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Japan, Hongkong, Singapur, Taiwan, Thailand - sprunghaft wächst die Reihe der asiatischen Länder, die auf eine Rezession zudriften oder bereits darin stecken. Wegbrechende Exporte und sinkende Gewinne ziehen die asiatischen Börsen immer tiefer abwärts.

Aufregung um Edwin Zimmermann, Brandenburgs Landessportbundpräsidenten und Ex-Agrarminister: Ausgerechnet wenige Wochen, bevor am 17.Oktober am Potsdamer Landgericht der Untreue-Prozess wegen der "Backofen-Affäre" beginnt, muss sich der SPD-Politiker neuen Vorwürfen der Verquickung von privaten und öffentlichen Interessen erwehren.

Von Thorsten Metzner

Obwohl er krank im Bett lag, dürfte Grünen-Chef Fritz Kuhn sich gefreut haben, als man ihn am Dienstag über die Nachrichten des Tages unterrichtete. Am Tag zuvor hatte der Parteirat der Grünen Otto Schilys Entwurf für ein Zuwanderungsgesetz kategorisch abgelehnt, weil dieser "in hohem Maße unbefriedigend" sei.

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Zuwanderung zur Chefsache erklärt. Am Dienstag bestellte er Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) sowie die Spitzen von SPD und Grünen zu einem klärenden Gespräch ins Kanzleramt.

Die Künstler des Podewil luden zum Protest, aber erfolglos: Die Hallesche Nationale Versicherung baut definitiv unter dem Innenhof des Berliner Kulturzentrums ihre Tiefgarage. Auf der Suche nach alternativen Proben- und Aufführungsräumen sind jetzt unter anderen das Schiller- und Stuekketheater im Gespräch, in einem Gebäude der Telekom wird bereits geprobt.

Von Ruth Ciesinger

Auch die Europäische Union betätigt sich längst auf dem Feld einer gemeinsamen Einwanderungspolitik für die 15 EU-Staaten. In dem umstrittenen Punkt des Nachzugsalters bei Familienzusammenführungen, der in Schilys Entwurf bei zwölf Jahren liegt, hat die Brüsseler Kommission eigene - liberalere - Vorstellungen: Nach einem Vorschlag der Kommission aus dem Jahr 1999 soll der Nachzug in die EU Familienmitgliedern bis zum Alter von 18 Jahren möglich sein.

Von Albrecht Meier

Liebe Kinder, früher, als es mal zwei Deutschländer gab und das eine von einem großen, dicken Kanzler regiert wurde, hatten wir auch mal ein paar gute bis sehr gute Tennisspieler. Damals sind die Leute nachts aufgestanden, um sich Tennisspiele im Fernsehen anzuschauen.

Von Stefan Hermanns

Am Morgen danach sind die Spuren des Vorabends noch überall sichtbar: Hastig zusammengerückte Tische, notdürftig aufgehängte Transparente und ein paar mit Senf verschmierte Pappcontainer erinnern an den Aufruhr des Vorabends. Doch anders als in der Nacht zuvor, als das Durbaner Kongresszentrum mit seiner mächtigen Glasfassade einem Bienenhaus glich und ein erbitterter Kampf darüber ausbrach, wer als Erster vor die Kameras der Weltpresse trat, um den Rückzug der Amerikaner und Israelis von der Welt-Konferenz gegen Rassismus zu kommentieren, herrscht nun unterschwellig tiefe Ratlosigkeit.

Von Wolfgang Drechsler

Das Ensemble "Festival Chor und Orchester des Europäischen Musikfestes Stuttgart" sowie renommierte Vokalsolisten führen am 11. September um 20 Uhr unter der Leitung von Helmuth Rilling Verdis "Messa da Requiem" im DaimlerChrysler Atrium am Potsdamer Platz auf.

Von Tanja Buntrock

Der Beschäftigungszuwachs bei den Unternehmen des Neuen Marktes war trotz der schlechten Börsenentwicklung auch im vergangenen Jahr überraschend gut. Zu diesem Ergebnis kam Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos), der in Berlin eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger über den Beitrag Neuer-Markt-Unternehmen für die Beschäftigung in Deutschland vorstellte.

"Tobin or not Tobin" titelte die französische Zeitung "Le Monde" humorvoll in Anspielung auf Shakespeare und warf damit eine Frage auf, die die Spitzenpolitiker Frankreichs und Deutschlands heute bei ihrem Treffen in Berlin beschäftigen wird. Vor allem in Frankreich wird derzeit viel über die Einführung der nach dem amerikanischen Nobelpreisträger James Tobin benannten weltweiten Spekulationssteuer diskutiert - nicht erst, seit der sozialistische Regierungschef Lionel Jospin bei seiner ersten Fernsehansprache nach der Sommerpause eine französische Initiative ankündigte, das Thema Tobin-Steuer umgehend auf die Tagesordnung der EU zu setzen.

