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Preußen geht ins Internet. Zeitgleich mit dem Beginn der sechsteiligen ARD-Fernsehdokumentation "Preußen - Chronik eines deutschen Staates" am Sonntag startet der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) ein Preußenprojekt im Netz.

Einen Tag nach der tödlichen Lawine im Tiroler Ötztal haben Beteiligte und Experten am Montag über die Verantwortung für das Unglück diskutiert. Ein Mitglied der achtköpfigen deutschen Skigruppe, die das Schneebrett am Rosskarschneid bei Obergurgl ausgelöst hatte, sagte dem "Mannheimer Morgen" (Montagausgabe), im Gegensatz zu den offiziellen Angaben habe es keine Gefahrenhinweise gegeben.

Die Bundesregierung will vom kommenden Jahr an den Import von ungekennzeichnetem Rindfleisch verbieten, um die Bevölkerung vor BSE-infiziertem Fleisch zu schützen. Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) sagte am Montag, nicht alle EU-Länder kennzeichneten das britische Rindfleisch so, wie es verlangt werde.

Für den Grünen-Abgeordneten Michael Cramer ist es ein "Drehbuch für die Mafia" mit einem "Freibrief zum kriminellen Handeln" - das Verfahren zur Privatisierung der Berlin-Brandenburg Flughafen Holding (BBF). Seit gestern versucht ein Ausschuss des Parlaments nun öffentlich, den bisherigen Ablauf zu durchschauen.

Von Klaus Kurpjuweit

Der neue US-Präsident hätte jetzt viel zu tun, wäre viel unterwegs - wenn Amerika denn einen Präsidenten hätte. Die rund zehn Wochen zwischen der Wahl und der Amtseinführung im Januar bieten dem Neugewählten normalerweise viele Gelegenheiten, sich auf seine kommenden Aufgaben vorzubereiten.

Wenige Tage vor seiner programmierten Wiederwahl zum Präsidenten des FC Bayern München sieht sich Fußball-"Kaiser" Franz Beckenbauer mit einem Gerücht über sein Privatleben konfrontiert. Am Montag berichteten mehrere deutsche Tageszeitungen über ein angeblich uneheliches Kind, das der Vize-Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Chef des Organisationskomitees für die Fußball-WM 2006 in Deutschland mit einer früheren Sekretärin des deutschen Rekord-Meisters haben soll.

Auch wenn er noch den Segen eines großen Parteitags braucht - jetzt ist er förmlich ins Amt eingesetzt, der Mann, von dem sich die CDU mehr Biss verspricht, der statt mit dem Tretroller mit dem Bagger vorfahren soll. Doch wer sich die CDU anschaut, dem fällt es schwer, das zu glauben.

Die "Aktie Gelb" ist am Montag an der Börse in Frankfurt mit einem Kurs von 21,40 Euro und damit knapp über dem Ausgabekurs von 21 Euro gestartet. Vorstandschef Klaus Zumwinkel, Bundesfinanzminister Hans Eichel sowie die am Börsengang der Deutsche Post World Net AG beteiligten Banken waren damit angesichts des derzeit unsicheren Börsenumfelds zufrieden.

"Die Zeiten, in denen Eric Clapton aus Platzmangel ein Konzert in Berlin absagen musste, sind hoffentlich bald vorbei", sagt die amerikanische Anschutz-Gruppe voraus, der die Berliner Eishockey-Eisbären gehören. Sie hat inzwischen genauere Pläne für den Bau einer Mehrzweckhalle mit 18 000 Plätzen vorgelegt.

Der niederländische Ministerpräsident Wim Kok hat bei der Internationalen Klimaschutzkonferenz in Den Haag mehr Finanzhilfen für Entwicklungsländer gefordert. Die Industriestaaten müssten den Ländern, die den Folgen der Klimaveränderungen schutzlos ausgeliefert seien, "spürbare Hilfen" zur Verfügung stellen, sagte Kok zum Auftakt der Ministerkonferenz auf dem Klimagipfel.

Nach der größten Millenniumsparty Deutschlands im vorigen Jahr werden diesmal bis zu 1,5 Millionen Gäste zur Silvesterparty rund ums Brandenburger Tor erwartet. Zwischen Siegessäule und Pariser Platz solle wie immer eine große Feiermeile entstehen, erklärte die "Silvester in Berlin GmbH" (SiB).

Grün muss nicht nur Öko bedeuten, in der Tat. Rezzo Schlauch, der Fraktionsvorsitzende, und Fritz Kuhn, der Parteivorsitzende, vertreten diese Meinung auch schon länger: Als die Macht greifbar war, wurde am Rande einer Bundesdelegiertenkonferenz debattiert, wie sich die Grünen an der Seite der SPD (damals noch mit Lafontaine) profilieren könnten - als Hüterin finanzpolitischer Solidität und als konsequente Reformerin auf sozialpolitischem Gebiet.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Bertelsmann und EMI verhandeln offenbar hinter verschlossenen Türen über den baldigen Zusammenschluss zum weltgrößten Musikkonzern. Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland sollen sich beide Unternehmen bereits über die Führungsfrage des neuen Konzern geeinigt haben.

