Kaum hat der Senat den Haushaltsentwurf für 2000 beschlossen, bereitet Finanzsenator Peter Kurth den Etat für 2001 vor. Die öffentlichen Ausgaben müssten im nächsten Jahr um 850 Millionen Mark gesenkt werden, aus dem Verkauf von Landesvermögen wolle der Senat 4,5 Milliarden Mark einnehmen, kündigte Kurth gestern an.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 25.01.2000 – Seite 2
Die Diskussion in der Münchner Stadionfrage ist endgültig zum Possen-Spiel geworden. Nur einen Tag nach einer Einigung auf einen Umbau des Olympiastadions ist der Deutsche Fußball-Meister FC Bayern München wieder ausgeschert und pocht stattdessen weiter auf einen Neubau.
Warum die Fusion von Warner und EMI eine Branche erschüttertRalph Geisenhanslüke Die Nachricht war schon am Vorabend Talk of the town. In Cannes, wo sich anlässlich der Musikmesse MIDEM gerade etwa zehntausend Menschen aus der Branche aufhalten, ist die Mundpropaganda schneller als jede Agentur.
"Nach den heutigen Grundsätzen unerwünscht" sei die bisherige Namensgebung der Steglitzer Marksteinstraße, teilte der Bezirk in einer Pressenotiz von 1938 lapidar mit. Rund 40 Jahre lang hatte die kleine Nebenstraße an den Bauunternehmer Julius Markstein erinnert, dann verschwand der Name aus dem Stadtbild.
Das Bundeskabinett beschäftigt sich an diesem Mittwoch erstmals mit dem umstrittenen Entwurf für ein Stiftungsgesetz zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern. Eine abschließende Entscheidung mit möglichen Änderungen soll voraussichtlich erst im März fallen, hieß es am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin.
Panorama: Steffi Graf kauft Villa in Florida - Charles darf nicht heiraten - Winslet hat Übergewicht
Steffi Graf (30), frühere Weltrangliste erste im Tennis, will ihre Villa in Florida verkaufen. Das Anwesen soll für drei Millionen Mark an "vertrauensvolle und reiche Käufer" veräußert werden, schreibt die Zeitschrift "Gala".
Im Vorfeld der Rede des Präsidenten der US-Notenbank, Alan Greenspan, vor dem Haushaltsausschuss des US-Senats am Dienstagabend, machte sich an den europäischen Börsen zunehmende Nervosität breit. Zwar wurde die Rede wegen eines Schneesturms abgesagt, für die Börsen kam diese Meldung aber zu spät.
Der Tarifkonflikt für die rund 470 000 Beschäftigten im privaten Bankgewerbe ist auch nach 14 Monaten nur zum Teil beigelegt. Der Arbeitgeberverband konnte sich in der Nacht zum Dienstag zwar mit der Deutschen Angestelltengewerkschaft (DAG) auf einen Tarifabschluss verständigen und damit einen 13 Monate währenden tariflosen Zustand beenden.
Die deutsche Süßwarenbranche hat im vergangenen Jahr wegen drastischer Exporteinbußen deutlich weniger Umsatz erzielt als 1998. Sprecher des Bundesverbandes der deutschen Süßwarenindustrie erklärten am Dienstag in Köln, in den ersten drei Quartalen 1999 habe die Produktion mit 13,15 Milliarden Mark rund vier Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert gelegen.
Menschen aus kinderreichen Familien erkranken später öfter an Alzheimer. Das zeigt eine Studie, die die Amerikanische Akademie für Neurologie heute in ihrer Fachzeitschrift veröffentlicht.
Im neuesten - und bisher wohl auch teuersten - Bahnhof Berlins rauscht knapp die Hälfte der schnellen Züge weiter ohne Halt durch. Die Bahn AG will auch im neuen Fahrplan, der von Ende Mai an gilt, an ihrer Praxis nichts ändern, nur jeden zweiten Intercity-Express (ICE) der Linien 6 (nach München) und 10 (nach Düsseldorf und Bonn) in Spandau stoppen zu lassen.
Das "Aktionsbündnis gegen ein Wahlpflichtfach Religionsunterricht in Berlin" hat ein Dialogforum zur Zukunft wertbezogener Bildung in der Schule gegründet. Das Forum solle "möglichst breit getragene" Vorschläge für Senatsschulverwaltung und Abgeordnetenhaus erarbeiten, teilte das Aktionsbündnis mit.
"Die Situation ist in der Tat dramatisch" sagt Stadtrat Uwe Ewers (CDU) zu den Verhältnissen an den Schulen. Selbst in Abiturklassen käme es in Hauptfächern zu Ausfällen von mehreren Stunden.
An höherer Stelle kann man in Berlin seinen Protest wirklich nicht mehr vorbringen. Am Dienstag hatten spanische Umweltschützer das Brandenburger Tor geentert, gestern war der Fernsehturm am Alexanderplatz dran.
