Sehen, reden, lesen: Erst sahen wir ihr Bild, dann lernten wir ihren Namen aussprechen, dann lasen wir ihr erstes Buch. Das Foto, das Roger Melis von Monika Maron angefertigt hatte, zeigte eine schöne, ernst blickende Frau.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 02.06.2001
Die Unterschiede zwischen Indien und Bremen könnten kaum größer sein. Hier der winzige deutsche Stadtstaat, dort der gewaltige Subkontinent.
Die Bilder des Leipziger Künstlers Neo Rauch erinnern an den propagandistischen Stil der DDR-Malerei der sechziger Jahre. Er stellt Arbeiter, Fabriken und Industrielandschaften in blassen, verschossenen Farben dar.
Was man auf den ersten Blick für eine simple Collage halten könnte, ist tatsächlich aufwendig mit Einzelfotos gestaltet: Die Aufnahme der Aufnahme der Aufnahme, die gleichzeitig Ab-gabe ist - eine schrittweise Entäußerung der nicht sichtbaren (Körper-) Teile. Wolf Kahlens "prozesshafte Fotos" verweisen auf das dualistische Spannungsfeld, das unsere Wahrnehmung bestimmt - und zwar bis zum Tod, den wir schließlich nur benennen können, weil uns auch die Geburt ein Begriff ist.
So viel Palast Orchester war nie. Das vierte Wintergarten-Gastspiel der elf Goldjungs plus strahlender Dame mit Geige ist ein aufgepeppter Konzertabend.
Während eines Militärangriffs zur Befreiung der vor knapp einer Woche entführten Geiseln haben Moslem-Rebellen der Abu Sayyaf-Guerilla auf der südphilippinischen Insel Basilan 200 weitere Menschen in ihre Gewalt gebracht. Auf der Flucht vor der Armee besetzten die Rebellen nach Behördenangaben vom Samstag ein Krankenhaus und eine Kirche in der Stadt Lamitan und nahmen 200 Menschen als Geiseln.
Nach dem Anschlag eines Selbstmordattentäters in Tel Aviv hat der palästinensische Präsident Jassir Arafat einen sofortigen Waffenstillstand angeboten. Er erklärte am Samstag, er sei bereit, alles Notwendige für eine bedingungslose Waffenruhe zu tun.
Ein ganz entscheidendes Mosaiksteinchen bei der Berliner Metropolenwerdung in Sachen Weltmusik war der sensationelle Erfolg des Karnevals der Kulturen, den in den heutigen Ausmaßen wohl nicht einmal Berufsoptimisten für möglich gehalten hätten. Höhepunkt ist dabei natürlich alljährlich der Umzug, mit dem ursprünglich auch alles anfing: Ein "Demonstrationzug" praller Lebensfreude, an dem sich die Love Parade nicht nur, was sein Völkerverbindungspotenzial betrifft, sondern auch hinsichtlich seiner Umweltverträglichkeit und natürlich bezüglich seiner Angebote an Auge und Ohr ein Beispiel nehmen kann.
"Die Mumie kehrt zurück", scherzte Frau Thatcher, als sie vor einer Woche überraschend wieder die politische Bühne Großbritanniens betrat, um Labours Europapolitik scharf zu attackieren. "O Gott", stöhnten einige der bedrängten Tories, "das hat uns gerade noch gefehlt".
Wer Experten das Leben in seinen Mauern lebenswert macht, profitiert auch von ihrem Wissen, ihrem Können, ihrer Kraft - natürlich auch im Bereich der indischen Musik! Was Berlins Sufi-Crack Peter Pannke und SFB-Redakteur Dieter Hauer für die "Lange Nacht der Indischen Musik" zusammengestellt haben, muss erst einmal überboten werden.
Nach dem Wechsel an der Spitze der Hamburger Innenbehörde versucht die CDU, die Sozialdemokraten weiter unter Druck zu setzen. Der CDU-Spitzenkandidat Ole von Beust schließt nach der Bürgerschaftswahl am 23.
Erstaunlich unangestrengt formen Cecilia Bertoni und Christopher Marcus aus Texten dreier Autoren dramaturgische Begegnungen der dritten Art. Körpersprache, Lichtspiele und ein ausgetüftelter Soundtrack beleben eine entrückte Welt nahe dem Nichts - das Botho Strauß am Rande zum Selbstmord erleben lässt und das Dario Fo zu clownesker Antilogik inspiriert.
Als Zeitgeistkommentator der Zeitschrift Tempo erwarb sich Maxim Biller den Ruf eines trefflichen Analytikers der achtziger Jahre. Nachdem er sich in mehreren Prosabänden auch dem Neunziger-Jahrzehnt gewachsen zeigte, schließt der in Prag geborene Autor mit einem polemischen Rundumschlag das Jahrtausend ab.
