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Eine junge Frau hat in den USA im Koma ein Kind zur Welt gebracht und ist wenige Tage später an der Seite ihres Babys aufgewacht. Nach Krankenhausangaben vom Donnerstag war die 18-jährige Shannon Kranzberg im November nach einem Autounfall mit einer Hirnverletzung ins Koma gefallen.

In der Trauerhalle auf dem kleinen Friedhof von Eberswalde nordöstlich von Berlin haben am Freitagnachmittag die Eltern und die Schwester der ermordeten Ulrike Brandt Abschied von dem Kind genommen. "Lassen Sie uns miteinander eintreten, dass die Mitmenschlichkeit und die Ehrfurcht vor dem Leben nicht auf der Strecke bleiben", sagte Seelsorger Martin Appel.

Von Claus-Dieter Steyer

Die Deutsche Börse ändert am kommenden Montag die Zusammensetzung der Aktienindizes Dax, M-Dax, Smax und Nemax-50: Im Dax kommt die Deutsche Post hinzu, Karstadt-Quelle weicht dafür in den M-Dax. Neu im M-Dax sind ebenfalls AWD Holding und Norddeutsche Affinerie, die aus dem Smax einrückt.

Die Hiobsbotschaften der US-Konzerne reißen nicht ab. Nach Intel, Cisco und Oracle warnte jetzt auch Compaq, der weltweit größte Hersteller von Personalcomputern, im ersten Quartal weniger zu verdienen als erwartet.

Der US-Konzern General Electric(GE/Fairfield, Connecticut) wird Triebwerke für das Transport-Luftschiff CL 160 der Cargo-Lifter AG (Berlin) liefern und warten. Einen entsprechenden Vertrag habe man am Donnerstag unterzeichnet, teilte die Cargo-Lifter AG am Donnerstag in Berlin mit.

Rechte Jugendliche haben am Donnerstagabend in Hennigsdorf (Kreis Oberhavel) eine türkische Familie attackiert. Zunächst sei der zehnjährige Sohn auf einem Spielplatz von einer fünfköpfigen Gruppe mit Steinen beworfen worden, berichtete die Polizei am Freitag.

Schon früh hat er die Bedingungen und Funktionen seines Schreibens analysiert, hat über Wechselwirkungen von Literatur und Gesellschaft nachgedacht, seine schöpferische Position in politischen Abläufen verortet. Geprägt durch eine Jugend im Weltkrieg und überzeugt von der schuldhaften Verstrickung des Individuums ins Leben entwickelte Siegfried Lenz in seiner Prosa sozialkritische Perspektiven, die immer wieder von existentiellen, nicht selten pessimistischen Motiven gebrochen wurden.

Für die einen ist das Sammeln von Altpapier nur aktiver Umweltschutz, für andere bedeutet der Rohstoff aus alten Zeitungen, Magazinen und zerrissenen Kartons jedoch ein Milliardengeschäft. Jetzt startete auf dem Internationalen Altpapiertag in Hannover die erste Online-Altpapier-Börse weltweit.

Erstmals seit Mitte der 90er Jahre soll zum Christopher Street Day (CSD) am 23. Juni keine Regenbogenflagge am Rathaus Charlottenburg flattern, obwohl die Demonstration der Schwulen und Lesben am Kurfürstendamm startet.

Von Cay Dobberke

Ein "ganzheitliches Konzept von Fitness, Entspannung, Gesundheit und Schönheit" versprechen die Bauherren des Sportzentrums "hedon", für das gestern das Richtfest an der Karlsruher Straße 19-22 in Wilmersdorf gefeiert wurde. Die Eröffnung des 30 Millionen Mark teuren Neubaus nach Plänen des Architekten Urs Müller ist für Oktober geplant.

Von Cay Dobberke

Die Bevölkerung der US-Metropole New York hat einen neuen Höchststand erreicht: Nach den Worten von Bürgermeister Rudolph Giuliani leben dort inzwischen mehr als acht Millionen Menschen. Die Bevölkerung sei binnen zehn Jahren um 9,4 Prozent gewachsen, sagte Giuliani unter Berufung auf einen im letzten Jahr erhobenen Zensus.

In gruseliger Atmosphäre unter dem Netz einer Riesenspinne von den eigenen Träumen zu erzählen - das gehört für die kleinen Besucher auf der Bastion Kronprinz der Zitadelle zu den Höhepunkten. Angst braucht niemand zu haben, denn gleich nebenan wacht Fuchur, der Glücksdrachen aus der "Unendlichen Geschichte".

