Die Gerüchte um eine Attacke auf Frankreichs Netztechnik-Hersteller Alcatel verstummen nicht. Seit dem Scheitern der Fusionsverhandlungen mit Lucent Technologies mehren sich die Stimmen, die Alcatels Marktlage kritisch einschätzen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 14.06.2001 – Seite 2
Es kommt wahrscheinlich nicht oft vor, dass sich Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sagen lassen muss, er rede dummes Zeug. Jetzt ist es passiert - obendrein kam der Rüffel auch noch von seinem alten Professor.
Großrazzia beim Giro - die Radsportler wurden von der Polizei auf Dopingmittel gefilzt wie Kokain-Händler. Leider mit verheerenden Ergebnissen: Angeblich sollen nur zwei Teams sauber gewesen sein, fast die Hälfte aller Fahrer ist verdächtig, viele müssen jetzt mit drakonischen Strafen rechnen.
Der Kirchentag hat Stoff für brennende Debatten. Aber für viele ist das weniger das Thema Stammzellen und Embryonen, sondern die Frage nach einer zeitgemäßen Form für ihre Religiosität.
Der CDU steht der nächste Streit um die Gentechnik ins Haus. Mitglieder der Fraktion rebellieren gegen den Plan von Parteichefin Angela Merkel und Fraktionschef Friedrich Merz, den Import von Stammzellen gesetzlich verbieten zu lassen.
Von wegen Cottbus. Nun doch Istanbul.
Der Geschäftsführende Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin, Immo Stabreit, scheidet Ende des Jahres auf eigenen Wunsch aus. DGAP-Präsident Ulrich Cartellieri bestätigte, dass er Stabreit gebeten habe, die DGAP weiter zu führen, Stabreit diesem Wunsch aber aus Altersgründen nicht entsprochen habe.
Der Länderrat ist das wichtigste Beschlussorgan zwischen den Parteitagen. Nach der Eröffnungsrede von Parteichef Kuhn und der Generalaussprache diskutieren die Delegierten am Freitag über die US-Pläne für eine Raketenabwehr "Missile Defense" (MD).
Als sich Carl Christian Hoernecke zu Beginn seiner Geiselnahme als stolzer Krieger mit einem Turban auf dem Kopf und einer Kalaschnikow in der Hand ablichten ließ, fand er den Jemen mit seiner traditionellen Stammesgesellschaft noch aufregend und faszinierend. "Es ist bekannt, dass die jemenitischen Stämme ihre Geiseln wie Gäste behandeln, und alles tun, damit diese sich wohl fühlen", meint der Chefredakteur der "Yemen Times", Walid Abdulasis Al-Saqqaf, der gleich zu Anfang einen Reporter ins Versteck der Geiselnehmer schickte.
Wer an der Berliner Stadtgrenze Opfer eines Notfalls wird, muss um eine rechtzeitige Rettung bangen. Weil zwischen der Berliner Feuerwehr und einigen Brandenburger Landkreisen Verträge fehlen, rückt nicht immer das nächstgelegene und damit schnellste Rettungsteam aus.
Der deutschen Metallindustrie geht es so gut wie lange nicht mehr. Binnen Jahresfrist sank die Zahl der Arbeitslosen in der Metall- und Elektroindustrie um 12,1 Prozent und damit doppelt so stark wie in der Wirtschaft insgesamt, teilte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall am Donnerstag mit.
Der 1. FC Union, Aufsteiger in die Zweite Fußball-Bundesliga, hat den zweiten Spieler für die kommende Saison verpflichtet.
Im Prozess um den Bombenanschlag auf die Berliner Diskothek La Belle soll nach dem Willen des Vorsitzenden Richters, Peter Marhofer, nun der deutsche Botschafter in Washington, Jürgen Chrobog aussagen. Marhofer teilte gestern mit, die Bundesregierung sei nicht bereit, dem Kanzlerberater Michael Steiner eine Genehmigung für eine öffentliche Aussage in dem Verfahren zu erteilen.
Die Kassenpatienten werden stärker zur Kasse gebeten. Das befürchtet zumindest die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen, die auf die "prekäre Finanzlage" hinweist und vermutet, dass sich "spätestens zum Jahreswechsel bei einer Reihe von Krankenkassen Beitragserhöhungen kaum noch vermeiden lassen".
Bis kurz vor Beginn des Prozesses hielt sie ihre kleine Tochter im Arm. Im Gerichtssaal wirkte Duyen dann ganz ruhig.
Kurz vor der geplanten Neuwahl des Senats soll die Verkehrsverwaltung kostenträchtig umziehen, um sie mit der Umweltverwaltung unter einem Dach zu vereinen. Gegen den Umzug wehren sich Mitarbeiter und Personalrat seit Monaten.
Gegessen wird immer. Seit die Technologie-Aktien ausgezehrt am Boden liegen besinnen sich immer mehr Anleger auf diese simple Erkenntnis.