Mit scharfer Kritik haben Politiker von Unionsparteien und Grünen sowie die Kirchen auf den Vorstoß von NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) zum Import embryonaler Stammzellen reagiert. "Es ist ein Skandal, dass der Bundeskanzler erklärt, er wolle das Embryonenschutzgesetz nicht ändern, und Ministerpräsident Clement gleichzeitig über die Hintertür Fakten schafft", sagte CDU-Chefin Angela Merkel der "Bild am Sonntag" und kündigte eine Gesetzesinitiative an.
Rapper, die aus den USA kommen, können auch gut drauf sein. Einfach nur fit, ohne dieses Gangsta-Getue.
Er saß auf dem Fahrrad und ist zur Schule gefahren, als die Bombe vom Himmel fiel. Ein paar Kilometer entfernt war er.
Wer Weimar wagt, muss weiter nach Rom. Wie Goethe.
"Die Berlin-Arena ist unser wichtigstes Projekt, da gibt es kein Zurück" bekräftigt Harry Harkimo. Der Chef der finnischen Jokerit-Firmengruppe ist fest entschlossen, die geplante Mehrzweckhalle mit 18 000 Plätzen in Siemensstadt zu bauen.
Nein, die im geradezu stoischen Vertrauen auf ein gutes Ende seit Jahren wiederholte Formel, sie wird irgendwann nicht mehr tragen. Bekämpfe den Terrorismus, als gebe es keine Verhandlungen und verhandle, als gebe es keinen Terrorismus - das war seit einem Jahrzehnt die Leitlinie aller israelischen Regierungen bei den Gesprächen über eine Lösung des Nahostkonfliktes.
Fünf Millionen Dollar stellt das Internationale Olympische Komitee (IOC) der internationalen Anti-Doping-Agentur (Wada) für neue Forschungreihen zur Verfügung, darunter 500 000 Dollar für Projekte gegen Gen-Doping. Zugleich gab die Wada bekannt, dass die weltweiten Trainingskontrollen 2001 von 2500 auf 3500 und im Olympiajahr 2002 auf 4500 ausgedehnt werden.
Vollkommene Fassungslosigkeit, Zweifel und Sorgen um die Zukunft lasten auf dem Himalayakönigreich Nepal. Das Land steht unter Schock.
Bayern München will den 2002 auslaufenden Vertrag mit seinem Regisseur Stefan Effenberg nicht unbedingt verlängern. Deshalb schallte dem Verein über die "Bild"-Zeitung eine empörte Replik entgegen: "Wer sagt denn, dass wir mit Bayern überhaupt verlängert hätten.
Reiner Calmund, der Manager des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen, verpflichtete 1993 den damaligen Weltklassespieler Bernd Schuster. Der 52-jährige Calmund gilt als überaus cleverer Manager, doch dann traf er auf Bernd Schusters Managerin: Gaby Schuster, die Gattin des Stars.
Die christlichen Gemeinden in Berlin und Brandenburg wollen am Pfingstwochenende zum zweiten Mal ihre Kirchen eine Nacht lang für Besucher öffnen. Den Auftakt der diesjährigen "Nacht der offenen Kirchen" bildet am frühen Sonntagabend ein "ökumenischer Pfingstweg", der vom Schloßplatz zur Nikolaikirche führt, und an dem auch die Bischöfe Wolfgang Huber und Georg Sterzinsky teilnehmen werden, bestätigte die landeskirchliche Pressestelle am Sonnabend.
Sport: WM-Qualifikation: Nur Polen und Italien spielen souverän - Holland und Russland stolpern fast
Polen hat das Tor zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea weit aufgestoßen. Durch Treffer von Olisadebe (33.
Vielleicht ist dies das Positive - wenn es überhaupt so etwas gibt - der jetzigen Situation: dass wir uns öffnen müssen. Dass wir aus der Erkenntnis, es allein nicht zu schaffen, Partner gewinnen müssen, die eine Stadt der Größenordnung Berlins ohnehin braucht.
Das ist nun schon das dritte Restaurant der XII Apostoli in Berlin. Und von außen sieht es genauso warm und viel versprechend aus wie seine Geschwister in der Bleibtreu- und in der Georgenstraße.
Die Finnen sind ein furchtloses Volk. Noch nie haben die Fußballer ihres Landes an einer Welt- oder Europameisterschaft teilnehmen dürfen.
Wer sein Handy mit auf Reisen nimmt, braucht sich nicht mit ausländischen Telefonkarten herumzuschlagen oder sich über hohe Telefongebühren in den Hotels zu ärgern. Die Mobilfunkbetreiber in den verschiedenen Ländern schließen Roaming-Verträge ab, damit ihre Kunden im Ausland in fremden Netzen telefonieren können.
Der viermalige Fußball-Weltmeister Brasilien hat sich gegen Kanada blamiert. Die Südamerikaner kamen beim Konföderationen-Cup in Japan und Südkorea nicht über ein torloses Unentschieden gegen das Team des ehemaligen DFB-Trainers Holger Osieck hinaus.
