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Die Diskussion in der Münchner Stadionfrage ist endgültig zum Possen-Spiel geworden. Nur einen Tag nach einer Einigung auf einen Umbau des Olympiastadions ist der Deutsche Fußball-Meister FC Bayern München wieder ausgeschert und pocht stattdessen weiter auf einen Neubau.

Warum die Fusion von Warner und EMI eine Branche erschüttertRalph Geisenhanslüke Die Nachricht war schon am Vorabend Talk of the town. In Cannes, wo sich anlässlich der Musikmesse MIDEM gerade etwa zehntausend Menschen aus der Branche aufhalten, ist die Mundpropaganda schneller als jede Agentur.

Das Bundeskabinett beschäftigt sich an diesem Mittwoch erstmals mit dem umstrittenen Entwurf für ein Stiftungsgesetz zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern. Eine abschließende Entscheidung mit möglichen Änderungen soll voraussichtlich erst im März fallen, hieß es am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin.

Der Tarifkonflikt für die rund 470 000 Beschäftigten im privaten Bankgewerbe ist auch nach 14 Monaten nur zum Teil beigelegt. Der Arbeitgeberverband konnte sich in der Nacht zum Dienstag zwar mit der Deutschen Angestelltengewerkschaft (DAG) auf einen Tarifabschluss verständigen und damit einen 13 Monate währenden tariflosen Zustand beenden.

Die deutsche Süßwarenbranche hat im vergangenen Jahr wegen drastischer Exporteinbußen deutlich weniger Umsatz erzielt als 1998. Sprecher des Bundesverbandes der deutschen Süßwarenindustrie erklärten am Dienstag in Köln, in den ersten drei Quartalen 1999 habe die Produktion mit 13,15 Milliarden Mark rund vier Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert gelegen.

Im neuesten - und bisher wohl auch teuersten - Bahnhof Berlins rauscht knapp die Hälfte der schnellen Züge weiter ohne Halt durch. Die Bahn AG will auch im neuen Fahrplan, der von Ende Mai an gilt, an ihrer Praxis nichts ändern, nur jeden zweiten Intercity-Express (ICE) der Linien 6 (nach München) und 10 (nach Düsseldorf und Bonn) in Spandau stoppen zu lassen.

Das "Aktionsbündnis gegen ein Wahlpflichtfach Religionsunterricht in Berlin" hat ein Dialogforum zur Zukunft wertbezogener Bildung in der Schule gegründet. Das Forum solle "möglichst breit getragene" Vorschläge für Senatsschulverwaltung und Abgeordnetenhaus erarbeiten, teilte das Aktionsbündnis mit.

In Berlin gilt Hans Meyer als der Erfinder eines neuen Hochschulmodells. Eines Hochschulmodells, das radikal mit den bisher üblichen Verfassungen bricht: der Ordinarienuniversität, die allein den Lehrstuhlinhabern unangefochtene Mehrheiten sicherte, oder der Gruppenuniversität, die einen Ausgleich zwischen den Interessen der Professoren, Assistenten, Studenten und Dienstkräften erreichen wollte.

Da zeigt sich eine erstaunliche demokratische Reife nach Jahrzehnten autoritärer Herrschaft, die meiste Zeit davon Ein-Partei-Diktatur. Vor drei Wochen haben die Kroaten die nationalistische HDZ abgewählt und den kürzlich verstorbenen Präsidenten Franjo Tudjman auch politisch beerdigt.

Eine mögliche Regierungsbeteiligung von FPÖ-Chef Haider haben auch israelische Spitzenpolitiker aufgeschreckt. Justizminister Beilin und der außenpolitische Sprecher des oppositionellen Likud, Naveh, erklärten, dass Israel als jüdischer Staat sich mit dem "Phänomen Haider" nicht abfinden dürfe.

Von Armin Lehmann

Nach erfolgreichem Test wird Videokontrolle in Bussen und Straßenbahnen ausgeweitetMichael Brunner Attacken auf Fahrgäste, zerkratzte Scheiben, aufgeschlitzte Sitze, wüste Schmierereien. Die Berliner Verkehrsbetriebe BVG wollen die Zahl der Straftaten in U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen erheblich vermindern und setzen dabei auf moderne Elektronik.

Die bei einem Brandanschlag im vergangenen August zerstörte Ausstellung "Für Juden verboten - Jüdischer Alltag in Berlin" ist von der Jugendgeschichtswerkstatt des Vereins Miphgasch / Begegnungen wieder neu erarbeitet worden. War sie vormals in einem S-Bahn Waggon am Anhalter Bahnhof zu sehen, möchte der Verein nunmehr in Form einer fahrenden Ausstellung in einen "direkten Dialog" mit den Berlinern treten.

