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Einen Moment lang ließ sich Christoph Stölzl den Gedanken einer Ausweitung seines Amtes gefallen: Eine regelmäßige Qualitätskontrolle bei den Girls des Friedrichstadtpalastes vornehmen zu müssen, hielt der Kultursenator durchaus für verlockend. Dennoch sei eine Direktbeteiligung der Kulturbehörde in den Vorständen der vom Land subventionierten Kulturbetriebe der falsche Weg.

Unter dem Schock der Berliner Finanzkrise sind die Koalitionspartner CDU und SPD offenbar bereit, sich von einem großen Anteil an der Bankgesellschaft möglichst rasch zu trennen. Alexander Kaczmarek, haushaltspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, kann sich sogar eine Totalprivatisierung des Konzerns vorstellen.

Von
  • Christian Tretbar
  • Ulrich Zawatka-Gerlach

Der Senat will das Studentendorf Schlachtensee an die Berliner Firma IDA Immobilien GmbH verkaufen, die eine Neubebauung nach Entwürfen dreier Architektenbüros plant. Die Entscheidung fiel gestern bei einem Gespräch zwischen den Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Finanzen sowie zwei Interessenten.

Von Cay Dobberke

Kerstin Müller, grüne Fraktionschefin, hat ein neues Lieblingswort: die "Koch-Keule". Das meint die Bereitschaft der Union, auf Rot-Grün einzudreschen, wo immer deren Ausländerpolitik als zu liberal empfunden wird.

Von Robert von Rimscha

Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hat an Firmeninhaber appelliert, die Unternehmensnachfolge aktiv und rechtzeitig zu planen. Jährlich müssten rund 6000 Familienbetriebe ihre Pforten schließen, weil die Nachfolge gar nicht oder nicht eindeutig geregelt sei, sagte Müller am Montag in Berlin bei der Auftaktveranstaltung zu der Kampagne "nexxt - Initiative Unternehmensnachfolge".

Die CDU-Führung hat eine Entscheidung über die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) vertagt. Man habe sich bewusst zum Weiterdiskutieren über Gentests an künstlich erzeugten Embryonen entschlossen, sagten Parteichefin Angela Merkel und der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Rüttgers am Montag nach kontroversen Beratungen von CDU-Vorstand und -Präsidium.

Von Robert Birnbaum

Es ist nicht nur das größte Planfeststellungsverfahren der Bundesrepublik, das an diesem Donnerstag in die zweite Runde geht, sondern damit ist auch ein riesiger technischer Aufwand verbunden. Um den Gegnern des Flughafenausbaus in Schönefeld die Möglichkeit zu geben, ihre Einwände öffentlich vorzutragen, wurde eigens eine ehemalige Industriehalle an der Wilhelminenhofstraße umgerüstet.

Um die Sanierung des Brandenburger Tors - in der Sanierungsbranche derzeit das Prestigeobjekt - gibt es wieder Wirbel. Einem Pressebericht zufolge befürchtet ein Dresdener Wissenschaftler, dass das 1789 bis 1791 erbaute Tor nach der Restaurierung in einem "kritischeren" Zustand als zuvor sein könnte.

Wie verschieden die Geschmäcker und Vorstellungen von zeitgenössischer Architektur in einer Epoche sein können, zeigt sich an den Grunewalder Villen der zwanziger Jahre des nun schon vergangenen Jahrhunderts. Mal romantisch barockisierend, mal moderat modern, stehen sie durchaus harmonisch beieinander.

Ja, da lacht der Sportsenator in die Kamera. Fröhlich sieht er aus und hat auch allen Grund dazu, denn das Plakat hängt hinter ihm, und er muss es nicht sehen.

Von Lars von Törne

Das Baugewerbe in Berlin und Brandenburg klagt über die schlechte Zahlungsmoral der Bauherren. In Berlin beschwerten sich nach einer gestern veröffentlichten Umfrage der Fachgemeinschaft Bau 73 Prozent der Baubetriebe über den unpünktlichen Zahlungseingang öffentlicher Bauherren.

Das Bundesfinanzministerium hat den Vorschlag von Politikern aller Parteien, große Gewinne aus Quizsendungen künftig zu besteuern, strikt abgelehnt. "Es gibt solche Pläne nicht", sagte Thomas Gerhardt, einer der Sprecher von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD).

Mit den sechs Milliarden Mark, die zur Rettung der Bankgesellschaft aufgebracht werden müssen, manövriert sich das Land Berlin nicht nur finanziell, sondern auch verfassungsrechtlich in eine Ausnahmesituation hinein. "Die Einnahmen aus Krediten dürfen die Summe der im Haushaltsplan veranschlagten Ausgaben für Investitionen nicht überschreiten", steht im Artikel 87 der Landesverfassung.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Bundesaußenminister Fischer möchte die EU zu einer echten Föderation auf Grundlage eines Verfassungsvertrages ausgestalten. Das Europäische Parlament soll zwei Kammern bekommen: eine aus gewählten Abgeordneten, die zugleich Mitglieder der nationalen Parlamente sind, und eine zweite, die einem Senatsmodell oder in etwa dem deutschen Bundesrat entsprechen könnte.