140 entlassene Mitarbeiter einer Abfüllanlage der irischen Guinness-Brauerei sollen als Teil ihrer Abfindung jahrelang Freibier bekommen. Wie ein Unternehmenssprecher in Dublin mitteilte, erhalten die Arbeiter über zehn Jahre 14 Flaschen Bier pro Woche.
Um 12.30 Uhr ist Startschuss für das Kreuzberger Feuerwerk der Kulturen: Am Hermannplatz setzt sich der Straßenumzug aus über 100 Formationen in Bewegung - Herzstück des Karnevals der Kulturen.
Der Geschäftsführer der Schering-Tochtergesellschaft in Guatemala, Christoph Voigt, ist ermordet worden. Der 48-Jährige sei am Sonnabend nach mehr als dreiwöchiger Entführung tot in Guatemala-City aufgefunden worden, teilte der Berliner Pharmakonzern am Sonnabend mit.
Adrian Newey bleibt Technischer Direktor bei McLaren-Mercedes. Damit hat sich der Star unter den Formel-1-Konstrukteuren doch noch gegen Jaguar entschieden.
Herr Meyer, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien geärgert?Geärgert hat mich in dieser Woche das Interview von Harald Schmidt im "Spiegel".
Das Kind ist ein höflicher Mensch und begrüßt alle Leute mit einem fröhlichen "Hallo", auch wildfremde oder ganz unsympathische Zeitgenossen. Nur Flugzeuge redet es anders an, bei ihnen legt es den Kopf in den Nacken und schreit dreimal begeistert "Ja!
Burkhard Riepenhoff, erst seit September 2000 Chefredakteur des Berliner Stadtmagazins "Zitty", verlässt den zur Verlagsgruppe Holtzbrinck gehörenden Zitty Verlag. Die Trennung erfolgt aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die Heftführung.
Fußball bietet immer noch eine Steigerung: Wenn die Bayern in der 94. Minute Meister werden, dann schafft es der SV Babelsberg 03 in der Fußball-Regionalliga Nord, beim vorentscheidenden Spiel um den Aufstieg, gegen Preußen Münster das Tor zum Glück in der 109.
In der vergangenen Woche ist im Bundestag nicht nur endlich der letzte Schritt getan worden zur Zwangsarbeiterentschädigung. Genau genommen war dies auch das Ende eines Prozesses, der 56 Jahre gedauert hat: von Mai 1945 bis Mai 2001.
Der US-Taxifahrer Jerry Howell staunte, als ihn fünf Touristen um eine Fahrt von South Dakota nach Boston baten. Die Reise hin und zurück dauerte sechs Tage, das Taxi legte 6100 Kilometer zurück.
Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für ein tolerantes, multikulturelles Großbritannien hat Tony Blairs konservativer Herausforderer William Hague im britischen Wahlkampf eine überraschende Linkswende vollzogen. Hague war auch im Zusammenhang mit den Krawallen von Oldham vorgeworfen worden, die nationalistische, gar rassistische Karte zu spielen.
Der erschossene König Birendra von Nepal (55) hatte sich vom Alleinherrscher zum repräsentativen Monarchen gewandelt. 1990 war das Schlüsseljahr.
Das Auswärtige Amt hat den deutschen Botschafter in den USA, Jürgen Chrobog, gegen neue Vorwürfe in der Protokollaffäre verteidigt. Die Bundesregierung habe mehrfach darauf hingewiesen, dass Chrobog sich "völlig korrekt und gemäß den geltenden Vorschriften" verhalten habe, erklärte eine Sprecherin am Samstag in Berlin.
Die Verschärfung der Hundeverordnung vor knapp einem Jahr hat bewirkt, dass weniger Beißattacken auf Menschen vorkamen. Gleichzeitig trennen sich immer mehr Halter von ihren Hunden.
Wegen eines Schlaganfalls am Steuer verlor am Freitagabend ein 80-jähriger Rentner auf der Hermannstraße die Gewalt über seinen Wagen. Das führerlose Fahrzeug rammte ein geparktes Auto, rollte dann auf die Kreuzung Werbellinstraße und prallte gegen einen abbiegenden Wagen.
Das Freiburger Modell scheint auch außerhalb des Breisgaus Früchte zu tragen. Auch die U 21-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) profitierten beim 3:1 über Finnland im Europameisterschafts-Qualifikationsspiel davon.
Es liegt Musik in der Luft. Im Zoologischen Garten und im Tierpark Friedrichsfelde sind die Bühnen bereits aufgebaut, das traditionelle Pfingstkonzert kann beginnen.
Innenminister Otto Schily (SPD) hat erstmals seine Pläne für eine umfassende Änderung des Ausländerrechts vorgestellt. Schily sagte in Berlin, er strebe eine Neuregelung aller Zuwanderungs-Bereiche (Asyl, Arbeitsmigration, Bürgerkriegsflucht) an.