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Das Treffen in der kanadischen Hauptstadt Ottawa kam urplötzlich, selbst die Adresse war zwei Tage lang Geheimsache, und ebenso die Identität der Teilnehmer: eineinhalb Wochen nach dem Scheitern des UN-Klimagipfels in Den Haag suchten hohe Beamte aus etwa einem Dutzend Industriestaaten nunmehr im Eilverfahren hinter verschlossenen Türen den "Brückenschlag" zu finden.So geheim war die Konferenz, die "Donnerstag oder Freitag" enden sollte, dass selbst Unklarheit über die Teilnehmerstaaten herrschte.

Kochen gegen den Wahnsinn, heute mit einem vegetarischen Rezept von Altmeister Siegfried Rockendorf, "Mediterrane Gemüse mit Basilikum-Creme-Fraiche und Grünkern" aus seinem Stern-Buch "Berlin kocht" (Verlag Hölker).Zutaten: 100 g Grünkern, 1 Schalotte, 5 EL Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, 100 ml Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, 1 TL Grünkernöl (Reformhaus), 1 fr.

Von Bernd Matthies

Es fing alles damit an, dass der Hauptausschuss-Vorsitzende Hans-Peter Seitz seinen Einsatz verpasste. Zehn Minuten lang hätte er reden, die Generaldebatte zum Haushalt 2001 glanzvoll einleiten dürfen, aber der SPD-Mann aus Treptow kam nicht rechtzeitig aus dem Bett.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der alte Hochbunker neben dem Haus des Rundfunks ist schon abgerissen, dafür klafft nun eine Baugrube auf dem ehemaligen Grundstücksteil des Sender Freies Berlin (SFB) an der Masurenallee Ecke Soorstraße. In den nächsten Wochen will die Unternehmensgruppe Ulrich Weber dort mit dem Bau von drei würfelförmigen, je 29 Meter hohen Büro- und Wohnhäusern beginnen.

Von Cay Dobberke

Politiker und Umweltschützer beklagen die unzureichende Schiffssicherheit auf der Ostsee. Bei einem Anstieg auf jährlich 55 000 Schiffsbewegungen allein im Raum der Kadetrinne seien die vorhandenen Schlepp-, Lösch-, Entsorgungs- und Evakuierungskapazitäten bei Seenotfällen völlig unzureichend.

Das noch leere Jüdische Museum des Architekten Daniel Libeskind bleibt ein Besuchermagnet. Obwohl die Exponate noch fehlen, kamen seit der Übergabe des spektakulären Neubaus in Form eines geborstenen Davidsterns mehr als 326000 Besucher, teilte eine Sprecherin mit.

Wegen Raubmordes an einem Rentner muss sich ein 29-Jähriger seit gestern vor dem Landgericht Berlin verantworten. Er soll vor acht Jahren einen 73-jährigen Charlottenburger in dessen Wohnung umgebracht und 200 Mark geraubt haben.

Nein, unter geradezu mörderischer Tanzwut leidet es nicht, das Berliner Ballettwesen. Immer seltener treten die Tänzer auf die Bühne, immer weniger Publikum locken sie mit ihren Darbietungen an.

Von Ulrich Amling

Der österreichische Bundespräsident Thomas Klestil hat sich für Europa als Wertegemeinschaft ausgesprochen. Vor dem Hintergrund der inzwischen eingestellten Boykottmaßnahmen gegen sein Land forderte Klestil in einem Vortrag vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin, die Beobachtung einzelner EU-Mitglieder durch die Union rechtsstaatlich zu institutionalisieren.

Vergessen Sie Westbam und Paul van Dyk, die heißesten Plattendreher der Stadt sind im Moment Jazzanova. Seit vor eineinhalb Monaten ihre Compilation "Jazzanova - The Remixes 1997-2000" erschienen ist, spielt das DJ-Kollektiv aus Prenzlauer Berg nun endgültig in der Welt-Liga.

Ein Überangebot an so genannten Multiplex-Kinos mit mehreren Leinwänden und "deutliche Besucherrückgänge" lassen den größten deutschen Kinobetreiber Cinemaxx in die roten Zahlen rutschen. Nach unterdurchschnittlichen Besuchszahlen im Oktober habe Cinemaxx auch im November "stark rückläufige Zahlen" registrieren müssen, teilte das Unternehmen in Hamburg mit.

Tom Feeney, Sprecher der republikanischen Mehrheit im Parlament von Florida, hat bislang eher skurrile Beiträge zur politischen Geschichte des Sonnenschein-Staates geleistet: Ein gescheiterter Antrag, Florida möge doch wegen der hohen Staatsschulden in Washington seinen Austritt aus dem Staatenbund und die Unabhängigkeit erklären. Dann ein Gesetz, mit dem Schulen der Yoga-Unterricht verboten wurde - man dürfe doch, so der 42-jährige erzkonservative Rechtsanwalt, Kinder nicht ohne Zustimmung der Eltern "hypnotisieren".

