Maibek Watschagajew (33) ist seit 1998 Ständiger Vertreter der Tschetschenischen Republik in Moskau. Mit dem promovierten Historiker sprach unseree Korrespondentin Elke Windisch.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 24.09.1999 – Seite 2
Zwei Rentnerinnen wurden am Donnerstagabend bei Überfällen verletzt. Am Theodor-Loos-Weg in Neukölln stürzte eine 86-Jährige, als ein Jugendlicher ihr die Handtasche entriss und flüchtete.
Die Polizei hat am Donnerstag insgesamt 42 Personen festgenommen, denen sie Schwarzarbeit beziehungsweise illegalen Aufenthalt vorwirft. Bei Razzien auf zwei Baustellen an der Warschauer Straße in Friedrichshain und in Tempelhof sowie einer Kfz-Werkstatt in Kreuzberg wurden 18 Arbeitnehmer inhaftiert, von denen drei in Abschiebehaft genommen wurden.
"Autonome Gruppen" haben sich zu einem Brandanschlag auf einen Mercedes in Kreuzberg bekannt. Der Wagen stammte laut Bekennerschreiben aus dem Fuhrpark der Bundesregierung.
In der UN-Menschenrechtskommission ist ein heftiger Streit um die Entsendung eines internationalen Teams zur Untersuchung der Gräueltaten in Ost-Timor entbrannt. Dies wird von mehreren asiatischen Staaten abgelehnt.
"Skandalöses Verhalten" hat die SPD dem Bezirksamt in einem verlorenen Rechtsstreit um die Übernahme von Mietzahlungen durch das Sozialamt vorgeworfen. Um sich der Zahlungspflicht zu entziehen, habe die Behörde "wider besseres Wissen" behauptet, dass der verantwortliche Sachbearbeiter des Sozialamtes nicht zeichnungsberechtigt gewesen sei.
Nein, ein Farbei hat Joschka Fischer in New York nicht an den Kopf bekommen. Die Delegierten der 54.
Gegen einen Drogenhändler erließ ein Vernehmungsrichter am Donnerstag Haftbefehl. Die Polizei hatte zuvor eine Wohnung in der Knobelsdorffstraße durchsucht und dort den 23-jährigen Mann mit vier weiteren Personen angetroffen.
Peter Radunski, Kultursenator und erfahrener CDU-Wahlkämpfer, gibt vor, die SPD nicht mehr zu verstehen. Nun hätten die Wahlkämpfe der letzten Jahre zur Genüge bewiesen, dass sich die Bindung des Wählers an die Parteien stetig abschwäche und der Spitzenkandidat als Hauptdarsteller in den Vordergrund rückt.
"Haut ab! Das ist immer noch Indonesien", ruft ein zorniger indonesischer Offizier den britischen Soldaten zu, die auf der Suche nach einem Heckenschützen in seine Kaserne in Dili eindringen.
Nach der Sachsen-Wahl hat die FDP in Berlin umgeschwenkt: Angesichts der wachsenden Zustimmung für die CDU erinnern sich die Liberalen an ihre traditionelle Rolle als Funktionspartei, als Zünglein an der Waage. Sie wollen der CDU zu einer bürgerlichen Regierungskoalition verhelfen.
Die Menschenrechtsorganisation amnesty international hat die Verfolgung von Flüchtlingen aus Ost-Timor in West-Timor und anderen Teilen Indonesiens kritisiert. "Die Lage der Vertriebenen wird jeden Tag kritischer", heißt es in einer am Freitag in London verbreiteten Erklärung.
Die Frauen des Gründerinnenzentrums Weiberwirtschaft sind zufrieden: Ihr Projekt, zuletzt finanziell in der Bredouille, scheint gerettet. Drei Männer haben dabei geholfen: Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner, Bausenator Jürgen Klemann und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen.
Der neue Präsident der Europäischen Kommission, Romano Prodi, besucht am kommenden Freitag auf seiner ersten offiziellen Reise außerhalb der EU das frühere deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Polen. Wie sein Sprecher Ricardo Levi am Freitag mitteilte, fliegt Prodi am Donnerstag nach Warschau, wo er vor dem Besuch der Gedenkstätte zusammen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Jerzy Buzek zu Abend isst.
Am heutigen Sonnabend wollen Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Premierminister Lionel Jospin im brandenburgischen Genshagen demonstrieren, wie europäische Einigkeit aussieht. Die beiden Regierungschefs, die sich über Begriffe wie "Neue Mitte", "Dritter Weg" und überhaupt das richtige Rezept für die Sozialdemokratie noch nicht haben einigen können, wollen im Genshagener Institut für Deutsch-Französische Zusammenarbeit mit zwei Erklärungen den Schlusspunkt setzen zu einem Kolloqium unter dem Titel "Historische Erinnerung und Identität".
Etwa 30 000 Menschen aus allen Teilen Polens haben nach Schätzungen der Polizei am Freitag mit einem Protestmarsch durch Warschau gegen die Sozial- und Wirtschaftspolitik der Regierung protestiert. Die Demonstration zählt zu den größten, die Warschau in den letzen Jahren erlebte, wenngleich die Organisatoren - vor allem linksgerichtete Gewerkschaften und Bauernorganisatoren - mit 100 000 Teilnehmern am "Marsch der Unzufriedenen" gerechnet hatten.
Die Polizei hat noch immer keine Hinweise auf den Verfasser einer Bombendrohung, die am Mittwoch in einem Flugzeug von British Airways gefunden wurde. Der Jumbo-Jet, der auf dem Weg von London nach Hongkong war, absolvierte deswegen in Berlin eine Notlandung.
Die Gewalt von Jugendlichen ist nach Angaben der Polizei rückläufig. Im ersten Halbjahr 1999 registrierten die Behörden 4061 Fälle - ein Rückgang um 18 Prozent.
Auf den ersten Blick schien es ein Zeichen der Annäherung: Wenige Stunden nach dem verheerenden Erdbeben in Taiwan versprach Chinas Staatschef Jiang Zemin überraschend, den Erzrivalen in Taipeh Hilfe zu schicken. Angekommen ist bisher nichts.
Polizei und Demonstranten haben sich bei Massenprotesten in der indonesischen Hauptstadt Jakarta am Freitag blutige Straßenschlachten geliefert. Dabei gab es nach unbestätigten Berichten seit Donnerstag sieben Tote und mehr als hundert Verletzte.
Man hätte es unterlassen können, diese Ausstellung zu besuchen; denn die meisten Gegenstände sind bereits daraus verschwunden. Eine Übersicht darüber und über das noch Vorhandene findet man auf einer Liste, die als Einladungskarte verschickt wurde.
Gaisburger Marsch ist ein ArmeLeute-Essen: Spätzle und Kartoffeln in Fleischbrühe. Dennoch tischen selbst feine Restaurants diesen Eintopf als "Schwäbische Spezialität" auf.
Studieren im neuen Jahrtausend - Zukunftsmusik oder Horrorvision? Dazu schreibt das Deutsche Studentenwerk (DSW) einen Plakatwettbewerb unter dem Titel "Zeitsprung: Studieren morgen" aus.
Auf den deutschen Werften ist die Talsohle der Beschäftigung erreicht. Erstmals seit Jahren gehen keine Arbeitsplätze mehr verloren.
Der Zettel im Schaufenster passt nicht zum modernen Design der Bankfiliale. Doch die Botschaft war der Angestellten wichtiger als der Stilbruch: "Noch sind steuerfreie Lebensversicherungen möglich.
Die Stadt sei ihrer Aufgabe als Hauptstadt gewachsen, ließ Senator Strieder verlauten, um der Fertigstellung der Lustgarten-Neugestaltung das angemessene Gewicht zu verleihen. Nun, wenn die Hauptstadtfähigkeit am Lustgarten geprüft werden sollte, fiele das Urteil womöglich weniger positiv aus, als es der Stadtentwicklungssenator gemeint hat.
Flirten ist keineswegs aus der Mode gekommen. Nach dem Ergebnis einer für die Zeitschrift "Elle" veranstalteten Umfrage mag jeder Zweite das "Spiel mit dem Feuer".
Egal, ob beim multinationalen Konzern, beim Mittelständler oder beim Bäcker um die Ecke - fast immer haben Arbeitnehmer laut Tarifvertrag Anspruch auf Vermögenswirksame Leistungen (VL). Den maximalen Betrag von 78 Mark pro Monat zahlen zwar nur wenige Betriebe, aber 52 Mark sind in vielen Branchen Standard.
Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. "Donum Vitae", die neue Stiftung der katholischen Laien hat hehre Ziele.
Für exakt 30 Mitarbeiter der Münchener EM.TV & Merchandising AG hat sich das Problem mit der Altersvorsorge erledigt.
Die tiefere Bedeutung des Titels "Im Licht des Großen Buddha" offenbart sich schrittweise beim Gang durch das Kölner Museum für Ostasiatische Kunst in Köln. Hier sind - erstmals in Europa - insgesamt 14 als "Nationalschätze" sowie 46 als "wichtige Kulturgüter" deklarierte Kunstwerke aus dem im 8.
Gerhard Schröder (SPD) will in die neue Debatte um den Atomausstieg eingreifen. Regierungssprecher Heye sagte am Freitag in Berlin vor Journalisten, über den Atomausstieg solle "in allernächster Zeit" ein Gespräch des Kanzlers mit Wirtschaftsminister Müller (parteilos), Umweltminister Trittin (Grüne) und Außenminister Fischer (Grüne) stattfinden.
Der amerikanische Tennisprofi Andre Agassi hat Berichte über eine Romanze zwischen ihm und Steffi Graf bestätigt. Einem US-Fernsehsender sagte Agassi in Las Vegas, die Beziehung zwischen beiden sei wahrscheinlich etwas schneller entstanden als erwartet.