In Berlin gilt Hans Meyer als der Erfinder eines neuen Hochschulmodells. Eines Hochschulmodells, das radikal mit den bisher üblichen Verfassungen bricht: der Ordinarienuniversität, die allein den Lehrstuhlinhabern unangefochtene Mehrheiten sicherte, oder der Gruppenuniversität, die einen Ausgleich zwischen den Interessen der Professoren, Assistenten, Studenten und Dienstkräften erreichen wollte.
Weißes Wasser zischt durch die Klamm, die Reiseführer aus längst vergangenen Friedenszeiten als tschetschenisches Paradies anpreisen. Der aus Georgien kommende Fluss Argun tobt in seinem Bett und heult dabei wie ein Kettenhund.
Da zeigt sich eine erstaunliche demokratische Reife nach Jahrzehnten autoritärer Herrschaft, die meiste Zeit davon Ein-Partei-Diktatur. Vor drei Wochen haben die Kroaten die nationalistische HDZ abgewählt und den kürzlich verstorbenen Präsidenten Franjo Tudjman auch politisch beerdigt.
Ein Fahrradfahrer hat gestern Vormittag gegen 11.15 Uhr eine Leiche bei Seeburg gefunden.
Eine mögliche Regierungsbeteiligung von FPÖ-Chef Haider haben auch israelische Spitzenpolitiker aufgeschreckt. Justizminister Beilin und der außenpolitische Sprecher des oppositionellen Likud, Naveh, erklärten, dass Israel als jüdischer Staat sich mit dem "Phänomen Haider" nicht abfinden dürfe.
Die rheinland-pfälzische CDU hat aus den schwarzen Kassen Helmut Kohls insgesamt 146 000 Mark zur Finanzierung des Landtagswahlkampfes 1996 erhalten. Dies teilte der Landesvorsitzende Christoph Böhr als Ergebnis des Berichts der unabhängigen Wirtschaftsprüfer für die Bundespartei für die Zeit zwischen 1993 und 1998 mit.
Nach erfolgreichem Test wird Videokontrolle in Bussen und Straßenbahnen ausgeweitetMichael Brunner Attacken auf Fahrgäste, zerkratzte Scheiben, aufgeschlitzte Sitze, wüste Schmierereien. Die Berliner Verkehrsbetriebe BVG wollen die Zahl der Straftaten in U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen erheblich vermindern und setzen dabei auf moderne Elektronik.
Der langjährige Renner VW-Golf ist auch 1999 an der Spitze der Auto-Neuzulassungen in Deutschland geblieben. Den 356 000 Golf-Exemplaren folgten erneut rund 230 000 Opel-Astra.
Um 4,3 Prozent stieg der Absatz der deutschen Mineralbrunnen im vergangenen Jahr. "Dies bedeutet ein Rekordergebnis", sagte Helmut Ruhrmann, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM), am Dienstag in Berlin.
Die bei einem Brandanschlag im vergangenen August zerstörte Ausstellung "Für Juden verboten - Jüdischer Alltag in Berlin" ist von der Jugendgeschichtswerkstatt des Vereins Miphgasch / Begegnungen wieder neu erarbeitet worden. War sie vormals in einem S-Bahn Waggon am Anhalter Bahnhof zu sehen, möchte der Verein nunmehr in Form einer fahrenden Ausstellung in einen "direkten Dialog" mit den Berlinern treten.
Die Leichtathletik hat ein Image-Problem. Linford Christie, Javier Sotomayor, Merlene Ottey, allesamt bei Dopingkontrollen positiv getestet, beherrschten vor und während der WM in Sevilla vor knapp einem halben Jahr die Schlagzeilen.
Im VIP-Bad benetzt man die Hände in einem Waschbecken aus Echtgold. Aber Vorsicht, damit nichts auf die Fliesen aus Marmor kleckert.
Josip Simunic wirkt vorsichtig. Beinahe verschüchtert.
Die Eigentümer des ostdeutschen Stromversorgungsunternehmens Veag müssen dem angeschlagenen Unternehmen noch vor dem Abschluss des Stabilisierungsprogrammes ein Milliarden-Darlehen zur Verfügung stellen. Aus der Tagesordnung der Veag-Aufsichtsratssitzung am 15.
Der Mann hat wenig geschlafen, und man sieht es ihm an. Die ersten Nachrichten des Tages hatten sich mit ihm beschäftigt.
In manchen Kreisen nennt man es einen "inneren Reichsparteitag". So obenauf hat man FPÖ-Chef Jörg Haider lange nicht gesehen.
Jeder kennt den Namen des Komponisten György Ligeti, während sein Kollege György Kurtág sich längst zum Geheimtip entwickelt. Obwohl seine Musik nicht für den Marktplatz taugt, steigert sich ihr Renommée.
Rolf Boysen ist am Dienstag mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München ausgezeichnet worden. Der Doyen der deutschen Schauspielzunft liebe die komplexen Figuren, würdigte Wieland Schmied, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den 79 Jahre alten Theatermann in seiner Laudatio.
