zum Hauptinhalt

Die Verletztenserie beim FC Bayern München reißt nicht ab. Beim 1:0 im Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg zog sich Fußballnationalspieler Thomas Linke Bänderrisse im linken Schultereckgelenk zu und fällt voraussichtlich sechs bis acht Wochen aus.

Deutschlands größte Privatbrauerei Warsteiner will nach dem Strategie-Modell der Lufthansa eine "Star Alliance" auf dem internationalen Biermarkt schmieden. "Wir treffen im Ausland fast überall auf große Brauerei-Gruppen, die in der Regel über eine höhere Finanzkraft verfügen", sagte der Warsteiner-Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing, Frank Spitzhüttl.

Israels Außenminister Schimon Peres hat mit Unverständndis auf die Entscheidung von Regierungschef Ariel Scharon reagiert, das für Sonntag geplante Treffen mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat abzusagen. Dadurch würden die Bemühungen der USA, nach den Anschlägen in New York und Washington eine weltweite Anti-Terrorfront zu schmieden, erschwert, sagte Peres am Sonntag im öffentlichen israelischen Rundfunk.

Die beiden Herren standen auf der Tribüne schon eine ganze Weile schweigend nebeneinander. Halbzeitpause war es im Karl-Liebknecht-Stadion, Fußballzweitligist Babelsberg 03 lag 0:2 gegen die SpVgg Unterhaching im Rückstand.

Von André Görke

Es gibt Profi-Fußballer, die noch auf dem Trainingsplatz stehen, wenn ihre Kollegen schon mit der Kulturtasche unterm Arm ins Auto steigen. Die Fleißigen üben dann Freistöße und Flanken, stemmen Medizinbälle oder steigen aufs Ergometer.

Von Stefan Hermanns

Nachdem sich der Rauch des Witwendebakels und der Wehner-Legenden verzogen hat, scheint die Luft nunmehr rein für die erste groß angelegte Brandt-Biografie neun Jahre nach seinem Tod. Als Erster meldet sich der Erlanger Historiker Gregor Schöllgen zu Wort, der der SPD zwar nicht unbedingt nahe steht, aber dennoch Brandts außergewöhnliche Persönlichkeit mit all ihren Schattierungen zu würdigen weiß.

Sie gehört zum Wahrzeichen wie das Tüpfelchen auf das i - die Quadriga auf dem sanierungsbedingt verhüllten Brandenburger Tor. Auch das kupferne Vierergespann ist reparaturbedürftig, was zunächst nicht vermutet worden war und vermutlich eine halbe Million Mark kostet.

In dem Science-Fiction-Film "Gattaca" (von den vier Buchstaben unseres Genoms: G, T, C und A), der in "nicht allzu ferner Zukunft" spielen soll, gehört Sex der Vergangenheit an, Menschen werden genetisch entworfen. Herzfehler, Haarausfall, Kurzsichtigkeit und andere Defekte sind mit Hilfe der Gentechnik weitgehend abgeschafft.

Von Bas Kast

Die zentralasiatische GUS-Republik Tadschikistan stellt ihr Gebiet und ihren Luftraum nicht für mögliche Angriffe der USA auf Afghanistan zur Verfügung. Gegenteilige Berichte entbehrten jeder Grundlage, erklärte das tadschikische Außenministerium in Duschanbe am Sonntag.

Nach den Flugzeuganschlägen in den USA verstärken auch die Verantwortlichen in der Sportindustrie die Bemühungen, den Terror von den Spielfeldern fernzuhalten. Für Vertreter der US-Sportindustrie und Sicherheitsexperten steht zunächst der Schutz der künftigen Großereignisse im Vordergrund: die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City im Februar 2002 und die Fußballweltmeisterschaft in Japan und Südkorea im Mai des gleichen Jahres.

Zur ersten "Gropius Nacht" anlässlich ihrer Ausstellung waren sie wieder nach Berlin gekommen: Christo und Jeanne-Claude signierten am Samstagabend im Martin-Gropius-Bau eine Stunde lang mitgebrachte Sammlerstücke zu ihrer Reichstagsverhüllung von 1995. Zum Leidwesen vieler Hobby-Fotografen und Andenkensammler durften allerdings nur Originalplakate, -kataloge und -postkarten vorgelegt werden.

Von Juliane Schäuble

Vor zehn Jahren hatten die USA das Unmögliche möglich gemacht: Sie haben eine Allianz gegen Irak geschaffen, in der sich so unterschiedliche Länder wie Syrien und Saudi-Arabien Seite an Seite mit Großbritannien und den USA wiederfanden. Zehntausende US-Soldaten wurden ausgerechnet in Saudi-Arabien stationiert, dem Land, wo mit Mekka und Medina die beiden heiligsten Stätten des Islam liegen und deren nähere Umgebung von Nicht-Muslimen nicht betreten werden darf.

Von Andrea Nüsse

Per E-Mail hatte ein Mitarbeiter des "Powerpoint Steffel" vor einer Woche führende Parteimitglieder der Berliner CDU dazu aufgerufen, Abonnements der "Berliner Morgenpost" abzubestellen und dies mit der CDU-kritischen Berichterstattung der Zeitung zu begründen. "Die Berliner Presselandschaft ist mittlerweile von bürgerlichen Zeitungen fast gesäubert", hieß es in dem Schreiben.

Sicherlich ist es im Normalfall vermessen, nach nur drei Spieltagen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein Spitzenspiel zu erwarten, wenn der Vierte und Erste der Liga aufeinandertreffen. Gestern wäre dieses Vorurteil aber richtig gewesen.

Von Claus Vetter

Der Regierende Bürgermeister ist entsetzt. Die in den letzten Tagen von Neonazis geäußerte Freude über die Anschläge in den USA sei "menschenverachtend und die übelste Form rechtsextremer Hetze", sagte Klaus Wowereit am Sonntag dem Tagesspiegel.

Von Frank Jansen

Bei der weltweiten Fahndung nach Terroristen im Zusammenhang mit den verheerenden Anschlägen sind bis Sonntag in den USA und Europa mindestens vier Haftbefehle erlassen worden. Bisher wurden in den USA 25 Menschen festgenommen oder in Gewahrsam genommen.

Einige Deutsche leisten derzeit, ohne es zu wissen oder zu wollen, einen Beitrag zur unvollendet gebliebenen Leitkultur-Debatte. Nur dass sie diesmal nicht das Grundrecht für sich reklamieren, stolze Deutsche sein zu dürfen, sondern das alternative Recht, feige sein und wegsehen zu dürfen, wie es Martin Walser in anderem Zusammenhang gefordert hat.

Von Henryk M. Broder

Die Kandidaten bei der Süd-West-CDU sind gekürt, doch der Streit geht weiter. Während der CDU-Vorsitzende Eberhard Diepgen die Einigung seiner Partei in Steglitz-Zehlendorf gestern als "Ende gut, alles gut" wertete, kritisierte die Junge Union scharf, dass alle jungen Kandidaten bei der neuen Nominierung "auf aussichtslose Plätze abserviert" worden seien.

Von Jörn Hasselmann

Als die USA mit den Ermittlungen nach den Tätern der Terrorangriffe begannen, nahm Hollywood Untersuchungen eigener Art auf: Es wurde nach gegenwärtigen und künftigen Filmprojekten gefahndet, die heikel sind, weil sie brutale Terrorszenen enthalten. Da es in Kino- und Fernsehfilmen häufig um Ereignisse geht, die den realen Angriffen an der amerikanischen Ostküste am vergangenen Dienstag ähneln, stellt Hollywood seine Projekte jetzt rasch auf den Prüfstand.

Vor dem Start zum Grand Prix von Italien in der Formel 1 in Monza war viel Unsicherheit zu spüren. Als dann der drittletzte WM-Lauf in dieser Saison unfallfrei geblieben war, kam nur etwas Erleichterung auf.

Von Karin Sturm

Der deutsche Fußball hat für einen Moment innegehalten und der Opfer der Terroranschläge in den USA gedacht. Nach einer Schweigeminute in allen Stadien aber wurde wie gewohnt um Punkte gespielt und gekämpft - und doch war vieles anders als sonst.

