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Bei einem Klasse-Ensemble wie dem Chamber Orchestra of Europe und einem dirigierenden Komponisten wie Heinz Holliger schmerzt es gewiss besonders, wenn wieder einmal nichts Neues gespielt wird. Die interpretatorischen Neuentdeckungen des Abends aber entschädigten.

Die illegalen Finanzpraktiken könnten die CDU hart treffen. Auf Rosen ist die Partei ohnehin nicht gebettet: So weist der Rechenschaftbericht für 1998 - dem Jahr der Bundestagswahl - ein Defizit zwischen Einnahmen (252 Millionen) und Ausgaben (310 Millionen) von 58 Millionen Mark aus.

"Bundestagspräsident Thierse wird strikt nach Recht und Gesetz über die Höhe der Strafe entscheiden. Wenn er das nicht tut, wird das Rechtsbewusstsein der Bürger weiter leiden.

Trägt ein Mensch selbst die Verantwortung, wenn er in eine gefährliche Situation gerät und darin umkommt? Lässt es sich vorhersehen, an welchen Orten Gewalt zu erwarten ist?

Von Frank Noack

Der Kosmos steckt in jedem Sandkorn - Von der Leere lernenSilvia Hallensleben Vor einigen, wahrscheinlich doch wieder schon vielen Jahren, waren Wüstenerlebnisse einmal das Nonplusultra westlich-urbaner Reisekultur. Der Sahara-Trip, wie es alternative Reiseführer nennen würden, "ein Muss" im Sozialarbeiter-Lebenslauf.

Von Silvia Hallensleben

"Geschichten jener Nacht" hieß der Titel eines Episodenfilms der Defa aus dem Jahre 1967, mit dem der Bau des "antifaschistischen Schutzwalls" gerechtfertigt und das heldenhafte Handeln einiger Werktätiger herausgestellt wurde. Unter der Moderation der Filmemacherin und Bürgerrechtlerin Freya Klier diskutieren unter anderem der 1985 aus der DDR geflüchtete Regisseur Dirk Jungnickel und der Schauspieler Jaecki Schwarz über die heutige Bedeutung des Propagandastreifens sowie den zeitgeschichtlichen Hintergrund.

Die meisten der Besucher, die im großen Saal des Zoopalast-Kinos sitzen, kennen diese Geräuschkulisse aus eigener Erfahrung: Kurze, harte Stichgeräusche prasseln in dichter Folge aus den Lautsprechern, darüber spricht eine Stimme gedehnt und laut Bruchstücke eines Satzes. Nur die Sehenden brauchen an dieser Stelle die Zusatzinformation des Bildes: Die Sequenz aus dem iranischen Film "Die Farbe des Paradieses" beschreibt ein Diktat in einer Blindenschule, und das Publikum besteht bei dieser Nachmittagsvorführung im Rahmen des Berlinale-Kinderfilmfestes vor allem aus Blinden.

Mädels sind die besseren Kerle - und Kalkutta liegt am Hudson RiverSusanna Nieder Einwandererkind sein ist nicht leicht. Mama (Madhur Jaffrey) will, dass auch im New Yorker Alltag die indischen Wurzeln gepflegt und zumindest gelegentlich undurchsichtige Riten vollzogen werden.

Von Susanna Nieder

Ohne Haider, ohne die drohende Isolierung Österreichs durch die Europäische Union wäre es gestern beim EU-Außenministertreffen wahrscheinlich so gelaufen, wie man es kennt aus Brüssel: Die Außenminister sprechen von Reformen, von den gewaltigen Herausforderungen der Zukunft, von europäischen Visionen. Entsprechend reagiert dann das Publikum - und registriert das Brüsseler Treiben nur am Rande.

Von Albrecht Meier

Oldtimer-Freunden zaubert es noch immer ein Glitzern in die Augen, rollt ihnen ein Messerschmitt-Kabinenroller entgegen. Ein halbes Jahrhundert zurück war dieses Strahlen der Normalfall, galt die Pilotenkanzel auf Rädern als Inbegriff des Wirtschaftswunders, für ersten Wohlstand.

Von Andreas Conrad

Es war nicht der Luxus, es war die Diskretion, die den 33-Jährigen in die Vier-Sterne-Hotels in Berlin und Potsdam zog. Denn im "Esplanade", "Cecilienhof" oder auf dem Hotelschiff "Viktoria" überließ man dem selbstsicheren Herrn in Anzug und Krawatte kommentarlos ein Zimmer - auch ohne Vorkasse.

Von Katja Füchsel

Heute sollen im Kulturausschuss der Bezirksverordnetenversammlung die Weichen für die Zukunft des Spandauer Weihnachtsmarktes gestellt werden. Wie berichtet, hatte die AG Altstadt als bisheriger Ausrichter die vom Bezirksamt geforderte Gründung einer gemeinsamen Veranstaltungs-GmbH mit dem Wirtschaftshof für das laufende Jahr abgelehnt.

Von Rainer W. During

Der Flughafen Tempelhof soll nicht mehr unbedingt im Jahr 2002 geschlossen werden. Ein Schließungstermin müsse von der Gesamtkapazität aller Flughäfen abhängig gemacht werden, teilte die SPD gestern mit.

