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In der Politikwissenschaft gibt es seit einiger Zeit einen neuen Begriff. Vom "Politainment" ist die Rede, wenn die Tendenz beschrieben wird, Politik jenseits aller Inhalte als pure Unterhaltung an den Mann oder an die Frau zu bringen.

Selten sind musikalische Anspielungen bei plastischen Arbeiten so augenfällig wie in den Reliefs von Gisela von Bruchhausen: Das Zusammenspiel der geometrischen Teile, aus denen die direkt auf der Wand hängenden Arbeiten bestehen, weist unterschiedliche Bewegtheit und Rhythmik, Stimmung und Intensität auf. Aus dem Verschieben, Verdrehen und Verbinden der einzelnen scharf konturierten Elemente ergeben sich vielfältigste Kompositionen.

Sozialminister Walter Riester (SPD) und die rot-grüne Koalition planen derzeit nicht, den so genannten Streikparagraphen 146 des Arbeitsförderungsgesetzes (AFG) noch in dieser Wahlperiode im Sinne der Gewerkschaften zu ändern. Ein Sprecher Riesters sagte dazu am Freitag in Berlin, "derzeit ist das nicht in der Mache".

Wenn zwei zerstrittene Familien aufeinandertreffen, kann es laut werden. Doch was sich vor einem Jahr in einem Reinickendorfer Lokal abspielte, bescherte gestern dem Amtsgericht Tiergarten einen seltenen Fall von Körperverletzung: Es ging um einen Menschenbiss.

Udo Samel, der musikalische Kopf unter den Schauspielern, schickt Franz Schuberts großem C-Dur-Quintett ein ahnungsvolles Gedicht des Komponisten voraus: "Mein Gebet" (1823) spricht in romantischer Depression von Sehnsucht nach Erlösung, Liebestraum und Martergang. Und dann erklingt das unvergleichliche, posthum erschienene Werk: An den Celli David Geringas, Professor an der Musikhochschule "Hanns Eisler", und seine Schülerin Monika Leskovar.

Von Sybill Mahlke

Heulen für Hansa, trauern um Nürnberg: Die Rostocker retteten sich 1999 genau acht Minuten vor dem Abpfiff. Zur Halbzeit hatten sie geführt und dann eine gute Viertelstunde vor Schluss beim bereits abgestiegenen VfL Bochum 1:2 zurückgelegen.

Nach dem insgesamt dritten Pilotenstreik bei der Lufthansa wollen die beiden Tarifparteien ihre Verhandlungen voraussichtlich am Montag wieder aufnehmen. Der Tag käme als Termin in Frage, sei aber noch nicht definitiv festgelegt, sagte Harald Buss, Mitglied der Pilotenvereinigung Cockpit am Freitag.

Die israelische Regierung und die Palästinensische Autonomiebehörde haben ihre Antworten auf den Berichts-Entwurf der Mitchell-Kommission abgesandt: Israel sagt zwar Ja, doch lehnt es den darin geforderten Siedlungsstopp ab, die Palästinenser wollen hingegen alle Empfehlungen uneingeschränkt als Ganzes umgesetzt sehen. Die nach ihrem Vorsitzenden, dem ehemaligen amerikanischen Senator George Mitchell, benannte Kommission wurde nach dem Krisengipfel von Sharm el-Sheikh im Oktober 2000 eingesetzt.

Von Charles A. Landsmann

ürzlich habe ich mal meine Freundinnen durchgerechnet und festgestellt: Mehr als die Hälfte ist kinderlos. Bei der einen oder anderen wird vielleicht ein Sprössling nachkommen, wenn doch noch ein williger Partner auftauchen oder die künstliche Befruchtung anschlagen sollte, aber im Großen und Ganzen wird das so bleiben.

Von Dorothee Nolte

Sicherer als die Rente ist: In einer Woche kann viel passieren - man denke zum Beispiel nur an die Entstehung der Welt. Doch auch Menschen, die nicht glauben, dass einer allein so etwas schaffen kann, werden dem zustimmen.

Schmusen auf den Polstern, während auf der riesengroßen Leinwand eine Schnulze läuft - Autokinos waren in den 60ern der Renner, fehlte es den Halbstarken doch an Wohnungen, in die man sich mit Freund oder Freundin hätte zurückziehen können. Nach einer längeren Zeit ohne Autokino gibt es in Berlin wieder eines: auf dem Parkplatz an der Alexanderstraße, gegenüber der Kongresshalle in Mitte.

Polizeipräsident Hagen Saberschinsky streitet jetzt mit der Gewerkschaft der Polizei (GdP) um die geplante Urlaubssperre für Polizisten während der Verteilung der Euro-Noten und Münzen Anfang nächsten Jahres. Saberschinsky kündigte an, zwischen dem 1.

Zunächst gab es zahlreiche betretene Mienen, denn die Jubiläumsveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen des Stadtforums startete mit einer Panne. Die Lautsprecheranlage blieb stumm, Stadtentwicklungssenator Peter Strieder schaute schon nervös auf die Uhr, und die ersten von 200 Besuchern im kirchenschiffähnlichen Bärensaal des Alten Stadthauses an der Klosterstraße dachten schon an Aufbruch.

Er verabscheut die sichere Distanz nicht weniger als das gesponserte Experiment. Modische Posen für den risikolosen Erfolg sind ihm ebenso verhasst wie verklemmte Volksbildner.

Wie schwer es ist, die letzten paar Zentimeter zu gehen in dieser Fußball-Bundesliga, das braucht man wohl Bayer Leverkusen (siehe Mai 2000), oder Schalke 04 (siehe Mai 2001) nicht zu erzählen. "Wir haben das Ziel vor Augen, es sind nur noch ein paar Zentimeter, ein paar Minuten", weiß denn auch Stefan Effenberg, der Kapitän des FC Bayern München.

Der kanadische Telekommunikationsausrüster Nortel Networks machte im ersten Quartal 2001 einen Verlust in Höhe von 2,58 Milliarden Dollar. Die Umsatzerlöse gaben von 6,32 Milliarden auf 6,18 Milliarden Dollar leicht nach.

Je näher die Bundestagswahl rückt, desto stärker scheinen sich die beiden Koalitionsparteien SPD und Grüne an ein zentrales Wahlversprechen von 1998 zu erinnern: die Arbeitslosigkeit drastisch zu senken. Zwar gab es in diesem Frühjahr erstmals seit fünf Jahren weniger als vier Millionen Arbeitslose.

So schön kann die Zusammenarbeit aussehen: Theater-Aufführungen und Lesungen, Talkshows und Perkussions, Kammermusik und Bühnenbilder, Masken und Figuren, Tanzproduktionen und Workshops - dieses breit gefächerte Angebot zeigen 17 Berliner Schulen und ihre Partner-Theater heute von 12 bis 24 Uhr im "Carrousel-Theater", An der Parkaue 29 in Berlin-Lichtenberg.Seit drei Jahren arbeiten die Schulen und Theater - darunter auch das "Berliner Ensemble", "Die Volksbühne" und das "Deutsche Theater" - im Rahmen des bislang in Deutschland einzigartigen Projekts "Theater in der Schule" (TUSCH) zusammen.

Von Tanja Buntrock

Nach dem Urteil eines US-Berufungsgerichts zur Zwangsarbeiter-Entschädigung wächst die Zuversicht, dass die Opfer noch im Sommer mit ersten Zahlungen rechnen können. Vertreter von Politik und deutscher Wirtschaft begrüßten das Urteil der Berufungsrichter, die Bedingungen zur Abweisung einer Sammelklage gegen deutsche Firmen in den USA zu ändern.

Von Christian Böhme

Die parlamentarische Untersuchung der CDU-Parteispenden- und Bankenaffäre begann am Freitag mit einem Eklat. Der ehemalige Vorstandschef der Berlin-Hannoverschen Hypothekenbank, Klaus Landowsky, verweigerte vor dem Ausschuss die Aussage.

Von
  • Ralf Schönball
  • Ulrich Zawatka-Gerlach

Der weltgrößte Touristikkonzern Preussag setzt seine im vergangenen Jahr eingeleitete Expansion in Südeuropa mit dem Einstieg auf dem italienischen Markt fort. Für 40 Millionen Euro beteilige sich der Konzern mit zehn Prozent indirekt am größten italienischen Reiseanbieter Alpitour und weiteren Touristikunternehmen der Agnelli-Gruppe, teilte das Unternehmen am Freitag auf der Hauptversammlung in Hannover mit.

