Der milde Winter hat den Fernwärme-Verbrauch im vergangenen Jahr um fast vier Prozent sinken lassen. Haushalte und Industrie verbrauchten 314 820 Terajoule, 1999 waren es noch 327 606 Terrajoule, wie der Verband der Elektrizitätswirtschaft am Montag mitteilte.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 19.03.2001 – Seite 3
Der Reifenkonzern und Automobilzulieferer Continental AG will seine zum Verkauf stehende Sparte Conti-Tech nur im Ganzen veräußern. Die Chancen hierfür stünden gut, es gebe mehrere Interessenten aus dem In- und Ausland, sagte Conti-Vorstandsmitglied und Conti-Tech-Chef Manfred Wennemer.
Nach dem überraschenden Erfolg bei den Kommunalwahlen in Hessen geht die CDU zuversichtlich in die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz an diesem Sonntag. Ein landesweiter Trend auf Grundlage von knapp drei Drittel der abgegebenen Stimmen sieht die monatelang vom CDU-Finanzskandal gebeutelte Partei noch vor der SPD.
Die CDU hält nichts von Neuwahlen oder einem Regierungswechsel und fordert den Koalitionspartner SPD auf, "zu einer sachgemäßen Koalitionsarbeit zurückzukehren." Die Ankündigung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Wowereit, notfalls mit Hilfe eines Misstrauensvotums den Senat unter Eberhard Diepgen abzuwählen, sei unverantwortlich und entlarvend.
Dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen die fortschreitende Verödung und Austrocknung der Böden hat der Leiter des UN-Wüstensekretariats, Hama Arba Diallo, angemahnt. Zum Auftakt einer dreiwöchigen Wüstenkonferenz der Vereinten Nationen in Bonn lobte Diallo zwar den "guten politischen Willen" auf Seiten der Industrieländer, fügte aber an, es müsse sich erst noch beweisen, dass dies keine leeren Worte blieben.
Online-Studenten vereinsamen doch nicht vorm Computer. Sie kommunizieren sogar häufiger mit ihren Dozenten und untereinander als konventionell Studierende.
Wie soll man in wenigen Sätzen einen Menschen wie Rudolf Noelte fassen, seine Arbeit beschreiben, die Wirkung schildern? Noelte ist ja nicht nur einer der ganz Großen in der Geschichte des Theaters, er hat eine ganz eigene Theater-Kunst entwickelt, erschaffen.
Hinter vorgehaltener Hand sprechen Wahlkämpfer eine offene Sprache. "Jürgen Trittin ist ein arroganter Sack", klagte vor Wochen ein Grünen-Abgeordneter aus Baden-Württemberg.
Ausgerechnet der als bescheiden geltende Sozialist Bertrand Delanoe bezieht in Paris demnächst eine Wohnung, die an Prunk und Luxus kaum zu überbieten ist. Beste Lage am Ufer der Seine, satte 1000 Quadratmeter Wohnfläche, kostbare Kunstschätze als Mobiliar.
"Wahlkampf muss neben den Parteistrukturen organisiert werden." Mit diesem Erfolgsrezept hat Franz Müntefering, damals Bundesgeschäftsführer und heute Generalsekretär der SPD, 1998 den Bundestagswahlkampf für die Sozialdemokraten gemanagt.
Die Staatskasse hält unter Sparminister Hans Eichel immer weniger Mittel auch für den immer teurer werdenden Leistungssport bereit. Da kommt Freude auf, wenn sich ein Großverband des deutschen Sports an das Subsidaritätsprinzip erinnert.
"Rauken", eine verwilderte Pflanzenart, steht für die oft grausamen Irrungen jener Menschen, die Vronis Kindheit und Pubertät prägen. Kurz nach dem Ende der Naziherrschaft schwelen die alten Unwerte in den Köpfen der Eltern und Nachbarn weiter.
Oliver Bierhoff hat vor fünf Jahren ein wichtiges Tor geschossen, das dem deutschen Fußball den letzten großen Erfolg seit Jahren beschert hat. Ganz nebenbei hat das Golden Goal im EM-Finale von Wembley gegen Tschechien Bierhoff und seinen Nachfahren materielle Sicherheit auf Generationen hinaus ermöglicht.