Berlins erster "Hi-Flyer" - ein bunter Helium-Ballon, 23 Meter dick - könnte demnächst doch noch in die Luft gehen: Der Baustadtrat von Mitte, Thomas Flierl, bleibt zwar bei der Ablehnung des Projekts, aber Senator Branoner äußerte Sympathie für die Luftkugel, und sein Kollege Strieder signalisierte jetzt, dass er die Bedenken des Bezirks nicht teilt. Deshalb könne er nach einem zweimaligen Widerspruch des Antragstellers, der Air Service Berlin, die Sache entscheiden.

Ein völlig überfüllter Kinoraum, Rangeleien zwischen Ordnungspersonal und Zuschauern, Kaufkarten, die vor dem Kinoeingang nichts mehr nutzten - für manch einen war die Berlinale-Aufführung von Paul Wegeners "Golem" am Sonntagabend nicht der erhoffte Kinospaß. Rund 270 Zuschauer passen in Kino 9 des Cinemaxx am Potsdamer Platz, Ort der Retrospektive, hinein.

Kinderfreundlichkeit, Kultur und die Integration von Behinderten vereint seit zehn Jahren das "Charlottchen" an der Droysenstraße 1 unter einem Dach. In dieser Woche feiern das Restaurant und Theater ihr Jubiläum, unter anderem mit einer Party am morgigen Mittwoch: Von 15 Uhr an bietet man ein kostenloses Kuchenbuffet, eine Diskothek und eine "Mini-Playback-Show".

Von Cay Dobberke

Sieben Wochen nach dem Anschlag auf einen türkischen Döner-Imbiss in Woltersdorf sind schon knapp 10 700 Mark gespendet worden. Zusätzlich zu den 2221,67 Mark, die Imbissbetreiber Ismail Barut Anfang Februar überreicht bekommen hatte, gingen bei der Berliner Amadeu Antonio Stiftung bis zum Ende letzter Woche 3475 Mark ein.

Von Frank Jansen

Die angestrebte militärische Zusammenarbeit der Europäischen Union nimmt konkrete Formen an. Die EU-Außenminister haben am Montag in Brüssel drei Ausschüsse für die künftige EU-Sicherheits- und Verteidigungspolitik beschlossen.

"Überbleibsel von Amsterdam" nennen die EU-Staats- und Regierungschefs das, worauf sie sich bei der letzten Reform der Europäischen Union vor drei Jahren nicht hatten einigen können. Die verniedlichende Wortwahl täuscht jedoch über die Bedeutung hinweg: Tatsächlich handelt es sich um schwere Brocken, die so leicht nicht aus dem Weg zu räumen sein werden.

Albaner hatten in Mitrovica auch Soldaten der Friedenstruppe beschossenDie internationale KFOR-Truppe im Kosovo hat bei Razzien in der Stadt Kosovska Mitrovica 40 Personen festgenommen, die an gewaltsamen Übergriffen beteiligt gewesen sein sollen. Darunter seien 39 Albaner und ein Serbe, teilte ein KFOR-Sprecher am Montag in Pristina mit.

Abdullah Öcalan mag seit einem Jahr in einer Einzelzelle auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmara-Meer sitzen, doch den Besuchern des "Mesopotamischen Kulturzentrums" in der Istanbuler Innenstadt ist er stets gewärtig. Der PKK-Chef lächelt von den Titelseiten pro-kurdischer Broschüren und Zeitschriften, die in der Cafeteria des Zentrums ausliegen - und auch in den Unterhaltungen der Gäste dieser inoffiziellen Kurdenvertretung in der türkischen Metropole fällt häufig "Apos" Name.

Von Thomas Seibert

Der UN-Hilfskoordinator im Irak, der Deutsche Hans von Sponeck, gibt seinen Posten aus Protest gegen die seiner Ansicht nach verfehlte Sanktionspolitik der Vereinten Nationen auf. Wie ein UN-Sprecher in Bagdad bekannt gab, hat er UN-Generalsekretär Kofi Annan um seine Ablösung zum 31.

Seit Montag gibt es im Landtag von Sachsen-Anhalt zwei rechtsextreme Fraktionen. Mit weiteren fünf gleich gesinnten Abgeordneten habe er eine neue Fraktion gegründet, die an Partei und Programm der DVU festhalte, sagte deren Landesvorsitzender Dieter Kannegießer.

Das Votum war eindeutig: 73,3 Prozent der Anrufer waren bei unserer Pro-und-Contra-Umfrage vom Wochenende der Ansicht, dass auf dem Weg zum Stadion bei Hertha-Spielen nur alkoholarmes Bier ausgeschenkt werden darf. Charlottenburgs Baustadträtin Beate Profé hatte dies nach der Winterpause verfügt.

Die Aktionäre der Münchner Viag AG haben trotz kritischer Anmerkungen überwiegend für einen Zusammenschluss des bayerischen Mischkonzerns mit der Düsseldorfer Veba AG plädiert. Unmut unter Viag-Kleinaktionären erregte bei einer außerordentlichen Hauptversammmlung in München unter anderem der Paketzuschlag, den der Freistaat Bayern für den Verkauf seiner zehn Prozent Viag-Anteile an die Veba erzielt hat.