Nicht nur ausreichend groß, bezahlbar und kommod, auch flexibel soll das eigene Heim sein. Sich in stärkerem Maße an sich verändernde Lebenssituationen anzupassen, ist als wohnungsbaupolitisches Wunschziel seit langem erkannt.
Die westlichen Banken liegen bei ihren Verhandlungen über 30 Milliarden Dollar Altschulden der Sowjetunion im Plan. Nach einem Treffen mit dem russischen Finanzminister Michail Kasjanow berichteten die im Londoner Club zusammengeschlossenen Banken am Freitag von einem "konstruktiven Dialog", der bereits in der ersten Oktoberwoche fortgesetzt werden soll.
"Es stimmt fast nichts!", verkündet Manfred Stolpe, als er gestern mit strahlender Miene am Hochhaus der brandenburgischen Landesinvestitionsbank eintrifft und sofort vom Journalistenpulk zu den jüngsten Koalitions-Minister-RessortSpekulationen befragt wird.
Der Tag des Abschieds ist ein Tag der Erinnerungen - an die ersten Jahre des Bundeskartellamts in Berlin, als die Sowjets versuchten, mit Tiefflügen die Amtsgeschäfte am Platz der Luftbrücke zu stören und die Mitarbeiter in Angst und Schrecken zu versetzen. Als "Zeichen der Verbundenheit mit der geteilten Stadt", wie Berlins Justizsenator Ehrhart Körting sagt, hatte die Bundesregierung die Wettbewerbsbehörde in Berlin angesiedelt.
Im Dunkel der leeren Bühne wirkt sie fast verloren. Die Ränge sind leer, bis zur Vorstellung dauert es noch Stunden, aber die Proben beginnen bald.
Die Vorfälle, die zur Festnahme von Emmanuel Gnassingbe führten, ereigneten sich vor über einem Monat. Der Präsidentensohn habe mit Schüssen aus seinem Jagdgewehr zwei Menschen schwer verletzt.
Wahre Mutterliebe - und einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit - bewies eine Frau aus dem lothringischen Morhange bei Metz: Sie übernahm für ihren Sohn das Nachsitzen. Der Elfjährige war von seinem Lehrer zu dieser Strafe verdonnert worden, weil er verschiedene Papiere mit der Unterschrift seiner Eltern nicht rechtzeitig in die Schule zurückgebracht hatte.
Täter sind Opfer, Opfer sind Täter, Gewalt provoziert Gewalt, Leid schafft Leiden, Leiden gebiert neues Leid. Hanoch Levin, der vor einem Monat verstorbene große israelische Dramatiker, hat mit "Mord" ein erbarmungsloses, ein menschliches Stück geschrieben.
Der Filmförderungsanstalt (FFA) stehen nach einem Vergleich mit der Videowirtschaft rund 60 Millionen Mark mehr an Fördermitteln für den deutschen Film zur Verfügung. Bei dem jetzt in München beigelegten Rechtsstreit ging es um die bisher strittige Videoabgabe zu Gunsten der Filmförderung.
Der deutsche Brot- und Backwarenmarkt stagniert. Wie der Verband deutscher Großbäckereien am Freitag in Berlin mitteilte, verharrte der Umsatz im vergangenen Jahr erstmals seit mehreren Jahren auf dem Niveau des Vorjahres bei 26 Milliarden Mark.
Der Galerie neugerriemschneider ist es gelungen, einen beträchtlichen Teil ihrer Künstler auf eine mid-career mit Aussichten auf einen Zweitmarkt vorzubereiten. Noch aber gelten die meisten nur als hip.
Die offenkundige Absicht von Manfred Stolpe und Jörg Schönbohm, die Zahl der Ministerien in der Koalitionsregierung nur von zehn auf neun zu verkleinern, ist auf scharfe Kritik gestoßen. Der Direktor des Europäischen Zentrums für Staatswissenschaften und Staatspraxis in Berlin, Joachim Jens Hesse, sprach von einer halbherzigen Lösung.
Bei der Deutschen Bahn kommt der Führungswechsel schneller als geplant. Der Aufsichtsrat bestätigte am Freitag die Berufung von Hartmut Mehdorn, Noch-Vorstandschef der RWE-Tochtergesellschaft Heidelberger Druck AG, zum neuen Vorstandsvorsitzenden.
Hat da jemand gesagt, die traditionellen Rollenbilder seien dabei, sich aufzulösen? Dann soll er doch mal schauen, wen unsere Jugendlichen jetzt zu den wichtigsten Personen des Jahrhunderts ernannt haben: Es sind Mutter Teresa und Winston Churchill.
Grundkapital ist die offizielle Bezeichnung für das Aktienkapital der Gesellschaft. Seine Höhe errechnet sich aus der Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Nennwert der Aktie.