Der inhaftierte frühere DDR-Staats- und Parteichef Egon Krenz bekommt Sonderurlaub, um zur Urteilsverkündung am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nach Straßburg zu fahren. Krenz hatte bei den europäischen Richtern gegen seine Verurteilung zu sechseinhalb Jahren Haft wegen Totschlags an DDR-Flüchtlingen geklagt.
Als Charles Pasarell vor ein paar Monaten geschäftlich in Las Vegas war, lief ihm durch Zufall Mike Agassi über den Weg. Der redselige Turnierdirektor von Indian Wells ließ es sich nicht nehmen, Agassi senior an ein Versäumnis seines Sohnes zu erinnern.
SPD-Chef Peter Strieder lehnt Gespräche mit den Grünen und der PDS über einen Neuanfang ab. "Es gibt keine Koalitionsspielchen mit der SPD", sagte Strieder gestern.
Wusste der frühere Vorstand der Berlin-Hannoverschen Hypothekenbank von der beabsichtigten Flucht des Berliner Immobilienpleitiers Jürgen Hanne im Mai 2000 nach Kanada? In einer dem Tagesspiegel vorliegenden eidesstattlichen Versicherung wird behauptet, die Rechtsabteilung der Berlin Hyp soll vom Vorstand angewiesen worden sein, "den Haftbefehl keinesfalls vor dem 8.
In der Charlottenburger Windscheidstraße, nicht weit vom Kurfürstendamm entfernt, betreibt Thomas Blöcker ein feines Antiquariat. Das allein wäre noch nicht bemerkenswert.
Im 125. Jahr seines Bestehens erwartet der Waschmittelkonzern Henkel eine deutliche Ergebnisverbesserung aus dem operativen Geschäft und ein Umsatzplus in der Größenordnung von acht Prozent.
Für die Verbraucher in Deutschland werden sich die jüngsten Förderkürzungen der Opec nur wenig auswirken. Die Mineralölkonzerne rechnen mit einem weitgehend stabilen Preisniveau, nachdem sich die Preise für Öl und Ölprodukte an den internationalen Märkten am Montag nur innerhalb der üblichen Schwankungsbreiten bewegten.
Badelustige Berliner bleiben diesen Sommer auf dem Trockenen sitzen: Wegen finanzieller Nöte werden die Bäderbetriebe einige ihrer Freibäder erst gar nicht öffnen. Auch Hallenbäder sollen im Sommerhalbjahr zeitweilig geschlossen werden.
Ein Pittbull-Terrier hat im baden-württembergischen Grenzach-Wyhlen einen fünfjährigen Jungen angegriffen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt. Die Polizeidirektion Lörrach teilte am Montag mit, das nicht registrierte Tier sei bei den Eltern des Jungen in Pflege gewesen.
Der Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat der Bundesregierung vorgeworfen, bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus nicht voran zu kommen. Viele Aktionen der Politiker seien "Feigenblatt-Aktionen", kritisierte Tiefensee am Montag im DeutschlandRadio Berlin.
Eines ist der Musik-Biennale auch in diesem Jahr wieder gelungen - ein breiteres Publikum für neue Musik zu interessieren. Ein Publikum, das stets spontan und begeisterungsfreudig reagierte, und dies zuweilen auch in überraschender Weise.
Mit dem Alter versteifen unsere Gefäße zunehmend, was zu Bluthochdruck führt - "einem gewaltigen epidemiologischen Problem, das ungefähr die Hälfte der über 60-Jährigen betrifft", sagt David Kass, Medizinprofessor an der Johns-Hopkins-Universität im US-Bundesstaat Maryland. Sein Team hat jetzt ein Medikament entwickelt, das gegen die Gefäßversteifung wirkt.
Gegen die Krankenkassen, gegen die Gesundheitssenatorin - und gegen Wind und Wetter: 350 Mitarbeiter des Krankenhauses Moabit gingen gestern erneut auf die Straße. Ziel des Zuges war der Sitz der Betriebskrankenkasse Berlin in der Bundesallee.
Viele Wandbilder, die zu DDR-Zeiten Gebäude schmückten, sind nach der Wende verschwunden. Einige Häuser wurden abgerissen, andere saniert und damit ging auch die Kunst verloren.
Verdi kommt - nach Berlin. Die aus den einstigen Einzelgewerkschaften ÖTV, DAG, Deutsche Post Gewerkschaft, HBV und der IG Medien hervorgegangene Dienstleistungsgewerkschaft wird ihre Hauptverwaltung in der Hauptstadt ansiedeln.
Die kulturpolitische Raserei in Afghanistan ist ein Akt der Selbstzerstörung. Während alle internationalen Interventionsversuche scheitern, wurden inzwischen nicht nur die beiden bekannt gewordenen großen monolithischen Buddha-Figuren von Bamiyan zerstört, sondern auch eine Statue im Kakrak-Tal und viele weitere Relikte einer imposanten vor-islamischen Vergangenheit an den Kreuzwegen der ehemaligen Handelsrouten zwischen China und Byzanz: allesamt stumme Zeugen einer seit Jahrhunderten ausgelöschten Kultur.
Einer wirbt mit seinem Doktortitel, dazu dem Bild seiner trauten Familie beim Frühstück und dem Satz, dass er auch auf internationalem Parkett eine gute Figur mache - der junge Minister und CDU-Kreisvorsitzende Christoph Palmer. Die andere wirbt ohne Doktortitel, weil sie meint, dass irgendwas falsch wäre, wenn sie nach so vielen Jahren als Ministerin für eine Medizinerin gehalten würde.
Hans-Jörg Naumer leitet die Abteilung Investor Information beim Deutschen Investment-Trust in Frankfurt (Main). Die Aktienmärkte spielen seit Monaten Katz und Maus mit US-Notenbankchef Alan Greenspan.
Gestern vor 549 Jahren, am 19. März 1452, fand in Rom zum letzten Male die Krönung eines Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation statt.
Die Fachhochschule Potsdam will sich mit drei großen Schwerpunkten profilieren und das angesichts einer Ausbauplanung, die zu wünschen übrig lässt. Gestern zog die neue Fachhochschulrektorin Helene Kleine auf ihrer ersten Pressekonferenz Bilanz.
Raab vs. Schmidt.
Die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen, Mary Robinson, will sich nach Ablauf ihrer Amtszeit im September nicht für ein zweites Mandat bewerben. Robinson gab ihre Entscheidung am Ende ihrer Eröffnungsrede für die jährliche Sitzungsperiode der UN-Menschenrechtskommission am Montag in Genf bekannt.
Sieger und Besiegte dieser hessischen Kommunalwahlen stehen fest. Roland Koch heißt der Sieger.
Die Ausstellung "Surreale Welten" zeigt rund 250 Arbeiten von über 50 Künstlern, die aus der Privatsammlung Dieter Scharf stammen. Zu sehen sind zentrale surrealistische Kunstwerke von Piranesis labyrinthhafter Kerkerserie über Goyas Caprichos (Foto: Eine Zirkuskönigin, um 1815-24) bis hin zu Hans Bellmers morbiden Figuren aus verdrehten Puppengliedern.
Die CSU hat Bundespräsident Johannes Rau mangelnden Nationalstolz vorgeworfen. "Bei einem Bundespräsidenten, der diesen Stolz nicht hat, darf man fragen, ob er die 80 Millionen Bürgerinnen und Bürger seines Landes angemessen vertritt", sagte CSU-Generalsekretär Thomas Goppel laut der "Bild"-Zeitung vom Montag.
So richtig entscheiden konnte sich die Union bis zum Wochenende nicht, wie sie die Diskussion um Bundesumweltminister Jürgen Trittin politisch nutzen wollte. Sie schwankte zwischen Offensive und Zurückhaltung.
"Abschließende Festlegungen gab es noch keine", heißt es lapidar in der Pressemitteilung der Gesundheitspolitiker der SPD-Bundestagsfraktion, die sie verteilten, als sie am Montag nach zweitägiger Klausur in Potsdam auseinander gingen. Die Abgeordneten sprachen dabei, wie sie selber erklärten, "ergebnisoffen" darüber, wie der Finanzausgleich zwischen den gesetzlichen Krankenkassen noch in diesem Jahr neu geregelt werden soll.