zum Hauptinhalt

Wie eng die Fragen des Fleischergewerbes und die der Religionszugehörigkeit miteinander verknüpft sind, hat auch die Bundesbeauftragte für Ausländerfragen, Marieluise Beck, kürzlich erlebt. Auf ihrem Schreibtisch landete die Beschwerde eines moslemischen Schlachtermeisters, der die Grünen-Politikerin um Hilfe bei einem Problem mit der deutschen Fleischerausbildungsverordnung bat.

Das Wort Leitkultur geht nicht über seine Lippen, es findet sich an keiner Stelle in seinem Integrationskonzept. Jürgen Rüttgers hat es stattdessen "Einheit in Vielfalt" überschrieben, und allein mit diesem Titel versucht der nordrhein-westfälische CDU-Chef sicherzustellen, dass er keinen Beifall von der falschen Seite bekommt.

Von Jürgen Zurheide

Der Dokumentarfilm "Kindertransport - In eine fremde Welt" handelt von einer Rettungsaktion: Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs hat Großbritannien etwa 10 000 jüdische Kinder aus Deutschland aufgenommen. Diese Kinder, inzwischen alte Leute, erzählen vor der Kamera ihr Schicksal: Warum sollte man das sehen, was ist neu, nach all den ähnlich gestrickten Dokumentationen der letzten Jahre?

So ein Wetter hat es noch nicht gegeben. Während der November normalerweise immer trübe ist, es fast jeden Tag zu Niederschlägen kommt und sich nur selten die Sonne zeigt, zeigt sich dieser Monat in diesem Jahr ausgesprochen freundlich.

Von Andreas Oswald

Nachdem das Oberste Gericht von Florida entschieden hat, im Tauziehen um die US-Präsidentschaftswahl das Ergebnis der Handauszählungen abzuwarten, hat der demokratische Kandidat Al Gore neue Hoffnung geschöpft. Gores republikanischem Rivalen George W.

n Lexika ist das Wort kaum zu finden. Doch hat der Terminus "Leitkultur" in den letzten Wochen eine aufgeregte Diskussion ausgelöst und nicht nur die politischen Parteien, sondern auch die Medien lebhaft beschäftigt.

In jeder türkischen Metzgerei hängen sie, die Hinweise darauf, dass hier nur Fleisch verkauft wird, das "Helal" ist, also nach muslimischen Reinheitsgeboten geschlachtet wurde. Das muslimische Schächten ist in etwa dem jüdischen vergleichbar.

Von Clemens Wergin

Es ist ein Tod auf Raten: Die Berliner RIAS Big Band, das einzige öffentlich geförderte Jazz-Orchester der Stadt, soll zum 31. August 2001 aufgelöst werden.

Von Kai Müller

Schlittert die Landesregierung in einen neuen Skandal? Nicht nur die PDS ist empört, dass das von Wolfgang Fürniß (CDU) geführte Wirtschaftsministerium ein neues Fleischverarbeitungswerk bei Lübbenau mit 17,1 Millionen Mark fördert, während die mit 45 Millionen Mark subventionierten Fleischfabriken in Eberswalde und Fürstenberg vor dem Konkurs stehen.

Am Schluß stehen die Toten der Geschichten auf den Dünen aufgereiht, Vater und Mutter, Geliebter und Beinahe-Ehemann, der russische Kommandant und das erschossene jüdische Mädchen und und und. Eine lange dunkle Reihe, die stumm und ergriffen Gesine, ihrer Tochter und der Freundin Anita zuschauen, wie sie in hellen Gewändern über den Strand wehen - Lichtgestalten, übergossen von einem Schwall zuckersüßer Musik.

Bund und Länder sollen die Institute der Blauen-Liste nach einer Empfehlung des Wissenschaftsrates weiter gemeinsam fördern. Dies gehört zum Fazit, das der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Winfried Schulze nach Abschluss der Evaluierung aller 82 Institute des Zusammenschlusses am Dienstag in Bonn zog.

Von Bärbel Schubert

Im vergangenen Jahr wurden 90 Prozent der mehr als 22 000 Neubewerber nach dem Lehrer-Referendariat in den staatlichen Schuldienst übernommen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft am Mittwoch mitteilte. Ein Jahr zuvor fanden dagegen nur sieben von zehn Junglehrern einen Platz an der Schule.

Als er das vierte Mal "schwangere Löcher" sagt, muss der Anwalt Al Gores selber lachen. David Boies heißt er, ist ein hagerer Herr mit schütterem Haar, der blechern lacht, wenn er denn lacht.

Von Robert von Rimscha

MAN legt kräftig zuDer Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN hat trotz einer nachlassenden Lkw-Nachfrage im Inland im ersten Quartal des Rumpfgeschäftsjahres (Juli bis Dezember) sein Ergebnis gesteigert. Vor Ertragsteuern sei das Ergebnis in drei Sommermonaten um 19 Prozent auf 75 (Vorjahr: 63) Millionen Euro gestiegen.