Die so genannte Nationale Befreiungsarmee (UCK) hat ihren Forderungskatalog schon aufgestellt: "Die Nato muss mit einer Intervention auf dem ganzen Territorium Mazedoniens einen dauerhaften Frieden garantieren", heißt es im jüngsten Kommunikee der albanischen Rebellen. Diese selbst dürfen allerdings nicht mit am Tisch sitzen, wenn die Vertreter der albanischen und mazedonischen Parteien in den kommenden Tagen hinter verschlossenen Türen den Ausweg aus der Krise des Landes suchen werden.
In der Handelspolitik zwischen den USA und Europa gibt es zahlreiche Konflikte. Die Gespräche, die US-Präsident Bush mit den europäischen Staats- und Regierungschefs anläßlich des USA-EU-Gipfels am Donnerstag in Göteborg führte, dürften diese Konflikte auch nicht gelöst haben.
Fremdsprachenkenntnisse werden im Berufsleben zwar immer wichtiger, doch Sprachkurse sind oft teuer, zumal, wenn sie im Ausland absolviert werden. Diese Kosten lassen sich zumindest indirekt ein wenig senken, wenn sie als Werbungskosten in der Steuererklärung anerkannt werden.
Der Versuch, die angeschlagene Filmrechtefirma EM.TV auf das Kerngeschäft gesund zu schrumpfen, kommt ins Stocken.
Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verfolgt derzeit genau die Entwicklung in Mazedonien. Mitarbeiter der Ermittlungsbehörde sammelten Informationen auf allen Seiten, sagte eine Sprecherin von Chefanklägerin Carla del Ponte in Den Haag.
Wem noch das passende Outfit für den kommenden Christopher Street Day, die Love Parade oder für die Hochzeit in historischer Kleidung fehlt, der sollte morgen in der Komischen Oper vorbeischauen. Dort werden bis zum 22.
Einst galten die Deutschen als Volk der Dichter und Denker, der Erfinder und Ingenieure. Doch das ist vorbei, lange vorbei.
Ein drohender Bau- und Planungsstopp bei der Sanierung der Berliner Museumsinsel scheint abgewendet zu sein. Bisher war nicht gesichert, dass das Land Berlin dazu seinen Anteil in Höhe von 30 Millionen Mark für das Jahr 2001 rechtzeitig bereitstellt, zumal ein Nachtragshaushalt von der Berliner SPD im Zuge der Koalitionsauflösung abgelehnt wurde.
Das Theater zum westlichen Stadthirschen arbeitet monarchische Strukturen auf: Ein infantiler Fürst, ein alter Hofmeister, ein Verwalter, ein Kutscher und eine Magd stellen das Personal in "Der Fürst spricht", einer Bühnenadaption des Romans vom zeitgenössischen Autor Jan Peter Bremer. Natürlich macht der Schlossherr, der an der Tragik der Einsamkeit laboriert, seinen Bediensteten schwer zu schaffen.
Die Union verschärft ihre Angriffe auf den Verteidigungsminister. Rudolf Scharping sei "untragbar", sagten die verteidigungspolitischen Sprecher von CDU und CSU im Bundestag, Paul Breuer und Christian Schmidt, am Donnerstag in Berlin.
Es ist immer ein bisschen so, als schwappte gleich eine Welle ins Wohnzimmer. Dabei schnauft das Walross Antje nur das NDR-Logo auf den Bildschirm.
Bummeln unterm Regenbogen: Am Sonnabend und am Sonntag werden wieder Hunderttausende Besucher auf dem Lesbisch-Schwulen Stadtfest rund um die Motzstraße in Schöneberg erwartet. In dem traditionellen Homo-Kiez sind auf 24 000 Quadratmetern Fläche fünf Bühnen aufgebaut, es gibt unzählige Bier-, Bar- und Verkaufsstände, rund 220 Organisationen informieren über ihre Arbeit.
EU-Kommissionspräsident Romano Prodi, der schwedische Ministerpräsident Göran Persson und US-Präsident George Bush: Da saßen sie nun, die Vertreter zweier großer Machtblöcke, und suchten nach Formulierungen für ihre Meinungsverschiedenheit. Zu beschönigen gab es nichts: Die EU und die USA werden beim Klimaschutz künftig zwar nicht getrennte Wege gehen.
Die Reform des Betriebsverfassungsgesetzes soll offenbar zu Gunsten der Gewerkschaften nachgebessert werden. Eine Woche vor Verabschiedung des entsprechenden Gesetzes im Bundestag habe Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den Gewerkschaftsvorsitzenden Dieter Schulte (DGB), Klaus Zwickel (IG Metall) und Hubertus Schmoldt (IGBCE) bei einem Treffen am Donnerstag dazu sein Einverständnis signalisiert, hieß es anschließend aus Gewerkschaftskreisen.
Vitamin C ist vielleicht das "klassischste" aller Vitamine, um das sich vom Skorbut der Matrosen bis zur Hochdosis-Empfehlung des Nobelpreisträgers Linus Pauling zahlreiche Geschichten ranken. Was heute im Wissenschaftsmagazin "Science" (Band 292, Seite 2083) zu lesen ist, stellt allerdings noch keine in sich abgerundete neue Story dar: Ian Blair und seine Arbeitsgruppe vom Center for Cancer Pharmacology an der Universität von Pennsylvania haben bei Laborversuchen festgestellt, dass das wasserlösliche Vitamin Ascorbinsäure, das als DNS-schützender "Radikalenfänger" wirksam ist, unter bestimmten Bedingungen auch biochemische Reaktionen fördern kann, die in der Lage sind, die Erbsubstanz zu schädigen.