In Berlin wird es bis auf weiteres zwei Presseclubs für hochkarätige Hintergrundgespräche mit Politikern geben. Der "Deutsche Presseclub" lehnte bei seiner Mitgliederversammlung am Montag in Berlin eine Fusion mit dem "Berliner Presseclub" ab.
Der Senat hat am Dienstag Mathilde Koller zur neuen Staatssekretärin in der Innenverwaltung ernannt. Die 5o-jährige parteilose Juristin, die der CDU nahe steht, trittihr Amt zum 1.
350 000 Ampeln waren natürlich viel zu viel. So viele Straßenbäume gibt es etwa in Berlin.
Zum Protest gegen den Krieg in Tschetschenien ruft für heute die PDS auf. Zwischen 11 Uhr und 12 Uhr veranstaltet sie eine Kundgebung vor der Russischen Botschaft unter den Linden.
Die SPD in Berlin verabschiedet sich von dem Versuch, durch Urwahl ihr Spitzenpersonal zu finden. Ist das jetzt nur die Folge der Wahlschlappe von und mit Walter Momper, gewissermaßen das Ergebnis einer längeren Inkubationszeit?
Der folgende Beitrag über die Freiflüge von Senatsmitgliedern wird Ihnen präsentiert von der Senatskanzlei.So geht das nicht?
Frankreichs Manager des Jahres 1999, Totalfina-Chef Thierry Desmarest, wird eben dieses Erfolgsjahr noch so manch schlaflose Nacht bereiten. Desmarest, ein umgänglicher und nüchterner Typ, der sich ungern in den Vordergrund stellt und daher unter Kollegen "Monsieur Passe-par-tout" genannt wird, hatte erst vor einem Jahr seinen Ölkonzern Total mit dem belgischen Wettbewerber Petrofina vereinigt.
Die Deutschen haben im vergangenen Jahr so viel Geld wie nie zuvor seit der Vereinigung für Tabakwaren ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag berichtete, stiegen die Ausgaben für den blauen Dunst um 5,9 Prozent auf 41,2 Milliarden Mark.
Es scheint, als werde der Christlich-Demokratischen Union die definitive Schmach erspart bleiben. Zwar ist nun längst all der schöne Lack ab, hohe Würdenträger der Partei stehen im Hemd vor ihren Wählern, und der größte Bundeskanzler aller Zeiten schrumpft auf Normalformat.
Der neue Vorstandsvorsitzende der Helitz AG, Berlin, Werner Eisenhardt, hat am Dienstagabend erstmals seine Vorstellungen, wie Herlitz wieder in die schwarzen Zahlen gebracht werden kann, erläutert. Naturgemäß gab sich Eisenhardt zuversichtlich, dass eine Trendwende bei dem Berliner Büro- Papier- und Schreibwarenhersteller und -verkäufer zu erreichen sei, räumte aber zugleich ein, dass hierfür nicht mehr viel Zeit sei.
Verletzte Ehre. Wegen einer schlechten Kritik klagen Balletttänzer der Wiener Staatsoper gegen die österreichische Tageszeitung "Die Presse".
Mut haben die Jungs ja, das muss man ihnen lassen: Erst erstürmen sie unser heiliges Tor, dann folgt der unaufhaltsame Aufstieg des Fernsehturms. Die James-Bond-Nummer spanischer Naturschützer soll im eiskalten Norden auf ein Stausee-Projekt in der Region Navarra aufmerksam machen, dem neun Dörfer zum Opfer fallen.
Die SPD hat lange gehofft, dass die Flugaffäre von Finanzminister Schleußer irgendwann in Vergessenheit geraten würde. Von alleine, so wie viele andere Affären auch.
Der wegen einer Geldgeschenkaffäre unter starken Druck geratene israelische Präsident Eser Weizman hat einen Teil seiner Amtsgeschäfte vorläufig niedergelegt. Die Anwälte des 75-jährigen Politikers bestätigten in einem Schreiben an israelische Medien, dass Weizman bis zum Abschluss der Ermittlungen auf die Vereidigung von Richtern und die seinem Amt vorbehaltene Begnadigung Gefangener verzichten werde.
Wenn nur Nuancen über Sieg und Niederlage entscheiden, kann der Ruf des Unbesiegbaren durchaus hilfreich sein. Im Zusammenhang mit dem weltbesten Schachspieler, Garry Kasparow, ist immer wieder von einer übermächtigen Aura die Rede, auch zurzeit beim Corus-Schachturnier im niederländischen Wijk aan Zee.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - dieser Leitsatz der gewerkschaftlichen Interessenvertretung ist inzwischen eine Phrase. Das zeigt nicht nur der Abschluss im Bankgewerbe: "alte" Bankangestellte erhalten künftig für die Arbeit am Sonnabend Zuschläge, "neue" Mitarbeiter dagegen nicht.