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Für die Lufthansa sind die hohen Treibstoffpreise nach Ansicht von Finanzchef Karl-Ludwig Kley zwar der "Kostentreiber des Jahres". Vor allem die hervorragende Absicherungspolitik gegen teures Kerosin sorgte aber dafür, dass die Lufthansa in den ersten neun Monaten ihren Gewinn vor Steuern um knapp 51 Prozent auf den Rekordwert von 794 Millionen Euro steigern und schon 62 Millionen Euro mehr verdienen konnte als im gesamten Geschäftsjahr 1999.

Die EU-Kommission hat das Stabilitätsprogramm der Bundesregierung gebilligt, Deutschland aber gleichzeitig vor Risiken bei der Umsetzung der Steuerreform gewarnt. Das im Oktober vorgelegte Programm für die Jahre 2000 bis 2004 stehe im Einklang mit den Anforderungen des Stabilitäts- und Wachstumspakts, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.

Die Zahl Studierender mit national-konservativen und fremdenfeindlichen Ansichten wächst nach Angaben der Arbeitsgruppe Hochschulforschung der Universität Konstanz seit fünf Jahren deutlich. An ostdeutschen Fachhochschulen zählten mittlerweile acht Prozent der Studentinnen und Studenten zu dieser Gruppe, an westdeutschen Universitäten vier Prozent, sagte der Soziologe Tino Bargel von der Arbeitsgruppe.

Wie lange braucht es, bis man weiß, dass ein Film schlecht ist? Man schaut die Credits verheißungsvoll an - in diesem Fall versprechen sie die hochkarätigen Schauspieler Wesley Snipes, Anne Archer und Donald Sutherland -, man lässt sich angesichts des filmischen Settings genussvoll in den Kinosessel gleiten - jetzt wird die Snipes-Rolle als Bond-Kopie entwickelt, große Action, alles geht so glatt wie der geschüttelte Martini -, aber spätestens bei einem verunglückten Close-Up beschleicht einen der Verdacht, im falschen Film zu sitzen.

Bahnexperte Gerd Aberle hat die Bundesregierung aufgefordert, das finanziell angeschlagene Unternehmen zu retten. Im Deutschlandradio Berlin sagte der Professor für Transportwirtschaft und Wettbewerbstheorie: "Es müssen die Investitionen - vor allem das Bestandsnetz - jetzt schnell finanziert werden, sonst geht das System Eisenbahn in der Tat in eine Richtung, dass es nur noch Nischenanbieter wird.

Die Wehrmachtsausstellung war vor allem durch die Recherchen des Historikers Bogdan Musial in die Kritik geraten. Der eher unauffällige und bescheidene Mitarbeiter des Deutschen Historischen Instituts in Warschau ist alles andere als einer, der aus politischen Gründen bereit wäre, die historische Schuld der Wehrmacht zu leugnen und rechtsradikalen Verharmlosern des Zweiten Weltkrieges nach dem Mund zu reden.

Als Deidre Berger 1993 für einen amerikanischen Radiosender über den Brandanschlag in Solingen berichtete, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen, hörte sie immer wieder, es handele sich nur um Einzeltäter. "Niemand in der Stadt wollte anerkennen, dass es dort eine rechtsextreme Szene gab", berichtet Berger, die heute das Berliner Büro des American Jewish Committee (AJC) leitet.

Von
  • Claudia von Salzen
  • Claudia Keller

Die Rentenreform von Sozialminister Walter Riester reicht bis ins Jahr 2030 und soll neben einer sicheren Altersversorgung stabile Beitragssätze garantieren. Zweifel, dass das gelingt, äußerten genau am Tag, an dem das Kabinett die Reform auf den Weg brachte, die "fünf Weisen".

Mit einem Berliner Pilotprojekt will der Bezirk Hohenschönhausen Bildungsdefizite im Umgang mit rechtsextremistischen Gedankengut Jugendlicher abbauen helfen. Das Weiterbildungsprogramm soll ab 2001 Pädagogen, Erzieher und Sozialarbeiter kommunalpolitische Strategien gegen Ausländerfeindlichkeit an die Hand geben, um in den Schulen und Freizeiteinrichtungen diesen Ideologien offensiv entgegentreten zu können, wie Bezirksbürgermeisterin Bärbel Grygier (PDS) am Mittwoch sagte.

Der Intendant des Berliner Theaters des Westens, Elmar Ottenthal, hat nach seiner ersten Spielzeit eine positive Bilanz gezogen. Das von ihm mit Defiziten übernommene Haus habe sich stabilisiert, sagte Ottenthal.

Noch in diesem Jahr sollen die traditionellen gelben Postbriefkästen in der Stadt Konkurrenz bekommen. Wie die "PIN-Intelligente Dienstleistungs AG" gestern ankündigte, werden an großen Einkaufszentren und Gewerbegebieten dunkelblaue Metallbehälter aufgestellt.

Kranke sollen für den ersten Besuch beim Arzt in Zukunft eine "Praxisgebühr" zahlen. Das schlagen die so genannten "Fünf Weisen" vor, der unabhängige Wirtschafts-Sachverständigenrat also, der gestern in Berlin sein Jahresgutachten vorstellte.

Der heimliche Sieger in der Kokain-Affäre um Christoph Daum und bei der Neustrukturierung des DFB-Trainerstabes heißt Michael Skibbe. Zwar beherrscht Rudi Völler die Schlagzeilen, aber der eigentliche Ersatz für den vormals designierten Bundestrainer Christoph Daum ist der als Dortmunder Chefcoach gescheiterte Skibbe.

Wozu braucht man eigentlich noch Schauspielerinnen und Schauspieler? Die sind zickig, haben Allüren, verbergen ihr Privatleben und verlangen immer höhere Gagen.

Von Andreas Oswald

Die Regierungschefs der neuen Länder und Berlins wollen den Solidarpakt für den Aufbau Ost nach dessen Auslaufen im Jahr 2004 mit einem unveränderten Finanzvolumen für weitere zehn Jahre fortschreiben. Derzeit erhält Ostdeutschland Finanztransfers in Höhe von 56,8 Milliarden Mark jährlich, wovon rund 21 Milliarden aus Sonder- und Ergänzungszuweisungen des Bundes stammen.

Daß die Feuerwehr Häuser vor Brandschäden schützt, wird als selbstverständlich angenommen; daß sie aber auch Häuser vor dem Abriß bewahrt, ist ungewöhnlich. Beim Neubau der Wache am Kronprinzessinnenweg in Wannsee wußte man zunächst mit der auf dem rückwärtigen Teil des Grundstücks liegenden, gut proportionierten, maßvoll mit Jugendstilornamenten dekorierten Villa nichts Rechtes anzufangen.

Technologiewerte sind derzeit nicht nur wegen zahlreicher Gewinnwarnungen angeschlagen. Zum Teil sind daran auch die großen amerikanischen Investmentfonds schuld: Um die Steuerlast auf ihre Aktiengewinne zu senken, müssen sie bis Ende Oktober Verluste realisieren.

Der Energiekonzern Eon wird noch in dieser Woche Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung des Bewag-Eigentümers Southern Energy zum Verkauf der Eon-Aktien der Bewag an die Hamburgere Electricitätswerke AG (HEW) einlegen. Eon-Vorstandschef Hans-Dieter Harig kündigte am Mittwoch an, dass er sich zu diesem Schritt gezwungen sehe, da Southern noch vor kurzem Gesprächsangebote auch über die Verfügung abgelehnt habe.

Der französische Chemie- und Pharmakonzern Aventis will sich von seinem Pflanzenschutz- und Biotechnologie-Sparte trennen und sich künftig stärker auf das Pharmageschäft konzentrieren. Das gab der Konzern, der aus der Fusion von Hoechst und Rhône-Poulenc hervorgegangen ist, am Mittwoch nach einer Aufsichtsratssitzung in Straßburg bekannt.

Die CDU will der finanziell Not leidenden Zentral- und Landesbibliothek 1,5 Millionen Mark zur Verfügung stellen, die für den Martin-Gropius-Bau 2001 nicht mehr benötigt werden. Sie kam mit diesem Vorschlag gestern im parlamentarischen Hauptausschuss aber nicht durch, weil die SPD-Fraktion dieses Geld lieber in das Deutsche Technikmuseum stecken will, dessen Neubau teurer wird als geplant - nämlich insgesamt 136,2 Millionen Mark.

Ob Alexander Puschkin, Mahatma Gandhi, Marco Polo, Paavo Nurmi, Martin Luther King oder Marc Chagall - es sind nicht wenige Berühmtheiten aus aller Welt, die den Weg ins Berliner Schulverzeichnis fanden. Jetzt kommt erstmals auch ein türkischer Name hinzu: Die Deutsch-Türkische Europaschule in Kreuzberg benennt sich nach dem 1995 verstorbenen Schriftsteller und Bürgerrechtler Aziz Nesin.

Von Susanne Vieth-Entus

Noch ist der Wachwechsel an der Spitze von Chrysler in Detroit nicht einmal amtlich, da hat die Börse schon ihr Urteil gefällt. Der Kursrückgang der Daimler-Chrysler-Aktie am Mittwoch zeigt jedenfalls, dass hinter der plötzlichen Ablösung des Amerikaners James Holden durch den Deutschen Dieter Zetsche mehr vermutet werden darf als ein Gerücht.

In die Linienstraße wollten wir nicht: Schon der Name. Aber dann war die Überraschung groß, wähnte doch der Neu-Berliner die interessantesten Ausstellungsorte in der August- oder Sophienstraße (die Namen klingen besser).

Trotz aller Bemühungen um ein sauberes Finanzmanagement hat die seit einem Jahr amtierende EU-Kommission unter Romano Prodi ihre Bücher noch nicht in Ordnung. Wegen einer zu hohen Fehlerquote verweigerte der Europäische Rechnungshof am Mittwoch erneut die Zuverlässigkeitsbescheinigung für den Haushalt 1999.

Festliche Lieder klingen durch den Ort, es riecht nach frischem Tannengrün, an der einzigen Kreuzung hängen Kränze mit Kerzen, und aus dem Haus des Gastes dringt ein süßer Duft frisch gebackener Plätzchen, Lebkuchen und Stollen nach draußen: kein Zweifel, in Himmelpfort an der nördlichen Landesgrenze herrscht seit gestern Weihnachtsstimmung.Der Mann mit dem weißen Rauschebart persönlich fuhr in einer Kutsche vor.

Von Claus-Dieter Steyer

Eine Chance wurde vertan, ein Witz verpatzt. Ich rede von der gerupften Tanne, dem rührenden Kriepel, der aufs Köstlichste dem langweiligen, "gestylten" Ebenmaß unserer Zeit und ihrer Show-Repräsentanten spottete.

Berlin sieht für das Jahr 2001 bisher keine Finanzmittel vor, um die zu erwartende Erhöhung des Bafögs finanzieren zu können. Der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses lehnte es gestern mit den Stimmen von CDU und SPD ab, 30 Millionen Mark zusätzlich für eine Bafög-Erhöhung in den Haushalt einzustellen.

Von Uwe Schlicht
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