In einem aufwendigen Massenumzug sind in diesen Tagen rund 200 Krokodile aus einem Zoo in Singapur auf dem Weg in eine neue Bleibe im 2500 Kilometer entfernten Bangkok. Um jedes der bis zu 2,60 Meter langen Reptilien einzufangen und auf Lastwagen zu verladen, seien sechs bis acht kräftige Männer nötig gewesen, berichtete die Zeitung "Straits Times" am Donnerstag.
Neue Männer braucht die Bühne. Die Berliner Schule für Schauspiel hat für das Wintersemester (Beginn: 4.
Die Anhörungen zum geplanten Großflughafen Berlin-Schönefeld sollen nach Vorstellung der Anhörungsbehörde deutlich früher abgeschlossen werden als ursprünglich geplant. Versammlungsleiter Joachim Leyerle legte gestern überraschend einen (unverbindlichen) Zeitplan vor, der den 21.
Umweltschützer, Globalisierungsgegner und Anti-Europäer - über 80 verschiedene Gruppen und Grüppchen kamen zum EU-Gipfel nach Göteborg, um zu demonstrieren. Auf die unterschiedlichste Art und Weise machten sie am Donnerstag auf sich und ihren Protest gegen die amerikanische Klimapolitik aufmerksam: Globalisungsgegner von der Organisation "Attac" hatten einen überlebensgroßen Bush-Kopf angefertigt, dessen Mund sich zu Zitaten des Präsidenten bewegen ließ, und gegenüber von Bushs Hotel entblößten junge Schweden ihr Gesäß.
Es klingt fast wie eine klassische Inszinierung. Die Galopprennbahn Hoppegarten ist in der Krise, der Union-Klub als Betreiber steht kurz vor der Pleite und dann kommt kurz vor dem Aus der Ritter auf dem weiße Pferd auf die Rennbahn.
Palm-Chef Carl Jankowski erwägt, das kalifornische Unternehmen in zwei getrennt arbeitende Firmen aufzuspalten. Aus dem weltweit führenden Hersteller von Handheld-Computern könnten ein Anbieter von Software und ein Hersteller der handtellergroßen elektronischen Organizer werden.
Es hat schon seinen Grund - einen guten -, dass die Berliner SPD von der PDS eine Erklärung zum Mauerbau erwartet, eine, in die Anerkenntnis des Leids, das sie gebracht hat, hinreichend deutlich wird. Denn bei Sozialdemokraten und Grünen gibt es viele Bürgerrechtler.
Es ist dies die Zeit, da wieder viele, viele vernünftige Politiker unbedingt Chef werden wollen. Weil sie müssen, weil sie wollen, oder weil sonst gerade kein anderer da ist, der den bankrotten Betrieb übernehmen könnte.
In der Parlamentsdebatte zur bevorstehenden Abwahl des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU) hat der PDS-Fraktionschef Harald Wolf erklärt, dass eine Entschuldigung seiner Partei für die Toten an der Mauer zu wenig wäre. "Entschuldigung hieße, dass es vergeben und vergessen wäre.
"Im Mittelpunkt der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses steht der eingebrachte Misstrauensantrag gegen den Regierenden Bürgermeister. Damit müssen Sie als Abgeordnete eine Entscheidung von großer politischer Tragweite treffen.
"Studentensport" nannten nicht wenige in den 70er Jahren den Basketballsport in Deutschland. Damals traf der Ausdruck auch zu, denn es interessierte sich wirklich zumeist nur eine intellektuelle Klientel für diese Sportart.
Die rot-grüne Bundesregierung bekommt beim geplanten Zwangspfand für Dosen und Einwegflaschen Druck aus Brüssel. Die EU-Mitgliedsländer Frankreich, Österreich und Luxemburg haben bei der EU-Kommission Einwände gegen das Zwangspfand erhoben, das Anfang 2002 eingeführt werden soll.
Die Humboldt-Universität kündigt das Ereignis so an: "33 Kilometer Bücher und fünf Kilometer Akten ziehen um." Man kann die Kilometer auch anders berechnen: 1,5 Millionen Bände finden einen neuen Standort.
"Steuerschlupflöcher" sind nicht immer Gesetzeslücken. Sie sind zum Teil auch gewollte Folgen gesetzgeberischer Lenkungen.
Um die Schieflage der Firma Aubis aufzufangen, nutzten die Verantwortlichen im Bankenkonzern raffiniert die unterschiedlichen Interessen der Teilbanken aus. Dieses Fazit zieht eine interne Untersuchung des Senats für Stadtentwicklung vom Anfang des Jahres.
Nur einmal verweigerte der Außenminister am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Fischer?" die Antwort.