"Wir haben ein Rekordergebnis erzielt", sagte Ulrich Hartmann, Vorstandsvorsitzender der Düsseldorfer Eon AG. Auf der Hauptversammlung des Energieversorgers am Freitag in Essen präsentierte Hartmann seinen Aktionären die Bilanz 2000 sowie die Ergebnisse für das erste Quartal 2001.

Die bisher lose Vereinigung von Auktionshäusern International Auctioneers (IA) hat sich nach der Gründung einer Aktiengesellschaft Schweizerischen Rechts auf zehn Mitglieder vergrößert: Mit dem französischen Auktionshaus Francis Briest für Moderne und zeitgenössische Kunst und dem in Madrid ansässigen, auf Kunstgewerbe spezialisierten, Haus Finarte España kamen zwei neue Mitglieder hinzu. Die Gruppe hat damit seine Mitgliedszahl gegenüber dem Gründungsjahr 1993 verdoppelt.

"Eigenes Konto" - unter diesem Titel beklagt Kabarettist Matthias Beltz (Luftschloss, 20 Uhr) die allgemein miese Zahlungsmoral. Und findet seinen ganz eigenen Ausweg: Zwecks Doppelverdienst begibt sich der geläuterte Häuserkampf-Sponti nachmittags in die Volksbühne, um das Publikum mit einem Vortrag zum Thema "Das Recht auf Faulheit" fortzubilden.

Ich erzähle meine Geschichte, weil ich damit auch die Möglichkeit habe, öffentlich zu sagen, dass es mir furchtbar Leid tut: Vor einigen Jahren saß ich in einer Talkrunde im Fernsehen zusammen mit einer sehr bekannten, erfahrenen Schauspielerin, die offensichtlich einen schlechten Tag hatte. Sie war furchtbar nervös und erfüllte in ihrem Benehmen alle Klischees, die man über reifere Schauspielerinnen im Kopf haben kann: aufgekratzt und hektisch unterbrach sie die anderen ständig, ließ niemanden richtig zu Wort kommen - offenbar ging es ihr nicht gut, was mir erst später richtig klar wurde.

Der US-Konzern Lucent ist einer der weltweit größten Netzwerkausrüster. Das Unternehmen leidet unter einer schwachen Nachfrage, da sich viele Firmen der "New Economy" derzeit mit Investitionen zurückhalten.

Neue Hoffnung für den Kaiserbahnhof nach jahrelangem Stillstand bei den Bemühungen um die Restaurierung des Welterbe-Denkmals: Die Potsdamer Gastronomen Andreas Schlausch und Siegbert Nicolaides wollen das gesamte Projekt als Eigentümer und Betreiber übernehmen. Derzeit laufen intensive Verhandlungen zwischen dem bisherigen Eigentümer, der Deutschen Bahn AG, und den beiden Potsdamern, wie Bahnsprecherin Ariane Alzer gestern bestätigte.

Melodien gehören zum Leben wie Licht und Luft", schrieb der Schriftsteller Elmer Rice in seiner Erzählung "Reise nach Purilia". Die Menschen wachen, schlafen und zechen zu betäubenden Klängen, zu einer "stets präsenten Harmonie": "Einmal ist sie pathetisch, dann wieder fröhlich, geheimnisvoll, martialisch, zärtlich, aber immer ruft sie angenehme Erinnerungen hervor, immer ist sie von schwellender Wärme, und immer unterlegt mit einem leichten, aber unüberhörbaren Tremolo.

Von Hartmut Wewetzer

Die Zahlen waren in den letzen Jahren in den Himmel gewachsen: Zuerst waren es Millionen, dann Hunderte von Millionen und schließlich in den lukrativsten Fällen sogar Milliarden Dollar, die die in der Schweizer Steueroase Zug angesiedelte Sportrechtegesellschaft ISL einzelnen Sportverbänden und Veranstaltern für die Abtretung der Werberechte zusicherte. Zum Hauptgeschäft der ISL gehörte die Vermarktung der Fußball-Weltmeisterschaften (Ausnahme: TV-Rechte für Europa und die USA), die ATP-Serie im Männer-Tennis sowie die Leichtathletik-Sportfeste.

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