Elizabeth Hurley trauert der Zeit mit ihrem Exgefährten Hugh Grant auch ein halbes Jahr nach der Trennung noch nach. Jedenfalls habe sie mit ihrem Leben als Single Probleme, sagte die 35-jährige Schauspielerin dem Münchner Magazin "InStyle".

Auf dem Terrain der "Wartenberger Feldmark" an der nordöstlichen Stadtgrenze von Berlin soll ein neues Naherholungsgebiet mit Gärten, Wiesen, Wald, Rad- und Skaterwegen entstehen. Gestern stellte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Ergebnisse eines landschaftsplanerischen Wettbewerbs für das etwa 210 Hektar große Areal vor.

Die Menschen interessieren sich mehr für Sex als für Bildung. Die "Bild"-Zeitung hat das in ausführlichen Studien herausgefunden; sie bildet deshalb Tag für Tag eine nackträkelnde Dame auf der Seite 1 ab, anstatt die Leser mit einem Aufsatz über (beispielsweise) Moses Mendelssohn und die europäische Aufklärung zu locken.

Von Norbert Thomma

Wenn wir so etwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner all der Fernseh- und Zeitungsberichte über rechte Gewalt beschreiben, sieht der ungefähr so aus: aggressiv-gelangweilte Jungmänner mit Glatzen vor der Kulisse einer trostlosen östlichen Kleinstadt. Diese Symbol-Bildung ist ein wohl unvermeidlicher medialer Nebeneffekt - und er ist umso stärker, je mehr die Berichte aufs Spektakel bedacht sind.

Hier wird ein Metabolismus inszeniert, aber statisch und klassisch skulptural auf Sockeln. Mit Saugrüssel, Tiefenbohrer, Baggerschaufeln oder Förderbändern , die in den Stahlleib hinein führen oder im offenen Bauch enden, mit Rutschen und Röhren, die den Schlamm wieder ausstoßen, so funktioniert das "Mudderverk".

Grünen-Fraktionschef Rezzo Schlauch hat für seine Forderung, angeschlagenen Unternehmen auch untertarifliche Bezahlung zu ermöglichen, wenig Unterstützung im Regierungslager erhalten. Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte am Montag, er teile den Ansatz der Grünen in dieser Frage nicht.

"Städtebaulich ist und bleibt es ein Vandalenakt, und obendrein ist es eine leichtfertige Ausgabe von Steuergeldern!" Dieser leidenschaftliche Ausruf Walter Grunwalds von der WUB auf einer Bürgerversammlung in Dahlem fand viel Beifall.

Von dem großen italienischen Intellektuellen (und Kommunisten) Antonio Gramsci stammt der Hinweis, dass politische Organisationen nie vergessen dürfen, im Vorfeld der harten Politik (zum Beispiel also von Wahlen) um "kulturelle Hegemonie" zu kämpfen. Heiner Geißler muss Gramsci gelesen haben.

Sollen Zeitungen auf Berichte über Selbstmorde verzichten? In Wien wollen Wissenschaftler herausgefunden haben, dass es einen Nachahmungseffekt gibt: Je weniger über Selbstmorde geschrieben wird, desto weniger Selbstmorde gibt es in der Folge.

Von Lorenz Maroldt

Kann sein, dass Alida weniger spricht als Andrea; kann sein, dass Harry weniger Kultpotenzial hat als Zlatko; es kann auch sein, dass Walter weniger vor der Kamera poppt als Alex. Fest steht, dass "Big Brother 2" viel weniger aufregt als die erste Staffel; dass in den Medien viel weniger darüber berichtet wird; und dass sich kein Mensch mehr die Mühe macht, den Container medienphilosophisch zu analysieren.

Die EU-Streitkräfte zur Krisenbewältigung nehmen konkrete Gestalt an. Die Staaten der Europäischen Union haben am Montag in Brüssel in einem "Truppenstärke-Katalog" ihre nationalen Beiträge für die geplante europäische Interventionstruppe fest zugesagt.

Von Thomas Gack

Horst Malmann (Name von der Redaktion geändert) ist stolz auf sich. Er schafft es, einmal im Monat von Euskirchen in der Voreifel nach Bonn und zurück zu fahren, um seine Mutter zu besuchen - ganz alleine, mit der Bahn.

Von Walter Schmidt

Singende Könige mit funkelnden Kronen gab es am Sonnabend auf Berliner Musiktheaterbühnen gleich zwei zu sehen. Der in der Staatsoper hieß Macbeth, rollte die Augen, schwang das Mörderbeil und war nach drei Stunden selber tot.

Von Carsten Niemann
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