Die Leichtathletik hat ein Image-Problem. Linford Christie, Javier Sotomayor, Merlene Ottey, allesamt bei Dopingkontrollen positiv getestet, beherrschten vor und während der WM in Sevilla vor knapp einem halben Jahr die Schlagzeilen.

Rolf Boysen ist am Dienstag mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München ausgezeichnet worden. Der Doyen der deutschen Schauspielzunft liebe die komplexen Figuren, würdigte Wieland Schmied, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den 79 Jahre alten Theatermann in seiner Laudatio.

Der Senat hat am Dienstag Mathilde Koller zur neuen Staatssekretärin in der Innenverwaltung ernannt. Die 5o-jährige parteilose Juristin, die der CDU nahe steht, trittihr Amt zum 1.

Von Brigitte Grunert

Zum Protest gegen den Krieg in Tschetschenien ruft für heute die PDS auf. Zwischen 11 Uhr und 12 Uhr veranstaltet sie eine Kundgebung vor der Russischen Botschaft unter den Linden.

Die SPD in Berlin verabschiedet sich von dem Versuch, durch Urwahl ihr Spitzenpersonal zu finden. Ist das jetzt nur die Folge der Wahlschlappe von und mit Walter Momper, gewissermaßen das Ergebnis einer längeren Inkubationszeit?

Von Stephan-Andreas Casdorff

Frankreichs Manager des Jahres 1999, Totalfina-Chef Thierry Desmarest, wird eben dieses Erfolgsjahr noch so manch schlaflose Nacht bereiten. Desmarest, ein umgänglicher und nüchterner Typ, der sich ungern in den Vordergrund stellt und daher unter Kollegen "Monsieur Passe-par-tout" genannt wird, hatte erst vor einem Jahr seinen Ölkonzern Total mit dem belgischen Wettbewerber Petrofina vereinigt.

Die Deutschen haben im vergangenen Jahr so viel Geld wie nie zuvor seit der Vereinigung für Tabakwaren ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag berichtete, stiegen die Ausgaben für den blauen Dunst um 5,9 Prozent auf 41,2 Milliarden Mark.

Es scheint, als werde der Christlich-Demokratischen Union die definitive Schmach erspart bleiben. Zwar ist nun längst all der schöne Lack ab, hohe Würdenträger der Partei stehen im Hemd vor ihren Wählern, und der größte Bundeskanzler aller Zeiten schrumpft auf Normalformat.

Von Bernd Matthies

Der neue Vorstandsvorsitzende der Helitz AG, Berlin, Werner Eisenhardt, hat am Dienstagabend erstmals seine Vorstellungen, wie Herlitz wieder in die schwarzen Zahlen gebracht werden kann, erläutert. Naturgemäß gab sich Eisenhardt zuversichtlich, dass eine Trendwende bei dem Berliner Büro- Papier- und Schreibwarenhersteller und -verkäufer zu erreichen sei, räumte aber zugleich ein, dass hierfür nicht mehr viel Zeit sei.

Mut haben die Jungs ja, das muss man ihnen lassen: Erst erstürmen sie unser heiliges Tor, dann folgt der unaufhaltsame Aufstieg des Fernsehturms. Die James-Bond-Nummer spanischer Naturschützer soll im eiskalten Norden auf ein Stausee-Projekt in der Region Navarra aufmerksam machen, dem neun Dörfer zum Opfer fallen.

Von Lothar Heinke

Der wegen einer Geldgeschenkaffäre unter starken Druck geratene israelische Präsident Eser Weizman hat einen Teil seiner Amtsgeschäfte vorläufig niedergelegt. Die Anwälte des 75-jährigen Politikers bestätigten in einem Schreiben an israelische Medien, dass Weizman bis zum Abschluss der Ermittlungen auf die Vereidigung von Richtern und die seinem Amt vorbehaltene Begnadigung Gefangener verzichten werde.

Wenn nur Nuancen über Sieg und Niederlage entscheiden, kann der Ruf des Unbesiegbaren durchaus hilfreich sein. Im Zusammenhang mit dem weltbesten Schachspieler, Garry Kasparow, ist immer wieder von einer übermächtigen Aura die Rede, auch zurzeit beim Corus-Schachturnier im niederländischen Wijk aan Zee.

Von Martin Breutigam

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - dieser Leitsatz der gewerkschaftlichen Interessenvertretung ist inzwischen eine Phrase. Das zeigt nicht nur der Abschluss im Bankgewerbe: "alte" Bankangestellte erhalten künftig für die Arbeit am Sonnabend Zuschläge, "neue" Mitarbeiter dagegen nicht.

Von Alfons Frese
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