Die Baukrise in Deutschland führt beim Baustoffproduzenten Heidelberger Zement zu einem Gewinnrückgang. Der Jahresüberschuss im Konzern werde 2001 mindestens zehn Prozent unter dem Rekordergebnis des Vorjahres von rund 400 Millionen Euro liegen, prognostizierte der Vorstandsvorsitzende der Heidelberger Zement AG, Hans Bauer, am Dienstag.

Der Verkauf des Fernsehkabelnetzes der Deutschen Telekom ist vertraglich besiegelt. Die amerikanische Liberty Media Corporation übernimmt die sechs noch zur Deutschen Telekom gehörenden regionalen Kabelgesellschaften (siehe Grafik) für 5,5 Milliarden Euro.

Die Märkische Faser AG mit Sitz in Premnitz (Havelland) hat beim Amtsgericht Potsdam die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das Gericht habe den Düsseldorfer Rechtsanwalt Horst Piepenburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, teilte dieser am Dienstag mit.

Was wäre, wenn sich die Frauen dieser Erde zu einer Welt-Sexismus-Konferenz versammelten? Sie würden den vergangenen 20 000 Jahren Patriarchat den Prozess machen, selbstverständlich.

Von Caroline Fetscher

Der Pionier der Herztransplantation, Christiaan Barnard, ist an einem Asthma-Anfall gestorben und nicht wie von einem Arzt zunächst angegeben an einem Herzinfarkt. Das berichtete der persönliche Manager Barnards, Walter Lutschinger, am Dienstag unter Berufung auf die obduzierenden Ärzte auf Zypern.

Wie ein muslimischer Pilger beim Abendgebet lag Marko Pesic auf dem Boden vor der deutschen Ersatzbank und verbarg das Gesicht in seinen Händen. Sein Mekka war in diesem Moment ein Basketballkorb in 25 Meter Entfernung.

Von Benedikt Voigt

Es war zum Verzweifeln. Immer wenn die deutschen Basketballer im zweiten Viertel mühsam einen Ball im Korb untergebracht hatten, ballerte der Grieche mit der Nummer acht auf der anderen Seite einen Dreipunktewurf in den Korb.

Von Benedikt Voigt

"Die deutschen Forschungseinrichtungen befinden sich mitten in der größten Reform, die es je gegeben hat." So sieht es Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD), die diesen Prozess vorantreibt.

Von Bärbel Schubert

Die Koalition hat sich auf die Grundzüge für den Haushalt im Wahljahr 2002 verständigt. Auf ihrer Klausur in Dortmund einigten sich die Haushaltspolitiker der Fraktionen von SPD und Grünen am Dienstag auf einen Kompromiss.

Man möge, hat der Kanzler am Wochenende gesagt, nicht mit Kanonen auf den Verteidigungsminister schießen. Fast hat es den Anschein, als ob Gerhard Schröders Wunsch vorerst in Erfüllung geht.

Von Robert Birnbaum

Wieder einmal hat das Monster Globalisierung seinen gefräßigen Schlund geöffnet, und es faucht diesmal so nahe an uns allen wie noch nie. Das deutsche TV-Kabelnetz, gezogen einst von der netten Bundespost, gehört bald einem amerikanischen Unternehmen namens Liberty Media, und wir fragen uns natürlich, was dieser Name zu sagen hat.

Das Alptraum-Szenario sieht ungefähr so aus: Die Nato-Soldaten ziehen nach Abschluss der Operation "Entscheidende Ernte" wie geplant ab, und in ihrem Windschatten marschieren die Sondereinheiten des mazedonischen Innenministers Ljube Boskovski in die ehemaligen Rebellenhochburgen im Westen und Nordwesten des Landes ein. Hardliner Boskovski hat bereits angedroht, nach Abschluss der Nato-Operation seine "eigene, richtige Ernte" durchzuziehen.

Von Stephan Israel

Die Hannover Scorpions aus der Deutschen Eishockey-Liga sollen nach Informationen des ZDF-Magazins "Frontal 21" Schwarzgeld gezahlt haben. "Ehemalige Spieler erklärten in Interviews, sie hätten Schwarzgeld oft als Barabfindung oder vor Vertragsunterzeichnung bekommen", heißt es in einer ZDF-Pressemitteilung.

Über zehn Millionen Haushalte von Bayern über Sachsen bis Schleswig-Holstein werden demnächst ihre Rechnungen für Kabelfernsehen und -hörfunk an die US-Firma Liberty Media zahlen. Die Telekom hat gestern ihre restlichen sechs Kabelnetze für rund elf Milliarden Mark an Liberty verkauft (siehe Wirtschaft).

Wahrhaft wohltuend, dass hier mal drei gestandene Jazzmusiker ohne den Anspruch antreten, dem Publikum zu beweisen, was für innovative Neutöner sie doch sein können. Nötig haben sie es sowieso nicht: Karl Schloz ist als Gitarrist schon ziemlich herumgekommen und war Schüler beim legitimen Django-Reinhardt-Nachfolger Bucky Pizarelli.

Vor 25 Jahren berichteten wir:"Wegen Personalmangels geschlossen" konnten Touristen in diesen Tagen vor dem Eingang zur spanischen Abteilung der Gemäldegalerie lesen. Die Mitarbeiter in der Verwaltung der Staatlichen Museen sind über die verschlossenen Türen nicht glücklich.

Die Ursachen für den Hunger auf der Welt sind lange bekannt; die Möglichkeiten, ihn abzuschaffen, auch. Auf der Konferenz zur nachhaltigen Ernährungssicherheit in Bonn soll es bis Donnerstag deshalb darum gehen, Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft und ihre sich teilweise ausschließenden Konzepte einander anzunähern.

Von Torsten Hampel

Heute findet wieder die traditionelle "Hofdurchgangs-Demonstration" in Friedrichshagen statt. Um 18 Uhr treffen sich Nachbarn und Anwohner der Bölschestraße an der Hausnummer 127/128, um gegen den von der Wohnungsbaugesellschaft errichteten Zaun zu protestieren, der eine beliebte Abkürzung durch Häuserblocks hindurch versperrt.

Von Jörn Hasselmann

Berlin will den Bund in seiner Finanznot zur Kasse bitten. Seit seiner Wahl zum Regierenden Bürgermeister setzt Klaus Wowereit auf die nationale Aufgabe der Hauptstadt.

Von Brigitte Grunert

Fast ein Vierteljahrhundert lang, von 1968 bis 1991, war sie Amerikas wichtigste Filmkritikerin. Pauline Kael schrieb nicht nur einen unverwechselbar leichten, hundertfach nachgeahmten Stil, sie hatte auch eine Bühne, auf der er Wirkung zeigen konnte.

Von Gregor Dotzauer

Die wichtigeren Ereignisse sind in der Politik manchmal die, die - nicht stattfinden. Bundesinnenminister Otto Schily ist am gestrigen Dienstag nicht noch einmal vor die Presse getreten, um über seine Pläne zur Zuwanderung zu reden.

Von Robert Birnbaum

Diplomatische Verwicklungen um das Potsdamer Lepsiushaus: Die Türkei übt offenbar auf Brandenburgs Landesregierung Druck aus, um die Einrichtung einer Gedenkstätte für den großen deutschen Theologen und Humanisten Johannes Lepsius zu verhindern. Lepsius (1858-1926) hatte den türkischen Völkermord an den Armeniern in den Jahren 1915/16 dokumentiert, bei dem mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder getötet wurden - und den die Türkei bis heute offiziell bestreitet.

Der Senat hat grundsätzlich Interesse an einer Olympia-Bewerbung. Während der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit den Termin 2016 favorisiert, hält Sportsenator Klaus Böger auch eine Berliner Bewerbung im Jahr 2012 für möglich.

Zwölf evangelische Schulen in den neuen Ländern nehmen nach den großen Ferien ihren Betrieb auf, neben den drei Berliner Schulen auch zwei in Brandenburg (Frankfurt und Tröbitz). "Die Gründerstimmung ist ungebrochen", kommentiert die Evangelische Schulstiftung in Nürnberg diesen ungewöhnlichen "Boom".

In Berlin liegen die Hürden für die Gründung einer Privatschule hoch. Wer keinen "bewährten Träger" hinter sich hat, muss erstmal fünf Jahre lang ohne öffentliche Gelder auskommen und beweisen, dass er förderungswürdig ist.

Der Sender Freies Berlin (SFB) sorgt für eine gute Nachricht und für eine zweite, bei der sich Gutes mit Schlechtem verbindet. Zunächst ist jetzt ein Sendetermin für die Wiederholung der "Friedman"-Sendung gefunden, in der der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzende Frank Steffel zu Gast war: B 1 strahlt den ARD-Talk am Sonntag, den 9.

Gerhard Schröder spielt cool. Ein gutes Jahr vor der Bundestagswahl sieht der Bundeskanzler fast schon teilnahmslos zu, wie ihm die Wirtschaft die Bilanz verhagelt.

Von Alfons Frese
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