Offiziell verkünden beide Gegner, man komme sich näher und werde intensiv verhandeln - doch zugleich nimmt das Hin und Her um die Bezahlung einer ganzen Reihe von strittigen Arzneimitteln für Krebs-und Multiple-Sklerose-Kranke in Berlin teils bizarre Züge an. Ärzte und Patienten halten an den Medikamenten fest, weil sie nach ihrer Überzeugung langjährig erprobt sind, nachweislich Erfolg haben und häufig vor Nebenwirkungen schützen, die bei anderen gängigen Präparaten auftreten können.

Von Christoph Stollowsky

Solche Gläubigkeit aus Menschenliebe wäre gut für die Welt. Der englische Romancier Bruce Marshall (1899-1987) schenkte sie dem Helden seines 1931 erschienenen Romans "Das Wunder des Malachias".

Von Christoph Funke

Wen hätte vor diesem Abend, diesem Stück, dieser Aufführung nicht die nackte Angst gepackt. Angst vor der eklatanten Ohnmacht der Kunst; Angst, schlimmer noch, vor der Macht der Musik; Angst vor richtigem wie falschem Pathos, Angst vor Larmoyanz, vor noch mehr Betroffenheit; Angst auch vor dem eigenen, rohen Funktionieren und davor, alles, restlos alles, Welt, Leben, Liebe, Tod und Traum - und das Theater!

Als die Türme des World Trade Centers zusammenbrachen, wieder und immer wieder den ganzen Abend lang, da saß das Kind auf dem Teppich und baute aus gelben und roten Klötzen Zwillingstürme, ganz hoch und schmal, und wenn sie einstürzten, quietschte es vor Freude. Überhaupt war das Kind blendender Laune an dem Tag, als sich die Welt veränderte.

Von Dorothee Nolte

Verena Busche macht sich ums Zielgruppentheater für nachtwandelnde Großstädter verdient: Inspiriert von Gedichten Fernando Pessoas, hat sie eine theatrale "Hommage an die vielen, wenn auch oft sinnentleeren Nächte und Morgende" für eine Schauspielerin und einen Live-DJ verfasst. Der Handlungsort kann demzufolge nur ein Club sein, wo die Großstädterin um fünf Uhr morgens gnadenlos versackt.

Spiele zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund waren noch nie normale Begegnungen, bei denen man auf den Rasen geht, 90 Minuten hinter dem Ball herrennt und danach wieder zur Tagesordnung übergeht. Am Sonnabend, 1:0-Sieg der Schalker im 118.

Von Felix Meininghaus

Jochen Hahn kennt Lin Zhaohua seit 1989. Jürgen Flimm hatte ihm den Regisseur vom Experimentiertheater Peking vorgestellt, Hahn selbst war damals gerade dabei, Peter Steins "Orestie" in Moskau zu produzieren.

Von Moritz Schuller

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotostrecke I: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Fotostrecke II: Reaktionen auf die Attentate Fotostrecke III: Rettungsarbeiten in New York Fotostrecke IV: Trauerkundgebung am Brandenburger Tor Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige "Es ist ja alles zur eigenen Beruhigung".

Als Konsequenz aus den Terroranschlägen in den USA werden die Sicherheitsmaßnahmen im deutschen Flugverkehr drastisch verschärft. Innenminister Schily, Verkehrsminister Bodewig, die Lufthansa und die Flughafenbetreiber einigten sich am Wochenende auf ein Sofortprogramm.

Neulich stand ein sehr erhellendes Interview im "Jetzt"-Magazin der SZ: Rapper Afrob und Fußballer Gerald Asamoah äußerten sich zu ihrer Lebenssituation als Afrodeutsche in diesem unserem Land. Wobei schnell deutlich wurde, dass diesbezüglich zwischen Fußball-Volksheld und Anti-Popstar erhebliche Unterschiede bestehen.

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm formulierte ungewöhnlich moderat: Es gäbe "in den neuen Ländern nicht so viel Verständnis für die USA wie in den alten", was daran liege, dass die Vereinigten Staaten zu "DDR-Zeiten anders gesehen wurden." Tatsächlich hat die SED-Propaganda den DDR-Bürgern die USA mehr als 40 Jahre lang als die "Hauptmacht des Imperialismus", die Inkarnation des "Klassenfeinds" dargestellt.

Von Sandra Dassler
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })