Botticelli, Van Eyck, Raffael, Rembrandt, Vermeer, Constable, van Gogh, Monet, Seurat, Picasso sind nur einige Namen bedeutender Maler, die in dem kleinen Stadtmuseum ausgestellt sind. Die Crème de la Crème der europäischen Malerei, insgesamt 34 ausgesuchte Meisterwerke.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 17.08.2001
Finsteren Blickes schritt Blixa Bargeld die Nemesis der Industriegesellschafte ab. Was er sah am Potsdamer Platz, nötigte dem notorischen Kryptiker Worte von unvermuteter Dirketheit ab: "Alles nur künftige Ruinen, Material für die nächste Schicht.
Im Europa-Center am Breitscheidplatz sind die Bauarbeiter am Werk. Da verzeiht man die Staubschicht und die Flecken an der Glasfassade ebenso wie die langgezogenen Vogelkotstreifen, die in einer Ecke eine ganze Fensterscheibe verunstalten.
Juli und August sind für den Gärtner und die Gärtnerin problematische Monate. Man muss verreisen, der Schulferien wegen.
Im Nervenkrieg um das Schicksal der in Afghanistan inhaftierten "Shelter-Now"-Mitarbeiter hat sich der Tonfall zwischen den westlichen Diplomaten und der Taliban-Miliz verschärft. Der australische Diplomat Alastar Adams sagte am Freitag in Kabul, die Mitarbeiter der christlichen Hilfsorganisation würden als Geiseln festgehalten.
Boris Beckers Geist war wie immer willig, doch der Körper spielte wie so oft nicht mit. Ein falscher Schritt, ein kurzer heftiger Schmerz im rechten Oberschenkel, und das groß angekündigte und mit angeblich 600 000 Mark Antrittsgeld honorierte Comeback des dreimaligen Wimbledonsiegers bei der Senior Tour in Graz war vorbei.
Justitia lebt bereits im Armenhaus: Sperrmüllmöbel, Uralt-Technik und Personalmangel. 2001 soll sie zusätzlich fast zehn Millionen Mark im Personalbereich sparen.
Matthias Sammer drückt die Dinge oft ein wenig anders aus als die üblichen Zeitzeugen. Als der Trainer von Borussia Dortmund am vorigen Wochenende nach dem fulminanten 4:0-Sieg im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg auf die Leistungen seiner Abwehrrecken Jürgen Kohler, Christian Wörns und Stefan Reuter angesprochen wurde, sagte der Trainer, die Routiniers hätten "alles in allem ganz ordentlich gespielt".
Nach seinen traumatischen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg ließ George Grosz das Thema Militär mit Drill, Unterwürfigkeit, Brutalität und Hass nicht mehr los. Im Jahr 1928 bekam er von Erwin Piscator den Auftrag, Bühnenbilder für das Theaterstück "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" zu entwerfen.
Wer seit Ende Juli versucht, die Internetseite des Spreewaldes unter www.spreewald.
Wer in diesen Tagen durch die Potsdamer Strasse wandert, wird bei einem Blick ins Schaufenster der Galerie Raab in sommerliche Stimmung versetzt. Die Berliner Malerin Alke Brinkmann zeigt dort einen Zyklus von Meeres-, Himmels- und Dünenbildern.
In der Debatte um den MazedonienEinsatz der Bundeswehr wird voraussichtlich die Frage nach der "Ehrlichkeit" des Bundestagsmandats eine entscheidende Rolle spielen. Opposition sowie Koalitionsabweichler kritisieren, ein auf einen Monat begrenzter Auftrag sei nicht realistisch, da niemand garantieren könne, dass die Situation nicht eskaliere.
War das angemeldete Interesse der Flowers-Gruppe an der Bankgesellschaft Berlin nur der Anfang? Wolfgang Gerke, Professor am Lehrstuhl für Bank- und Börsenwesen der Universität Erlangen-Nürnberg, kann sich durchaus vorstellen, dass sich auch noch andere Interessenten aus der Deckung wagen.
Das polnische Visum für die Familie Nguyen aus Guben (Kreis Spree-Neiße) stand am Freitag noch aus. Der Sichtvermerk für das Nachbarland ist erforderlich, damit ein Vertreter der Familie im deutschen Generalkonsulat in Wroclaw (Breslau) neue Visa für den weiteren Aufenthalt in Deutschland beantragen kann.
Das Mietrecht ändert sich zum 1. September 2001.
Ein Kamel? Ist das wirklich ein Kamel?
Die Ausweise sind noch alt, die Farben neu: Heinz-Harald Frentzen hat zwar noch seinen alten Jordan-Pass umhängen, aber sonst ist alles anders. Ein "Bonjour" statt des "Good morning" früh am Morgen an die Crew, Prost-Blau statt Jordan-Gelb.
Für den Einsatz der Bundeswehr in Mazedonien zeichnet sich eine überparteiliche parlamentarische Mehrheit ab. Führende Außenpolitiker der Union stellten am Freitag klar, dass CDU und CSU die deutsche Beteiligung an dem Nato-Einsatz nicht rundweg ablehnen.
Die Hauptrolle in Alan Pakulas "The Parallax View - Zeuge einer Verschwörung" (1974) spielt Warren Beatty, zweiter Hauptdarsteller ist die moderne Architektur der späten 60er Jahre: Große Gebäude, Foyers, Versammlungshallen, anonyme Räume, in denen ein Mensch fast verloren geht. Die Geschichte beginnt auf dem Fernsehturm in Seattle.
Wenn sie München hören, spotten waschechte Blockade- und Mauer-Berliner gleich über das jugendlich leichtsinnige Wort des CDU-Spitzenkandidaten Frank Steffel von der schönsten deutschen Stadt. Das würde nicht mal einem Wahlberliner aus Bayern wie Senator Peter Strieder einfallen - im Wahlkampf.
Drei Tage, die die Welt veränderten: Staatsstreich in Moskau, Gorbatschow unter Hausarrest, meldeten vor zehn Jahren die Nachrichtensprecher rund um den Globus. Was da auf dem Spiel stand, zeigten die ersten entsetzten Reaktionen von Estland über Polen und Ungarn bis Georgien - und auch in den neuen Bundesländern.
Der Vorsitzende des Notstandskomitees, Gennadij Janajew, damals Vizepräsident, behauptet, der Putsch sei mit Gorbatschow abgesprochen gewesen, um den Zerfall der Sowjetunion zu verhindern. Janajew lebt heute mit Gattin Rosa in einer stillen Nebenstraße im Moskauer Stadtzentrum in einem schmucken Hochhaus, das in den Achtzigern für hohe Partei- und Staatsfunktionäre gebaut wurde.
Er wird mit großer Spannung erwartet: "Der Verleger", der zweiteilige Film über das Leben von Axel Cäsar Springer, ist fertig. Immerhin hat es gut drei Jahre Vorbereitung, ebenso viele Regisseure und mehrere Drehbuchvorlagen gebraucht, um den Aufstieg des "AS" zum größten Verleger Europas ins Fernsehen zu bringen.
Kürzlich traf es ausgerechnet den französischen Innenminister Daniel Vaillant. Perplex mußte der Politiker, in einem Café im Pariser Touristenviertel Montmartre ins Gespräch vertieft, zuschauen, wie ihm, vom Kaffeehaustisch weg, sein Handy geklaut wurde.
Wegen Sicherheitsmängeln haben die neuen Pächter des Hotels Ambassador angekündigt, die 36 Jahre alte Vier-Sterne-Herberge an der Bayreuther Straße zum Monatsende zu schließen. Ein Sprecher der niederländischen Hotelgruppe Golden Tulip sagte, ein TÜV-Gutachten enthalte "Dutzende schwerwiegende Beanstandungen", vor allem beim Brandschutz.
Die Sozialdemokraten haben Cottbus als Sitz der Abrechnungsstelle für die ab 2003 erhobene Lkw-Maut ins Gespräch gebracht. SPD-Oberbürgermeisterkandidat Klaus Zacharias habe die Bewerbung beim Bundesverkehrsministerium, der Landesregierung und dem SPD-Landesvorstand angemeldet, teilte die Partei mit.
Auch wenn für die musikalische Unabhängigkeitserklärung der USA erst ein Gershwin kommen sollte, wurde in der Neuen Welt natürlich schon vorher komponiert. Dabei waren die Lokalgrößen bestens auf dem Laufenden, was die europäischen Klassiktrends anging, verloren aber das Unterhaltungsbedürfnis ihrer Landsleute nie aus dem Auge: Auf Olivier Baumonts CD mit Cembalomusik aus dem Amerika der Aufklärungszeit ist der erste US-Chartstürmer, der Yankee Doodle, die mit Abstand meistzitierte und -variierte Melodie.
Die anderen Zeitschriften hießen "Constanze", "Kristall", "Film und Frau" oder "Neue Illustrierte". Als im Jahre 1959 "twen" auf den Markt kam, war das wie eine Kulturrevolution.
Lothar Bisky wurde 60, und das wurde ganz zünftig im Potsdamer Filmmuseum gefeiert, wo die PDS-Landtagsfraktion für ihren Chef einen Empfang ausgerichtet hatte. Einer der ersten Gratulanten war Ministerpräsident Manfred Stolpe - er traf noch vor Bisky am Marstall ein, ließ dann aber beim Defilee im Foyer lieber der drängenden und schiebenden PDS-Bundesprominenz den Vortritt.
Börsen sind ein Barometer der Zukunft. Wenn das stimmt, sehen unsere Zukunftsaussichten derzeit finster aus.
Eine Meldung vom Freitag: "Zwei vorbestrafte Rechtsradikale werden verdächtigt, bereits am vergangenen Donnerstag in Schwerin zwei Hunde auf einen 17-jährigen Armenier und einen 16 Jahre alten Vietnamesen gehetzt zu haben. Das Amtsgericht Schwerin erließ gegen die 23 und 29 Jahre alten Männer Haftbefehl wegen versuchter schwerer Körperverletzung und Beleidigung.
Da denkt man an nichts Schönes - und dann das: Frauen reden mit ihrer Vagina! Endlich reden Frauen mit ihrer Vagina.
Stellt man sich eine Verbindungslinie zwischen Wort und Bild vor, dann liegen die neuen Arbeiten von Urs Jäggi genau in der Mitte. Verwandt sind sie vielleicht mit der konkreten Poesie, aber allenfalls zweiten Grades.
Mitte . Der elfjährige Stadtbär "Tilo" im Köllnischen Park bekommt morgen zur üblichen Fütterungszeit um 12 Uhr 30 eine Sonderration saftiger Melonen.
Für den Trainer des Deutschland-Achters ist dieser Wettkampf etwas ganz Besonderes: "Ein Weltklasse-Ruderer muss einmal in seiner Laufbahn auf dem Rotsee gewinnen", sagt Dieter Grahn. Wenn das bei Weltmeisterschaften gelingt, umso besser.
Mit drei neuen Formaten geht der Berliner Nachrichtensender n-tv ab kommender Woche auf Sendung, wie n-tv-Programmchef Helmut Brandstätter am Freitag ankündigte. Im Büchermagazin "Seite 17" spricht die ehemalige TV.
Anders als in der Bundesrepublik wussten in der DDR nur ganz wenige Menschen genau, wie sich die Preise und Lebenshaltungskosten in ihrem Land entwickelten. Die DDR-Staatsgründer hatten von vornherein darauf verzichtet, einen Warenkorb und eine ordentliche, aussagekräftige Preisstatistik einzuführen.
Mit einem neuen Vorschlag will der israelische Außenminister Schimon Peres einen möglichst raschen Waffenstillstand mit den Palästinensern erreichen. Wie die israelische Tageszeitung "Haaretz" am Freitag berichtete, schlägt Peres die Aufteilung der autonomen Palästinenser-Gebiete und des Gaza-Streifens in verschiedene Abschnitte vor, in denen dann unabhängig voneinander Ruhe und Ordnung hergestellt werden sollen.
Berlins Finanzsenatorin Christiane Krajewski ist bei der Sanierung der Bankgesellschaft einen Schritt weitergekommen. Offizielle Gesprächspartner sind nicht mehr nur die NordLB und die Sparkassen, sondern nun auch eine private Investorengruppe um den US-Banker Chris Flowers.
Geliebter Duft. Liebe geht durch die Nase.
"Hier kommt Kurt" kann er wieder singen - Frank Zander ist nach zehn Tagen Krankenhausaufenthalt wieder auf dem Damm. Gerade noch rechtzeitig wurde sein akuter Hörsturz behandelt, um bleibende Hörschäden zu vermeiden.
Das Bundesschiedsgericht der FDP hat am Freitagabend entschieden, dass der Bezirksausschuss der Partei in Tempelhof-Schöneberg ordnungsgemäß zusammengesetzt war. Damit wurde ein Urteil des Landesschiedsgerichts hinfällig, das die Zusammensetzung für nicht satzungsgemäß hielt.
Der amerikanische Softwarekonzern Microsoft ist am Freitag erneut vor dem Berufungsgericht mit seinem Antrag gescheitert, das gegen ihn laufende Kartellverfahren aufzuschieben. Innerhalb von einer Woche wird der Fall nun an das Bezirksgericht in Washington zurück verwiesen, das über das Strafmaß gegen den weltweit größten Softwareproduzenten entscheiden soll.
Es gibt da einen Aspekt der Fernseh-Fußball-Übertragungs-Debatte, der bisher nicht richtig beachtet wurde: Was ist, wenn kleine Jungs samstags überhaupt nicht "ran" wollen, egal um wieviel Uhr und auf welchem Sender? Wenn Daddy feststellt, dass der Sohn einen wie Deisler nur noch vom Hörensagen kennt - und sich seine Idole anderswo sucht.
Gut die Hälfte aller weltweit akuten ethnischen Konflikte sind auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion zu finden. Häufig liegen ihre Ursachen in der verfehlten Nationalitätenpolitik der Kommunisten.
"Bona sera Seniorita bona sera" - im Handumdrehen hatten die drei "Jungen Tenöre" die Herzen der Besucher der 4. Potsdamer Schlössernacht erobert.
Den Gepflogenheiten unserer Zeit entspricht es, dass nur die schrillen Töne gehört und nur die grellen Farben gesehen werden. Die Frage muss erlaubt sein, ob der Hang zum Extremen wirklich hilfreich ist.
Er hat alles versucht: Partyhopper, Model, Entertainer, Neuwirtschaftsunternehmer, Schwerenöter, Papa, Surfer, Denker, Dummchen, Börsianer - aber nichts hat funktioniert. Jetzt, zwei Jahre nach seinem letzten Spiel, hat er, der sechzehnjährige Leimener, der erst zum Bobele, dann zum Boris und schließlich zum Boris Becker erwuchs, reumütig erkannt: "Tennis ist das, was ich am besten kann".