Frauen in fortgeschrittenem Alter, berühmt, reich, ihr Liebesleben beschäftigt die Welt: Die Callas und die Dietrich, Zarah Leander und Coco Chanel - immer werden als sie herrisch monologisierende Egomaninnen auf die Bühne gestellt. Vielleicht, weil sie so waren.

Von Susanna Nieder

Warum gelang ausgerechnet Roman Sebrle das Kunststück, einen fantastischen Weltrekord von 9026 Punkten im Zehnkampf aufzustellen? Erklärungsversuche.

Christoph Stölzl hat seinen Galgenhumor noch nicht verloren. "Schauen Sie nur, echtes Gold", sagt der Kultursenator und deutet auf das Bühnenbild des "König Lear": "Und da heißt es immer, wir sind pleite!

Trotz der beiden tödlichen Unfälle an Bahnübergängen am Wochenende hält die Deutsche Bahn an Halbschranken als beste Sicherung eines Überganges fest. Wie berichtet, waren zwei Kinder in Brandenburg getötet worden, die trotz geschlossener Schranke die Gleise überqueren wollten.

Von Jörn Hasselmann

Im Zeitalter des von den Jusos bekämpften Turbokapitalismus beschleunigt sich auch in der SPD-Nachwuchsorganisation der Verschleiß an Spitzenkräften. Manche bundespolitische Juso-Karriere dauert nicht mehr länger als zwei Jahre.

Von Hans Monath

Koalition und Regierung sehen keinen Grund, Berlins Stasi-Beauftragtem Martin Gutzeit die Beratung von Stasi-Opfern in Brandenburg zu verbieten. Diese Forderung hatte der PDS-Politiker Stefan Ludwig erhoben, weil Gutzeit nur für Berlin zuständig sei und Berliner Behörden nicht ohne Billigung des Landtages in Brandenburg tätig werden dürften.

Der Sieg der gemäßigt kommunistischen Partei AKEL bei den Parlamentswahlen in der griechischen Republik Zypern wird das Land nicht von seinem EU-Kurs abbringen. Zum einen steht im politischen System Zyperns der Präsident im Zentrum der Macht, nicht das Parlament.

Christoph Schlingensiefs umstrittene "Hamlet"-Inszenierung soll nach Düsseldorf kommen: "Wir haben die definitive Zusage eines Theaters", erklärte gestern Peter Kern, Schauspieler und Mitstreiter des Regisseurs. Schlingensief schickt in der zuerst in Zürich gezeigten Klassiker-Inszenierung sechs aussteigewillige Neonazis auf die Bühne.

Der pfiffige Springinsfeld mit der energischen Nackenpartie hat wieder in seiner musikalischen Schatztruhe gewühlt und bemerkenswertes Material zu Tage gefördert. Gerahmt von anekdotischen Plaudereien präsentiert Götz Alsmann einige der Swing-Chansons, mit denen Hanns Dieter Hüsch in den fünfziger Jahren dem legendären Hockerhüpfer Peter Igelhoff nacheiferte.

Matthäus tut uns gut. Das sagte der damalige Sportdirektor der Eintracht, Rolf Dohmen, als der Rekordnationalspieler in Frankfurt als Trainer oder Teamchef im Gespräch war.

Von Markus Hesselmann

Sein letztes Comedy-Solo, "Apachen à Go-Go", folgte bereits den klassischen Regeln des Dramas. Nun geht Mark Britton, bekannt geworden als männliche Hälfte des Duos "Nickelodeon", einen Schritt weiter: "Heaven" heißt seine schwarze Komödie, in der zwei, die sich gar nicht stritten (Boris Aljinovic und Markus Majowski), versehentlich einen dritten erschießen.

Im Nahost-Konflikt haben die Israelis widersprüchliche Signale zu ihrer Haltung gegenüber den Palästinensern gesandt. Nach Gesprächen von US-Vermittler William Burns mit beiden Seiten am Sonntag erklärte ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Scharon, Israel habe Burns seine Zustimmung zum Friedensplan der Mitchell-Kommission zugesagt, der ein Ende der Gewalt anstrebt.

Vor 25 Jahren berichteten wir:Der Zettel, im Hauseingang an die Wand geklebt, kündigt "Gewerbliche Abholung" von Altkleidern an. In einem aufgedruckten Kreis in Fünf-Mark-Größe aber ist Afrika stilisiert, auf Afrika ein Kreuz gezeichnet.

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