Von Rainer W. During

Die Europäische Union hat ein neues europaweites Schlachtprogramm zur Stabilisierung des wegen der BSE-Krise zusammengebrochenen Rindfleischmarktes beschlossen. Trotz weiterhin starker Bedenken gegen das neue europaweite Rinder-Schlachtprogramm sieht Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) Fortschritte.

Mit seinem jüngsten Roman ist Ludwig Homann ein doppeltes Risiko eingegangen: Zum einen knüpft "Der Hunne am Tor" direkt an den "Weißen Juden" an, Homanns spektakuläres Buch von 1998 - wodurch der Autor sich selbst zum anspruchsvollsten Maßstab macht. Zum anderen begibt er sich auf heikles Terrain: die grassierenden rechtsradikalen Umtriebe.

Scheint, als ob sich künstlerische Wagnisse doch gelegentlich auszahlen: Ein ambitionierteres Album als Kantes "Zweilicht" hat sich vermutlich schon lange nicht mehr in die deutschen Charts verirrt. Der mitunter etwas kopflastige Versuch, blumfeldsches Tiefgründeln mit talk-talkiger Klangmalerei und Streicherarrangements à la Tindersticks zu verknüpfen, hat Kante zu den Top-Acts der Hamburger Schule aufschließen lassen.

Eigentlich müssten wir die Genre-Bezeichnung "Downbeat" durch ein anderes Wort ersetzen, aber das müsste dann ungefähr so lauten: "HouseBossaDubFunkOrientalPop". So viel Platz steht leider nicht zur Verfügung, also versuchen wir es mal anders, eher nachrichtlich formuliert.

Eine der schönsten Zeilen singt Nick Cave, der große schlanke Schweiger aus Australien, gleich zu Beginn: "I could not wipe the smile from my face / As I sat sadly by her side." Man kann es förmlich sehen, wie er neben der enttäuschten Frau sitzt und lächeln muss, weil sie ihm sagt, dass es vollkommen egal sei, was er von der Welt halte.

"Con la pazienza si vince tutto", sagt ein italienisches Sprichwort: Mit Geduld schafft man alles. Nicht jedoch, wenn man es wie Cora und Maja in Ingrid Nolls Krimi "Selige Witwen" auf ein feudales Landhaus in der Toskana abgesehen hat.

Manchmal muss erst der Kopf des Anführers fallen, damit der Rest der Truppe zur Besinnung kommt. Als Herbert Mai, Vorsitzender der Gewerkschaft ÖTV, im vergangenen November wegen einer misslungenen Probeabstimmung über Verdi zurücktrat, beerdigte er in seiner Abschiedsrede die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft: "Verdi ist nicht mehr machbar.

Mehrere Hundert lettische Veteranen der deutschen Waffen-SS haben sich am Freitag zu ihrer jährlichen Gedenkveranstaltung mit Gottesdienst in Riga versammelt. Ihren traditionellen Marsch hatten sie am Vortag wegen Restaurierungsarbeiten am Freiheitsdenkmal abgesagt.

Als die Geschichte über sein Land hinweg gegangen war und er plötzlich bei den alten Kollegen von früher die jungen Kollegen der neuen Zeit ausbildete, sagte er: "Ich bin dort gelandet, wo ich einmal angefangen habe."Dort, vor den Toren einer großen Stadt, hatte er einst monatelang geübt und trainiert, um gewappnet zu sein für einen einzigen Tag - doch als dieser Tag nahte, kamen sich Himmel und Erde in die Quere.

Und weiter geht es mit dem Trend, der sich in den letzten Wochen entwickelt hat. Folkpop, oder wie es seine Protagonisten Kings of Convenience mit einem Albumtitel vorweg genommen haben: "Quiet is the new Loud".

Eine schwere Wirtschaftskrise, eine Regierung ohne überzeugende Rezepte und der Ruf nach neuen Milliardenkrediten - um die Türkei machen ihre "starken Freunde" sich echte Sorgen, stellt die Istanbuler Zeitung "Radikal" fest. Der deutsche Botschafter in Ankara, Rudolf Schmidt, brachte jetzt die Vertreter der USA, Japans und der Weltbank in der Türkei bei einem Abendessen mit türkischen Politikern und Bürokraten zusammen.

Von Thomas Seibert

Nicht zufällig stellte Andreas Altmann an den Beginn seines 1998 erschienenen Gedichtbandes "wortebilden" ein Zitat des Philosophen Vilem Flusser, der sich immer wieder mit dem Verhältnis von Natur und Kultur auseinander gesetzt hat. "Die Tropfen, die vom stürmischen Wind gegen das Fensterglas schlagen, in den Raum aber nicht eindringen können, bilden den Sieg der Kultur über die Natur", schreibt Flusser in einem Text, der "Regen" betitelt ist.