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Die Zeichen der Zeit: Der Kanzler lädt ein zum Religionsgipfel. Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, des Zentralrats der Muslime und des der Juden in Deutschland, die gemeinsam für ein tolerantes Klima in der Gesellschaft nach den Terroranschlägen in den USA eintreten - sage keiner, das hätte keine Wirkung.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat bei brandenburgischen Politikern ein "etwas gestörtes Verhältnis zum Rechtsstaat" beklagt. Als ein Beispiel führte er Reaktionen auf die vom Landesverfassungsgericht am Donnerstag für unzulässig erklärte so genannte Volksinitiative gegen das Kita-Gesetz an.

Zum "autofreien Sonnabend" ruft der Fahrradclub ADFC heute zu einer fünfstündigen Tour durch fast alle Bezirke auf. Start ist um 11 Uhr am Brandenburger Tor, von dort geht es 70 Kilometer im Kreis zurück nach Mitte.

Von Jörn Hasselmann

Für einen Medienkonzern zeigte sich die Essener WAZ-Gruppe wenig auskunftsfreudig. Auf einigen dürren Zeilen erklärte das Unternehmen der interessierten Öffentlichkeit, was die längst aus dem Radio erfahren hatte: Bodo Hombach gibt sein Amt als EU-Koordinator für den Balkan auf, wechselt zurück an die Ruhr und wird Geschäftsführer der WAZ in Essen.

Von Jürgen Zurheide

Bei einer schweren Explosion in einer Chemiefabrik im französischen Toulouse sind mindestens 12 Menschen ums Leben gekommen und 180 verletzt worden. Erste Spekulationen, bei der Explosion habe es sich um einen Terroranschlag gehandelt, wies die Polizei zurück.

Im Olympiastadion kann wieder gebaut werden, weil sich die Firma Walter-Bau und die Senatsbauverwaltung geeinigt haben, wer die Kosten der unerwarteten PCB-Entsorgung übernimmt: Das Land wird zunächst die Mehraufwendungen zahlen, sich eine Rückforderung aber "ausdrücklich vorbehalten". Das Gift war im Bauschutt des Unterrings entdeckt worden, die Firma lehnte die zusätzlichen Kosten mit dem Hinweis auf ein unvorhergesehenes Risiko ab.

"Zukunft begegnet Vergangenheit" - unter diesem Motto firmiert derzeit zum zweiten Mal eine hochkarätige, von vier Berliner Kunsthändlern organisierte Ausstellung ausgewählter Kunstwerke, Möbel und Antiquitäten im Automobilforum Unter den Linden. Wer hier die Zukunft und wer die Vergangenheit vertritt, ist offensichtlich: Gastgeber der "Ars Nobilis" genannten Veranstaltung ist, wie schon bei dem Debüt im vergangenen Jahr, der Volkswagenkonzern, der die Räume seiner Berliner Repräsentanz 16 deutschen Kunsthändlern zur Verfügung stellt.

Das mazedonische Parlament hat seine Debatte über die im Friedensplan vorgesehenen Verfassungsänderungen am Freitag fortgesetzt. Die Abgeordneten begannen die Sitzung in Skopje am Mittag, um über die geplanten 18 Änderungen der Verfassung zu beraten, die der albanischen Volksgruppe mehr Rechte geben würden.

Die Karten sind alle vergeben, dennoch muss es nicht aussichtslos sein, sich morgen um 11 Uhr ins Berliner Ensemble zu begeben. Dort diskutieren beim Treffpunkt Tagesspiegel die Spitzenkandidaten Klaus Wowereit (SPD), Frank Steffel (CDU), Gregor Gysi (PDS), Sybill-Anka Klotz (Bündnis 90/Die Grünen) und Günter Rexrodt (FDP).

Wie in kaum einer anderen Straße der Stadt treffen sich in der Oranienburger Straße das neue und das alte Berlin: schicke Szenelokale und heruntergekommene Fassaden, Hauptstadttouristen und Scheunenviertel-Bewohner, schaukelnde Straßenbahnen und Zuhälterkutschen. Wer hier eine Verabredung hat, weiß vorher selten, auf welchen Teil der Oranienburger Straße er diesmal trifft.

Von Nicola Kuhn

Sie gilt als Talenteschmiede für Stars - und als die beste Schauspielschule im deutschsprachigen Raum. Nina Hoss, Thomas Ostermeier, Leander Haussmann, Corinna Harfouch und August Diehl sind nur einige der Erfolgreichen, die ihr Handwerk dort gelernt haben.

"Just be" - der Werbeslogan, den Sylvie Fleury zum Kunstwerk erhob, verkündet es an den Berliner Bushaltestellen: Das sechste Art Forum Berlin wird wie geplant am 2. Oktober von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin eröffnet.

Michael Stich ist vom Deutschen Tennis Bund (DTB) ein konkretes Angebot als Kapitän des deutschen Daviscup Teams vorgelegt worden. "Wir haben ihm unsere Vorstellungen mitgeteilt und hoffen nun auf ein positives Zeichen in der kommenden Woche", sagte DTB-Präsident Georg von Waldenfels.

Der polnische Innenminister Marek Biernacki hat am Freitag bestätigt, dass es im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen mutmaßliche Terroristen nach den Anschlägen in den USA auch eine "polnische Spur" gibt. Es gebe "sehr starke Anzeichen", dass Verdächtige durch Polen gereist seien, sagte er am Freitag in Warschau vor Journalisten: "Es gibt eine Reihe von Spuren, die darauf schließen lassen, dass durch Polen ein Weg verlief, auf dem Personen durchgeschleust wurden, die des Terrorismus verdächtig sind.

Man muss es wohl so nüchtern sagen, die Welt, zumindest die deutsche und darin die, die sich um Fußball dreht, hat sich wieder in der Normalität eingenistet. Manch Fußball-Schaffender erhebt wieder die Stimme und heraus kommt - das ist eben die Normalität - nicht allzu viel.

Wir konnten uns damals gar nicht genug wundern über den merkwürdigen Unverstand des Ost-Fernsehens. Das West-Berlin der Studentenbewegung stand offen für linkes Gedankengut jeglicher Art, die DDR galt vielen von uns als immerhin diskutables Staatsgebilde - und da setzten sie diesen höhnischen Graukopf vor die Kamera, der mit seinen dicken Brillengläsern und der dialektisch knirschenden Rhetorik ungefähr so werbewirksam war wie Ulbricht und Honecker zusammen, eine traurige Ikone des real existierenden Sozialismus.

Von Lars von Törne

Vor 25 Jahren berichteten wir:Augen- und Ohrenzeugen einer ungewöhnlichen Militärübung wurden zahlreiche Berliner gestern nachmittag im belebten Einkaufszentrum Schloßstraße in Steglitz. Ein Zug amerikanischer Soldaten im Kampfdreß stürmte in den U-Bahnhof Schloßstraße unter der "Bauruine" des Steglitzer Kreisels und schwenkte in einen noch im Bau befindlichen U-Bahnschacht ein.

In einer dreistündigen Sonder-Versammlung der Arbeitsgemeinschaft City hat der Vorstand des Händlervereins am Donnerstagabend versucht, den Verdacht der persönlichen Bereichung auszuräumen. Laut Teilnehmern gab es teilweise heftigen Streit um die kritischen Fragen, die zwei AG-City-Mitglieder zuvor in einem Rundbrief gestellt hatten.

Von Cay Dobberke

Bundesinnenminister Otto Schily will den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Innensenator Ehrhart Körting (alle SPD) zu einem Gespräch über die Sicherheitslage der Hauptstadt einladen. Damit reagierte Schily am Freitag auf die Bitte Wowereits, der Bund möge 1000 zusätzliche Beamten des Bundesgrenzschutzes (BGS) für den Schutz gefährdeter Einrichtungen bereitstellen.

Von Christian Tretbar

Kaum Geld für die Kultur: Die Ausgaben für den Bereich haben nach jahrelangen Kürzungen im laufenden Jahr den bisherigen Tiefststand erreich, Brandenburg ist nunmehr das Schlusslicht unter den neuen Ländern. Dabei gibt die Landesregierung nach einer gestern von Ressortministerin Johanna Wanka (CDU) vorgelegten "Bestandsanalyse" der hiesigen Kulturlandschaft je Einwohner sogar mehr Geld für die Kultur aus als westdeutsche Flächenländer wie Schleswig-Holstein oder sogar das wohlhabende Baden-Württemberg.

Von Thorsten Metzner

Die bezahlte deutsche Leichtathletik bekommt in diesem Herbst die Gewinnwarnungen aus der Wirtschaft in einer Weise zu spüren, die an ihre Existenz geht. Nach dem zur Ehrenamtlichkeit zurückgekehrte LAC Quelle Fürth/1860 München ruft nun auch die hoch ambitionierte LG Olympia Dortmund nach Hilfe.

PDS-Spitzenkandidat Gregor Gysi hat unter den anderen Spitzenkandidaten am meisten in der Wählergunst eingebüßt. Nach den jüngsten Umfrageergebnissen von Infratest / dimap würden bei einer Direktwahl zum Regierenden Bürgermeister nur noch 38 Prozent der Ost-Berliner für ihn stimmen.

Von Sabine Beikler
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