Uwe Rapolder hatte dafür plädiert, "nicht zu spielen, das Wochenende verstreichen zu lassen, um schon aus Pietätsgründen, den nötigen Abstand zu den Ereignissen in den USA zu bekommen". Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hört nicht auf solche Stimmen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 16.09.2001
Sicherlich ist es im Normalfall vermessen, nach nur drei Spieltagen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein Spitzenspiel zu erwarten, wenn der Vierte und Erste der Liga aufeinandertreffen. Gestern wäre dieses Vorurteil aber richtig gewesen.
Die Verletztenserie beim FC Bayern München reißt nicht ab. Beim 1:0 im Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg zog sich Fußballnationalspieler Thomas Linke Bänderrisse im linken Schultereckgelenk zu und fällt voraussichtlich sechs bis acht Wochen aus.
Israels Außenminister Schimon Peres hat mit Unverständndis auf die Entscheidung von Regierungschef Ariel Scharon reagiert, das für Sonntag geplante Treffen mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat abzusagen. Dadurch würden die Bemühungen der USA, nach den Anschlägen in New York und Washington eine weltweite Anti-Terrorfront zu schmieden, erschwert, sagte Peres am Sonntag im öffentlichen israelischen Rundfunk.
Davon, etwas ganz Besonderes zu sein, will er nichts wissen - aber ganz wegdiskutieren kann es Thomas Enge auch nicht: Irgendwie war er bei seinem Debüt in Monza schon ein Symbol für die Globalisierung der Formel 1. Der Tscheche ist der erste Fahrer aus einem osteuropäischen Land.
Es ist immer noch nicht geklärt, wer hinter den Anschlägen in den USA steht. Vieles weist auf fundamentalistische Islamisten hin.
Die beiden Herren standen auf der Tribüne schon eine ganze Weile schweigend nebeneinander. Halbzeitpause war es im Karl-Liebknecht-Stadion, Fußballzweitligist Babelsberg 03 lag 0:2 gegen die SpVgg Unterhaching im Rückstand.
Die zentralasiatische GUS-Republik Tadschikistan stellt ihr Gebiet und ihren Luftraum nicht für mögliche Angriffe der USA auf Afghanistan zur Verfügung. Gegenteilige Berichte entbehrten jeder Grundlage, erklärte das tadschikische Außenministerium in Duschanbe am Sonntag.
Eine Idee ging am Sonntag in Deutschland um: Bedarf es einer Großen Koalition in Berlin? Erfordert die nötige Geschlossenheit bei der Antwort auf den Terror gegen die USA eine grundlegende Umstellung der Bundespolitik?
Spiele zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund waren noch nie normale Begegnungen, bei denen man auf den Rasen geht, 90 Minuten hinter dem Ball herrennt und danach wieder zur Tagesordnung übergeht. Am Sonnabend, 1:0-Sieg der Schalker im 118.
Streit, Vorwürfe, Lagerbildung, Zerissenheit - um welches Lehrfach an den Universitäten hätte es mehr Konflikte gegeben als um die Politische Wissenschaft? In Berlin fällt das Aufstöhnen der genervten Öffentlichkeit ganz besonders auf.
Ottmar Hitzfeld, der Trainer des FC Bayern München, hat keine Probleme, die richtigen Worte zu finden. "Wir sind heute auf einem schmalen Grat gegangen", bilanzierte er am Ende eines Nachmittags, an dem allen das Fußballspielen schwer fiel.
Was gibt es nicht alles für Jubelposen im Fußball? Jürgen Klinsmann zum Beispiel schlitterte in seiner Zeit bei Tottenham Hotspurs nach jedem Tor bäuchlings über den Rasen.
"Auch das noch!" Überall in den Kneipen rund um den Lausitzring war dieser Satz gestern zu hören.
Jochen Hahn kennt Lin Zhaohua seit 1989. Jürgen Flimm hatte ihm den Regisseur vom Experimentiertheater Peking vorgestellt, Hahn selbst war damals gerade dabei, Peter Steins "Orestie" in Moskau zu produzieren.
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm formulierte ungewöhnlich moderat: Es gäbe "in den neuen Ländern nicht so viel Verständnis für die USA wie in den alten", was daran liege, dass die Vereinigten Staaten zu "DDR-Zeiten anders gesehen wurden." Tatsächlich hat die SED-Propaganda den DDR-Bürgern die USA mehr als 40 Jahre lang als die "Hauptmacht des Imperialismus", die Inkarnation des "Klassenfeinds" dargestellt.
Wen hätte vor diesem Abend, diesem Stück, dieser Aufführung nicht die nackte Angst gepackt. Angst vor der eklatanten Ohnmacht der Kunst; Angst, schlimmer noch, vor der Macht der Musik; Angst vor richtigem wie falschem Pathos, Angst vor Larmoyanz, vor noch mehr Betroffenheit; Angst auch vor dem eigenen, rohen Funktionieren und davor, alles, restlos alles, Welt, Leben, Liebe, Tod und Traum - und das Theater!
Schweigen, das war das Schwerste in diesen Tagen nach dem Unfassbaren. Es tosten die Fernsehbilder, es rauschten Kommentare und Reden.
Einige Deutsche leisten derzeit, ohne es zu wissen oder zu wollen, einen Beitrag zur unvollendet gebliebenen Leitkultur-Debatte. Nur dass sie diesmal nicht das Grundrecht für sich reklamieren, stolze Deutsche sein zu dürfen, sondern das alternative Recht, feige sein und wegsehen zu dürfen, wie es Martin Walser in anderem Zusammenhang gefordert hat.
Die Liebe ist ein Geigerzähler, der unentwegt ausschlägt. Erst ein Mikrointervall, in dem die Töne sich aneinander reiben, in Schwingung geraten, verschmelzen.
Adlershof, das fremde Land. Blaues Nachtland.
Bei der Organisation der 51. Berliner Festwochen hatte man wahrlich noch nicht ahnen können, welch trauriger Symbolwert diesem "Zwillings-Konzert" (zwei kammermusikalische Abende mit der jeweiligen Programmfolge Schönberg-Haydn-Schönberg) angesichts der zerstörten Zwillingstürme von Manhattan zukommen würde.
Muss man erst mal drauf kommen: in Zeiten des Terrors für den Frieden lesen, ja, gar für eine bessere Welt. Die Punkrocker der "besten Band der Welt", wie sich Die Ärzte tollkühn nennen, beschrieben so jedenfalls am Samstagabend im CineStar am Potsdamer Platz ihre Lesetour.
Nicht nur Bob Dylan oder George Harrison altern, die Popstars unserer Jugend - von denen man erschreckt liest, dass sie 50 oder 60 geworden. Auch die weltweit operierende Umweltschutzorganisation Greenpeace mit dem Image einer "Jugendorganisation" kommt in die Jahre.
Kurz vor der Übergabe Hongkongs an China drehte Regisseur Fruit Chan 1997 den ersten Teil einer Trilogie über die ehemalige britische Kronkolonie. Doch für die Jugendlichen in seinem Film "Made in Hongkong" spielt das Epochenereignis kaum eine Rolle.
Du stehst auf der Straßenseite gegenüber dem Steglitzer Kreisel, an der Haltestelle. Wartest auf den Bus.
Mindestens zweimal im Jahr führt mich eine Reise nach New York, um mit den dort ansässigen Verlagen und Agenturen über neue Autoren und die "hot list" frisch eingegangener Manuskripte zu reden. Im Einstunden-Rhythmus hakt man Termin nach Termin ab und hetzt mit dem Taxi oder der Subway quer durch Manhattan, von Adressen in Greenwich Villaye im Süden bis hin zum Central Park.
Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) will den Eisenbahn-Güterverkehr innerhalb der kommenden 15 Jahre verdoppeln. Der Verkehr müsse verstärkt von der Straße auf die Schiene verlagert werden, forderte Bodewig am Wochenende gemeinsam mit seinen EU-Kollegen und den Umweltministern der Europäischen Union bei einem informellen Treffen in Louvain-La-Neuve bei Brüssel.
Die Dame ist tot, und der Kommissar zuckt mit den Schultern. Kein Blut auf dem Teppich.
"Fassungslos waren wir zuerst, dann lagen wir uns in den Armen, weinten Tränen der Freude (..
Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotostrecke I: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Fotostrecke II: Reaktionen auf die Attentate Fotostrecke III: Rettungsarbeiten in New York Fotostrecke IV: Trauerkundgebung am Brandenburger Tor Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige "Es ist ja alles zur eigenen Beruhigung".