Von Friedemann Diederichs

Der Einbruch der Ergebnisse beim Strom hat die Eon AG, Düsseldorf, in den ersten drei Quartalen 2000 belastet. Das Betriebsergebnis im Konzern, der aus Veba und Viag hervorgegangen ist, sank im Vergleich zur Vorjahresperiode um neun Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.

Im Gegensatz zu den beiden anderen Frankfurter Großbanken denkt man bei der Dresdner Bank nicht daran, das operative Geschäft künftig nur noch in zwei Bereiche aufzuteilen. Im Gegenteil: Vorstandssprecher Bernd Fahrholz kündigte am Mittwochabend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten an, dass sein Haus in Zukunft mit sechs statt bisher fünf Bereichen agieren wird.

Katerstimmung nach der jüngsten Koalitionsquerele: Sowohl in SPD wie CDU will man sich endlich wieder auf die Sacharbeit konzentrieren, anstatt öffentlich ständig neuen Streit um Kleinigkeiten zu produzieren. Innenminister Jörg Schönbohm (CDU): "Allen sollte klar sein, dass zugespitzte Äußerungen die Stimmung anheizen.

Ein Betrug bei der Entsorgung von radioaktiven Abfällen ist in Schleswig-Holstein aufgedeckt worden. Bei der Überprüfung von 28 als "schwach radioaktiv" deklarierten Fässern aus der Zeit vor 1980 hätten Mitarbeiter der Landessammelstelle für Atom-Abfälle in Geesthacht zum Teil starke Strahlung festgestellt.

Der Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge war nicht das Werk deutscher Rechtsextremisten, sondern die Tat zweier gebürtiger Araber. Die 19 und 20 Jahre alten in Düsseldorf lebenden Männer legten bei ihrer Vernehmung ein umfassendes Geständnis ab, wie Generalbundesanwalt Kay Nehm mitteilte.

Und wieder wirft die endlose Welle der Comebacks einen Schatten auf die Welt. Kaum hat man sich an die Rückkehr der rockenden Rentner gewöhnt, darf man sich nun auch über Auferstehungen wundern, die aus der Techno-Ecke angeleiert wurden.

Von Volker Lüke

Entertainer Jürgen von der Lippe lässt kein gutes Haar am Ersten Deutschen Fernsehen. "Sich in der ARD unwohl zu fühlen, ist nicht schwer", sagte der 52-Jährige, der im Juni 2001 mit seiner zwölf Jahre alten Show "Geld oder Liebe" aufhören wird, in einem Interview mit der Zeitschrift "Hör Zu".

Viele Aktien sind billig wie lange nicht mehr. Nach der jüngsten Erholung an den Börsen sehen nun viele Anleger die Trendwende gekommen oder zumindest nahe, glauben an eine Weihnachtsrallye: Ein Szenario, das einen Wertpapierkredit in den Augen mancher zum Bombengeschäft avancieren lässt.

Nur wenige Tage vor dem Ende der Bieterfrist zum Verkauf der Anteile von Eon und RWE an der ostdeutschen Stromwirtschaft tauchten am Donnerstag Gerüchte um mögliche Käufer aus Spanien auf. RWE und Eon planen nach Informationen der "Welt", den angeschlagenen Braunkohle-Verstromer Veag an die spanischen Marktführer Endesa und Iberdrola zu verkaufen.

Ob die feierliche Proklamation einer gemeinsamen Grundrechtecharta das allgemeine Verhandlungsklima der Staats- und Regierungschefs in Nizza beeinflussen konnte, war gestern noch nicht zu erkennen. Den Bürger in den EU-Mitgliedstaaten jedenfalls soll sie zu einer gemeinsamen europäischen Identität als Wertegemeinschaft verhelfen.

Der Volkswagen-Konzern wird für die zusätzliche Altersversorgung seiner über 100 000 Beschäftigten in den deutschen Werken nach Angaben des Betriebsrats im nächsten Jahr einen Pensionsfonds einrichten. Konzernbetriebsratschef Klaus Volkert stellte das Modell am Donnerstag in Wolfsburg vor, dem zufolge Volkswagen ab 2001 jährlich ein Prozent der Lohnsumme in einen Fonds einzahlt.

Die Gerechtigkeit ist eine launische Diva, von Verehrern mit Besitzansprüchen hält sie nicht viel. Auch mit noch so großen Beschwörungen und aufrichtigen Liebeserklärungen lässt sie sich nicht bezwingen, von dauerhaften Verbindungen zu uns Sterblichen ganz zu schweigen.

Von Stephan Wiehler

Für viele Berliner Arbeitnehmer wird sich durch die von den Koalitionsfraktionen beschlossene Entfernungspauschale steuerlich nichts ändern. Wer auch bislang mit dem Auto zur Arbeit fährt und einen Weg von bis zu zehn Kilometern hat, kann künftig ebenfalls 70 Pfennig pro Kilometer steuerlich geltend machen.

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