Wir dürfen uns Otto Normalverbraucher als gebildeten Mann vorstellen. Ausgehungert zwar, Kriegsheimkehrer wie so viele damals, aber seine Kurfürsten wusste er historisch korrekt zu grüßen, in strammer militärischer Haltung oder ihnen huldigend unter frohem Schwenken der Mütze, wie es der jeweiligen Epoche eben anstand.

Von Andreas Conrad

Nach dem Beschluss der Europäischen Union (EU) zu BSE-Schnelltests für Schlachtrinder kommen auf das Land Brandenburg neue finanzielle Belastungen zu. Rund drei Millionen Mark kosteten diese Untersuchungen zusätzlich, teilte das Agrarministerium in Potsdam mit.

Gut, dass das Jahr allmählich zu Ende geht. Der Vorrat an überzeugenden Sätzen ist aufgebraucht, der Wahnsinn mit und ohne Rind breitet sich aus, und wir müssen sogar darum fürchten, dass Daimler-Chrysler aus dem Top 50 des deutschen Leitkulturindex gestrichen wird.

Der zweite Bundespresseball in Berlin wirft seine Schatten voraus: Morgen wird im Hotel Intercontinental in der Budapester Straße eine der größten, teuersten und exklusivsten Partys des Jahres über die Bühne gehen. Schon am Montag haben Handwerker und Dekorateure damit begonnen, das Hotel getreu dem diesjährigen Motto "Traumreise" umzubauen - allerdings wird die Reise ohne Bundeskanzler Schröder und Bundstagspräsident Thierse losgehen.

Im Streit mit Brüssel um die Zukunft der deutschen Staatsgarantien für öffentlich-rechtliche Banken hat sich Bundeskanzler Gerhard Schröder in Brüssel für die deutschen Sparkassen stark gemacht. Es müsse strikt dabei bleiben, dass dort grundsätzlich keine Änderungen nötig seien, sagte Schröder nach einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Romano Prodi am Mittwoch.

Als eine "besonders abscheuliche Hinterlassenschaft" der Stasi hat die Bundesbeauftragte für die Stasiakten, Marianne Birthler, die jetzt bekannt gewordenen, mit Giftstoffen verseuchten Stasi-Akten genannt. Sie kündigte eine umfassende Aufklärung in der Behörde an.

Von Sigrid Kneist

Aus den Trümmern des nach einer Gasexplosion zerstörten Wohnheimes in Bremen ist ein kleiner Hund lebend geborgen worden. Das Tier hatte fast zwei Tage neben der Leiche seiner toten Besitzerin ausgeharrt, ehe Feuerwehrleute das Tier am Mittwoch aus dem Schutt zogen.

Nimmt man ein paar unserer Medienträume der letzten Zeit zusammen, die Big Brother-Phantasie von der vollständigen Teilhabe an anderer Leute "Privatleben", die endlosen Bewegungen durch ineinandergeschachtelte virtuelle Realitäten der "Matrix" oder anderer kannibalischer Maschinen, von denen aus "das Wirkliche" ungefähr so unerreichbar scheint wie einst der Himmel, das Leben als Soap Opera und die Soap Opera als Leben wie in "EdTV", und den Traum, in einem fremden Kopf zu denken (zum Beispiel in dem von John Malkovich), so ergibt sich wohl ein psychohistorisches Projekt, das sich Philip K. Dick vor dreißig Jahren nicht besser hätte ausdenken können: Die Auflösung des Ich als Zentralinstanz des bewussten Lebens.

Im Streit mit der CSU um die Ausländerpolitik will der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) einem Einwanderungsgesetz im Bundesrat gegebenenfalls auch gegen den Widerstand der Schwesterpartei zustimmen. "Es ist natürlich wünschenswert, dass CDU und CSU geschlossen und gemeinsam handeln.

Hohe Telefonkosten bremsen nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die Bereitschaft vieler EU-Bürger per Mausklick einzukaufen. In den USA liegen nach Angaben des Kölner Instituts vom Mittwoch die Kosten für eine 40-stündige Internetnutzung im Monat während der teuersten Tageszeit bei nur gut einem Drittel des EU-Durchschnitts.

Lange Zeit ist von einer Korrektur an den Aktienbörsen gesprochen worden, einer Delle im langfristigen Aufwärtstrend. Inzwischen ist klar: Das Jahr 2000 wird an den Finanzmärkten, ähnlich wie zuletzt 1987, in die Geschichte eingehen.

Nach dem Rückzug der Deutschen Telekom steht die Vergabe von UMTS-Mobilfunklizenzen in Frankreich unter einem schlechten Stern. Nach Angaben der Zeitung "Les Echos" vom Mittwoch gibt es für die vier angebotenen Lizenzen nun nur noch ebensoviele Bewerber, weil neben der Deutschen Telekom auch das Konsortium Hutchison, KPN und NTT-Docomo nicht mehr an einer Lizenz interessiert sei.

console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })