse und Bahnen um 10 Uhr anhalten.
Die Nähe von Schlager und Kleinkunst - Maren Kroymann pflegte sie bereits vor zwanzig Jahren mit ihrem Erfolgsprogramm "Auf du und du mit dem Stöckelschuh". Augenzwinkernde Nostalgie bestimmt nun auch die "Gebrauchten Lieder" - was aus heutiger Sicht mit "abgegriffen", aus damaliger mit "benötigt" übersetzt werden kann.
Wie können wir helfen? Der Tagesspiegel soll ein Spendenkonto einrichten!
Sarah Stellmann steht morgens vor dem Jüdischen Museum und möchte den Leuten da drinnen sagen, dass sie aufmachen sollen. "Heute muss man es als Symbol aufmachen", sagt die alte Dame.
Meldungen, wonach in New York bereits Blutkonserven knapp werden, haben auch hier zu entsprechenden Anfragen geführt, ob Blutspenden über die Geste hinaus eine wirkliche Hilfe sein könnten. Doch Lübbo Roewer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Berlin muss diese Frage verneinen.
Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Fotostrecke I: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Fotostrecke II: Reaktionen auf die Attentate Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Reaktionen: Weltweites Entsetzen Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Noch sind es nur Vermutungen. Doch ein US-Sprecher nannte bereits den Verdacht: Osama bin Laden, der Kopf der Terrororganisation "Al Queida", gilt als Hauptverdächtiger.
Thomas Grumke (31) gilt als Kenner der rechten Szene in den USA. Letztes Jahr hat der Lehrbeauftragte an der Freien Universität ein Buch über seine mehrjährigen Recherchen herausgebracht.
Wohl niemand wird angesichts der jäh auffahrenden Chorstellen des "Confutatis" in Mozarts Requiem den Gedanken an die Opfer der Terroranschläge in den USA abschütteln können. Jeder Aufführung geistlicher Musik kommt in diesen Tagen eine bestürzend aktuelle Rolle zu: beim Spenden von Trost ebenso wie bei der Besinnung auf die kulturellen Werte, die allein gegen die Resignation helfen können.
Als "schwarzen Tag für uns alle" hat Bundeskanzler Schröder den 11. September bezeichnet.
Karl Kaiser (66) ist Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin. Die Politiker reden nun davon, seit Dienstag habe sich die Welt verändert.
Aus dem Wahlkampfbüro des CDU-Spitzenkandidaten Frank Steffel ist, als E-mail, eine Empfehlung an führende Parteimitglieder gegangen. Man solle, falls man Abonnent sei, die "Berliner Morgenpost" abbestellen und als Begründung angeben: Die Zeitung sei zu CDU-kritisch.
Sie legen Bomben und Brandsätze, entführen Passagierflugzeuge und schrecken selbst vor ihrem eigenen Tod nicht zurück. Terroristen, die sich als Revolutionäre oder Freiheitskämpfer verstehen, beschwören mit ihren Schreckenstaten immer wieder die ohnmächtige Frage nach dem Warum herauf.
Ich sitze auf dem Boden und beobachte, wie das Sonnenlicht auf die Palme an meinem Schreibtisch fällt und auf die Pflanze rechts daneben. Ich weiß nicht einmal, was für eine Pflanze das ist.
Ungeachtet der Terror-Anschläge in den USA soll das Rennen der amerikanischen Champ-Car-Serie am Sonnabend auf dem Lausitzring stattfinden. "Wir orientieren uns am Wort des US-Präsidenten, dass sich das Volk nicht dem internationalen Terrorismus beugen wird", sagte Eurospeedway-Geschäftsführer Hans-Jörg Fischer gestern.
Aus gegebenem Anlass: Andres Veiels Dokumentarfilm Black Box BRD schildert, am Beispiel des Terroristen Wolfgang Grams und des Bankiers Alfred Herrhausen zwei Biografien aus den letzten beiden Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts, als der Terrorismus in Deutschland wütete und am Ende zu einem seltsam leer laufenden Selbstzweck wurde. Die Rückblenden in einen von der Gewalt getroffenen Staat, der später nicht nur verbal aufrüstete, könnten nach dem Anschlag in Amerika auch schon wieder Blicke in unsere Zukunft sein.
Die Leinwand ist schwarz. Kein Bild, nichts.
Die Taliban-Regierung in Afghanistan hat am Mittwoch, noch vor der Feststellung des Verteidigungsfalls durch die Nato, einen möglichen Angriff der USA auf als "unnütz" bezeichnet. Wenn die USA als Vergeltung für die Terrorangriffe auf Washington und New York einzelne Menschen ins Visier nehmen wollten, "werden sie sie nicht finden", sagte Taliban-Sprecher Abdul Hai Mutmaen.
Ein harmloser Ausflug ins Grüne sollte es werden, in den Treptower Park, direkt an der Spree. Ich denke an die einsame Ruhe der Hamburger Elbparks und mache mich auf den Weg.
Das Leben geht weiter? Ja, natürlich geht das Leben weiter, und es wird auch auf diesen Seiten wieder von Fußball, Eishockey und Basketball, von Ergebnissen und Geschichten hinter den Ergebnissen berichtet werden.
In der auch gestern Nachmittag noch rauchenden Trümmerhölle Süd-Manhattans geschehen immer wieder Wunder: Agenturen berichten von Handy-Anrufen Verschütteter, die darum flehen, herausgeholt zu werden. Mehrere Personen wurden gestern aus den Trümmern geborgen.
Noch hofft der Chef der Wertpapier-und Börsenaufsichtsbehörde SEC, Harvey Pitt, dass die Finanzmärkte ihren Betrieb am Donnerstag wieder aufnehmen. Doch Händler in New York sind skeptisch.
Zum Fahrplanwechsel am 16. September richtet die BVG eine neue Expressbuslinie X 33 ein, die den S-Bahnhof Spandau direkt mit dem Ossietzkyplatz in Niederschönhausen verbindet.
Es ist der Tag danach. Und auch in Brandenburgs Politik und Alltag ist zu spüren, dass vieles anders ist als sonst: Mehr Polizei als sonst auf den Straßen, Privatfahrzeuge mit schwarzen Trauerbändern an Antennen.
Einen Tag nach den Terroranschlägen in den USA haben sich die Ölpreise am Mittwoch wieder beruhigt. Der Rohöl-Preis war am Dienstag auf 31 Dollar pro Barrel (159 Liter) hochgeschnellt.
Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Fotostrecke I: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Fotostrecke II: Reaktionen auf die Attentate Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Reaktionen: Weltweites Entsetzen Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Berlin ist in diesen Tagen so amerikanisch wie nie zuvor. Und das nicht nur wegen der großen Welle der Trauer und des Mitgefühls, das die Berliner dem amerikanischen Volk angesichts der Katastrophe entgegenbringen.
Ulrich Hocker ist Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Herr Hocker, finden Sie es richtig, dass an der Börse am Mittwoch gehandelt wurde?
Publikumseröffnung des Jüdischen Museums am Mittwoch (auf Anfrage keine Auskunft, ob die Ausstellung heute öffnet)Auftaktveranstaltung des Wissenschaftssommers mit Bundeskanzler GerhardSchröder (wird nicht nachgeholt) und das Eröffnungsfest auf dem Marlene-Dietrich-Platz am Mittwoch. Alle anderen Veranstaltungen des Wissenschaftssommers vom 12.
Wer New York kennt, kann sich die Skyline von Manhatten ohne die typischen Zwillingstürme kaum vorstellen. Fast ebenso unwirklich scheint es, dass das 417 Meter hohe World Trade Center innerhalb kurzer Zeit ausradiert werden konnte.
Dem Aufruf von Arbeitgebern und Gewerkschaften, am Donnerstag um 10 Uhr fünf Gedenkminuten der Trauer einzulegen, werden auch die deutschen Schulen folgen. Dazu haben am Mittwoch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Annette Schavan (CDU), Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aufgerufen.
Brennende Türme, blutende Menschen, Chaos - mit diesen Bilder in den Köpfen kamen gestern fast alle Kinder zur Schule. Und sie wollten diese Bilder loswerden, auf dem Schulhof, auf den Fluren, in den Klassenräumen.
"Haben Sie einen Hausausweis?", ist seit gestern die Standard-Frage bei der Fernsehstation der Deutschen Welle (DW-tv) in der Voltastraße in Wedding.