Was kommt danach? Obwohl die Bundesgartenschau in drei Wochen endet, gibt es bislang kein tragfähiges Konzept für Pflege und Unterhaltung der entstandenen Grünanlagen.
Der Regierende Bürgermeister ist entsetzt. Die in den letzten Tagen von Neonazis geäußerte Freude über die Anschläge in den USA sei "menschenverachtend und die übelste Form rechtsextremer Hetze", sagte Klaus Wowereit am Sonntag dem Tagesspiegel.
Solche Gläubigkeit aus Menschenliebe wäre gut für die Welt. Der englische Romancier Bruce Marshall (1899-1987) schenkte sie dem Helden seines 1931 erschienenen Romans "Das Wunder des Malachias".
Neulich stand ein sehr erhellendes Interview im "Jetzt"-Magazin der SZ: Rapper Afrob und Fußballer Gerald Asamoah äußerten sich zu ihrer Lebenssituation als Afrodeutsche in diesem unserem Land. Wobei schnell deutlich wurde, dass diesbezüglich zwischen Fußball-Volksheld und Anti-Popstar erhebliche Unterschiede bestehen.
"Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Das ist der Spruch für die kommende Woche.
Arnold Schwarzenegger kommt mit "Collateral Damage" erstmal nicht ins Kino. Und auch sonst wird in Hollywood derzeit hektisch gebastelt: an Startlisten, unpassenden Filmschlüssen und den Projekten der nächsten Jahre.
Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO ist perfekt. Auch das eine Folge der Anschläge, weil einer der Preise, die Präsident Bush für die internationale Koalition gegen Terror bezahlt?
Zahlreich sind die Mahnungen, die in den vergangenen Tagen ausgesprochen wurden, gegen Pauschalisierung, gegen ein Feindbild Islam, für "trotz allem" Rationalität und vorsichtiges Urteil. Sind die Mahnungen berechtigt?
Kurz nach 16 Uhr war nichts mehr wie zuvor. Sichtlich bewegt wandte sich Vorstandschef Thomas Middelhoff an die rund 800 Mitarbeiter, die sich am Dienstag in der Gütersloher Hauptverwaltung der Bertelsmann AG routinemäßig zusammengefunden hatten, um den Lagebericht des Vorstands zu hören.
Wir sehen ein wenig klarer jetzt. Vieles, was vor der Katastrophe so seltsam wichtig wirkte, liest sich danach vergleichsweise absurd, wenn nicht wahnsinnig.
Die Flugzeit von Frankfurt am Main nach New York beträgt acht Stunden. Aber New York ist hier, ist in Frankfurt und München und Berlin.
Pakistan, bisher engster Verbündeter der Taliban, rückt ins Zentrum der Aktion. Die USA brauchen die Regierung in Islamabad für ihre Koalition gegen den Terror.
Was war für Sie menschlich die größte Herausforderung als Vorstandschef?Die Traumatisierung unserer amerikanischen Kollegen.
"Es ist schön, Vater zu sein. Manchmal ist es anstrengend, manchmal ärgert man sich, und immer kostet es eine Menge Geld.
Medikamente im Wert von rund 70 Mark darf ein Nervenarzt pro Quartal einem Patienten verordnen, Internisten haben 97,51 Mark zur Verfügung. Doch damit lassen sich teure Arzneimittel gegen Multiple Sklerose oder Tumore nicht bezahlen.
Am Wochende sind in Genf die letzten Hürden aus dem Weg geräumt worden: Nun ist der Weg für China in die Welthandelsorganisation (WTO, siehe Lexikon ) frei. Der Beitritt muss jetzt nur noch im November beim Treffen der WTO-Handelsminister in Katar formal besiegelt werden.
Offiziell verkünden beide Gegner, man komme sich näher und werde intensiv verhandeln - doch zugleich nimmt das Hin und Her um die Bezahlung einer ganzen Reihe von strittigen Arzneimitteln für Krebs-und Multiple-Sklerose-Kranke in Berlin teils bizarre Züge an. Ärzte und Patienten halten an den Medikamenten fest, weil sie nach ihrer Überzeugung langjährig erprobt sind, nachweislich Erfolg haben und häufig vor Nebenwirkungen schützen, die bei anderen gängigen Präparaten auftreten können.