zum Hauptinhalt

Die Einladung zum Gespräch über das Thema "Unregierbarkeit der Städte" nimmt Udo Corts gerne an, da habe er viel zu erzählen. Der 46-jährige Jurist, im Hauptberuf Innenstaatssekretär in Wiesbaden, moderiert als Frankfurter CDU-Kreisvorsitzender die quälende Suche nach politischen Mehrheiten in der Bankenstadt.

Von Christoph Schmidt Lunau

Bundeskanzler Gerhard Schröder (in einem Glückwunschtelegramm): "Bei Ihrer Titelverteidigung haben Sie die Fans durch Ihr überragendes fahrerisches Können begeistert. Nur ganz wenige Rennfahrer haben den Formel-1-Sport so geprägt wie Sie.

Führende Grünen-Politiker haben Konsequenzen aus der von Partei-Mitgründer Daniel Cohn-Bendit angestoßenen Globalisierungsdebatte angekündigt. Der Grünen-Vorsitzende Fritz Kuhn sagte: "Wir müssen zeigen, dass wir viele Argumente der Globalisierungskritiker ernst nehmen.

Borussia Mönchengladbach bleibt für den 1. FC Köln Angstgegner Nummer eins: Die Gladbacher gewannen den Westschlager der Fußball-Bundesliga bei den Kölnern durch Treffer von "U-21"-Nationalspieler Bernd Korzynietz zwei Minuten nach der Pause und Torjäger Arie van Lent in der Schlussminute 2:0 (0:0) und behielten damit zum 19.

Im Kampf gegen die Rinderseuche BSE sieht EU-Verbraucherkommissar David Byrne weiterhin keinen Grund zur Entwarnung. "Wachsamkeit ist weiterhin geboten, vor allem bei der Umsetzung der Schutzgesetze", sagte Byrne der "Bild am Sonntag".

Wenn junge Arbeitslose künftig Jobangebote ablehnen, sollen sie vom Staat kein Unterstützung wie die Sozialhilfe mehr erhalten. Entsprechende Pläne der Bundesregierung bestätigte am Wochenende Verteidigungsminister Rudolf Scharping.

Er ist bestens bewacht, der Körper auf der Bühne des zeitgenössischen Tanzes. Es schützt ihn ein fester Kokon aus Diskursen.

Von Ulrich Amling

Der Umbau des Olympiastadions für die anstehende Fußballweltmeisterschaft rückt ins Bewusstsein, dass das Bauwerk kein Solitär, sondern Teil einer sehr viel größeren Anlage ist: des Reichssportfeldes. Die propagandistische Wirkung, die sich das NS-Regime von den machtvollen Bauten anlässlich der Olympischen Spiele von 1936 erhoffte (und erzielte), fußte nicht allein auf dem imposanten Oval mit seinen bis zu 107 000 Zuschauern.

Von Bernhard Schulz

Was geschichtsinteressierte Zeitgenossen schon immer über ihre Stadt wissen wollten, finden sie in einer ungewöhnlichen Chronik: dem schon vor Jahrzehnten begründeten, jetzt neu bearbeiteten Deutschen Städtebuch. Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit erschien unlängst eine umfangreiche Dokumentation über Brandenburg und Berlin.

Rund 60 000 Menschen haben sich am Wochenende von den Musikklängen und Lichtspielen der dritten Potsdamer Schlössernacht verzaubern lassen. Insgesamt boten über 200 Musiker und Schauspieler in den Nächten zu Samstag und Sonntag ein hochkarätiges Programm an 13 angestrahlten Spielorten.

Eben ist der Vorhang über die letzte Opernpremiere seiner Salzburger Ära gefallen, da blickt Gerard Mortier schon weit in die Zukunft: Ab Herbst 2002 leitet er die neu geschaffene "Ruhr-Triennale", ein Festival, das den Strukturwandel in der Region mit künstlerischen Mitteln begleiten soll. Zum Start wird es einen Zyklus mit inszenierter Kammermusik geben, unter anderem mit Marthalers Bühnenbearbeitung der "Schönen Müllerin" von Schubert.

Die CDU strebt ein vereinfachtes Steuersystem mit wenigen Tarifstufen und einem Höchstsatz von 35 Prozent an. Ein Entwurf des Parteipräsidiums zur so genannten Neuen Sozialen Marktwirtschaft konkretisiert nach Zeitungsberichten die vor einigen Tagen vom CDU- Steuerexperten Gunnar Uldall vorgelegten Eckpunkte.

Bundeswehr, das klingt nach Demokratie und Mitbestimmung wie Bundestag und Bundesrat. Doch bei den deutschen Streitkräften könnten die Volksvertreter und mit ihnen ihre Wähler bald weniger mitzureden haben.

Von Jost Müller-Neuhof

Elf Tage nach dem Höhenflug zum WM-Gold von Edmonton folgte für Martin Buß der Absturz: Mit 2,24 m belegte der 25-jährige Berliner beim Hochsprung-Meeting in Eberstadt vor 2500 Zuschauern nur den neunten Platz. "Der Spannungsverlust war zu groß", meinte Trainer Rainer Pottel.

Erik Zabels Beine wirbelten auf der Mönckebergstraße wie auf der Via Roma. Nach Mailand-San Remo gewann der schnellste Radsprinter der Welt auch das Weltpokalrennen HEW-Cyclassics in Hamburg und hätte damit wieder Chancen, seinen Vorjahrstriumph in diesem Wettbewerb zu wiederholen.

Das Elend begann schon vor Wochen, als Rudi Assauer aus dem Urlaub nach Hause kam und die Tür zu seinem Büro in der neuen Arena Auf Schalke aufschließen wollte. In der Zwischenzeit waren die Schlösser ausgewechselt worden, und Schalkes Manager musste den Baustellenleiter herbeiwinken, um sich neue Schlüssel zu besorgen.

Von Felix Meininghaus

Viel befahrene vierspurige Autobahnen sollen von 2003 an auf sechs Spuren erweitert werden. Aber auch der Schienenverkehr und die Wasserstraßen werden von dem Anti-Stau-Programm der Bundesregierung profitieren, das mit Geldern aus der Autobahnmaut für Lastwagen finanziert werden soll.

Ehrlich gesagt weiß man nicht so genau, ob man Mario Basler eher bemitleiden oder verehren soll. Manchmal ist der Kerl richtig witzig, wenn er seine Späßchen mit den Zuschauern treibt oder sich als wortgewaltiger Verteidiger seiner deutschen Muttersprache - "Ich lerne nicht extra Französisch für die Spieler, wo diese Sprache nicht mächtig sind" - aufspielt.

Die Gewerkschaft IG Metall hat den Vorwurf der Untreue gegen den Gewerkschaftschef Klaus Zwickel am Sonntag zurückgewiesen. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte zuvor berichtet, die Staatsanwaltschaft Düsseldorf habe gegen Zwickel und ehemaligen Mannesmann-Betriebsratsvorsitzenden Jürgen Ladberg ein Verfahren wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet.

Bei der Explosion eines zweistöckigen Wohnhauses im hessischen Reinheim ist am Sonntagmorgen ein siebenjähriges Mädchen getötet worden. Wie ein Polizeisprecher in Darmstadt mitteilte, wurde das Kind zunächst aus den Trümmern des Hauses geholt und erlag dann seinen schweren Verletzungen.

Die geplanten Einsparungen in Millionenhöhe bei der Berliner Justiz treffen auf Ablehnung. Nachdem am Freitag Kammergerichtspräsidentin Gisela Knobloch die im Nachtragshaushalt geplanten Kürzungen von fast zehn Millionen Mark scharf kritisiert hatte, meldete sich am Wochenende auch Eberhard Diepgen (CDU) zu Wort.

Alles dreht sich, alles bewegt sich: Das City-Sommerfest rund ums Riesenrad am Kranzler-Eck auf dem Kurfürstendamm lief am Sonntag zur Hochform auf. Die City-West war proppenvoll, rund um die 450 Stände herrschte Gedränge, 70 Geschäfte hatten geöffnet.

Die Toleranz-Vorstellung der bekanntlich sehr aufgeschlossenen Holländer befindet sich auf Kollisionskurs mit der Realität des Sozialstaats. Im Januar nahmen die Niederlande der Prostitution die letzten Reste an Illegalität.

Manchmal wäre es besser, einfach zu schweigen, falls man ernst genommen werden will. Wenn aber der ehemalige Regierende Bürgermeister - und Justizsenator - Eberhard Diepgen wenige Wochen nach seinem Zwangsrücktritt laut die Zustände in der Justiz beklagt, muss er sich auch laut fragen lassen, was er in seiner Amtszeit dagegen unternommen hat.

Wer nicht hören will, muss fühlen. Das alte Sprichwort bekommt in diesen Wochen eine neue Bedeutung: Gerade diejenigen, die dauernd hören, was sie am liebsten nicht mehr hören wollen, fühlen sich ganz hundsmiserabel.

Können Sie Ihre Gefühle jetzt überhaupt beschreiben?Ich bin vielleicht kein schlechter Rennfahrer, aber ich bin ganz schlecht darin, wenn ich in solchen Augenblicken die richtigen Worte finden muss.

Jetzt wissen wir endlich, was Al Gore während seiner jüngsten Europa-Reise getrieben hat: Er nahm, wie man so sagt, Kontakt mit seiner "Basis" auf. Wäre Europa bei der US-Präsidentschaftswahl 2000 wahlberechtigt gewesen - der frühere Vizepräsident hätte die Wahl glatt gewonnen.

Eine ganze Stadt hat am Sonntag den vierten Weltmeisterschafts-Sieg von Michael Schumacher gefeiert. Rund 2000 Zuschauer verfolgten in der Heimatstadt der beiden Formel-1-Fahrer Michael und Ralf Schumacher live auf einer Großbildleinwand das Rennen auf dem Hungaroring in Budapest.

Frank Steffel macht Ernst mit der Erneuerung an der Spitze der CDU: Am Sonntag kündigte der Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl an, im Falle eines Sieges Eberhard Diepgen als Parteichef ablösen zu wollen. "Frank Steffel ist sich mit Eberhard Diepgen schon seit längerem darüber einig, dass der Regierende Bürgermeister auch Parteivorsitzender sein solle", sagte Parteisprecher Matthias Wambach dem Tagesspiegel.

Von Lars von Törne